In Anlehnung an den Podcast Bitcoin Audible DE - Folge 150
Ich fragte mich, wie ein solcher Angriff auf Bitcoin von BlackRock und Co wohl konkret aussehen könnte.
Hier ist meine Dystopie:
Das Jahr 2027 könnte eine bemerkenswerte Zeit in der Geschichte von Bitcoin darstellen. Große ETF-Anbieter wie BlackRock, Fidelity, Ark und Grayscale besitzen zusammen etwa 2,5 Millionen Bitcoins, was circa 12% aller BTC ausmacht. Der Handelspreis von Bitcoin liegt zu dieser Zeit bei 500.000 USD.
Eine entscheidende Veränderung zeichnet sich ab: Diese ETF-Anbieter planen einen Hardfork von Bitcoin, um den „Bitcoin Dollar“ (BTD) zu erschaffen. Ihr Ziel ist es, diverse problematische Aspekte von BTC zu adressieren, darunter Umweltverträglichkeit, Transaktionsgeschwindigkeit, sowie die Risiken von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.
Die vorgeschlagenen technischen Änderungen bei BTD sind weitreichend:
→ Umstellung auf Proof of Stake, um das umweltbelastende Mining zu beenden.
→ Vergrößerung der Blockgröße auf 100MB und Reduzierung der Blockzeit auf 10 Sekunden. Diese Änderung ermöglicht es, dass alle Transaktionen auf der Mainchain durchgeführt werden können, wodurch das Lightning-Netzwerk und viele kleine private Nodes überflüssig werden.
→ Zentralisierung der Blockvalidierung und -speicherung in zehn großen, redundanten und von der SEC zertifizierten Rechenzentren in den USA.
→ Einführung von Full-KYC-Transaktionen zur effektiven Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.
Trotz dieser Änderungen bleibt die maximale Obergrenze von 21 Millionen für BTD wie bei BTC erhalten.
Die US-Regierung und die Federal Reserve ergreifen Maßnahmen, um BTD zu unterstützen. BTD wird in die Bilanz der Zentralbank aufgenommen, und steuerliche Anreize für BTD und entsprechende ETFs werden eingeführt. Auch Greenpeace ist mit im Boot, und feiert die erfolgreiche „Change the code“ Kampagne.
Die ETF-Anbieter nutzen die BTC in ihrem Besitz zur Besicherung der ausgegebenen ETFs. Nach dem Fork auf BTD erlauben ihre Regularien, BTD als neue Sicherheit zu hinterlegen. Dies ermöglicht den Verkauf ihrer BTC-Bestände.
Am Tag des Forks erhält jeder BTC-Inhaber, einschließlich der ETF-Anbieter und privaten Hodler, eine entsprechende Menge an BTD. Die Börsen listen BTD zum gleichen Preis wie BTC.
Nach der Umstellung auf BTD als Sicherheit beginnen die ETF-Anbieter mit dem Verkauf ihrer BTC-Bestände, was zu einem starken Preisverfall von BTC führt. Viele Kleinanleger folgen diesem Trend, was in einem Ausverkauf resultiert.
Eine großangelegte Marketingkampagne für BTD wird von den ETF-Anbietern gestartet, unterstützt von Greenpeace, der SEC, der Federal Reserve und der US-Regierung.
Die Motivation dahinter ist klar: Die ETF-Anbieter und die US-Regierung nutzen den Fork, um enorme Gewinne zu erzielen und Kontrolle über die führende Kryptowährung zu gewinnen, während der traditionelle, unkontrollierbare BTC an Bedeutung verliert.
Wir sehen, die Regierung muss nicht versuchen BTC aufzuhalten oder zu zerstören. Ein ab rutsch in die Bedeutungslosigkeit reicht völlig… Und die 21 Millionen Obergrenze kann man später ja immer noch kippen
Fazit:
Das erschreckende an dem Szenario ist, dass es eine win-win-win Situation für den Großteil der Beteiligten bedeutet.
Die EFT-Anbieter streben nach finanzieller Gewinnmaximierung und Marktdominanz. Durch die Schaffung des Bitcoin Dollar (BTD) und den Wechsel der Besicherung ihrer ETFs von BTC zu BTD sichern sie sich erhebliche finanzielle Vorteile. Der Verkauf ihrer BTC-Bestände bei gleichzeitiger Förderung von BTD ermöglicht es ihnen, signifikante Marktmanipulationen vorzunehmen und dabei erhebliche Gewinne zu erzielen.
Die US-Regierung und Regulierungsbehörden: Ihre Hauptmotivation liegt in der Kontrolle und Regulierung des Kryptowährungsmarktes. Durch die Unterstützung von BTD und die Implementierung von Maßnahmen, die BTD in das traditionelle Finanzsystem integrieren, gewinnen sie an Macht über die Kryptowährungslandschaft. Die Einführung von Full-KYC-Transaktionen und die Zentralisierung der Blockvalidierung unterstreichen ihr Bestreben, Transparenz und Überwachung im Kryptobereich zu erhöhen.
Die ETF-Investoren und ein Großteil der privaten Holder: Der Übergang zu BTD mit seinen verbesserten Funktionen wie schnelleren Transaktionen, größerer Umweltfreundlichkeit und erhöhter Transparenz durch Full-KYC könnte für ETF-Investoren attraktiv sein. Diese Änderungen könnten den Eindruck erwecken, dass BTD ein fortschrittlicheres und potenziell sichereres Investment ist. Die Einbindung der US-Regierung und der SEC könnte BTD-ETFs als eine sicherere und regulierte Anlageoption positionieren.
Für Investoren, die besorgt über die rechtlichen Unsicherheiten im Krypto-Bereich sind, könnte dies ein großer Anreiz sein. Steuerliche Anreize und die Aufnahme von BTD in die Bilanz der Zentralbank könnten einige Investoren dazu ermutigen, in BTD-ETFs zu investieren, insbesondere wenn sie dadurch finanzielle Vorteile oder eine höhere Stabilität erwarten.
Die einzigen Leidtragenden wären die Minderheit der Bitcoin Maximalisten und die Miner, denen Aspekte wie, dezentral, peer to peer Transaktionen, zensurresistent, als eigentliche Errungenschaften von Bitcoin ansehen.
Wie könnte der BTD scheitern?
Die Einführung von BTD (Bitcoin Dollar), wie im Szenario beschrieben, könnte aus verschiedenen Gründen scheitern.
Eine starke Opposition von Bitcoin-Nutzern, insbesondere Bitcoin-Maximalisten und Minern, könnte die Akzeptanz von BTD erschweren. Wenn eine bedeutende Anzahl von Nutzern sich weigert, den neuen Fork zu unterstützen und stattdessen bei BTC bleibt, könnte dies die Glaubwürdigkeit und den Wert von BTD untergraben. Ebenso könnten sich einige ETF-Anbieter den BTD nicht einführen und stattdessen beim BTC bleiben, und damit eine Opportunität zum BTD-ETF stellen.
Technische Herausforderungen, wie Sicherheitslücken, Probleme mit der Skalierung oder Schwierigkeiten bei der Implementierung der neuen Features (z.B. eine erhöhte Blockgröße oder die Umstellung auf Proof of Stake), könnten das Vertrauen in BTD schwächen.
Obwohl BTD im Szenario von der US-Regierung unterstützt wird, könnte die globale regulatorische Landschaft ein großes Hindernis darstellen. Verschiedene Länder könnten unterschiedliche regulatorische Ansätze verfolgen, was zu Rechtsunsicherheit und potenziellen Verboten oder Einschränkungen führen könnte.
Die Akzeptanz durch den Markt, sowohl von Investoren als auch von Endnutzern, ist entscheidend. Wenn BTD nicht als wertvoll oder nützlich wahrgenommen wird, könnten sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen zögern, es zu verwenden oder zu investieren.
Sollten die Nutzer den Eindruck gewinnen, dass BTD hauptsächlich zum Nutzen großer Finanzinstitutionen und zur Kontrolle durch die Regierung geschaffen wurde, könnte dies zu einem Vertrauensverlust führen. Das Gefühl, dass BTD die Grundprinzipien von Bitcoin untergräbt, könnte zu einer geringen Akzeptanz führen.
Insgesamt hängt der Erfolg von BTD von einer Reihe von Faktoren ab, darunter technische Durchführbarkeit, Marktakzeptanz, regulatorische Unterstützung und die Fähigkeit, das Vertrauen der Investoren zu gewinnen.
Jedes Versäumnis in einem dieser Bereiche könnte das Potenzial von BTD, sich erfolgreich zu etablieren und zu behaupten, erheblich beeinträchtigen.
Persönliche Meinung
Ich denke, dass Bitcoin bestimmte „Angriffe“ oder Herausforderungen überstehen muss, um sich als globales Geldsystem durchzusetzen. Jeder erfolgreiche Umgang mit Herausforderungen, sei es technischer, regulatorischer oder marktbedingter Natur, kann die Widerstandsfähigkeit von Bitcoin stärken. Dies stärkt wiederum das Vertrauen in Bitcoin als ein robustes und zuverlässiges System.
Herausforderungen können als Katalysator für technologische und organisatorische Verbesserungen dienen. Sie zwingen Entwickler und die Community, Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben, was zu einem reiferen und stabileren System führt. Der Umgang mit Versuchen der Zentralisierung oder Kontrolle durch große Institutionen oder Regierungen testet die Grundprinzipien von Bitcoin.
Der Erfolg in der Bewahrung seiner dezentralen und unabhängigen Natur wäre ein starkes Signal für seine Lebensfähigkeit als alternatives Geldsystem. Die Fähigkeit von Bitcoin, sich an veränderte Marktbedingungen und regulatorische Landschaften anzupassen, ist entscheidend für seine langfristige Überlebensfähigkeit.
Dies bedeutet oft, einen Mittelweg zwischen dem Festhalten an Kernprinzipien und der notwendigen Evolution zu finden. Herausforderungen können auch dazu beitragen, die Bitcoin-Community zu stärken. Die gemeinsame Überwindung von Schwierigkeiten kann zu einem stärkeren Zusammenhalt und einer effektiveren Konsensbildung führen.
Insgesamt gesehen, könnten solche „Angriffe“ oder Herausforderungen als notwendige Prüfungen für Bitcoin angesehen werden, um sein Potenzial als globales Geldsystem voll auszuschöpfen. Jede überstandene Herausforderung könnte Bitcoin stärker und vertrauenswürdiger machen, sowohl für die Bitcoin-Maximalisten als auch für die breitere Öffentlichkeit.
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