Crypto und Steuern - das ist so eine Sache!

Doch, gibt es. Schon lange.

Kryptowährungen werden in Deutschland nach §23 EStG (Private Veräußerungsgeschäfte) versteuert.

Die Kurzform davon:

→ Wenn Du Coins kaufst und 1 Jahr hälst, ist der Verkauf danach steuerfrei.
→ Verkaufst Du sie innerhalb 1 Jahres, musst Du darauf Steuern zahlen.

Wichtig hierbei: Jeder Trade gilt als Verkauf. Also nicht nur der Verkauf von BTC → Euro unterbricht die 1-Jahres-Haltefrist, sondern auch der Tausch von BTC → ETH oder XRP->XLM

Die Höhe hängt von Deinem persönlichen Steuersatz ab und richtet sich nach Deinem Gesamteinkommen. Wenn Du bspw. ein zu versteuerndes Einkommen von mehr als €55.961 hast, zahlst Du den Spitzensteuersatz von 42%.
Hast Du ein geringeres Einkommen, verringert sich auch stufenweise Dein Steuersatz.

Das alles sollte jeder Steuerberater wissen.

Du lieferst Deinem Steuerberater eine Liste mit all Deinen Trades:

  • welcher Coin
  • wann Du ihn zu welchem Preis gekauft hast
  • wann Du ihn zu welchem Preis verkauft hast
  • wieviel Gewinn bzw. Verlust Du bei diesem Trade gemacht hast

Alle Gewinne und Verluste werden addiert bzw. gegengerechnet und am Ende kommt eine Summe heraus, die Dein Einkommen widerspiegelt. (Hierbei muss es zwangsläufig keine Euro-Summe sein, die Du Dir auf Dein Konto ausgezahlt hast, denn wie geschrieben ist JEDER Trade relevant.)

Für so eine Liste gibt es Tools im Internet. Man exportiert von der Exchange eine Trading-Liste und importiert diese in das Tool, das am Ende eine solche Liste ausspuckt. (Achtung: Das Tool listet auch Trades auf, bei denen Du die 1-Jahres-Haltefrist zwischen Kauf/Verkauf eingehalten hast. Die kannst Du löschen bzw. in einer zweiten Liste sammeln, da sie für Deine Steuererklärung nicht relevant sind.)

Dein Steuerberater trägt dann nur noch die Gesamtsumme in das richtige Kästchen auf Deiner Steuererklärung ein.

Deshalb muss man auch nicht zwangsläufig einen Stb. suchen, der sich mit Kryptos auskennt.

Ein privates Veräußerungsgeschäft wäre es auch, wenn Du bspw. Gold oder einen Oldtimer mit Gewinn innerhalb eines Jahres verkaufst. Nur bei Kryptos sind es halt mehr Positionen. Wenn Du kein HODLER bist, kommen da schnell mal 500 oder 1000 Trades zusammen.

Schwieriger wird’s, wenn Du selber Coins minst usw., aber da Du darauf nicht eingegangen bist, vermute ich, dass es Dir nur um „normales“ Trading geht.

Aber einen Steuerberater würde ich in jedem Fall hinzuziehen, um sich ein wenig vor Eingabefehlern abzusichern.
Den kannst Du Dir letztendlich nach Sympathie aussuchen. Die erste Beratung ist meist kostenlos.

Grüße,

GermanCryptoGuy

P.S.: Ich bin kein Steuerberater, mache das aber schon seit 2017 mit.

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