Dezentraler Derivate-Handel

Hi Leute,

Defi beinhaltet für mich sowohl Derivate, wie beispielsweise der Dai-Token, als auch dezentrale Tauschbörsen, die ihre eigenen Market-Maker haben.

Was wäre, wenn in Zukunft die dezentralen Tauschbörsen eigene Tokens heraus bringen, die den Dollar-Wert einer Aktie haben (Aktien-Derivate). Genau genommen gibt es ja schon Derivade wie Dai, Tether, Pax Gold und viele andere, die dezentral über das Etherium-Netzwerk handelbar sind. Wie gut und sicher diese Derivate sind, sei mal dahingestellt.

Der Wert der Derivate, die von einer dezentralen Tauschbörse ausgegeben werden, hätten als Absicherung dezentrale Mechanismen wie beispielsweise Dai. Alles steht und fällt also mit der Tauschbörse.
Solche Tauschbörsen wären also ein klarer Angriff auf den zentralisierten und regulierten Derivatehandel. Damit meine ich beispielsweise, dass du dem Anbieter (zB. etoro) vertrauen und dabei deine Daten hinterlegen musst. Ein weiteres Problem der Regulierung ist, dass viele Menschen gar nicht die Möglichkeit haben, den jeweiligen Service zu nutzen. Die 2 Milliarden Menschen ohne Bankkonto beispielsweise hätten gar nicht die Chance, nur irgendein Finanzprodukt zu kaufen.

Wäre eine unregulierte, dezentrale Tauschbörse bei der man Aktien-Derivate handeln könnte in Deutschland verboten und wie könnte der Staat es überhaupt verhindern?

Die Derivate wären ja in Form von ERC-20 Tokens übertragbar und nicht nur auf der eigenen Tauschbörse handelbar.

Synthetix macht so etwas bereits.
Das Projekt hat aber (noch) zu wenige Liquidität.

Aber klar: Wird kommen.

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Ich frage mich ehrlich gesagt wie man so etwas verbieten will. Ich rede hier von Derivaten und keinen reellen Aktien.

Mit dem Mirror Protokoll (MIR) gibt es das anscheinend schon für ausgewählte Aktien wie Tesla, Amazon, Apple oder Microsoft in Form von ERC-20 Tokens.

Ein paar Gedanken zu dem Thema:

  1. Der Staat hat versäumt Crypto-Projekte adäquat zu besteuern. Damit gelten synthetische Assets im Prinzip dieselben Regeln wie für Bitcoin, was mMn absurd ist. Hier besteht Nachholbedarf. Bis dahin ist der Handel mit synthetischen Assets / Derivaten auf der Blockchain mMn ein Graubereich.
  2. Der zentralisierte Staatsapparat skaliert im Internetzeitalter nicht. Die Vorstellung, dass ein paar Boomer im Internet für Recht und Ordnung sorgen können ist mMn - gelinde gesagt - absurd.

Ein Beitrag wurde in ein neues Thema verschoben: Exodus plant IPO auf Ethereum

Bitte nicht wundern. Ich hatte hier einen Beitrag zum Exodus IPO erstellt, aber ihn dann doch in ein eigenes Thema verschoben, da es nichts mit Derivaten im Sinne dieses Threads zu tun hat.

Von Trading-Communities mit sektenartigen Strukturen (aka „Lobet den Guru“) halte ich gar nichts. Außerdem sehe ich keinen Bezug zum eigentlichen Thema. Bitte um kurze Erklärung, sonst geht der Beitrag an die Mods.

Verbieten können sie alles aber sie werden es nicht schaffen eine richtig dezentrale Plattform auszuschalten. Die amerikanischen Behörden können nicht einmal verhindern, dass Amerikaner auf zentralisierten Börsen wie Bitmex (früher), Bybit etc. traden. Da sagt die Börse zwar ja okay wir lassen keine amerikanischen User drauf aber wer da mit VPN drauf zugreift können/wollen die nicht sagen.

Ich finde aber, dass es immer besser ist die Aktie auch physisch zu besitzen - vorallem wenn man sie mehrere Jahre halten möchte. Das sind ja nur Derivate und was garantiert mir auf einer dezentralisierten, unregulierten Börse, dass der Wert 1:1 zur Aktie gleich bleibt? Hier spielt auch das Oracle Problem mit Sicherheit eine große Rolle. Weiß aber auch nicht wie z. B. MIR genau funktioniert.

Könnte aber für kurzfristige (anonyme & steuergünstige) Spekulationen ganz gut funktionieren.

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SmartContracts mit gelockten Assets wie Bitcoin könnten den Wert garantieren. Aber ja, hat sicher seine Schwachstellen. Trotzdem ist nicht jeder in der Position reelle Aktien zu kaufen. 2 Mrd. Menschen auf dem Planeten haben noch nicht mal ein Bankkonto.

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Hab mich gerade etwas mit eth.mirror.finance befasst. Wie oben schon erwähnt, ist mir das ganze Konstrukt für eine langfristige Investition zu wackelig. Falls sich jemand besser auskennt, bitte korrigiert mich: Der Preis wird durch einen Collateral beibehalten - das heißt, hier haben wir schon einmal ein Oracle Problem. Der Collateral ist deren „UST“ Stablecoin, der wiederum durch andere Collaterals stabil (bei 1$) gehalten wird. Wenn man mit UST diese Stabilität bzw. Liquidity zur Verfügung stellt, wird man mit MIR entlohnt.

Etwas witzig, dass ich fast alle meine MIR nach dem Airdrop verkauft habe, da ich überhaupt nicht wusste was dieses Projekt macht.

Ich kaufe sowieso fast keine Einzelaktien, deshalb ist das für mich nicht interessant. Von einem Investment in MIR sehe ich auch ab, da ich der Meinung bin, dass man diesen Token nicht benötigt.
Aber wie @Dexi geschrieben hat, ist das sicherlich interessant für Leute die keinen Zugang zu einem Aktiendepot haben.

Interessant ist, dass sie ganz einfach auf BSC migrieren konnten und jetzt sozusagen zweigleisig fahren. Man kann jetzt zum Beispiel bei Pancake Swap die synthetischen Aktien kaufen.

Aktuell gibt es natürlich nur die wichtigsten Tech Aktien wie TSLA, MSFT, NFLX, AAPL etc.
Um nochmal auf die Ursprungsfrage zurückzukommen: Nein, keine Chance das zu verbieten. Und wenn man richtig vorgeht, auch keine Chance irgendwelche Trades auf eine gewissen Entität zurückzuführen. Letzteres ist natürlich wichtig für die Steuern.

Julian Hosp plant wohl mit einem seiner Projekte für dieses Jahr ähnliches. Nur soll da angelbich KYC-Pflicht herrschen. Also im Prinzip noch irrelevanter.

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