Das Märchen vom ungedeckten Fiat-Geld

Man hört immer wieder, dass auch sehr kluge Menschen im Bitcoinspace vom ungedeckten Fiat-Geld (Fantasiegeld) sprechen. Meiner Ansicht nach trifft das nicht zu, weil Fiat-Geld durch das Monopol des Staates gedeckt ist seine Bürger und Unternehmen zu besteuern und sein Geld als gesetzliches Zahlungsmittel festzulegen.

Das kann man jetzt gut oder schlecht finden. Aber man sollte es nicht leugnen, weil diese Tatsache enorme Auswirkungen hat. Sollte der Staat dieses Monopol verlieren, hätte das für Fiat die gleichen Auswirkungen als könnte man z.B. SHA-256 bei Bitocin zurück rechnen.

Mich ärgert, dass einige Bitcoiner die Thesen der Goldbucks und Crashpropheten 1 zu 1 übernehmen. Um in einer Diskussion für besseres Geld ernst genommen zu werden, sollte man nicht mit polemischen und falschen Aussagen hantieren.

Fiat krankt nicht daran, dass es (angeblich) ungedeckt sei, sondern daran dass Institutionen die Spielregeln ändern können und dies auch tun. Ich liebe Bitcoin weil das hier nicht möglich ist.

Was denkt ihr darüber?

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Ich denke das Konzept einer Deckung ist schon mangelhaft. Mit Deckung wird meist versucht, ein Maß für Stabilität oder Vertrauenswürdigkeit einer Währung auszudrücken. Eine hohe Deckung (mit irgendwas) begründe also höhere Vertrauenswürdigkeit. Bitcoin führt ja genau diese Argumentation ad absurdum, weil es in Bitcoin kein Konzept einer Deckung gibt.

Der Wert von Bitcoin liegt im Vertrauen, das ihm entgegengebracht wird, und das wiederum begründet sich auf den Eigenschaften des Protokolls. Eine Deckung kann ich da nicht erkennen. Bei Fiat kann selbst eine Deckung durch Gold (oder selbst durch Bitcoin) nicht das gleiche Vertrauen hervorrufen, weil das Fiat Protokoll sich jederzeit ändern lässt.

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Ja, ich denke die Aussage, dass Fiat-Geld ungedeckt ist, ist schon korrekt. Das Konzept der Deckung kommt ja daher, dass Papiergeld früher beispielsweise durch Gold gedeckt war. Als Besitzter einer Banknote hatte ich das Recht, diese gegen physisches Gold einzutauschen. Das wurde dann zwar immer weiter aufgeweicht, aber die Zentralbanken konnten während dem Gold-Standard nur soviel Geld ausgeben, wie sie an Goldreseven hatten. Der Hauptzweck einer Deckung ist die Garantie, dass das Papiergeld ebenso rar und wertvoll ist wie das zugrundeliegende Gut.

Dass der Staat garantiert, sein Fiat-Geld in Form von Steuern zu akzeptieren, garantiert zwar die Nützlichkeit und gibt dem ganzen wohl auch seinen Wert, hat aber nichts mit einer echten Deckung zu tun. Eher mit einer Akzeptanzgarantie.

Bitcoin ist in dem Sinne auch durch nichts gedeckt. Da es aber streng limitiert ist, braucht es auch keine Deckung. Es steht für sich alleine und braucht keine externe Garantie der Limitiertheit.

Wenn man sagt, dass Bitcoin durch die Rechenpower gedeckt ist, kann man auch sagen, dass der US-Dollar durchs Militär gedeckt wird.

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Im Prinzip ist gar nichts gedeckt sondern absolut jede Währung passiert auf dem Vertrauen das diese Währung einen Wert hat zum tauschen.
Egal ob die Währung nun Fiat ist oder zum Beispiel mit Gold gedeckt. Auch beim Gold geht es nur um das Vertrauen das Gold etwas wert ist.

Es geht immer um Vertrauen!

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Ich habe gerade zumindest für die amerikanische Zentralbank FED mal gerechnet. Deren Goldreserven kann man grob gerechnet mit 500 Milliarden Dollar bewerten. Wenn man das mit der Geldmenge M2 mit 19,5 Billionen Dollar vergleicht, ist aktuell der Dollar noch zu 1/19 mit Gold gedeckt. Also hätte ich mit 19 Dollar das Recht auf einen Dollar in Gold. Das Problem ist aber, dass durch die Gelddruckerei ich immer weniger für meinen Dollar bekommen würde. Dadurch schwindet das Vertrauen in eine Währung. Eine Deckung bei Bitcoin sehe ich nicht. Der „Wert“ liegt in dem seit Jahren funktionierenden Netzwerk und den Millionen an Nutzern, die dem Konzept vertrauen. Beide Systeme haben ihre Vorteile und Nachteile. Deswegen bin ich mir sehr sicher, dass auf lange Sicht beide Systeme auch nebeneinander bestehen. Für die nächsten 5-10 Jahre sehe Fiat-Währungen als Tauschmittel und Recheneinheit weiter vorne. Als Wertspeicher wird Bitcoin aber aus meiner Sicht eine größere Rolle spielen durch die Begrenztheit.

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Fiatwährung ist zwar ein sehr brauchbares Tauschmittel aber als Wertspeicher taugt es sowieso Null. Sparen in Fiatgeld ist die sinnloseste Form des Sparens, aber halt auch jene bei der man sich die wenigsten Gedanken machen muss.

dem stimme ich 100%ig. Das Problem ist, dass man früher in Fiat sparen konnte und es noch Zinsen gab. Heute gibt es keine Zinsen mehr und die Geldmenge steigt und steigt und mein Euro auf dem Konto wird weniger und weniger wert. Und die meisten merken es nicht.