CBDCs - Diskussion mit einem Quant Maximalisten

Ja, lest selber… Was haltet ihr von seiner Meinung? Habe kaum mehr Kontakt mit ihm. Sind durch Zufall ins Gespräch gekommen und bei CBDCs gelandet


Ich halte nichts von seiner Meinung. Wer die Kontrolle über sein Leben und Vermögen abgeben will - und derlei Versuche seitens des Staates wird es in den nächsten Jahren SEHR viele geben, glaub mir - der ist damit gut bedient.

Allein die naive Aussage „die menschen habe dann immer noch die möglichkeit, jeder für sich, individuell in andere währungen bzw. token zu tauschen“ offenbart, dass er nicht versteht, dass der Staat per Knopfdruck Dir mit den CBDCs den Tausch in alles verbieten kann, was ihm nicht passt. Jetzt kannst Du dein noch nicht kontrolliertes Fiat noch in Bitcoin tauschen. Mit CBDCs braucht nur eine bspw. ökofanatische Partei an die Macht kommen (kann man sich natürlich gerade in Deutschland nicht vorstellen) und den Kauf der „Umweltsau“ Bitcoin per CBDCs verbieten, indem sie einfach den Transfer auf Börsen per Programmierung nicht zulässt. Oder sie versehen dein Geld mit einem Ablaufdatum, hast Du es bis dahin nicht ausgegeben, ist es halt weg. Usw.

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Ja wie immer wird eben auch hier ignoriert, dass Fiatgeld umgemünzt in Coins Fiatgeld bleibt und Bitcoin eine wirkliche inflationsarme Alternative darstellen könnte.

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Er hat sich wieder mal gemeldet und sagt nach wie vor, dass Bitcoiner blind einer Ideologie folgen würden und die großen Unternehmen der Welt niemals Bitcoin für Finanzen nutzen werden, sondern FIAT. Quant sei besser als BTC :sweat_smile:

Als Bitcoiner lasse ich das mal einfach so stehen… ich antworte darauf auch nicht, weil ds eh zu nichts führt. Aber was ist Eure Meinung dazu? Hat er in gewissen Punkten vielleicht nicht Unrecht? Ich weiß halt, dass er Geld per se nicht ganz versteht, sondern nur nach Investitionen sich umschaut

Also wo er meiner Meinung nach Recht hat ist dass Fiat über mehrere Länder unterschiedlicher Interessen nicht funktioniert, wie der Euro es versucht.

Das Problem ist aber nicht dass eine Währung das nicht schaffen kann (Der Dollar zeigt ja dass es gehen kann). Das Problem im Euro liegt darin, dass die Gemeinschaft für die Fehler einzelner zur Kasse gezogen wird, was im Dollar nicht der Fall ist. Genauer: Der Euro ist eine Weichwährung wo die Schulden eines Landes wie Frankreich, Italien oder Griechenland von den Ländern bezahlt wird die weniger Schulden aufgenommen haben wie Deutschland, Dänemark oder Schweden (der Rest, den alle Länder als Schulden aufgenommen haben wird durch Inflation bezahlt). Das System ging solange gut wie es keine Zinsen auf die Schulden gegeben hat und wundersamer weise die Inflationsrate sehr niedrig war. Das hier mit dem Warenkorb statistisch nachgeholfen wurde ist sicher auch jedem klar.

Im Gegensatz dazu in Amerika, wenn ein U-Staat von Amerika Pleite geht muss es gesetzlich selber schauen wie es seine Schulden bedient und kann nicht zu anderen Staaten gekrochen kommen die im Notfall aushelfen müssen um die Währung zu stabilisieren. Damit ist ein Staat gezwungen mit seinen Einnahmen gut zu Haushalten und kann nicht im Gegensatz zur EU einfach alles mögliche Subventionieren und wenn es zum Bezahlen kommt anderen Länder die besser gewirtschaftet haben die Schuldenlast auferlegen und sozialen Ausgleich zu fordern.

Das ist alles sehr salopp formuliert und vereinfacht, kann aber bei bedarf ausführlicher nachrecherchiert werden. Ich glaub Niko Jilch hat dazu einmal ein Video gemacht. Das ist aufjedenfall der Grund warum Experten für den Euro keine Zukunft sehen im Gegensatz zum Dollar (Was nicht heißt der Dollar ist perfekt, nur besser als der Euro).

Weiterhin hat er Recht dass man als Investor die Welt aus einem anderem Blickwinkel sieht. Das ist meist nicht böse gemeint, aber als Investor steht Profit an oberster Stelle und auch wenn Bitcoin vielleicht im Durchschnitt die beste Rendite bringt, es gibt immer Investments die kurzzeitig deutlich schneller Steigen als Bitcoin. Wenn du dich also hauptberuflich auf das Trading fokussierst, dann ist Bitcoin mit seiner Volatilität zwar interessant, aber du suchst nach kleinen Projekten die Potential haben zu wachsen. Dabei ist es egal ob sie langfristig keine Chance gegen andere haben nur dass sie kurzzeitig Gewinne erwirtschaften und der Investor hofft rechtzeitig aus dem Geschäft zu gehen bevor die Kurse wieder fallen. Und es gibt nunmal Zeiten wo jeder Schitcoin in der Dollarbewertung schneller steigt als Bitcoin und diese Gewinne will ein Investor mit seinem Dollaraugen eben mitnehmen.

Im Endeffekt sind Investoren immer darauf aus Macht in Form von Geld zu gewinnen. Aber im Gegensatz zu Bitcoinern die ihre Zeit nicht mit Marktanalysen und Charts verbringen wollen ist es eben für ihn nicht ausreichend auf die Machtwertsteigerung von Bitcoin zu setzen. Investoren wollen aktiv an Gewinnen durch Trading mit verdienen und damit können sie Glück haben und besser sein als Bitcoin aber eben auch Pech haben und schlechter als Bitcoin sein. Wer das Risiko eingehen will, vorallem wenn er es schon Jahre zuvor gemacht hat und nichts anderes kennt, dem kann man wohl nicht so einfach von anderen Wegen überzeugen.

Insgesamt sollte sich jeder mit seinem Investment wohlfühlen. Wenn er sich bei einem Schitcoin wohlfühlt, bitte sehr, dann soll er später nicht rumheulen wenn es schief gegangen ist. Das ist die Freiheit von Bitcoin. Genauso könnten wir auf das falsche Pferd setzen :woman_shrugging:

Wo er meiner Meinung nach überheblich ist ist die Tatsache dass er seine Erfahrung so hervorhebt. Investmentmäßig und chartanalytisch mag er vielleicht mehr Ahnung haben, aber das ist bei Bitcoin nicht relevant. Er kann recht behalten und Bitcoin wird das Finanzsystem nicht ändern, aber die aktuellen Themen weisen in eine andere Richtung mit Blackrock, Deutsche Bank und so.

Wo er meiner Meinung nach sehr falsch liegt ist, dass er Bitcoin als Fiat ansieht und der meiner Meinung nach richtigen Meinung sich anschließt dass Fiat nicht in unterschiedlichen Wirtschaftsräumen funktioniert (aus oben genannten Gründen). Er meint wahrscheinlich dass unterschiedliche Fiatsysteme nur durch den Wechselkurs in die Währungen funktionieren und die kann man nicht wie im Euro per zwang auf 1 zu 1 halten und er denkt das ist in Bitcoin genauso.

Das man innerhalb von Bitcoin keine Umrechnungskurse handhaben kann stimmt zwar, aber trotzdem ist das kein Grund dass unterschiedliche Wirtschaftssysteme nicht trotzdem Bitcoin verwenden können. Die Wirtschaftskraft wird heutzutage in den Wechselkursen gemessen, in Bitcoin würde es aber an den Preisen und der Lebenskosten in Bitcoin gemessen werden können. In Newyork könnte z.B. ein Wocheneinkauf eben 1 Bitcoin kosten während er in Berlin nur 0,2 Bitcoin kostet. Auch wenn es die gleiche Währung ist hat man durch den Preisspiegel quasi ein eingebauten Wechselkurs. In Fiat funktioniert das nicht weil die Geldpolitik solche Priesunterschiede versucht auszugleichen und deswegen immer versucht auf zwang umzuverteilen. In Bitcoin wäre das nicht nötig bzw. würde durch die Wirtschaft von alleine passieren (ein Newyorker könnte wegen den Kosten nach Berlin auswandern und nimmt damit natürlich Vermögen mit.)

Zusammengefasst: Ich sehe keinen Grund warum ein Weltumspannender Bitcoinstandartd Volkswirtschaftlich nicht funktionieren sollte. Es ist aber wie mit der Relativitätstheorie: Wenn die Geschwindigkeit (Geldmenge) nicht unendlich zunehmen kann dann verbiegt sich eben der Raum (die Politik) oder die Zeit (Zeitpräferenz).

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