Forschungsbericht: Bitcoin-Mining als die Lösung für das Methanproblem?

Nachdem @Holger heute auf sich warten lässt, übernehme ich mal…

Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass Bitcoin genau wie andere Verbraucher einen sinnvollen Energie-Aufwand darstellt.

Wenn man aber argumentieren möchte, dass Bitcoin sogar einen „Klima-Nutzen“ leistet, sollte man vorsichtig sein. Unter diesem Aspekt stellen sich mir hier schon einige Fragen:

  • Es wird von Methangas aus Landwirtschaft, Mülldeponien und Ölfeldern gesprochen. All dieses Gas gelangt durch die Menschen überhaupt erst in die Atmosphäre.
    Eine anschließende Verbrennung führt also zu einer Abschwächung des Problems, nicht zu einer „CO₂-negativen“ Bilanz. Man sollte also m.E. das Bitcoin Mining nicht isoliert betrachten und behaupten es wäre CO₂-negativ.

  • Das simple Verbrennen all dieses Methans zu CO₂ würde die klimaschädliche Wirkung auf die Atmosphäre angeblich um den Faktor 20 verringern. Im Artikel steht:
    „Zwar versuchen die Unternehmen das Methan zu verbrennen und damit das in die Umwelt abgegebene Methan zu reduzieren, allerdings liegt die Effektivität des Verfahrens nur bei 92%. 8% des Methans werden folglich an die Umwelt abgegeben.“
    Erstens ist mir nicht klar, warum bei der Verbrennung des Methans zum Zwecke des Bitcoin Minings die Effizienz höher als 92% ist.
    Zweitens sieht es in der Tabelle im Artikel von Daniel Batten eher so aus, als wäre die Profitabilität das Problem. Ich kann mir vorstellen, dass gerade auf Deponien und in der Landwirtschaft das Auffangen und Verbrennen des Methans recht kostspielig ist.

  • Bei gestrandeter Energie leistet Bitcoin bzgl. Reduktion der klimaschädlichen Gase einen wirklichen Mehrwert. Schließlich kann man so mindestens einen Teil der Kosten für die Methan-Verbrennung kompensieren.
    Bei Deponien und Landwirtschaft ist mir allerdings unklar, warum der Strom nicht stattdessen einfach ins Netz eingespeist wird. Teilweise ist dies ja auch schon der Fall.

Vielleicht kann man diese Fragen aber auch recht einfach auflösen.

8 „Gefällt mir“