Das Ende von Bitcoin im Jahr 2027

In Anlehnung an den Podcast Bitcoin Audible DE - Folge 150

Ich fragte mich, wie ein solcher Angriff auf Bitcoin von BlackRock und Co wohl konkret aussehen könnte.

Hier ist meine Dystopie:

Das Jahr 2027 könnte eine bemerkenswerte Zeit in der Geschichte von Bitcoin darstellen. Große ETF-Anbieter wie BlackRock, Fidelity, Ark und Grayscale besitzen zusammen etwa 2,5 Millionen Bitcoins, was circa 12% aller BTC ausmacht. Der Handelspreis von Bitcoin liegt zu dieser Zeit bei 500.000 USD.

Eine entscheidende Veränderung zeichnet sich ab: Diese ETF-Anbieter planen einen Hardfork von Bitcoin, um den „Bitcoin Dollar“ (BTD) zu erschaffen. Ihr Ziel ist es, diverse problematische Aspekte von BTC zu adressieren, darunter Umweltverträglichkeit, Transaktionsgeschwindigkeit, sowie die Risiken von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.

Die vorgeschlagenen technischen Änderungen bei BTD sind weitreichend:

→ Umstellung auf Proof of Stake, um das umweltbelastende Mining zu beenden.
→ Vergrößerung der Blockgröße auf 100MB und Reduzierung der Blockzeit auf 10 Sekunden. Diese Änderung ermöglicht es, dass alle Transaktionen auf der Mainchain durchgeführt werden können, wodurch das Lightning-Netzwerk und viele kleine private Nodes überflüssig werden.
→ Zentralisierung der Blockvalidierung und -speicherung in zehn großen, redundanten und von der SEC zertifizierten Rechenzentren in den USA.
→ Einführung von Full-KYC-Transaktionen zur effektiven Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.

Trotz dieser Änderungen bleibt die maximale Obergrenze von 21 Millionen für BTD wie bei BTC erhalten.

Die US-Regierung und die Federal Reserve ergreifen Maßnahmen, um BTD zu unterstützen. BTD wird in die Bilanz der Zentralbank aufgenommen, und steuerliche Anreize für BTD und entsprechende ETFs werden eingeführt. Auch Greenpeace ist mit im Boot, und feiert die erfolgreiche „Change the code“ Kampagne.

Die ETF-Anbieter nutzen die BTC in ihrem Besitz zur Besicherung der ausgegebenen ETFs. Nach dem Fork auf BTD erlauben ihre Regularien, BTD als neue Sicherheit zu hinterlegen. Dies ermöglicht den Verkauf ihrer BTC-Bestände.

Am Tag des Forks erhält jeder BTC-Inhaber, einschließlich der ETF-Anbieter und privaten Hodler, eine entsprechende Menge an BTD. Die Börsen listen BTD zum gleichen Preis wie BTC.

Nach der Umstellung auf BTD als Sicherheit beginnen die ETF-Anbieter mit dem Verkauf ihrer BTC-Bestände, was zu einem starken Preisverfall von BTC führt. Viele Kleinanleger folgen diesem Trend, was in einem Ausverkauf resultiert.

Eine großangelegte Marketingkampagne für BTD wird von den ETF-Anbietern gestartet, unterstützt von Greenpeace, der SEC, der Federal Reserve und der US-Regierung.

Die Motivation dahinter ist klar: Die ETF-Anbieter und die US-Regierung nutzen den Fork, um enorme Gewinne zu erzielen und Kontrolle über die führende Kryptowährung zu gewinnen, während der traditionelle, unkontrollierbare BTC an Bedeutung verliert.

Wir sehen, die Regierung muss nicht versuchen BTC aufzuhalten oder zu zerstören. Ein ab rutsch in die Bedeutungslosigkeit reicht völlig… Und die 21 Millionen Obergrenze kann man später ja immer noch kippen

Fazit:

Das erschreckende an dem Szenario ist, dass es eine win-win-win Situation für den Großteil der Beteiligten bedeutet.

Die EFT-Anbieter streben nach finanzieller Gewinnmaximierung und Marktdominanz. Durch die Schaffung des Bitcoin Dollar (BTD) und den Wechsel der Besicherung ihrer ETFs von BTC zu BTD sichern sie sich erhebliche finanzielle Vorteile. Der Verkauf ihrer BTC-Bestände bei gleichzeitiger Förderung von BTD ermöglicht es ihnen, signifikante Marktmanipulationen vorzunehmen und dabei erhebliche Gewinne zu erzielen.

Die US-Regierung und Regulierungsbehörden: Ihre Hauptmotivation liegt in der Kontrolle und Regulierung des Kryptowährungsmarktes. Durch die Unterstützung von BTD und die Implementierung von Maßnahmen, die BTD in das traditionelle Finanzsystem integrieren, gewinnen sie an Macht über die Kryptowährungslandschaft. Die Einführung von Full-KYC-Transaktionen und die Zentralisierung der Blockvalidierung unterstreichen ihr Bestreben, Transparenz und Überwachung im Kryptobereich zu erhöhen.

Die ETF-Investoren und ein Großteil der privaten Holder: Der Übergang zu BTD mit seinen verbesserten Funktionen wie schnelleren Transaktionen, größerer Umweltfreundlichkeit und erhöhter Transparenz durch Full-KYC könnte für ETF-Investoren attraktiv sein. Diese Änderungen könnten den Eindruck erwecken, dass BTD ein fortschrittlicheres und potenziell sichereres Investment ist. Die Einbindung der US-Regierung und der SEC könnte BTD-ETFs als eine sicherere und regulierte Anlageoption positionieren.

Für Investoren, die besorgt über die rechtlichen Unsicherheiten im Krypto-Bereich sind, könnte dies ein großer Anreiz sein. Steuerliche Anreize und die Aufnahme von BTD in die Bilanz der Zentralbank könnten einige Investoren dazu ermutigen, in BTD-ETFs zu investieren, insbesondere wenn sie dadurch finanzielle Vorteile oder eine höhere Stabilität erwarten.

Die einzigen Leidtragenden wären die Minderheit der Bitcoin Maximalisten und die Miner, denen Aspekte wie, dezentral, peer to peer Transaktionen, zensurresistent, als eigentliche Errungenschaften von Bitcoin ansehen.

Wie könnte der BTD scheitern?

Die Einführung von BTD (Bitcoin Dollar), wie im Szenario beschrieben, könnte aus verschiedenen Gründen scheitern.

Eine starke Opposition von Bitcoin-Nutzern, insbesondere Bitcoin-Maximalisten und Minern, könnte die Akzeptanz von BTD erschweren. Wenn eine bedeutende Anzahl von Nutzern sich weigert, den neuen Fork zu unterstützen und stattdessen bei BTC bleibt, könnte dies die Glaubwürdigkeit und den Wert von BTD untergraben. Ebenso könnten sich einige ETF-Anbieter den BTD nicht einführen und stattdessen beim BTC bleiben, und damit eine Opportunität zum BTD-ETF stellen.

Technische Herausforderungen, wie Sicherheitslücken, Probleme mit der Skalierung oder Schwierigkeiten bei der Implementierung der neuen Features (z.B. eine erhöhte Blockgröße oder die Umstellung auf Proof of Stake), könnten das Vertrauen in BTD schwächen.

Obwohl BTD im Szenario von der US-Regierung unterstützt wird, könnte die globale regulatorische Landschaft ein großes Hindernis darstellen. Verschiedene Länder könnten unterschiedliche regulatorische Ansätze verfolgen, was zu Rechtsunsicherheit und potenziellen Verboten oder Einschränkungen führen könnte.

Die Akzeptanz durch den Markt, sowohl von Investoren als auch von Endnutzern, ist entscheidend. Wenn BTD nicht als wertvoll oder nützlich wahrgenommen wird, könnten sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen zögern, es zu verwenden oder zu investieren.

Sollten die Nutzer den Eindruck gewinnen, dass BTD hauptsächlich zum Nutzen großer Finanzinstitutionen und zur Kontrolle durch die Regierung geschaffen wurde, könnte dies zu einem Vertrauensverlust führen. Das Gefühl, dass BTD die Grundprinzipien von Bitcoin untergräbt, könnte zu einer geringen Akzeptanz führen.

Insgesamt hängt der Erfolg von BTD von einer Reihe von Faktoren ab, darunter technische Durchführbarkeit, Marktakzeptanz, regulatorische Unterstützung und die Fähigkeit, das Vertrauen der Investoren zu gewinnen.

Jedes Versäumnis in einem dieser Bereiche könnte das Potenzial von BTD, sich erfolgreich zu etablieren und zu behaupten, erheblich beeinträchtigen.

Persönliche Meinung

Ich denke, dass Bitcoin bestimmte „Angriffe“ oder Herausforderungen überstehen muss, um sich als globales Geldsystem durchzusetzen. Jeder erfolgreiche Umgang mit Herausforderungen, sei es technischer, regulatorischer oder marktbedingter Natur, kann die Widerstandsfähigkeit von Bitcoin stärken. Dies stärkt wiederum das Vertrauen in Bitcoin als ein robustes und zuverlässiges System.

Herausforderungen können als Katalysator für technologische und organisatorische Verbesserungen dienen. Sie zwingen Entwickler und die Community, Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben, was zu einem reiferen und stabileren System führt. Der Umgang mit Versuchen der Zentralisierung oder Kontrolle durch große Institutionen oder Regierungen testet die Grundprinzipien von Bitcoin.

Der Erfolg in der Bewahrung seiner dezentralen und unabhängigen Natur wäre ein starkes Signal für seine Lebensfähigkeit als alternatives Geldsystem. Die Fähigkeit von Bitcoin, sich an veränderte Marktbedingungen und regulatorische Landschaften anzupassen, ist entscheidend für seine langfristige Überlebensfähigkeit.

Dies bedeutet oft, einen Mittelweg zwischen dem Festhalten an Kernprinzipien und der notwendigen Evolution zu finden. Herausforderungen können auch dazu beitragen, die Bitcoin-Community zu stärken. Die gemeinsame Überwindung von Schwierigkeiten kann zu einem stärkeren Zusammenhalt und einer effektiveren Konsensbildung führen.

Insgesamt gesehen, könnten solche „Angriffe“ oder Herausforderungen als notwendige Prüfungen für Bitcoin angesehen werden, um sein Potenzial als globales Geldsystem voll auszuschöpfen. Jede überstandene Herausforderung könnte Bitcoin stärker und vertrauenswürdiger machen, sowohl für die Bitcoin-Maximalisten als auch für die breitere Öffentlichkeit.

Selfkant_blitz

https://twitter.com/Selfkant_blitz

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Kurz gesagt, eine Reihe von Akteuren will Bitcoin kontrollieren und erzeugt deswegen ein Hardfork. Theoretisch ist es möglich. Aber ich glaube nicht dass es Bitcoin zerstören würde. Vor allem wenn Bitcoin in der Zukunft so viel mehr an Bedeutung gewonnen hat, wird es nicht mehr so leicht werden den Menschen es wieder wegzunehmen Auch dürfte es da Schwierigkeiten geben so was auf globaler Ebene durchzuführen. Wenn es beispielsweise hauptsächlich die USA oder der Westen machtm, wieso soll der Rest der Welt mitziehen wenn es zu ihrem Nachteil wird?
Das ist alles aufjedenfall nicht so einfach. Es ist nicht unmöglich aber Bitcoin und das Leben basieren darauf. Es ist auch möglich das die Menschheit durch ein astronomisches Erreigniss vollständig ausgelöscht wird. Bitcoin existiert dadurch, dass die Konzepte dafür sorgen dass die Wahrscheinlichkeit für einen Niedergang extrem niedrig ausfallen, nachdem gewisse kritische Schwellen überwunden sind.

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Ehrlich gesagt hab ich nur bis hier gelesen.
Warum?
Ganz einfach.
Wenn BlackRock einen Hardfork machen will, dann wünsche ich ihnen dabei viel Spaß.
Es wird genug Miner, Nodebetreiber und vorallem Nutzer geben, die diesen Fork eben nicht mitgehen. Das ist ja DER USP von Bitcoin.
Die können machen was sie wollen, sie können weder auf POS umstellen noch könnten sie die maximale Anzahl an Bitcoin ändern, außer sie forken sich einen neuen, nutzlosen shitcoin.
Ich schätze die großen Finanzakteure dieser Welt allerdings für clever genug ein, das zu wissen, weswegen ein Fork meiner Meinung nach extrem unwahrscheinlich ist.

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Kann mich @DeTec und @Bitcoin211 nur anschließen.

Dazu sei gesagt, dass beim Umstieg auf PoS rein technisch gesehen kein „Hardfork“ entstehen kann, da das Bitcoinnetzwerk keine Änderungen zulassen wird, die einen „sanften“ Übergang in ein PoS-Netzwerk ermöglichen. Das heißt, dass es nur einen Snapshot auf der Bitcoinblockchain geben wird und ab diesem Stand wird dann das neue Netzwerk BTD gestartet.
Genau diesen Vorgang könnte man auch heute schon ohne Probleme umsetzen…

Kurzum:
Sollte Blackrock und Co. dies so durchführen, dann haben sie trotzdem nur einmal die Möglichkeit die BTC zu dumpen. → die einzige Macht, die sie wirklich haben

Jetzt kommt das Problem:
Blackrock & Co. behalten sich selber vor, welcher Chain sie beitreten (wobei hier noch fraglich ist, ob diese Wahl hier überhaupt rechtens ist, weil es wie gesagt keinen Hardfork geben kann, bei dem sie sich entscheiden müssten) Sie würden stattdessen eher aus Lust und Laune einfach den gebackten Coin wechseln.
Gehen wir also davon aus, dass Blackrock und Co. nun BTD halten und alle BTCs abgestoßen haben. Jetzt bekommen die ersten ETF-Investoren Wind davon und möchten aus dem BTD-ETF aussteigen. Meinst du der Markt ist dann groß genug, dass der Preis nicht ins bodenlose fällt? Ich gehe stark davon aus, dass hier ein massiver Dump passieren würde (die Liquidität dürfte erstmal miserabel klein sein). Nun fällt auch der ETF ins bodenlose und immer mehr ETF-Investoren wollen schnell raus (und ggf. wieder in den richtigen BTC zurück)

Pro für Blackrock & Co.:
Sie hätten beim Verkauf der BTC wahrscheinlich fetten Reibach gemacht
Contra für Blackrock & Co.:
Sie haben all ihre großen Kunden verloren, die bestimmt nicht wieder zurückkommen

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Denke auch, dass hier der Haken bei der Sache ist: es wäre zwar für die Akteure gewinnbringend, das Bitcoinnetzwerk zugunsten eines neuen Standards, den sie selbst kontrollieren, anzugreifen aber wenn sich einer der Mitverschwörer dazu entschließt, sie zu verraten, kann er einen noch viel größeren Gewinn erzielen.

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Naja, auf lange Frist schon, aber natürlich könnte so ein Hardfork wenn er richtig umgesetzt wird, wie damals bei BCH erstmal einen starken Dump bei BTC verursachen, der mit viel Zeit umkehrt.

Dann hängt es davon ab, wie viele BTD neu geschaffen werden, denn BTD ist zentralisiert und da hier bestimmt einige erfahrene Programmierer eingestellt werden sollte das gut mit wenigen Nodes betrieben werden können.

Dann würde BTD die institutionelle Seite stark abdecken, gerade da Regulierungen die Institutionen nur BTD legal erwerben lassen.

Dann würde BTC sich langsam aber sicher über Jahre wieder aus dem Loch kämpfen und für die stehen, die BTC treu sind.

Jedoch kann dies dann sich sehr lange ziehen, denn BTD wird durchaus stark.
Erst wenn sich abzeichnet, dass BTC mit Hilfe von vielen kleinen Ländern der Welt, welche sich vom Fiatsystem entfernt haben, langsam im Wert den BTD einholt, BTD ein Update erhält bei dem die Anzahl geändert wird und die frisch gedruckten BTD für BTC getauscht werden. → Hyperbitcoinization ?

Das wäre allerdings im momentanen Rechtsrahmen des US Systems ziemlich fragwürdig, es gibt immerhin noch die SEC und viele Organe, welche zur Verhinderung von solch einem Betrug eingeführt wurden. Das kann aber über Zeit recht leicht ausgehebelt werden, wenn ein Diktator die Macht an sich reißen kann.

Das ist theoretisch möglich und würde die Hyperbitcoinization Jahrzehnte nach hinten verschieben. Daher halte ich das Konzept vom OP für realistisch, aber nicht für das Ende von BTC.

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Da sind aus meiner Sicht noch ein paar andere Punkte wichtig:

  • bis die 2,5 Millionen BTC erreicht sind, steigt die Bildung weltweit deutlich an (ergo ein größerer Prozentsatz versteht Bitcoin und die wesentlichen Eigenschaften von hartem/guten Geld)
  • es werden auch in anderen Ländern Finanzprodukte auf BTC aufgebaut (China → ETF in Hongkong ist zumindest beantragt, Südkorea glaube auch)
  • die teilnehmenden Länder und Institutionen erkennen die Vorteile, welche BTC mit sich bringt

Mit 2,5 Millionen Coins ist man gerade mal bei 12% und die Mining Power wird - insbesondere für die USA - gewaltig sein.
Daher halte ich den Teil mit PoS für unrealistisch, da hier eine ganze Industrie dagegensteht, welche sogar die Energiestabilität mit gewährleistet.
Auch eine Abspaltung ist mit enormen Risiken verbunden - rechtlich, wirtschaftlich und auch was die Reputation von innen und außen anbelangt. Denn man hat genau einen Versuch, ein stärkeres Netzwerk zu schaffen (was aber genau im Moment der Abspaltung zeigt, dass es von der Wallstreet oder US Politik kontrolliert wird). Das ist eigentlich auch nicht möglich, da eben andere große Wirtschaftsmächte und Institutionen außerhalb der USA (und ich denke auch einige innerhalb der USA) sich dem BTD entgegenstellen würden.

Wäre aber ohne Frage ein ultimativer Test für BTC, um seine Antifragilität zu beweisen.
There is no second best :wink:

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Wenn du die derzeit bestehenden Regularien meinst, stimmt das nicht. Die ETFs sind verpflichtet, auf ihre Rechte an derjenigen Zinke der Gabel, die nicht „Bitcoin“ ist, zu verzichten. Insbesondere ist ein Verkauf ausgeschlossen.

Ich mache mir mehr Sorgen um Differenzen in der breiten Bitcoin Community. Wenn ich mir die Geschichte der blocksize wars anschaue, denke ich mir, ist das noch glimpflich verlaufen. Die Fronten waren extrem verhärtet, es wurde emotional und politisch.

Wie oft werden solche Konflikte noch in der Zukunft auftreten? Und wie sehr werden politische und kulturelle Differenzen weltweit die Konsensbildung prägen? Wird jedes mal eine Seite nachgeben und sich der anderen fügen oder wird jedes mal die Abspaltung klein und bedeutungslos wie bei Bitcoin Cash? Oder ist es möglich dass man zwei große und überlebensfähige Bitcoin Netzwerke erzeugt?

Es sind nicht nur zentrale Instanzen die für Bitcoin gefährlich werden können. Die Uneinigkeit und extremes emotionales Denken der Menschen kann auch zu einem Problem werden.

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Ich denke dass so eine Gefahr besteht und dass die großen Akteure durch ihre Marktdominanz erheblichen Schaden verursachen könnten. Allein aus dem Grund, weil sie so eine große medielle Reichweite haben.
Irgendwann wird es dann aber wieder darauf hinauslaufen, dass die „Geldmenge“ erhöht wird und dann könnten die Leute erkennen das die bekannten Probleme wieder auftreten. Diese „bekannten“ Probleme sind aber in der Bevölkerung garnicht bekannt.
Die meisten Menschen erkennen dass ihr Geld entwertet, verknüpfen das aber nicht mit einer Ausweitung der Geldmenge sondern sagen nur, „ja das ist nun mal so“.

Das wichtigste ist Aufklärung zu betreiben, dass so viele Menschen wie möglich Bescheid wissen und nicht von Werbekampagnen großer Akteure negativ beeinflusst werden, ohne sich selbst ein genaues Bild machen zu können. Und eine so große Aufklärung bis zum Jahr 2027 sehe ich noch nicht.

Man bräuchte Kampagnen um dies in die Mitte der Bevölkerung zu tragen.
Jemand hatte mal vorgeschlagen einen Verein zu gründen, Gelder einzusammeln und davon Werbeplakate zu mieten. Ich finde die Idee garnicht schlecht.
Es wäre ein gemmeinnütziger Verein und die Gelder werden zu 100% für Marketingmaßnahmen verwendet, das müsste natürlich überprüft werden. Obwohl sich die Personen, je nachdem wie umfangreich die Arbeit ist, natürlich auch ein Gehalt auszahlen dürften.

Ende vom Lied ist, es muss mehr Aufklärung betrieben werden.

Die Aufgabe der FED ist es ja Geldpolitik zu machen, finanzielle stabilität usw. Leitzinsen rauf, Leitzinsen runter. Geld erschaffen und günstig an Banken verleihen die es dann günstig an reiche verleihen und teuer an arme.
Das geht ja nicht mit fixer Geldmenge. Wozu dann noch die FED?

Naja, die FED verpufft ja nicht einfach, sondern wird schon für ihre Stellung kämpfen.

Wenn das in einen Währungskrieg ausartet ist die Zeit, die benötigt wird, die FED zu besiegen wäre die Menge an Wert, welche die FED repräsentiert Stück für Stück in Bitcoin aufzusagen. Das würde dann so einen Endkampf auslösen, den Bitcoin zwar gewinnt, der sich aber sehr viele Jahre ziehen könnte.

Wenn sich die Mehrheit dem beugt, dann war die Idee hinter Bitcoin scheinbar nicht gut genug bzw das Problem das Bitcoin zu lösen versucht nicht schlimm genug.

Etwas ähnliches habe ich mir auch schon als Gefahr ausgemalt aber so detailliert und umfangreich tatsächlich nicht.
Diese Gefahr bzw. dieses Szenario ist aus meiner Sicht durchaus denkbar, bloß nicht 2027. Warum? Nun, wir Bitcoiner (winzige Minderheit) haben uns intensiv mit Bitcoin auseinander gesetzt und verstehen heute viele Dinge die wir selbst vor der orange Pille nicht wussten. Dieses Wissen haben vermutlich >99% der Menschheit noch immer nicht.
Also dürfen wir nicht von uns auf andere schließen.

Das Argument „Bitcoin ist gut und deshalb wollen die Menschen lieber Bitcoin als etwas schlechtes was den Menschen schadet“ finde ich lobenswert, aber nicht realistisch. Wie viele Menschen konsumieren tagtäglich etwas was ihnen schadet UND sie genau wissen, dass es schadet? z.b. Ein Großteil der Eltern gibt ihren Kleinkindern große Mengen Zucker, Bildschirm Zeit und Fastfood. Nicht weil sie böse sind und auch nicht weil ihnen die Gesundheit/Entwicklung egal ist. Es ist eher eine kollektive Entscheidung, dem sich Menschen unterwerfen und mitlaufen.
Also aus Sicht der Menschen (nicht der Bitcoiner) gedacht, werden wir CBDC, BTD und schlimmeres mitmachen, selbst dann, wenn es uns nicht gefällt.
BTC wird von diesem Szenario nicht zerstört, das stimmt ABER Bitcoin würde in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Es würden kaum neue Menschen die orange Pille schlucken und die bestehenden Bitcoiner würden mit der Zeit weniger.

@cia du hast ein gutes Argument, jedoch ist in unserer Wohlstandsgesellschaft nichts „schlimm genug“. Nicht der Datenschutz (Wikileaks), nicht die Inflation (Krankenschwester Gehalt), nicht die Meinungsfreiheit (selbst Humor hat massive Grenzen bekommen), nicht der Klimawandel (spürbare Veränderungen), Kriegsverbrechen usw.

Dagegen ankämpfen klappt nur mit Bildung, sehe ich auch so. Aber wie schaffen wir es die Menschen effektiv zu erreichen? Heute hat doch kaum jemand Zeit für Bildung. Es gibt so viel Unterhaltungscontent, also warum study bitcoin?

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Eine Theorie:
NGU (numbers go up) ist das Trojanische Pferd.
Viele kommen aus Gier und bleiben aus Überzeugung.

Die permanente Wertsteigerung ist ein Feature, das die Aufmerksamkeit vieler schlafender Wölfe weckt. Wache Wölfe wecken schlafende Schafe.

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Das hast du schön poetisch formuliert :grin:
Ich fände ein Gespräch Dirk Müller und Roman interessant. Das wird aber nicht zustande kommen, weil beide sagen „wenn er mich einlädt dann machen wir das“.
Interessant fände ich es, weil Dirk Müller immer Sicherheit so betonte und Bitcoin als Spielgeld bezeichnet hat. Vielleicht hat er sich aber auch schon an die ETFs rangetraut?) (Die Performance von Dirk Müller lässt man in der Diskussion vielleicht erstmal weg)