Ein paar Gedanken zum Faktor "Mensch" bei Bitcoin

Hi Leute, ich habe mir ein paar Gedanken gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte. Mich interessiert, was ihr dazu denkt.

Bitcoin und der Faktor „Mensch“

Bitcoin an sich wird als Organismus wohl immer genug Anreiz liefern, um ihn am Leben zu erhalten.

Doch was ist, wenn ihn weiterhin zu wenig Menschen wirklich verstehen und links liegen lassen?

Der Preis ist immer davon abhängig, wie viele Menschen ihn sich teilen und wie viel er jedem Individuum wert ist:

  • Wenn ihn niemand haben will, dann ist sein Wert gleich null.
  • Wenn ihn sehr viele Menschen haben wollen, dann ist der Wert entsprechend hoch.

Es wird wohl immer einige Verrückte wie mich geben, die ihn kaufen und halten werden. Aber kommt er auch in die breite Masse?
Wie soll das aussehen? Wird es funktionieren? Sollte ich wirklich alles darauf setzen?

Bitcoin hat ein Image-Problem!

Folgende Probleme sehe ich:

  • Um ihn zu verstehen, muss man sich mindestens 200 Stunden tief mit ihm beschäftigen. Diese Zeit nehmen sich nicht viele.
  • Man kann noch fast nirgends damit bezahlen. Bisher ist es ein reiner Store of Value.
  • Für die breite Masse ist Bitcoin bisher ein reines Spekulationsobjekt.
    • NGU - number go up
    • Man steckt dort Fiat rein und hofft, dass man später mehr Fiat wieder raus bekommt.
  • Viele sehen ihn als Energieverschwendung an
    • Dabei ist genau das Gegenteil der Fall unter einem Bitcoin-Standard!
    • Die günstigste Energiequelle gewinnt und das ist langfristig die überschüssige Energie aus erneuerbaren Energien.
    • Verglichen mit dem kompletten Fiat-System ist Bitcoin wesentlich effizienter.
    • Bitcoin ist der effizienteste Weg, aus Energie Sicherheit zu gewinnen.
  • Viele glauben, dass ihn nur Kriminelle wirklich nutzen.
    • Allerdings denken das immer weniger Leute
    • Dabei wurde Bitcoin im Darknet längst von Monero abgelöst - der Privacy Coin.
    • Das meist genutzte Geld für Kriminelle ist und bleibt aber der US-Dollar!
  • Die meisten stellen ihn auf eine Stufe mit den ganzen Trittbrettfahrer-Coins aka Shitcoins.
    • Dabei ist Bitcoin die einzige wirklich knappe Ressource, die niemand kontrollieren kann.
    • Alle anderen Projekte bereichern immer nur einzelne Individuen. Monero mal ausgenommen.
    • Dadurch leidet das Image von Bitcoin unter den Fehltritten der anderen Coins.
  • Momentan ist er noch nicht als Schutz gegen Inflation erkennbar.
    • Weil ihn viele eben noch immer als Spekulationsobjekt ansehen und ihn bei einer Krise zuerst verkaufen.
      • Dadurch sinken dann die Kurse und es scheint sein Versprechen nicht zu halten.
      • Selbt erfüllende Prophezeiung?
    • Dabei ist der eigentliche Inflationsschutz der, dass die Menge von Bitcoin niemals ausgeweitet werden kann.
  • Viele glauben, der Staat müsse das Geld kontrollieren.
    • Warum? Weiß ich auch nicht.
    • In der Geschichte hat der Staat diese Macht immer wieder missbraucht.
      • Finanzierung von Kriegen
      • Ausschluss von Staatsfeinden aus dem Finanzsystem
      • Künstliches am Leben halten von Zombie-Unternehmen
      • Steuerverschwendung
    • Und das alles immer auf Kosten der gesamten Bevölkerung!
      • Sparen bringt nichts mehr, da das Geld an Wert verliert.
      • Geld drucken = unsichtbare Steuer
  • Es gibt jede Menge negative Presse (sogenannte FUD - fear, uncertainty and doubt).
    • Hier wird Bitcoin mit immer den gleichen falschen Argumenten ins schlechte Licht gerückt.
    • Die Masse, die keine Ahnung hat, glaubt dem.
    • Hier schreiben Leute, die selbst Bitcoin nicht verstanden haben. Die nie tief gegangen sind bei dem Thema.

NGU als Lösung?

Das Halving-Event, das alle vier Jahre stattfindet, sorgt für eine Verknappung des Bitcoin-Angebotes am Markt.
Durch diese Verknappung steigt der Preis sprungartig → Number go up.

Das führte dann jedes Mal zu einem Hype:

  • FOMO - man will den Zug nicht verpassen.
  • Alle investieren dort rein, weil es gerade steigt.
  • Alle glauben, dass sie jetzt schnell reich werden.
  • Plötzlich kommen ganz viele neue Trittbrettfahrer-Projekte und machen wilde Versprechungen, das nächste große Ding zu sein.
  • Der Markt überhitzt irgendwann völlig, alles scheint endlos nach oben zu gehen.
  • Und dann platzt die Blase, alle merken, dass sie doch nicht reich geworden sind. Alles fällt. Hallo Bärenmarkt.

Und das ganze alle vier Jahre von vorne - ausgelöst durch das Bitcoin-Halving.

Die Chance dabei:

  • Jedes Mal kommen neue Leute rein.
  • Die meisten gehen wieder, doch es bleiben einige, die sich dann tiefer mit dem Bitcoin beschäftigen.
  • Und wenn sie die 200 Stunden hinter sich haben, sind so neue Bitcoiner geboren.
  • Diese werden dann häufig zu HODLern und geben dem Bitcoin seinen neuen Boden.

Bis 2140 laufen alle vier Jahre diese Halvings. Doch jedes Mal ist auch der Effekt geringer.

Reicht das aus, um genügend Leute zu Bitcoin zu führen und von ihm zu überzeugen?

Ich weiß es nicht. Niemand tut es.
Diejenigen, die Bitcoin überzeugt hat, spekulieren darauf.
Die anderen sind pessimistischer.
Niemand kann die Zukunft vorhersehen.
Wir werden es erst in vielen vielen Jahren wissen.
Aber ich wünsche mir einen Bitcoin-Standard, denn er ist gesund für alle.
Stoppt diesen Fiat-Wahnsinn!

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Das sehe ich auch so stark!

Gerade, dass Klimawandelleugnung, Staatsfeindlichkeit und Verschwörungserzählungen in dem Space so Anklang finden, stößt normale Menschen massiv ab.

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Sehr guter Punkt.

Das ist übrigens ein Grund das ich selbst niemanden mehr auf Bitcoin anspreche.
Das Thema ist für mich komplett tabu.

Aber „die Leute verstehen Bitcoin nicht“ hört sich sooo gut an. Wie oft habe ich das hier im Forum gelesen. Man selbst hat den vollen Durchblick, alle anderen sind halt dumm.
Welche Arroganz.

Man braucht keine 200 Stunden und Bitcoin zu verstehen. Da reichen 15 Minuten.
Niemanden interessiert dieser ganze technische Kram. Ob Mining ein Rätsel löst, oder ein Hash errechnet oder sonstwas macht.
Interessiert keine Sau.
Bitcoiner fangen gerne selbstverliebt an mit ihrem intimen Wissen die Leute zu belehren bis denen die Ohren bluten. Dann noch ein bisschen Hobby-Ökonomie, ein bisschen Gender Bashing und Greta Witzchen und schon nehmen die Leute reißaus.

Ganz nach dem Motto: Ich bin ein rechtskonservativer Besserwisser und möchte ihnen Bitcoin näherbringen. :man_facepalming:

Statt zu überlegen wie man Menschen überzeugt, sollte man erstmal überlegen wie man Leute nicht abschreckt, dann wäre schon viel gewonnen.

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Meine Erfahrung ist wenn man sachlich und friedlich versucht Bitcoin zu erklären, gibt es immer Leute die sehr aggressiv reagieren und anfangen beleidigend zu werden. Es entsteht regelrecht Mobbing. Viele machen sich dann lustig über Bitcoin und die Bitcoiner und versuchen ein als naiven Fantasten darzustellen. Ich habe es oft versucht und in einer Umgebung wo nicht unzählige Bitcoiner sind endet es immer in solchen aggressiven und beleidigenden Reaktionen.

In 15 Minuten kann ma einiges wichtiges erklären, für mehr Verständnis braucht es deutlich mehr an Zeit, völlig unabhängig von Miner-Rätseln und Hashes.

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Dann hast du wohl Bitcoin noch nicht verstanden.
:joy_cat:

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Allein das Thema UTXO benötigt bei mir mehr als 15min :smiley:
Eine ungefähre Vorstellung nach einem erklärenden Text ist halt nicht gleichbedeutend mit einem vollständigen Verständnis und der Fähigkeit damit nun umgehen zu können.

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Ach wo, es sind ja IMMER die Bitcoiner :crazy_face: