Hallo zusammen. Ich bräuchte Eure Hilfe, um sicherzugehen, dass mir kein Denkfehler unterlaufen ist. Ich habe leider zu Beginn auf zwei Börsen Kryptos gekauft, die den Transfer auf ein eigenes Wallet nicht erlauben. Nach der FTX Pleite und den Turbulenzen bei Binance möchte ich eigentlich keine Coins mehr auf Börsen liegen lassen.
Die Idee: Ich verkaufe die Kryptos auf den Börsen, die kein Transfer aufs eigene Wallet erlauben, und kaufe im gleichen Moment die selbe Menge auf einer Börse, die mir den Transfer erlaubt. Die Kryptos sind aktuell alle ziemlich im Minus und Haltedauer ist > 1 Jahr. Also schon mal keine Steuern beim Verkauf.
Die Frage: Ich mache in dem Moment theoretisch Verluste, weil ich ja Kryptos unter dem Kurs verkaufe, zu denen ich sie gekauft habe. Aber da ich ja im gleichen Moment die gleiche Menge wieder für den gleichen niedrigen Kurs wieder einkaufe, bin ich danach in der gleichen Situation wie vorher oder? Den einzigen Wertverlust, den ich hinnehmen muss, sind die Gebühren für Kauf und Verkauf sowie die Spreads, oder?
Irgendwie wirkt es alles logisch in meinem Kopf, aber die Idee, die Kryptos mit „Verlusten“ zu verkaufen, löst irgendwie doch ein mulmiges Gefühl aus.
Ich hoffe, mein Anliegen war einigermaßen verständlich und ihr könnt mir helfen, Licht ins Dunkel zu bringen.
Hmm also das einzige, was mir einfallen würde - und das ist super unwahrscheinlich - ist, dass ähnlich wie in Österreich eine Steuer auf die Verkäufe mit Gewinn eingeführt wird; und das für alle Käufe die ab einem gewissen Datum getätigt wurden. Dies wurde in Österreich bei Inkrafttretung des Gesetzes tatsächlich ein paar Monate rückdatiert. Jedoch war es auch eine gewisse Zeit vorher absehbar, dass dieses Gesetz kommen wird. In Deutschland zeichnet sich solch ein Gesetz nicht ab. Dabei könntest du eben mit deinen frühen Käufen „sicherer sein“… Wie gesagt komplett unwahrscheinlich!
Ich sehe nur Vorteile in der Handlung. Verkaufe mit Verlust. Und kaufe dir „richtige“ Bitcoins, die du dir dann auf ne Hardwarewallet ziehst!
Das Einzige, das du natürlich beachten musst, ist, dass du ab Kaufzeitpunkt wieder mind. ein Jahr lang warten musst, um steuerfrei verkaufen zu können
Nein. Denn die einjährige Haltefrist beginnt erneut.
Dass das Alter der Coins über einem Jahr ist, wirkt sich hier negativ aus, da die Verluste nicht an das Finanzamt weitergeben werden können. Sonst könnte man sie mit zukünftigen Gewinnen verrechnen.
Wenn du eh über ein Jahr halten willst, macht es aber keinen Unterschied. Dein Plan funktioniert.
Aber: Ich bin kein Steuerberater, darf keine Steuerberatung geben und tue dies auch nicht. Ich habe nur meine Gedanken dazu niedergeschrieben, ohne jegliche Gewähr.
Willkommen im Forum @JMCK,
darf ich fragen, um welche zwei Börsen es sich handelt, bei denen du gekauft hast?? Das kommt mir nämlich etwas seltsam vor… Also zumindest habe ich noch nicht davon gehört, dass man seine Coins nicht auf eine eigene Wallet transferieren kann…
Hi, es handelt sich um eToro und um JustTrade. Die Kryptos bei eToro würde ich gerne so schnell wie möglich loswerden. Bei JustTrade habe ich es nicht ganz so eilig, aber auf lange Sicht hätte ich sie dann doch gerne auf meinem Ledger. Es gibt einige Kryptobörsen, die den Transfer nicht erlauben, aber das habe ich leider erst nach meiner ersten Kaufwelle festgestellt. Anfängerfehler.
Danke für die ausführliche Antwort. Dann werde ich das wohl so umsetzen. Ich habe bei der FTX-Pleite einen nicht unbeträchtlichen Betrag verloren und will nicht noch einmal Lehrgeld zahlen.
Ahh ok, dann ist ja in Ordnung
Mich hat das nur aufhorchen lassen, weil mich das an die Masche erinnert hatte, bei denen nette Broker einem helfen zu investieren, aber die Funds komischerweise nie ausgezahlt werden können
Solche Betrugs-„Börsen“ gibt es natürlich auch, da hast du natürlich Recht.
Hier geht es aber wirklich um mehr oder weniger lizensierte und legale Anbieter