Scroll’ Dich mal hier ein bisschen durch…Tipps, Tools, Beispiele…
Hallo GermanCryptoGuy!
Danke für den extrem umfangreichen Artikel „Die Steuer-FAQ“! Sehr schön und umfassend geschrieben!
Du schreibst:
Blockquote Beispiel:
Am 01.01.2018 kaufst Du bei Bitwala 0.1 BTC → in Wallet 1
Am 01.01.2019 kaufst Du bei Kraken 0.1 BTC → in Wallet 2
Am 01.01.2020 kaufst Du bei Bitpanda 0.1 BTC → in Wallet 3
Blockquote Wenn Du nun BTC verkaufst, wird bei FIFO der älteste Kauf zuerst für die Bewertung der Steuerpflicht herangezogen, also in dem Fall der Kauf bei Bitwala.
Mal angenommen, in ein paar Jahren kommt die Politik auf die Idee der Versteuerung auch auf Erträge, die länger als 1 Jahr gehalten werden und will die z. B. ab dem 01.01.2029 einführen.
Dann würde jeder vor diesem Stichtag, 01.01.2029 bei einer größeren Summe seine Bitcoins vom Ledger einmal zur Börse übertragen, dort verkaufen, anschließend wieder verkaufen und dann zurück auf den Ledger transferieren, damit bei einem späteren Verkauf die Steuern nicht zu hoch sind. - Das würde aber hohe Gebühren kosten.
(Ich gehe hier mal von FIFO aus)
→ Wie könnte man das kostengünstiger machen? Evtl. ein Privatverkauf an einen andere Hardwarewallet und dann eine Vertrag schreiben, plus Rückverkauf 1 Tag später?
→ Wenn man dann aber noch ein paar Coins auf einer Börse hat, könnte man diese auch mehrfach verkaufen und wieder verkaufen, so lange bis man die Anzahl der Satoshis aller 3 Hardwarewallets in Deinem Beispiel erreicht hat und dann gegenüber dem Finanzamt erklären, für welche Beträge von welchem Wallet das gilt. (In Deinem Beispiel habe ich es so verstanden, dass es egal sei, von welchem Wallet die Satoshis verwendet werden.)?
Alles sehr komplex. Ich denke, der Staat wird einen so großen Aufwand scheuen und bei einer späteren Steueränderung villeicht eine Transaktionssteuer direkt an der Börse einführen, statt eine Differenz zu besteuern. Alles andere ist für den Staat dann nicht mehr handlebar.
Vielen Dank
Äh, kleiner Einwand: Nein, das würden sie nicht unbedingt machen, denn die Versteuerung zu ändern funktioniert nur bei Anschaffungen nach dem 01.01.2029
Nennt sich „Vertrauensschutz“. (Bitte googeln!)
Wenn man sagt „Heute machen wir’s so.“, kann man später nicht sagen „Nee, das ist hinfällig. Wir ändern das Gesetz rückwirkend, so dass auch ältere Aktionen davon betroffen sind.“
(Ganz offiziell kann man das schon machen, aber es ist sehr, sehr schwierig. Gerichte…bla…Du weißt schon.)
Auch hier kann/will ich Dir keine direkte Antwort geben.
Noch ein Einwand: 2029? Hast Du verfolgt, was in den letzten ~12 Monaten um Bitcoin herum passiert ist? Was schätzt Du, was mit Bitcoin in 1 Jahr sein wird? Oder in 4, wenn das nächste Halving durch ist?
Hier meine Schätzung: Innerhalb der nächsten 1-4 Jahre könnte(!) es einen Punkt geben, an dem man gar nicht mehr zurücktauschen will. Denk’ mal darüber nach.
Hab’s schon in anderen Beiträgen geschrieben: Ihr tut immer so, als wenn „der Staat“ jemand ist, der da an seinen Schalthebeln sitzt und uns ärgern will.
Der Staat sind wir.
Könnte sein, aber bis dahin wird nach §22 bzw. §23 versteuert und insbesondere die Geschichte mit der Spekulationsfrist sollte man nutzen, solange es geht, denn mehr Geld kann man nicht verdienen, meiner Meinung nach.
Hallo GermanCryptoGuy!
Danke für die vielen Antworten!
Das mit dem Bestandsschutz wäre normalerweise notwendig und richtig. Aber 2008 bei Einführung der Abgeltungssteuer wurde das leider teils auch anders gehandhabt:
Blockquote Zertifikate-Anlegern droht in Kürze die Abgeltungssteuer. Anders als Investmentfonds genießen Zertifikate nämlich keinen Bestandsschutz. Ab dem 30.06.2009 werden alle Zertifikate, die nach dem 14.03.2007 erworben wurden, mit Abgeltungssteuer belegt. Bis zu 28 % der Erträge inklusive Kursgewinne fließen dann an den Fiskus.
Quelle: https://iac.de/aktienclub/main/index.php?id=neu&artikel=63&stop=1&y=2008&archiv
Auch bei Solaranlagen usw. gibt es einige strittige Themen. Ich finde die nachträgliche geänderte Besteuerung oder Vergütung eine Frechheit!
Blockquote Hier meine Schätzung: Innerhalb der nächsten 1-4 Jahre könnte(!) es einen Punkt geben, an dem man gar nicht mehr zurücktauschen will. Denk’ mal darüber nach.
Das wäre sehr wünschenswert, wenn es noch mehr Akzeptanzstellen als nur Tesla gibt. Denn einen solchen Elektroflitzer können sich die allerwenigsten leisten.
Blockquote Hab’s schon in anderen Beiträgen geschrieben: Ihr tut immer so, als wenn „der Staat“ jemand ist, der da an seinen Schalthebeln sitzt und uns ärgern will.
Leider ist da z. B. Herr Scholz, der sich für sehr hohe Steuern ausspricht. Statt an den passenden Stellen zu sparen ist es scheinbar günstiger, die Besteuerung zu erhöhen. Zudem will uns die Politik mit dem sehr hohen Renteneintrittsalter gegenüber den anderen europäischen Ländern „ärgern“, obwohl wir diese finanziell unterstützen. Ja, der Staat sind wir; aber das Sagen haben die anderen. - Ich sehe das schon leider so.
Blockquote Könnte sein, aber bis dahin wird nach §22 bzw. §23 versteuert und insbesondere die Geschichte mit der Spekulationsfrist sollte man nutzen, solange es geht, denn mehr Geld kann man nicht verdienen, meiner Meinung nach
Das ist sehr optimistisch. Ich kann monatlich ohnehin nur sehr wenig für die Rente weglegen und das sollte ich zur Sicherheit in verschiedene Sachen aufsplitten und warte zudem noch bis die Indien-Entscheidung durch ist, die dort evtl. noch zu einigen Verkäufen und damit zu einem evtl geringeren Kurs führen könnte. Langfristig sieht es ja mit Bitcoin wirklich gut aus.
Nee nee, das musst Du ganz genau lesen:
Vor dem 14.03.2007 gekauft: Steuerfrei.
Warum? Weil die Haltefrist (bis zu dem Zeitpunkt des Artikels) eingehalten wurde.
Alles zwischen dem 15.03.2007 und 31.12.2008 gekauft und min. 1 Jahr gehalten, ist ebenfalls steuerfrei. (Allerdings können die Verluste nicht geltend gemacht werden.)
Alles bis 31.12.2008 gekauft und Haltefrist nicht eingehalten: Versteuerung nach persönlichem Steuersatz
Alles nach dem 1.1.2009 gekauft: Abgeltungssteuerpflichtig
So gesehen hat sich (abgesehen von dem Wegfall der Verlust-Abschreibung) für „alte“ Zertifikate Käufer absolut gar nichts geändert. Wenn sie die Haltefrist eingehalten haben (was sie ja nach dem „alten“ Gesetz sowieso hätten machen müssen), war der Verkauf weiterhin steuerfrei.
Erst mit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 01.01.2009 galten auch die neuen Steuer-Gesetze.
Also auch hier galt der Vertrauensschutz.
(Bitte beachten: Vertrauensschutz != Bestandsschutz)
Es sind mMn nicht die Akzeptanzstellen, die wir brauchen, sondern die Verkaufstellen. Bitcoin muss überall einfach erhältlich sein. Idealerweise bei Banken und anderen Finanzdienstleistern, so dass ein zusätzliches KYC wegfällt.
Das ist schon seit 30 Jahren so. Das hat nix mit dem Scholz zu tun.
Dann google mal „Demokratie“, „Wahlen“ und „Stimmrecht“.
Just saying.
Nope. Fakt.
Indien, Schwindien, sag’ ich immer.
Es spielt überhaupt keine Rolle, was die machen.
Erlaubt Indien Bitcoin, werden die Leute Bitcoin kaufen.
Verbietet Indien Bitcoin, werden die Leute Bitcoin kaufen.
Wir haben schon in anderen Ländern gesehen, was Verbote bewirkt haben.
Es gibt wirklich genug Anzeichen für einen positiven Ausgang, was Bitcoin betrifft. Staaten, Firmen, Investoren, Hedge Fonds, Investmentfonds, BANKEN(!!!)…alle kaufen Bitcoin! ALLE!
Ich bin mir jetzt nicht zu 100% sicher, aber 2018 wurde im Investmentbereich der Bestandsschutz kassiert. Jedoch mit einem Freibetrag von 100TEUR. Ich bin mir nicht sicher, ob das hier relevant ist.
Hallo GermanCryptoGuy!
Danke für die Info! Verstanden, dann müsste man die Kryptos zum Start der Gesetzesänderung also bereits 1 Jahr gehalten haben.
Hoffentlich setzen sie das erst (falls überhaupt sehr viel später um). Aber da es ohnehin schlecht nachzuvollziehen wäre und der Aufwand der Kontrolle ins unermessliche steigen würde, wäre eine prozentuale Kaufgebühr an der Börse, die gleich von der Börse ans Finanzamt abgeführt wird, die einfachere Variante.
Und da bis dahin hoffentlich einige Politiker schon investiert sind und die Lobbyarbeit zunimmt wird es evtl. überhaupt keine Besteuerung geben.
Ja? Schnittstellen definieren, Software programmieren und mit 1 Knopfdruck hat das FA die Daten.
Nicht heute. Nicht morgen. Aber in 3 Jahren? Oder in 5 oder 8?
Hm, dass sie ganz gestrichen wird glaube ich nicht. Es ist halt eine Spekulationsgeschäft.
Ist zwar schon ne Weile her der letzte Eintrag, nur noch einmal eine Anmerkung zum „Bestandsschutz“ bei gesetzlichen Regelungen.
Mit der Investmentsteuerreform 2018 wurde die Steuerfreiheit auf Gewinne von vor 2009 gekauften Fonds ( sogenannte AltFonds, Altanteile ) abgeschafft !!!
Nur ein Freibetrag auf Wertgewinne von 100000;- eur ist nach zähen Verhandlungen geblieben. ( eigentlich sollten es nur 20000,- eur sein )
Auf „Bestandsschutz“ kann man sich also grundsätzlich so einfach nicht verlassen !
In diesem realem Beispiel werden die bestandsgeschützen Anteile quasi nach Ausnutzen des Freibetrages eleminiert .
Nachteilige Veränderungen werden einfach in ein neues Kleid gepackt, oder werden anders benannt
Es kann also vieles so geregelt werden, wie es dem Gesetzgeber halb- oder geradewegs in den Kram passt.
Danke Blocky!
Das hatte ich auch so in Erinnerung, weshalb ich das geschrieben hatte.
100.000 Eur ist schon ein wahnsinnig hoher Freibetrag, aber sicher gibt es einige die darüber kommen. In allen rechtlichen Dingen sollte es immer einen Bestandsschutz geben. - Das sehe ich als Grundrecht.
Aber vielleicht wird jetzt durch El Salvador Bitcoin sogar als Geld eingestuft und dadurch komplett von der Besteuerung ausgenommen. - Träumen wir mal, Staaten brauchen ja immer Geld.
Nein. Es spielt keine Rolle, ob Du mit Bitcoin oder mit einer Fremdwährung wie $, YEN etc. handelst, denn beides wird nach §23 besteuert.
Also selbst wenn in Deutschland Bitcoin als Währung eingestuft wird, würden Gewinne immer noch nach §23 besteuert werden.
Für uns ändert ein geänderter Status von Bitcoin nichts an der Besteuerung.
Wie schon mehrmals geschrieben: Positiv sehen! Nach einem 1 Jahr steuerfrei! Davon können andere Länder nur träumen.
NACHTRAG:
Eine Änderung der Besteuerung gäbe es nur, wenn (alle oder einzelne) Kryptowährungen anders klassifiziert werden. Also anstatt ein Spekulationsobjekt wie Gold (steuerfrei nach einem Jahr) als ein Finanzprodukt x, das mit der Kapitalertragsteuer besteuert wird.
Danke für die Info!
Ja mal sehen, daß es steuerfrei bleibt.
Denkt dran: FDP ist derzeit kryptofreundlich.
Stimmt.
Aber die CDU/CSU hat auch vor den letzten Wahlen klar gesagt, dass es keine Uploadfilter geben wird.
Von daher…
Wenn ich mir jedoch durchlese, was andere Partei-Mitglieder bezüglich Kryptos von sich geben, wird mir schlecht. Dass so viel Unwissenheit in einen Menschen reinpasst, ist erschreckend.
Hoffentlich.
Hier einige Infos:
FDP: Die Chance für Freiheit und wirtschaftliche Unabhängigkeit:
https://www.youtube.com/watch?v=8OPB4xOq2LM
Die GRÜNEN Wahlprogramm Analyse: Umverteilung, Great Reset und Auswirkungen:
https://www.youtube.com/watch?v=Ve3XaodOEEs
VIelleicht sollte man dafür einen „Deutsche Parteien über Kryptowährungen“-Thread eröffnen?
Wobei in diesem Thread ja auch schon einiges dazu gesagt wurde…
Aber aufgrund der bevorstehenden Wahlen wäre es vielleicht interessant, sowas in einem Thread zusammenzufassen.
Meines Wissens (wenn ich falsch liege lasse ich mich gerne korrigieren!) sind Gewinne aus Krypto’s für Privatpersonen in Portugal und Slowenien gänzlich steuerfrei.
Kann sein. Also 2 von 195 haben’s doch noch etwas besser als wir?
Ich wollte damit ja auch nur sagen, dass es nicht so schlimm ist, wie manche es sehen, weil’s in (vielen) anderen Ländern deutlich „schlimmer“ ist. Perspektive.
Hallo!
ja von Dir eine richtig gute Zusammenfassung zur Steuer!
Ich lege mal wie von Dir besprochen einen Thread zu den Parteien an, obwohl ich eigentlich nicht politisch bin.
Zu spät.
Ich auch nicht. Aber trotzdem möchte ich gerne wissen, wie die Parteien sich gegenüber Kryptowährungen äußern.
Spoiler:
Sie tun es weniger, als man erwarten könnte angesichts der Ereignisse in den letzten ~12 Monaten und vor allem der letzten 7 Tage…
Hab den Thread gerade noch rechtzeitig entdeckt.