Huhu Markus,
Das hohe Zinsniveau stabilisiert das Geldsystem aufjedenfall wieder. Wie ich hier schon öfter geschrieben habe ist das Papiergeldsystem garnicht so unclever und erlaubt eine dynamische Anpassung an die jeweiligen Wirtschaftslagen. Das einzige Problem ist, dass es kontrolliert werden muss weil es nicht digital ist und was wir die letzten Jahre gesehen hatten ist ein Machtmissbrauch der Kontrolleure (die Zentralbanken) und der normalen Politiker.
Den Politikern wird suggeriert dass Schulden aufnehmen was gutes ist, die Wirtschaft und die Wähler zufrieden stellt was ja für die kurzfristigen Wahlperioden tatsächlich stimmen mag, langfristig müssen diese Schulden aber auch bezahlt werden. Die Zentralbanken bilden sich ein mit dem anvertrautem Geld spielen zu dürfen und als Kontrolleure Wirtschaftspolitik betreiben zu können. Speziell die EZB macht darüber hinaus grüne (planwirtschaftliche) Geldpolitik.
Damit haben die Politiker und Zentralbänker das Geldsystem in eine Inflationäre Ecke getrieben und durch Geldausschüttungen und Nullzinspolitik das Geldsystem derart instabilisiert, dass ein Crash früher oder später abzusehen ist:
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Entweder weil die Unternehmen, die unwirtschaftlich sind durch das billige Geld unnatürlich länger am Leben gehalten wurden aber durch den Schuldenberg trotzdem irgendwann sterben müssen. Das Sterben hat zwei volkswirtschaftliche Vorteile: Die unwirtschaftlichen Arbeitsmittel und Arbeitskräfte werden frei und können sich in produktiveren Firmen einbringen und zweitens muss die Gemeinschaft nicht mehr für die unwirtschaftlichen Firmen draufzahlen z.B. durch Subventionen oder Inflation.
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Oder weil die Politik wieder auf das Retten komme was wolle gepolt ist und die ganzen unwirtschaftlichen Firmen wieder mit neuem Geld vollpumpt. Da das Geld ja aus dem Nichts kommt, die Firmen aber reale Güter dafür kaufen können steigt die Inflation wieder an. Und weil die Firmen gerettet werden müssen steht ja schon fest dass diese Firmen weniger Mehrwert bieten als sie verbrauchen und somit diese Subvention definitiv nicht das Wirtschaftswachstum über die Inflation anheben und somit real die Bevölkerung um diese Werte enteignet werden.
Die Zentralbänker stehen also gerade vor der Entscheidung die Zinsen anzuheben und die Wirtschaft gezielt crashen zu lassen (das gesunde sterben) allerdings haben sie genau das 10 Jahre lang verhindert und es kommt eine Pleitewelle auf uns zu die unvorhersehbare Konsequenzen hat, ein Pleitetzunami im Gegensatz dazu dass diese Firmen über 10 Jahre vereinzelt Pleite gegangen wären und kontinuierlich abgestorben wären sodass sich nicht gleich alle Menschen nach einer neuen Arbeit umsehen müssen.
Andererseits könnten die Politiker sich wieder für das Retten entscheiden, die Zinsen absenken und der Inflation den freien Lauf geben. Das verschiebt die Pleitewelle wieder nach hinten um später in ein paar Jahren mit noch größerer Welle auf uns zu zu kommen.
Stell dir mal vor, die Zinsen wären nie auf 0% abgesunken sondern immer bei 3% bis 10% geblieben. Die ganzen Unternehmen und Staaten hätten sich nicht so sehr verschulden können weil die Zinsen irgendwann sichtbar im Staatshaushalt auftauchen (Italien müsste bei aktuellen Zinsen in ein paar Jahre 10% ihrer Einnahmen für Zinsen ausgeben, das passt sich nur kontinuierlich an weil die Staatsanleihen für weniger % Zinsen ja eine Laufzeit haben und später erst umgeschuldet werden müssen zu den dann aktuellen Zinsraten) In so einem Geldsystem mit 3% bis 10% kann keiner die Geldmenge so sehr ausweiten weil das Ausweiten ja richtig Geld (Zinsen) kostet. Damit wäre das Fiat-Geldsystem wesentlich gesünder und es bräuchte Bitcoin vielleicht garnicht.
Aktuell haben wir aber mehr oder weniger Machtbesessene oder verblendete Politiker die am Geldsystem herumspielen und somit entweder dierekt die reichen mit Steuergeldern Subventionieren oder indirekt durch Inflation. Die normale Bevölkerung zahlt immer drauf.
Was heist das für Bitcoin? Es ist somit ein Ausweg aus dem Geldsystem. Wer sich auf Bitcoin umstellt entzieht sich der Inflation und somit der indirekten Umverteilung. Die direkte Umverteilung durch steuern kann man sich nicht (einfach) entziehen, auch nicht mit Bitcoin, allerdings weiß man dann besser, was der Staat alles von einem einfordert.
Über Kursverläufe spekuliere ich nur ungerne, es hängt von zu vielen Faktoren ab die zeitlich unterschiedlich passieren können. Generell gilt wie Immer: Angebot und Nachfrage regeln den Preis.
Wenn das Geldsystem crasht wird der Bitcoinpreis dramatisch hoch gehen, aber auch das hängt davon ab wie viele Menschen dann schon die Vorteile von Bitcoin gehört haben und nicht gleich als Teufelszeug abtun.
Wenn das Geldsystem aber nicht crasht, dann wird Bitcoin wahrscheinlich nur weiter die Halvingzyklen durchlaufen.
Wenn die Fed die Zinsen hoch hält bedeutet das dass das Fiat-Geldsystem sich langfristig stabilisieren wird und somit der Bedarf an Bitcion absinkt, also auch der Preis. Aber sollte die Wirtschaft dabei wie oben beschrieben richtig crashen geht der Kurs dann wieder hoch.
Wenn die Fed aber einlenkt und die Zinsen deutlich senkt, dann wird der Kurs kurzfristig richtig absinken weil die ganzen Investoren ihr Geld in die Wirtschaft pumpen die ja dann quasi mit neuem Geld gerettet wird und man erhofft sich was von dem Kuchen abzubekommen. Langfristig aber eben auch wieder mit der Inflation steigen.
Alles steht und fällt eben damit wie gut die Zentralbänker ihre Aufgabe erledigen und alleine das ist schon ein zentraler Punkt im Fiat-Geldsystem welcher früher oder später korumpiert und brechen wird. Wenn nicht in dieser Inflationskriese, dann in der nächsten oder übernächsten die wegen den Schuldenbergen in immer kürzeren Abständen kommen werden.
Falls du wissen willst wie sich der Kursverlauf mittelfristig entwickeln wird, dann versuche abzuschätzen wie sich bestimmte Entitäten verhalten. Kurzfristig ist das nahezu unmöglich weil du nie vorher weißt wann genau eine große Bank pleite geht, die Fed ihre Politik umstellt oder sonst ein Ereignis eintritt. Aber jedes Ereignis hat einen Einfluss auf den Preis. Du kannst also nur versuchen dir vorzustellen welchen Einfluss ein Ereigniss auf den Preis haben wird, also wie viel würde der Bitcoinpreis hoch gehen wenn Amerika jetzt Krieg mit China anfangen würde? Was wären die Folgen und was würde das für Bitcoin bedeuten? Und dann kannst du Einschätzen wie realistisch das Beispiel ist und ob es innerhalb eines Jahres erwartet wird oder erst innerhalb von 50 Jahren. Und aus allen diesen Überlegungen kannst du dann eine Prognose erstellen die davon abhängt wie gut die die Situationen abgeschätzt hast und ob du wichtige Senarien vergessen hast.