jup - der Schuldner ist entweder ein Dienstleister (Bank, Verwahrer,…) oder ein Kreditnehmer im Sinne des Wortes
Der Vorteil von Bitcoin besteht darin, nicht auf Dienstleister angewiesen zu sein, aber wenn sich Bitcoin als Standard zunehmend durchsetzt, werden viele Menschen dennoch ihre Coins bei einem Dienstleister verwahren und das nicht selbst tun. … Und damit Dienstleister Kredite in einem harten Geld vergeben können, benötigen sie auch die Einlagen - sonst gibt es keine Kredite
Genau. Man könnte doch eigentlich auch sagen, unter einem reinen Bitcoin-Standard gäbe es überhaupt nur noch eine einzige Finanzierungs-Möglichkeit sämtlicher (gesellschaftlicher) Vorhaben: Ersparnisse.
Entweder man spart selbst so lange (Sats in der eigenen Wallet), bis man sich das Gewünschte aus eigener (Kauf-) Kraft leisten kann, oder man leiht sich dazu die Ersparnisse anderer (Sats aus fremden Wallets), d. h. man verschuldet sich, wobei der Zins dem Ausfallrisiko Rechnung trägt; und hier gäbe es – im Gegensatz zum Fiat-Standard – keine einfache Abwälzungsmöglichkeit per Schuldgeldschöpfung aus dem Nichts mehr, ergo keine Finanzierungs-Möglichkeit per Umverteilung der Kaufkraft der Allgemeinheit mittels Inflation.
Das denke ich auch. Und das wäre im Grunde ein Angriffsvektor, nach welchem Dritte versucht sein könnten, ungesicherte Verbindlichkeiten auszugeben (also dann doch kein kompletter Wegfall der Geldschöpfung aus dem Nichts). Ich denke jedoch, dass Bitcoins Design es zumindest sehr erschweren dürfte, oder was meinst Du?
Mal ganz ehrlich, würdest du jemandem dein Geld borgen um gemeinsam mit dem Geld von 5 oder 10 anderen ein Haus zu bauen, wenn du KEINE Sicherheit hast, das du zumindest dein Geld bei Bedarf selbst nutzen kannst? … Ohne Dienstleister die durch die Sammlung von Risiken und Möglichkeiten einen Ausgleich und damit unterm Strich Gewinn erschaffen können, funktioniert das nicht. … Privat borgt man sich gewöhnlich nur so viel, dass man den Verlust verkraften kann (Ausnahme sind oft die Bürgschaften die Eltern für ihre Kinder mitunterschreiben, oder Ehepartner gemeinsam tragen, in der Hoffnung, dass es nie zum tatsächlichen Eintritt in die Bürgschaft kommt)
Da hab ich mich wohl etwas undeutlich oder zu allgemein ausgedrückt. Ich bin da ganz Deiner Meinung:
Tatsächlich war die Verwahrung von Kundeneinlagen auch stets eine der zentralen Dienstleistungen von Banken; eines der letzten Relikte dürften hier wohl die Bankschließfächer sein (und die werden auch von manchen Bitcoinern in Anspruch genommen). Was man wiederum als Indiz für die von Dir skizzierte Entwicklung werten könnte.
Und die zweite Dienstleistung von Banken bestand stets in der Zuteilung von Investitionen. Also ja
wird es sicherlich auch unter einem Bitcoin-Standard geben. Nur mit dem Unterschied, dass das Risiko schlagend ist.
Da hast du die Bausparkasse (Dienstleister) als deinen rechtlichen Ansprechpartner … sofern nicht die gesamte Genossenschaftsbank pleite geht, ist dein Geld sicher … bis zur Einlagensicherungsgrenze 100k€ (zumindest in AT) sowieso. … sprich KEIN Risiko
Meine Frage bezog sich darauf ob du jemandem PRIVAT Geld borgen würdest, von dem du weißt, dass er noch zusätzlich bei 5-10 anderen Geld borgt, damit ER SEIN Haus bauen kann, ohne jegliche Sicherheit zu haben, dass du dein Geld wieder zurückkriegst oder ob DU jemals in der Lage sein wirst Kreditgeber für eine vergleichbare Investition zu kriegen? Volles Risiko auf deiner Seite … und wenn das Geld dann deflationär ist verschärft das die Fragestellung sowieso zusätzlich um ein vielfaches
Nein weil dann müsste man schon dämlich sein. Wenn ich gleichrangig mit den anderen 5 bis 10 Kollegen im Grundbuch stehen würde und es eine 80% Finanzierung ist und die Rendite stimmt warum nicht. Nur past halt der Zeithorizont wenn man das Geld zurück will meist nicht.