BTC ist ja auf 21Mil. limitiert. Aber es gib BTC die für immer „verloren“ sind (bzw. nicht im Umlauf) weil User ihre Keys verlieren, sterben oder was auch immer. Dieser Vorgang ist kontinuierlich; in Zukunft immer weniger BTC im Umlauf während die Menschheit und das Waren/Serviceangebot wächst (ganz zu schweigen von den Sidechains die auch gerne BTC hätten).
BTC gehört den Menschen. Aber würden auf ewig „verlorene“ BTC nicht bedeuten dass diese den Menschen vorenthalten wären? Wäre es nicht vernünftig eine Logik in den Code einzubauen der die BTC von Wallets die seit z.B. 30 Jahren inaktiv sind durch den Mining Reward (natürlich mit einer Obergrenze pro Block und über einen längeren Zeitraum) wieder in Umlauf bringt? Es wäre auch keine Inflation da die fixe Größe von 21Mil im Umlauf ist. Es wäre nur Recycling um die faire Versorgung zu gewährleisten.
Diesen Ansatz halte ich persönlich für keine gute Idee, da es das „Grundprinzip“ von Bitcoin völlig verändern würde. Nicht zu unrecht wird BTC oft als das „digitale Gold“ bezeichnet, hier ein kleiner Vergleich zum Edelmetall:
Stell Dir vor, deine Großeltern hätten am Tag deiner Geburt einen gewissen Betrag in Gold für Dich angelegt und dies z.B. auch so in ihrem Testament vermerkt. Das Gold liegt dann z.B. 30 Jahre sicher verwahrt in einem Bankschließfach, weil deine Großeltern jedoch vergessen, dass sie das Gold innerhalb der 30 Jahren von einem Schließfach in ein anderes bewegen, nimmt z.B. die Bank oder der Staat DEIN Gold und lässt es an einem unbekannten Ort der Erde vergraben, so dass es irgendwann von einer Mine wieder abgebaut werden kann… das wäre doch ziemlich doof, oder?
Wenn Du dir heute physisches Gold kaufst, irgendwo vergräbst und die Stelle dann dummerweise vergisst und du das Gold nie wieder findest, ist das ja genau das selbe, als wenn du deine private keys für deine BTC verlierst - dann hat man einfach Pech gehabt.
Ich persönlich finde die Funktion von BTC so wie sie ist genial - ich kann mir eine gewisse Menge auf eine Adresse senden und dann theoretisch 100 Jahre später wieder darauf zugreifen, ohne dass ich mir darüber Gedanken machen müsste, dass ich die BTC z.B. spätestens alle 30 Jahre bewege muss um sie nicht zu verlieren.
Diese 30 Jahre sind nur ein Beispiel. Mach 50 Jahre draus oder was auch immer. Es geht ums Prinzip. Und ja, auch bei der Bank gibt es das Gesetz (in Österreich jedenfalls) dass das Geld von Konten auf die 30 Jahre nicht zugegriffen wurde, aufgelöst werden; genau aus besagtem Grund.
Auch dein Bespiel „…irgendwo vergräbst und die Stelle dann dummerweise vergisst und du das Gold nie wieder findest, ist das ja genau das selbe…“ stimmt nicht, da in diesem Szenario es immer noch möglich ist dass es jemand findet und wieder verwendet werden kann. Bei BTC ist es für immer weg.
Natürlich ist es dein Pech wenn du den PrivKey verlierst, aber daraus soll kein Nachteil für die Menschheit entstehen denen diese BTC auf ewig vorenthalten wären, darauf will ich hinaus.
Und wenn du den Vergleich anstellst dass BTC digitales Gold oder ein Asset ist; Gold und andere Assets recyclet man auch um die Menge in Umlauf zu erhalten (wie jeden anderen Rohstoff wo man es kann wie z.B. Stahl, Autos,…). Wieso also auch nicht BTC wenn es nicht mehr in Verwendung ist.
Ich verstehe schon, auf was Du hinauswillst und kann den Ansatz auch bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen.
Für mich persönlich ist halt der hohe Grad an Sicherheit bei BTC der Riesenvorteil, der aktuell ja konkurenzlos ist. Aus aktueller Sicht, kann ich heute BTC an eine Adresse senden und solange ich im Besitz der keys bin, kann ich mir zu 100% sicher sein, dass ich in 100 Jahren noch darüber verfügen kann, ohne die Coins in der Zwischenzeit bewegen zu müssen. Und keine Bank, kein Staat oder sonst jemand, kann auf MEINE Coins zugreifen.
Bitcoin versucht ja auch anders als Gold, Fiat oder sonstiges zu sein, was meiner Meinung nach erfolgreich gelungen ist und das Projekt gerade auch deswegen zu etwas ganz Besonderes macht.
Ist halt nur meine Meinung dazu, obwohl ich wie bereits erwähnt, deinen Ansatz auch verstehen kann.
