Crypto und Steuern - das ist so eine Sache!

Hallo Blocktrainees!
Im Internet sind immer alle ganz vorsichtig, wenn es um Steuern geht #ichbinkeinsteuerberater,aaaber…
Natürlich ist das Thema kompliziert, da es hier keine ordentlichen Regelungen gibt. Allerdings ist die Sache mit dem Steuerberater auch nicht so einfach. Wie findet Ihr einen Steuerberater, der sich auch mit dem Thema auskennt? Oder gibt es Online-Berater mit denen man skypen kann? Hat da jemand Erfahrungen gemacht? Die deutschen Online-Poker-Profis haben beispielsweise nur sehr wenige Steuerberater, die sich auf die ebenfalls sehr schlecht geregelte Poker-Gewinn-Besteuerung spezialisiert haben. Mit denen kann man dann auch oft einfach Skype-Beratungen machen.

Wie handhabt ihr das alles? Wie haltet Ihr eure Transaktionen finanzamtgerecht fest?

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Derzeit mache ich mir keine Sorgen was das angeht als Hodler. Außer ich fang jetzt wirklich an mit Traden wo es spruchreif wird, wenn man über den Jährlichen Freigrenze kommt, wenn man mehr als 1 Jahr haltet ist es sowieso steuerfrei.
Dennoch würde ich mir dann erst einen Steuerberater hinzuziehen, wenn man wirklich eine größere Summe aufs Bankkonto überweist, vorher wenn man z.B.: IOTA 5-10 Jahre haltet braucht man vorher keine Gedanken dazu machen bis dahin wird es doch hoffentlich mehr Infos geben was diese Sache angeht.

Kurz gesagt Steuerberater nur dann wenn man wirklich vorhat als Trader zu handeln, oder wenn man als Hodler auch nach über 1 Jahr Haltefrist eine größere Summe auszahlt in € einen Steuerberater hinzuzieht - (Wobei wenn man es hier zum Beispiel nicht auszahlen lässt und stattdessen weiter investiert jedenfalls auch hier einen Vermerk machen oder besser bei größere Summe Steuerberater nehmen).
Auch wenn man nichts zu versteuern hat muss man als Hodler auch nach über 1 Jahr Haltefrist dem Finanzamt Melden.

Ja, ich bin ja auch Hodler, aber dennoch sollte man seine Transaktionen ja auch irgendwo festhalten? Wie macht ihr das? Einfach in Excel-Tabellen und das Finanzamt vertraut dem dann? Hat da jemand schon Erfahrungen gemacht? Oder muss man dann Transaktionshistorien aus den verschiedenen Exchanges speichern und vorlegen?

Ich denke NUR zum Steuerberater wenn man einen größeren Betrag auszahlt, ist etwas zu leicht genommen. Wenn ich im nächsten Bullenmarkt meine BTC in bspw. Stablecoins gebe um im Bärenmarkt wieder mehr BTC kaufen zu können, dann muss ich diese Transaktionen sicher auch dem Finanzamt melden, auch wenn ich dazwischen mehr als 1 Jahr gehalten habe, oder?

Und hat jemand noch einen Tipp bezüglich des Steuerberaters? Wie findet man einen guten? Einfach googlen hat bei mir bisher nichts gebracht. Jedenfalls nicht hier im hinterwälderischen Sachsen ;)

Ich habe auch keinen Steuerberater allerdings lade ich von jeder Exchange die History herunter zB von Bitpanda, Coinbase, und Binance und trage es zusätzlich in CoinTracking ein. Alles was im EU Raum befindet ist auch von der Finanz her sicher auch leicht zu bekommen wie die Bücher von Bitpanda. Alles andere kann noch reguliert werden und nach Jahren noch nachweisbar sein. Und ja man muss alles vorlegen auch wenn man über 1 Jahr nur gehalten hat. Außerdem die Finanz hat da sicher Einblick in unseren Bankkonten da erkennt man auch die Bewegungen.

Das habe ich mal extra bei meiner Hausbank nachgefragt. Die Antwort von denen dazu war:
Wenn man plötzlich eine größere Summe auf dem Konto hat, die man nicht erklären kann, wird es ans Finanzamt gemeldet. Spricht man allerdings mit denen (am besten vorher) und kann die Transaktion schlüssig erklären. Dann wird auch nix gemeldet.

Damit will ich nicht sagen, dass man das nicht bei den Steuern angeben soll, sondern nur dass es nicht ganz so läuft, wie ich es eigentlich vermutet hätte. Ist wahrscheinlich auch noch von der Summe abhängig. Gehts in die Millionen sieht das vermutlich auch wieder anders aus :money_mouth_face:

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Hallo,

ich kann euch zwei Steuerberater für Kryptowährungen sehr empfehlen.

  1. Herr Hellinger https://hellinger.legal/recht/cryptolegal/
  2. Herr Winkler http://winkler-hamburg.com/

Bei beiden könnt ihr sogar mit Bitcoin bezahlen:-)

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Hallo zusammen.

(Hui mein erster Post!!!):wink:

Vorab, ich bin kein Trader.
Ich tracke alles mit Cointracking.info (Das ist kein Reveral Link!) :stuck_out_tongue_winking_eye:

Mit den Daten generiert das Portal Finanzamt Taugliche Berichte.
Dieser erstellt folgende Auflistung:

  • Kapitalertragsbericht - Verkäufe von Anlagevermögen
  • Einkommensbericht
  • Bericht zu Spenden und Schenkungen
  • Bericht zu gestohlenen und verlorenen Coins
  • Abschlussbericht zu nicht verkauften Positionen

Für 2018 hat das Finanzamt dies geschluckt und akzeptiert.

Um aber für die Zukunft (to the Moon) besser gewappnet zu sein, habe ich die getrackten Trades zusätzlich als Excel extrahiert. Das Portal bietet eine Export Funktion in (JSON, XML, CSV, Excel,…) an. Ich erweitere diese dann mit entsprechenden TX und Wallet ID zur besseren Nachweisbarkeit.

Ach ja, bezüglich Kosten:
Die ersten 200 Trades sind kostenlos. Also für Hodler ideal.

Ich hoffe das hilft dem einen oder anderen.

Gruß
Carlos

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Es ist mir seit jeher ein fießer Dorn im Auge, dass mit diesem Steuerrecht so krass Kohle verdient wird und es explizite Gesetze gibt, die genau diese (in meinen Augen) Abzockerei rechtlich sicherstellen.

Die Tatsache, dass jeder der etwas über Steuern sagt oder schreibt und dafür keine „Lizenz“ hat immer hinzufügen muss: „Ich bin kein Steuerberater, ich darf da gar nicht drüber reden“ finde ich eigentlich dermaßen heftig dass ich mich viele Male gefragt habe, wieso geht man da nicht auf die Barikade? Fühlt sich außer mir diesbezüglich niemand verarscht? Gibt es noch irgendeine andere Thematik, die gesetzlich so geregelt ist, dass Leute sich „den Mund verbrennen“ wenn sie darüber öffentlich sprechen? Warum können „the most basic things“ nicht einfach sauber irgendwo aufgelistet und als seriöse Quelle markiert sein? Warum muss es gesetzlich geregelt sein, dass Leute exklusiv dieses Wissen teuer verkaufen dürfen und andere, die sich hobbymäßig vllt einfach damit auskennen verpflichtet sind sich selbst zu knebeln in diesem Thema? Wir wollen doch nur brav unsere Steuern bezahlen und gut is… wenns nach mir ginge wäre der Shit schon lange vollständig automatisiert. OK, genug rant… wir müssen aktuell leben mit dem was da ist. (Technologisches Entwicklungsland Deutschland)

Ich habe auch Cointracking um meine Handvoll Trades zu tracken die ich gemacht habe. Da ich cryptomäßig bisher ausschließlich Verluste eingefahren habe bin ich steuerlich auch nicht zu belasten (Im Gegenteil, möglicherweise könnte ich Verluste steuerlich geltend machen)
Ich bin aber nicht sicher, wie diese Dokumente formtechnisch einzureichen sind. Ich mache meine Steuererklärung eigentlich über die Elster Website. (Sonstige Erwerbseinnahmen oder so ähnlich, „Anlage N“) Da schien das ziemlich aufwendig zu werden, die einzelnen Trades alle manuell einzutragen. Nehmen die tatsächlich auch irgendwie so ein Excel-File entgegen?

Was mich ansonsten noch interessieren würde, mal ganz unverblümt gefragt in welcher Größenordnung hab ich eigentlich zu zahlen für so ne „Beratungsstunde“ die es mir anschließend ermöglichen würde, meine Cryptos sauber zu versteuern? 50€ oder 100€, möglicherweise deutlich mehr? Mir ginge es da mal um ne grobe Richtung eurer Erfahrungswerte. Ich habe keine Lust für 500 Flocken einen Steuerberater einzukaufen, der mir dabei hilft 100€ vom Finanzamt zurück zu bekommen.

Danke euch und sorry für meinen kleinen Aufreger von oben xD

Gruß,
Sairai

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ich handhabe das so: ich zahl da drauf keine Steuern

Ja, ganz normale Excel Tabelle mit den Käufen und Verkäufen. Ich notiere hier lediglich: Datum, Menge BTC, investierte € Menge, zu welchem Kurs (inkl. Gebühren), welche Exchange. Hatte nie ein Problem bisher. Die Transaktionshistorie löscht sich auf einigen Exchanges ja mit der Zeit. Ist dann nicht mein Problem - ich habe ja alles sauber dokumentiert wie es laut Gesetz verlangt wird.

Würde ich wirklich aktiv traden, würde ich mir ein kostenpflichtiges Programm anschaffen das per API arbeitet.

Auf Verlust müssen auch keine Steuern gezahlt werden. :wink:

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Und warum notierst du dann in Excel Tabellen?

Um zu beweisen dass ich Verlust mache.

Sehr gut, weitermachen - also mit Verlusten und Excel-Listen.

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Es kann auch von Vorteil sein, Verluste zu dokumentieren. Ja nach Finanzamt kann es sog. Verlustvorträge geben, die man mit den Gewinnen im aktuellen Jahr verrechnen kann.

Doch, gibt es. Schon lange.

Kryptowährungen werden in Deutschland nach §23 EStG (Private Veräußerungsgeschäfte) versteuert.

Die Kurzform davon:

→ Wenn Du Coins kaufst und 1 Jahr hälst, ist der Verkauf danach steuerfrei.
→ Verkaufst Du sie innerhalb 1 Jahres, musst Du darauf Steuern zahlen.

Wichtig hierbei: Jeder Trade gilt als Verkauf. Also nicht nur der Verkauf von BTC → Euro unterbricht die 1-Jahres-Haltefrist, sondern auch der Tausch von BTC → ETH oder XRP->XLM

Die Höhe hängt von Deinem persönlichen Steuersatz ab und richtet sich nach Deinem Gesamteinkommen. Wenn Du bspw. ein zu versteuerndes Einkommen von mehr als €55.961 hast, zahlst Du den Spitzensteuersatz von 42%.
Hast Du ein geringeres Einkommen, verringert sich auch stufenweise Dein Steuersatz.

Das alles sollte jeder Steuerberater wissen.

Du lieferst Deinem Steuerberater eine Liste mit all Deinen Trades:

  • welcher Coin
  • wann Du ihn zu welchem Preis gekauft hast
  • wann Du ihn zu welchem Preis verkauft hast
  • wieviel Gewinn bzw. Verlust Du bei diesem Trade gemacht hast

Alle Gewinne und Verluste werden addiert bzw. gegengerechnet und am Ende kommt eine Summe heraus, die Dein Einkommen widerspiegelt. (Hierbei muss es zwangsläufig keine Euro-Summe sein, die Du Dir auf Dein Konto ausgezahlt hast, denn wie geschrieben ist JEDER Trade relevant.)

Für so eine Liste gibt es Tools im Internet. Man exportiert von der Exchange eine Trading-Liste und importiert diese in das Tool, das am Ende eine solche Liste ausspuckt. (Achtung: Das Tool listet auch Trades auf, bei denen Du die 1-Jahres-Haltefrist zwischen Kauf/Verkauf eingehalten hast. Die kannst Du löschen bzw. in einer zweiten Liste sammeln, da sie für Deine Steuererklärung nicht relevant sind.)

Dein Steuerberater trägt dann nur noch die Gesamtsumme in das richtige Kästchen auf Deiner Steuererklärung ein.

Deshalb muss man auch nicht zwangsläufig einen Stb. suchen, der sich mit Kryptos auskennt.

Ein privates Veräußerungsgeschäft wäre es auch, wenn Du bspw. Gold oder einen Oldtimer mit Gewinn innerhalb eines Jahres verkaufst. Nur bei Kryptos sind es halt mehr Positionen. Wenn Du kein HODLER bist, kommen da schnell mal 500 oder 1000 Trades zusammen.

Schwieriger wird’s, wenn Du selber Coins minst usw., aber da Du darauf nicht eingegangen bist, vermute ich, dass es Dir nur um „normales“ Trading geht.

Aber einen Steuerberater würde ich in jedem Fall hinzuziehen, um sich ein wenig vor Eingabefehlern abzusichern.
Den kannst Du Dir letztendlich nach Sympathie aussuchen. Die erste Beratung ist meist kostenlos.

Grüße,

GermanCryptoGuy

P.S.: Ich bin kein Steuerberater, mache das aber schon seit 2017 mit.

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Ich habe bei Youtube einen Steuerberater gefunden der sich auch zum Thema crypto äußert, ein erklärt das Thema sehr gut.

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Er wäre bestimmt ein guter Interviewpartner für Roman. :thinking:

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Gute Idee!

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Blockquote das wäre sehr interessant blocktrainer

Zum Beispiel CoinTracking erkennt dies selbstständig und unterscheidet im Steuerreport auch zwischen Short und Long.
Auch sollte im Steuerreport der aktuelle Bestand an Kryptos offengelegt werden. Dann hat man es in den Folgejahren einfacher, steuerfreie Verkäufe zu beweisen. Fakt ist nämlich, dass einzig und allein unsere Freunde beim Finanzamt entscheiden, ob ein Verkauf steuerfrei oder steuerpflichtig ist.
Auch wenn wir rumheulen, fluchen und eine Stunde die Luft anhalten. Es hilft nichts. Es gibt nicht wenige, die das Thema nicht ernst genommen haben und nun so richtig am A… sind.