Fraenk & kontinuierlich kostenlose Daten: Ein Deflationsmechanismus im Fiat-Mobilfunk?

Hallo zusammen,

vorneweg: das ist keine Werbung und kein Affiliate-Post.

Ich will einfach eine wirtschaftliche Beobachtung diskutieren, die mir bei fraenk aufgefallen ist und ich kenne aktuell kein anderes Unternehmen, das sich in einer Fiat-Inflationswelt so verhält.

Ich meine das völlig ernst, auch wenn es sich im ersten Moment fast nach einem Trollpost anhört:

Der Handy-Anbieter fraenk (Telekom/Congstar-Marke) verschenkt regelmäßig zusätzliches Datenvolumen oder wertet den Tarif auf und das, ohne den Preis zu erhöhen.

Das machen sie schon seit mehreren Jahren, immer wieder. Für mich fühlt sich das an, als würde dieses Unternehmen in einer Art deflationärem System operieren. Zumindest, wenn man das Verhältnis von Leistung zu Preis betrachtet.

Was passiert bei fraenk konkret:

  • Seit Jahren wird das monatliche Datenvolumen regelmäßig erhöht, ohne Preisänderung (stets 10 €).

  • Zusätzlich gibt es Aktionen wie das 50 GB Datenpolster, Freundesboni oder dauerhafte GB-Erhöhungen.

  • Der Vertrag bleibt monatlich kündbar, es gibt also keine erzwungene Kundenbindung.

  • Trotzdem bleiben viele, weil es sich nicht nach Zwang anfühlt, sondern nach echter Aufwertung.

Mein Gedanke:

In einer inflationären Fiat-Umgebung wirkt das fast wie ein deflationärer Gegenentwurf.
Der reale Wert, den man für denselben Preis bekommt, steigt stetig.
Fraenk zwingt die Leute nicht, zu bleiben aber sie wollen bleiben, weil der Nutzen pro Euro wächst.
Das ist in gewisser Weise genau das Gegenteil dessen, was unser Geldsystem gerade macht.

Fragen an dich/euch:

  1. Ist das einfach gutes Marketing oder eine echte Reaktion auf Inflation? Ist der CEO eventuell auch ein Bitcoiner?

  2. Könnte man sagen, fraenk schafft durch stetige Leistungssteigerung eine Art deflationäre Nutzererfahrung?

  3. Und ganz philosophisch:
    Ist das vielleicht ein kleines Beispiel, wie marktwirtschaftliche Akteure versuchen, Fiat-Inflation real auszugleichen, indem sie den Nutzen pro Euro erhöhen?

Gibt es überhaupt andere Unternehmen, die eine ähnliche Strategie verfolgen oder macht fraenk hier tatsächlich sein ganz eigenes Ding?

Ich bin gespannt, wie ihr das seht.

Ich will hier wirklich keine Werbung machen, sondern verstehen, warum dieses Modell funktioniert und warum es sich, zumindest für mich, nach „Bitcoin-Ethik“ im Mobilfunk Sektor anfühlt.

Viele Grüße

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Nennt sich Kundenbindung (nicht erzwungen, richtig, und vllt genau deswegen noch attraktiver) und Treuebonus. Gibt es schon ewig und in dutzenden anderen Branchen auch. Ich glaube, da jetzt irgendwas total tiefgründiges und einen genialen, gar innovativ und revolutionären Ansatz rein interpretieren zu wollen ist bisschen zu viel des Guten und irgendwie an den Haaren herbei gezogen.

Die Bereitstellung von mehr und mehr Datenvolumen pro Kunde wird weniger kosten als den zahlenden Kunden an sich zu binden. Und eventuell sorgt dieser für weitere zahlende Kunden. Und schon hast du ein funktionierendes Geschäftsmodell.

Freank ist ja nichtmal am günstigsten.
Gibt Anbieter auf dem Markt die bieten zum gleichen oder ähnlichen Preis (mehr als) das Doppelte an Datenvolumen. Ist dann halt vielleicht nur nicht das D-Netz sondern E-Netz.

Naja, wenn es so viele andere Unternehmen gibt, dann nenne mir diese bitte.
Ich rede ja nicht von sowas wie Payback oder Deutschlandcard.

Ich rede wirklich von Unternehmen, wo man sich denkt… “der macht ja Verlust”….

Außerdem ist Fraenk am günstigsten im Telekom Netz und bietet sogar die Schweiz im EU Tarif und das eben für diesen stetigen 10 € Preis.

Wenn es so viele Unternehmen gäbt, hätte ich diesen Gedanken ja nicht gehabt. Es gibt natürlich viele Unternehmen mit Treuebonus, Punkten, etc… aber Sie basieren immer nur auf ein “anderes Benefit” für den Kunden. Bei Fraenk profitiert der Kunde direkt und es “schadet” eher dem Unternehmen.

Natürlich ist das klassische Kundenbindung. Aber das Spannende für mich ist nicht, dass es so etwas an sich gibt, sondern wie konsequent Fraenk das über mehrere Jahre durchzieht, ohne Preissteigerung, Vertragsbindung oder “Rabatt-Geschwurbel”.

In einer Welt, in der selbst Brot, Strom oder Versicherungen jährlich teurer werden, bleibt der Preis dort gleich und die Leistung steigt.

Das ist keine Revolution, aber es widerspricht der sonstigen Fiat-Dynamik, wo Werte erodieren und du fürs gleiche Geld weniger bekommst.

Mich interessiert also weniger der Marketing-Aspekt, sondern eher der makroökonomische Kontrast:
Ein Anbieter, der reale Kaufkraft (in Form von Nutzen) erhöht, während das Geldsystem genau das Gegenteil tut.

Dass andere Anbieter im E-Netz ähnliche oder bessere Konditionen bieten, ist klar aber das betrifft die Marktstruktur, nicht das Prinzip der Wertentwicklung bei konstanter Preisbasis.
Und genau da wird’s für mich interessant, weil man daran sehen kann, wie sich Deflation auf Nutzenseite anfühlt, auch wenn die Währung selbst inflationär bleibt.

Ich hätte dazu eine Verständnisfrage.
Wieso wird die Datennutzung allgemein eingeschränkt?
Macht es für den Mobilfunk Anbieter einen Kostenunterschied ob er 5GB oder 10GB Internettarif anbietet?
Mein Verständnis wäre, dass dies doch eig. egal sein sollte oder?

Nur Geldmacherrei? Oder steckt da doch mehr dahinter?

Nennt doch Angebot und Nachfrage. Wettbewerb ist hart. Wenn du deine Kunden nicht verlieren willst….. reine Marktwirtschaft.

Ja, Angebot und Nachfrage….nur dass Fraenk das Prinzip offenbar verstanden hat, ohne jedes Jahr die Preise hochzudrehen. Marktwirtschaft geht also auch ohne Inflationsausrede.

Technisch gesehen kostet es den Anbieter heute kaum mehr, ob du 5 GB oder 10 GB nutzt.

Die Netzinfrastruktur ist längst bezahlt, die echten Zusatzkosten sind minimal. Die Begrenzungen sind also rein ökonomisch motiviert, um Preisstufen und Zahlungsbereitschaften zu steuern.

Spannend ist aber, dass fraenk dieses Prinzip umkehrt: Sie lockern diese künstliche Grenze regelmäßig, ohne den Preis zu erhöhen. Damit entsteht fast so etwas wie eine deflationäre Erfahrung im Mobilfunk, während rundherum alles teurer wird.

Also vielen Dank für den Post hier Allgemein.
Der hat mich dazu gebracht mein meinem aktuellen Anbieter anzurufen & habe sogar bessere Konditionen bekommen für einen günstigeren Preis (auch monatlich kündbar).

Da ich hier keine Werbung machen möchte nenne ich den Namen nicht, handelt sich aber um ein Tier mit dem geworben wird :slight_smile:
50GB für unter 13€ im Monat.

aber nicht im Telekom Netz, also somit nicht relevant für diesen ganzen Thread.
Ist ja fast so, als würdest du Bitcoin mit den ganzen ShitCoins auf einer Waage stellen.

Ich habe nun nicht alle Antworten gelesen, aber es wird sicher auch so sein, dass sowieso 90% der Nutzer das Datenvolumen gar nicht ausschöpfen. Also ob ich 15GB habe und nur 9GB verbrauche oder ich habe 50GB und verbrauche nur 9GB, macht dann keinen Unterschied. Klar, ich habe dann ein Polster, aber für Fraenk sind es keine Zusatz-Kosten.

D-Netz ist doch D1 & D2-Netz.
Da ich den Anbieter nicht genannt habe & du entsprechend regierst, würde ich meinen:

Das es doch eher um Werbung handelt.

1: Das habe ich nicht
2: Telekom ist kein Qualitätssiegel :slight_smile: Es ist eine Firma mit Vor & Nachteilen.
Um zu beurteilen, welches Netz am besten für einen ist, muss man:

1: sein Nutzungsverhalten kennen
2: wo wohnt dieser?

Bei meinem Wohnsitz ist z.B. Telekom ganz mies.

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