Coinjoin und UTXO Management

Hallo,
ich möchte hier mal eine Frage aufmachen. Grundsätzlich ist mir das Konzept von UTXO Management sowie wie ein Coinjoin funktioniert klar. Und mir ist auch klar, das sich das Konzept von großen UTXOs sowie hohem Privacy Level irgendwo wiedersprechen.

Aber ich suche nach einem gangbaren Kompromis bzw. würde gerne euren Input ab welcher Konsolidierung man „zu viel“ (ich weis, ist relativ) privatsphäre aufgibt.

Beispiel (Zahlen sind random): 0,5 BTC sind in einem UTXO.
Diese werden jetzt gecoinjoined und ergeben 100 UTXOs á 0,005 BTC

Wie verhält es sich eurer Meinung nach wenn man die 100x0,005 BTC auf ein drittes (natürlich NICHT zurück auf das initiale Wallet wo die 0,5 BTC vor dem CJ her kamen) Wallet wieder Konsolidiert, entweder komplett als 1x0,5BTC oder in Transaktionsgebührenfreundlichen 2x0,25BTC oder 4x0,125BTC?

0,5BTC → CJ → Konsolidierung auf 1x0,5BTC sehe ich problematisch.
Man weis zwar nicht wem das 3te Wallet gehört, aber wenn man CJ Eingang mit dessen Zielen vergleicht könnte man zumindest einen Verdacht herstellen das das 3te Wallet demjenigen gehört der die 0,5BTC in den CJ gegeben hat.

Bei einem Aufteilen auf 2 oder mehr UTXOs (ggf. auch auf unterschiedliche Wallets) macht das ganze schwieriger… Wäre der Anonymitätsverlust vertretbar oder übersehe ich etwas?

Gruß
mrx

Nehmen wir mal an, Du machst mit den gemixten coins etwas völlig illegales und man kommt Dir auf die Schliche. Dein Name steht also im Verdacht aber es ist nicht bewiesen, dass Du tatsächlich derjenige bist.

Dann weiß die ermittelnde Behörde zudem, dass Du einmal Bitcoin KYC irgendwo gekauft hast.

Es ist also die Adresse bekannt mit der etwas illegales getrieben wurde und die möglicherweise Dir gehört und es ist bekannt, dass Du einmal Bitcoin von Adresse X aus bekommen hast.
Alles, was dazwischen passiert, (egal ob Du 0,5 BTC oder 0,005 BTX mehrmals mixt) lässt sich über Analysesoftware rekonstruieren.
Aber eben nur weil ein Zusammenhang zwischen einem Anfangspunkt X und Endpunkt Y im Verdacht steht.

Egal wie Du gestückelt, rebkombiniert oder sonst was hast. Der Weg kann rekonstruiert werden, auch wenn das zugegeben aufwändig ist.
Ich weiß nicht wie gerichtlich verwertbar so eine forensische Analyse wäre, aber es gibt am Ende sicher ein Indiz, wenn auch keinen Beweis.

Wenn Du aus einem auf Dich registrierten Kauf wirklich KYC freie coins machen willst, dann würde ich die UTXO über zum Beispiel https://jamapp.org mindestens 2-3x mixen, dann damit einen Lightning Kanal öffnen, die Lightning Bitcoin über eine eine non KYC exchange wie z.B. https://boltz.exchange von Lightning in on-chain zurücktauschen (Du erhältst dann von der Exchange aus Deinem Lighting Kanal zu denen UTXO’s ohne dass Du Dich registrieren musst) und dann würde ich diese UTXO über https://jamapp.org nochmals mixen.
Durch Lightning und die non KYC Exchange wird die Kette auf der Blockchain unterbrochen. Das ist wichtig.

Wahrscheinlich geht auch ein Tausch über non KYC Exchanges wie z.B. https://ff.io (evtl. auch mehrmals hin- und her wechseln).
Am Ende muss man auch die Kosten dafür betrachten. Da verliert man doch einiges bei und das muss man vorher abwägen.

Du solltest UTXOs nach dem Mixen niemals zusammenführen.

Nachdem Samourai Wallet take down hatte ich mehrere kleine UTXOs (0,1;0,01;0,001 BTC) in der Wallet, die ich eigentlich zu einem späteren Zeitpunkt ausgeben wollte.

Diese UTXOs habe ich aus Sicherheitsgründen, bei dem Wallet werden bis auf Weiteres keine Bugs mehr gefixt, auf ein neues Wallet transferiert.

Dabei habe ich gleich zwei Fehler begangen.

Erstens die UTXOs teilweise zusammengeführt und zweitens das gesamte Wallet innerhalb von einer Stunde übertragen.

  1. Damit weiß ein Beobachter, dass die zusammengeführten UTXOs zu einer Person gehören, das war vorher unbekannt.
  2. Ein Beobachter kann vermuten, dass die Konsolidierungen innerhalb eines kurzen Zeitraums (z. B 4 Blocks) von einer Person durchgeführt worden sind.

Also niemals konsolidieren, wenn man anonym bleiben will.

Hinweis: Ich benutze Bitcoin nicht für illegale Zwecke, ich finde es aber schön, wenn niemand weiß, welche UTXOs auf der Blockchain mir gehören.

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