es sei mir die folgende Frage erlaubt:
Bei BSDEX zahlt man für eine Maker-Order 0,2%. Bei anderen Börsen und Brokern i.d.R. ca. 1%. Desweiteren ist der Geschäftssitz von BSDEX in Deutschland und wird von der Stuttgarter Börse betrieben. Es kann also davon ausgegangen werden, dass BSDEX seriös ist.
Welches können die Gründe sein, um als Deutscher, der nicht tradet, nicht bei BSDEX seine Bitcoins zu kaufen bzw. was kann einen veranlassen, bei anderen die drei- bis fünffache Gebühr zu entrichten?
Also ich bin bei der Börse und grundsätzlich zufrieden. Die Gebühren sind sehr gering und die Funktionalität für Sparer m.E. ausreichend. Frührere Kinderkrankheiten, wie längere Überweisungszeiten wurden behoben. Bei starker allgemeiner Aktivität ist die Software etwas langsam. Das Handelsvolumen ist für besonders vermögende Kunden ab 10 BTC noch zu gering, das dürfte aber die meisten eher nicht betreffen.
Ich kann nicht die Gründe der „Deutschen“ nennen, aber meine: BSDEX ist von den 6 Anbietern, bei denen ich Bitcoin handele, der mit Abstand schlechteste. Ich finde ihn nicht konkurrenzfähig: Es dauert (vergleichweise) „ewig“, bis Beträge gut geschrieben wurden, beim Auscashen haben die bei mir nur Probleme gemacht, das Verifizieren der Auszahlungsadressen zur letzten Jahreswende war völlig unakzeptabel, die App auf Android war (ist) totaler Murks (deshalb auch die vernichtenden Rezensionen im Playstore), keine zusätzlichen Services und so weiter. Kein einziges Mal hatte ich das Gefühl, einen professionellen Anbieter vor mit zu haben.
Am anderen Ende meiner Qualitätseindrücke liegt mit Strike ein Anbieter, der weit aus der Masse heraus ragt und sich in einer völlig anderen Bitcoin-Liga befindet. Dazu gibt es hier jede Menge Beiträge, wo auch ich das schon verdeutlicht habe. Ich zahle gern etwas mehr, wenn der Service stimmt. Und darüber hinaus kann man bei Strike sogar ganz ohne Gebühren sparen.
Aber letzten Endes ist das eine Sache der persönlichen Präferenzen. Stures Hodln in eine Richtung geht auch bei BSDEX, für mich ein typisch deutsche, verstaubte Bürokratie-Institution.
Es gibt viele Vor- und Nachteile bei allen Börsen. Selbst wenn die Gebühren niedrig sind, hat die Börse vielleicht einen höheren Spread als andere oder höhere Auszahlungsgebühren.
Außerdem sind für manche Menschen nicht Gebühren wichtig, sondern ein guter Support, eine Lange Firmenhistorie, ein schönes einfaches UI oder ein guter Steuerreport.
Ich selbst bin seit Jahren bei einer Börse mit teuren Gebühren, einfach weil ich keine rießigen Beträge kaufe und kein weiteres KYC Verfahren möchte, bei dem wieder alle meine Daten durch die Welt geschickt werden.
Es kommt ganz auf den Benutzer drauf an. Es kann sogar Vorteile haben, die Coins bei einem klassischen Broker wie Trade Republic zu haben, bei dem man sie sich nicht auszahlen kann. Sollte jemand deinen Login knacken, ist es schwieriger an die Coins zu kommen…
Das kann ich aktuell nicht bestätigen, früher habe ich ähnliches auch erlebt. Fiat-Einzahlungen bei mir zwischen 2 Stunden und einem Werktag. BTC-Einzahlungen werden meistens innerhalb von 45 Minuten gutgeschrieben. Der Spread ist im Vergleich zu anderen in Ordnung, schwankt allerdings, darauf sollte man achten. Mit dem Support war ich zuletzt vor Jahren im Kontakt, keine Ahnung, wie das jetzt funktioniert. Es könnte allerdings sein, dass die “Überwachungsalgorithmen” je nach Alter des Kunden, der Dauer der Kundenbeziehung und bei ungewöhnlich hohen Beträgen unvorhersehbar anspringen. Das kann einem allerdings überall passieren, in diesem Fall muss man immerhin keinen ausländischen Dienstleister kontaktieren