BTC Sidechain - Rootstock (RSK)

Mahlzeit zusammen,

habe in der Suchfunktion EIN verfasstes Thema zur Bitcoin Sidechain „Bitcoin RSK“ gefunden und hier und da mal einen Beitrag bzw Kommentar, wo RSK kurz erwähnt wurde. Allerdings nichts was wirklich tiefer geht… und deswegen dachte ich mir, mache ich das Thema nochmal neu auf.

Generell wundert es mich, dass das RSK noch kein Thema ist, über das mehr gesprochen wird. Es ist ein ziemlicher interessanter Second Layer auf Bitcoin, der nochmal anders als Liquid eine Menge Funktionalitäten im Bezug auf Smart Contracts auf Bitcoin zu bringen scheint. Und dabei wird ähnlich wie bei Liquid auch mit mit einem „Peg-In“ gearbeitet, bei dem echte BTC als rBTC hinterlegt werden und diese auch zum Bezahlen für Gebühren innerhalb RSK genutzt werden.

Nachdem ich mich also ein bisschen tiefer in Rootstock eingelesen und den ein oder anderen Podcast zum Thema gehört habe, habe ich mir dieses Wochenende also mal ein paar Sats in rBTC getauscht und probiere nun ein paar Sachen aus. Die Liquality Wallet (quasi das Gegenstück zu Metamask) fand ich schon mal extrem gut und einfach zu bedienen (wenn man Metamask schon kennt). Fees werden wie versprochen in Sats bzw rBTC gezahlt und der Swap von BTC zu rBTC hat ohne Probleme (nach ca 30min Warten) geklappt.

Die führenden Protokolle auf RSK scheinen MoneyOnChain und Sovryn zu sein. Beide gehen in den DeFi Bereich und sind in erster Linie für Trader ausgelegt, wie es scheint. Dabei sieht mir der Ansatz allerdings deutlich nachhaltiger aus als zB bei ETH, weil bei RSK deutlich mehr Collateral verlangt wird. MoneyOnChain geht in eine ähnliche Richtung und bietet einen BTC mit 1,2x Leverage an (also steigt Bitcoin 100%, steigt dieser Token 120%). Zusätzlich dazu gibt es bei MoneyOnChain einen USD-Stablecoin, der komplett mit Bitcoin hinterlegt sein soll (ich vermute ähnlich wie Stable Sats auf Lightning).

Ich weiß, das sind alles Themen von denen viele Bitcoiner nichts hören wollen, aber es scheinen funktionierende Smart Contracts zu sein. Von den Produkten selbst bin ich nicht ganz überzeugt, aber ich werde die Plattformen trotzdem mal ausprobieren und schauen ob alles funktioniert wie versprochen. Evtl hat jemand von euch ja auch schon Erfahrungen mit RSK gemacht und möchte diese hier teilen?

Interessieren würde mich zB noch was RIF sein soll. Das sieht für mich dann tatsächlich doch wieder nach einem Shitcoin aus, der den Hype von „Smart Contracts auf BTC“ mitnehmen will. Mehr dazu hier: FAQ's (vor allem der Punkt unter „Why RIF OS protocols created a token instead of using RBTC´s?“ lässt mich das Projekt erstmal ganz weit nach hinten auf die Liste schieben…).

Und jetzt zu meiner Frage: Hat von euch schon jemand mit RSK rumgespielt und sich mehr damit auseinander gesetzt? Würde mich sehr über eure Infos und Erfahrungen mit RSK freuen evtl habt ihr ja noch andere Protokolle, die man sich mal anschauen könnte, oder seht iwelche Redflags an RSK generell, die wir diskutieren können?

Euch einen schönen Sonntag noch :slight_smile:

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Ist der Hebel der Haupt Business Case? Ich meine … „RSK“ klingt ja schon wie „risk“. :upside_down_face:

Wer hebelt, will zocken und nicht investieren. Ich kann nur davor warnen. Wenn ihr gehebelte Produkte handeln wollt, macht das an der Börse mit fiat money, denn der Markt ist reguliert, die Emittenten der Hebelprodukte sind bestens bekannt und das Risiko ist wegen geringer Vola des Underlyings sehr viel überschaubarer. Bei der Vola von Kryptos frage ich mich echt, warum man da noch hebeln soll. Habt ihr alle keine Zeit, um reich zu werden? :rofl:

Darum geht es mir gar nicht, wie oben auch bereits angedeutet. Mir geht es eher darum zu sehen ob und wie gut Smart Contracts auf Bitcoin funktionieren. Welche Smart Contracts bzw welche Anwendungen und Produkte am Ende sinnvoll sind oder nicht, will ich nicht beurteilen.
Interessanter finde ich, wie lange es dauert solche Smart Contracts auszuführen, wie generell so die User Experience bei diesen Protokollen ist und wie es mit den anfallenden Gebühren aussieht.

Ich will auch niemanden verleiten solche Hebel-Protokolle auszuprobieren oder so, sondern frage lediglich, ob sich jemand schon mal mit RSK beschäftigt hat und evtl noch andere (evtl sinnvollere) Protokolle kennt und seine/ihre Erfahrung teilen kann/will

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Vermutlich weil es abseits vom DeFi-Markt kaum bis gar kein Interesse an Smart Contacts gibt. Und wem es um DeFi geht, geht eben dort hin wo das meiste Geld liegt, bei den Alt Coins.

Ich habe weiterhin die Theorie, dass in Smart Contracts und NFT‘s großes, noch nicht entdecktes, technisches Potential schlummert. Im Moment beschränkt sich die Anwendung leider nur auf „über Nacht reich werden“.

Sollte sich dies irgendwann ändern, könnten Projekte, wie RSK die Pioniere sein, welche die nötige Technik bereits vorzeitig vorangetrieben haben.

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So, ich habe jetzt ein bisschen mit RSK rumgespielt und im Prinzip ist die UX ziemlich genau so wie bei ETH. Die Liquality Wallet ist sehr ähnlich zu Metamask. Bis auf einmal wo ich die Wallet für mehrere Stunden nicht mit Sovryn verbinden konnte, läuft sie auch ganz gut. Die paar Smart Contracts, die ich dann auf Sovryn ausprobiert habe, liefen auch ohne Probleme. Alles in allem läuft RSK also relativ stabil, soweit ich das beurteilen kann. Allerdings zahlt man auch jetzt schon erhöhte Gebühren für die Ausführung der Smart Contracts und das wird in Zukunft mit evtl zunehmender Adaption und Nutzung der Sidechain wahrscheinlich nicht weniger. Ich kenne mich da nicht im Detail aus, aber ich würde mal vermuten dass RSK da früher oder später die gleichen Probleme bekommen wird wie ETH, also wird man bestimmt iwann ziemlich hohe Fees zahlen müssen (was aber auch gut sein könnte um die Miner zu bezahlen), oder man hat zumindest Einbußen in der Geschwindigkeit der Ausführung.

Insgesamt muss ich sagen, dass mir die paar Wochen, in denen ich jetzt in RSK eingetaucht bin, nochmal gezeigt haben, wie wenig mich DeFi usw interessieren. Klar mag es Usecases geben und offensichtlich gibt es viele User die unbedingt DeFi, NFTs usw wollen und brauchen, aber ich werde jetzt erstmal wieder die Finger davon lassen. Mich interessiert in erster Linie, dass ich mit Bitcoin eine freie Alternative habe meine Ersparnisse durch die Welt (und durch die Zeit) zu transferieren und deswegen werde ich mich in den kommenden Wochen wieder mehr auf Lightning konzentrieren.

Würde mich aber trotzdem freuen und interessieren hier eure zukünftigen Erfahrungen mit RSK zu lesen, also lasst ruhig mal was hören :slight_smile:

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Der YT Algo hat zugeschlagen und mir folgendes Video vorgeschlagen. Ist eigl ne ziemlich gute Zusammenfassung von dem, womit ich mich letzten Monat beschäftigt habe. Evtl interessiert es ja jemanden.

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Ich bin’s nochmal… eigl wollte ich gar nicht mehr soviel Zeit in dieses Thema stecken, aber das Video von gestern lässt mich nicht los. Im Prinzip baut man dort ja grad wieder genau das Gleiche, was man überall in DeFi schon gesehen hat, nur jetzt halt auf RBTC.

Mich langweilt es, dass es immer wieder Liquidity Pools braucht, Leute Anreize brauchen um ihr Kapital dort zu hinterlegen und am Ende ist das ganze System wieder über drei(ßig) verschiedene Ecken so komplex gemacht, dass es sowieso niemals in den Mainstream kommen würde. Ich verstehe die ganzen Economics dahinter, aber das muss doch einfacher gehen, oder?

Könnte man nicht ein Protokoll für solche Bitcoin-backed Loans bauen, was auf zwei relativ simplen Smart Contracts beruht? Wahrscheinlich stelle ich mir das zu einfach vor, aber wir sind ja hier im Forum und können ein bisschen rumspinnen:

Angenommen ich habe 1BTC im Wert von 20k USD und will diesen als Collateral hinterlegen um mir dagegen USD zu leihen. Um möglichen Profiteuren gar keine Angriffsfläche zu geben muss man mindestens 100% in Collateral hinterlegen, evtl auch mehr, aber vllt reichen 100% ja schon.

In meinem imaginären Protokoll gibt es nun also einen Smart Contract, der für meinen Loan bzw meinen Collateral-BTC angepasst ist und der mir 10k BitUSD auszahlt. Der Smart Contract friert mein Collateral ein bis ich entweder, den exakten Betrag in BitUSD wieder zurückgezahlt habe, oder der Preis um 50% fällt und ich liqidiert werde. Somit könnte ich zwar die BitUSD behalten, aber mein BTC wäre weg. Soweit sollte es verständlich und auch umsetzbar sein.

Jetzt der schwierige Part… wie bekommt der BitUSD den Peg zum USD ohne dass man Liquidity Pools braucht. Könnte man nicht mit einem weiteren Smart Contract einen generellen FESTEN Peg von 1BitUSD = Bitcoin im Wert von 1$ erstellen? Mir ist bewusst, dass man genau dafür ja eigl die LPs braucht, oder Oracles oder auch die anderen Sachen aus der DeFi-Zauberkiste, aber gibt es da nichts anderes? Stablesats machen es mithilfe von Derivaten ja auch grad möglich Sats in einem festen USD-Wert zu halten. Hinter den Kulissen, ist das natürlich auch ordentlich komplex, aber wenn es dann in einem Smart Contract so abgewickelt wäre, dass der BitUSD Peg funktioniert, könnte man tatsächlich relativ einfach solche Bitcoin Loans auf RSK implementieren.

Und dann würde es wie folgt aussehen:
Ich nehme wie oben im Beispiel meinen Kredit im Wert von 10k BitUSD, kann diesen Betrag beliebig gegen stablecoins und vllt sogar Fiat tauschen, weil andere Marktteilnehmer diesen jederzeit in den gleichen Gegenwert in BTC tauschen könnten, und kann mit dem Geld frei verfügen.

Szenario1:
Sollte der BTC-Preis in Zukunft auf 40k gehen, sehe ich zu, dass ich meine 10k BitUSD wieder zursammenkratze, damit ich meinen BTC in meinem persönlichen Smart Contract unlocken kann. Sobald das getan ist, könnte ich ja theoretisch wieder einen neuen Kredit iHv 20k nehmen. Sollte ich die 10k BitUSD nicht liquide haben um den Kredit zurückzuzahlen, könnte ich mir sogar woanders kurzfristig 0.5BTC leihen, gegen diese einen neuen Kredit nehmen, meinen alten Kredit ablösen damit hätte ich meinen 1BTC wieder frei und könnte den kurzfristig geliehenen 0.5BTC wieder zurückgeben.

Szenario2:
Sollte der BTC-Preis unter 10k fallen, wird mein Collateral liquidiert und somit wäre mein BTC weg. Das ist natürlich das „Risiko“ für einen solchen Kredit. Wobei hier das interessante wäre, dass ich keinen Verlust machen würde, wenn ich meine 10k BitUSD einfach gehalten habe, denn ich kann diese ja jetzt auch wieder gegen 1 BTC tauschen. Dann stellt sich natürlich die Frage, warum man den Kredit überhaupt genommen hat, wenn man nichts mit den USD macht, aber theoretisch, könnte man den Kredit ohne Risiko nehmen.

Ich gehe nicht davon aus, dass sich viele diesen Beitrag durchlesen, aber evtl wird manchen aufgefallen sein, dass hier BitUSD aus dünner Luft erschaffen werden. Wie bei herkömmlichen Banken, wird hier also lediglich ein Collateral hinterlegt und dagegen ein Geldbetrag ausgezahlt, den es vorher nicht gab. Wie bei Banken bekommt man seine Sicherheit zurück, wenn man den Kredit zurückgezahlt hat, oder man wird liquidiert, wenn die Sicherheit stark im Preis sinkt. ANDERS als bei Banken müsste man hier KEINE ZINSEN zahlen und man hat keine Laufzeit in der man den Kredit zurückzahlen muss. Das kommt daher, weil niemand für diesen Vorgang bezahlt werden muss, sondern alles über 2 Smart Contracts abgewickelt werden würde. Ein Smart Contract, der den Peg von BitUSD zum Gegenwert in Bitcoin generell sicherstellt, sodass man für 1BitUSD immer BTC im Wert von 1USD bekommt. Und dem jeweils persönlichen Smart Contract mit dem man seinen ganz eignen Wechselkurs hat, der beim Zeitpunkt der Kreditnahme festgelegt wird und nur für eben diese Person, bzw diesen Key gilt.

Mir ist bewusst, dass ich mir das wahrscheinlich zu einfach vorstelle und schon ganz andere Leute auf solche Ideen gekommen sein müssen, aber die Idee finde ich doch sehr interessant. Natürlich wäre es naiv zu denken, dass man den besagten PEG so einfach herstellen könnte. Im weitesten Sinne versucht Sovryn (s.o. im Video) es ja auch ähnlich zu lösen, nur eben wieder mit LPs…

Wahrscheinlich ist es auch einfach schon wieder zu spät und ich mache mir wieder viele unnütze Gedanken um Nichts. Evtl hat von euch ja noch jemand eine Meinung zum Thema oder sieht vllt auch konkrete Fehler in meinem Denken. Gute Nacht :slight_smile:

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Danke für diesen schönen Samstagnacht-Thread! :slightly_smiling_face:

Bin gespannt auf updates wenn auch in ferner Zukunft.

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Ich hätte tatsächlich noch eine Frage:

Verstehe ich das richtig, dass beim BTC Mining Hashes entstehen, welche nicht die richtige Lösung für die Erstellung eines neuen Block darstellen.
Diese Hashes wiederum können aber die Lösung eines anderen Blocks auf einer anderen Blockchain darstellen, der Consensus der Blockchain ist einfach nur der gleiche.
Diese „ungenutzten“ Blöcke mach sich das rsk Netzwerk zu nutze?
Heißt die effizienz der Miner erhöht sich, da sie mit gleichem Energieeinsatz mehr richtige Blöcke finden, nur eben auf zwei Blockchains?

Ich bin immer noch am lernen deshalb habt bitte Nachsicht mit mir! :see_no_evil:

Guten Morgen Tschimbo und herzlich willkommen im Forum! :slight_smile:

Das ist ne gute Frage und spontan kann ich dir das tatsächlich nicht beantworten. So wie ich es verstanden hatte, müsste es sein, wie du beschrieben hast. Ich werde mir die Tage aber nochmal anschauen, ob ich nicht was genaueres zu dem Thema finde.

Ich höre nebenbei auch immer mal in den Podcast von Sovryn rein. Auch wenn mich die einzelnen Produkte von Sovryn nicht unbedingt überzeugen, bekommt man dort aber auch immer wieder interessante Einblicke, was sonst noch bei RSK gebaut und geplant wird. Der Podcast heißt SovrynBTC (auf Spotify), evtl ist er ja auch was für dich :slight_smile:

Danke für das herzliche Willkommen :slight_smile:

Etwas späte Antwort, ich weiß, aber ich habe mich in der Zwischenzeit ein wenig in RSK-Discord Channels herumgetrieben und ein sehr tolles Dokument geschickt bekommen.

Werde es mir die kommenden Tage mal komplett durchlesen. Immerhin 66 Seiten die RSK in Kontext zur BTC Blockchain setzen

Hier der Link falls jemand interesse hat:

Edit: Falls es jemand ließt würde ich mich über Meinungen und Feedback freuen :slight_smile:

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