BTC im Minus verkaufen um Steuern zu sparen?

Er schreibt „davon 30-35% eh Steuern abgehen“, also sind diese 30-35% der Durchschnitt. Zumindest verstehe ich’s so. :thinking:

Wir reden hier von 1000 Euro Gewinn.

Wenn Du 36.000 Euro (3000 Euro / Monat) an Lohn hast, sind’s halt 37.000 Euro, die zu versteuern sind. Das erhöht weder Durchschnitts- (20%), noch den Grenzsteuersatz (33%).

Selbst bei 50k, sind’s 24%/39% und bei 51k 25%/39%

Macht den Kohl nicht fett in meinen Augen…

Ok, hatte ich anders verstanden. Bei nochmaligem Lesen bin ich mir auch nicht sicher. :man_shrugging:

Vielleicht werden wir noch aufgeklärt. :slight_smile:

Klar, wenn du die 1000 € eh versteuerst ist es egal.

Aber wenn es darum geht, entweder mit der genannten Methode gar keine Steuern darauf zu zahlen, oder 40 %, dann macht es schon was aus.

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Ein Steuersatz (auch Einkommenssteuersatz) ist ein festgelegter Prozentsatz , mit dem die zu zahlende Steuer berechnet wird. Der Eingangssteuersatz von 14% gilt für zu versteuernde Einkommen oberhalb des Grundfreibetrags von 9.744 €. Der Prozentsatz steigt danach progressiv bis zum Spitzensteuersatz von 42% an. Folglich ab einem zu versteuerndem Einkommen von 270.501 € beträgt der Steuersatz gleichbleibend 45% (Stand 2021).

Nein, ich habe mich verkehrt ausgedrückt.
Ich habe BTC im Minus verkauft, um einen Steuervorteil zu haben und kann somit bei Kursanstieg weitere Gewinne mit anderen Coins generieren, auf die ich wiederum keine Steuern zahlen muss, da unter der Freigrenze von 600€.
Ich hoffe, das ist so verständlich.

???

Verständlich schon, aber logischer wird’s dadurch auch nicht.

Warum wehrt ihr Euch so dagegen, Steuern zu zahlen? Ob man BTC mit Verlust verkauft oder den Gewinn versteuert, bleibt sich doch im Grunde gleich.

Es geht etwas vom Gewinn „verloren“. Ob nun der Markt die Prozente bekommt oder der Staat, spielt doch gar keine Rolle.

Den Nachteil habt ihr, denn die Spekulationsfrist beginnt wieder bei 0. Auch wenn man lange halten will, ist es gut, die Frist so schnell wie möglich hinter sich zu lassen.

Selbst wenn man von 1000 Euro 300 Euro für Steuern abdrücken muss, sind’s immer noch 700 Euro mehr, als man vorher hatte.

Eben nicht!!
Warum soll man Steuern zahlen, wenn man es vermeiden kann? Und durch den Verkauf im Negativbereich, habe ich doch keine Verlust gemacht, da ich anschließend die gleiche Menge an Coins zurückgekauft habe. Also habe ich den gleichen Bestand an BTC, wie ich vor dem Verlauf hatte, mit dem Unterschied, dass ich eben die 300€ Steuern nicht zahlen muss.

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Ok, wenn man noch die Gebühren von den 300 Euro abzieht, dann stimmt’s.

Trotzdem halte ich das Erreichen der Spekulationsfrist für wichtiger. :man_shrugging:

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Ich glaube auch das ist schon die ganze Zeit die Ursache, warum wir in diesem Thread nicht zusammenkommen. :grinning:

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Da ich leider auch FOMO hatte und einen zu hohen Einstiegspreis habe, kaufe und verkaufe ich in den letzten Wochen fleißig.
Durch diese passenden Trades habe ich meinen Einstiegspreis merklich gesenkt ohne großartige Buchgewinne zu generieren. (Tradingkosten natürlich einbezogen ) , gleichzeitig habe ich aber ne Stange Buchverluste generiert.

Mir ist das Erreichen der Jahreshaltefrist durchaus wichtig, aber das Senken des Einstiegkurses momentan prioritär.
( und wenn man grundsätzlich Hodl will, spielen für mich ein paar Monate nicht so die Rolle )

Das Ganze hat obendrein noch den Charme, das ich mit der Stange Buchverluste, ja nur rechnerisch erkauft mit der längeren Spekulationsfrist, in Zukunft Gewinne in §23 EstG gegenrechnen kann. ( ich gehe von Rück- und Vortragsfähigkeit aus, Gruß an GermanCryptoGuy).

Werde dann demnächst wohl fürs Trading auch einen reinen Tradingkanal ( Exchange und Wallet ) einrichten, um die bis dahin erreichten BTC/ Btc-Kurs, dann zu fixen.

Edit: natürlich alles steuerrelevant dokumentiert, gelistet, gerechnet

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Hallo zusammen :slight_smile:

Vorab erst einmal danke für den gewohnt guten Content und vor allem an GermanCryptoGuy für „Die Steuer-FAQ“ :star_struck:

Was ich nicht gefunden habe oder eventuell in dem riesen Beitrag übersehen habe ist die Frage, ob die Finanzämter solche Vorgänge nicht als „Missbrauch von rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten“ (Quelle Bundesfinanzministerium) betrachten könnten.

Hat denn jemand aus der Community wie hier vorgeschlagen im Minus verkauft, direkt wieder gekauft und wurde dies dann vom Finanzamt wie gedacht bei der Verrechnung berücksichtigt? Gerne auch allgemeine Erfahrungen dazu :slight_smile:

Eine weitere Frage hätte ich noch zu dem FiFo-Verfahren. Habe das in den Steuer-FAQ so verstanden, dass es irrelevant ist, wo man seine BTC gekauft hat, beim Verkauf immer der erst gekaufte, verkauft wird (zumindest in DE).

Ein Beispiel zum besseren Verständnis:
Einmalkauf 0,5 BTC am 01.01.2021 über Bison (weitere Käufe nach monatlichem Sparplanprinzip, keine Verkäufe)

Kauf 0,1 BTC am 01.03.2021 über Kraken zum Traden und zocken :wink:
Wird hier nun beim ersten Verkauf von BTC, mein zuerst gekaufter BTC in meinem Sparplanportfolio herangezogen und damit die Spekulationsfrist quasi in der Höhe zurückgesetzt?

Hoffe, ich konnte das halbwegs verständlich rüberbringen und danke schon einmal für eure Antworten!

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Beim ersten Verkauf würdest du den Teil oder einen Anteil von deinem ersten kauf also den 0,5 BTC Verkauf.

  1. Verkauf: 0,2 BTC. Die werden dann von den 0.5 BTC die du zuerst gekauft hast abgezogen.

  2. Verkauf: 0.2 BTC. Auch diese werden von den 0,5 BTC abgezogen.

  3. Verkauf 0,2 BTC. Hier wird jetzt 0,1 BTC von den 0,5 BTC abgezogen und 0,1 BTC aus dem 2. Kauf.
    Und so weiter.

Das ist korrekt.

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Das sieht ja niemand, wenn er nicht direkt Deine ganzen Transaktionen prüft, was aktuell vermutlich niemand machen wird.

Was Dein FA bei der Steuererklärung sieht, ist eine Zahl (hier die 3.898,21 Euro) in einem Feld auf einem Formular.

Dein Steuerberater muss diese Übersicht/Liste nicht einmal mitschicken, sondern nur auf Nachfrage nachreichen.

Und selbst dann: Du kannst doch kaufen und verkaufen wie Du willst. :slight_smile:

Genau. Der Kauf vom 01.01.2021 wird herangezogen. So lange, bis die 0.5 BTC weg sind. Verkaufst Du mehr als die 0.5 BTC, werden die Käufe berücksichtigt, die Du danach gemacht hast…in chronologischer Reihenfolge.

Es sei denn, Du machst eine Depot-Trennung: Eine Wallet für HODL und eine Wallet für TRADING. Steht ebenfalls in der FAQ. Zur eigenen Absicherung aber bitte den Steuerberater fragen, denn wir sind ja nur Laien. :slight_smile:

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Danke für deine Antwort und Erklärung. Meine Güte, da haben sich unsere Finanzbehörden ja was vorgenommen :sweat_smile:

Erstmal alles sammeln. Kann man ja später immer noch auswerten. Aktuell fehlen Personal, Software und KnowHow. Aber in 5, 8, 10 Jahren? Da geht das mit 1 Knopfdruck.

Danke auch für deine Antwort und Erklärung.

Natürlich, erstmal wird einem wahrscheinlich kein Strick draus gedreht und sicherlich sind unsere Behörden hier ohnehin noch überfordert. Am Ende haben sie aber 10 Jahre Zeit sich drum zu kümmern. Ich habe den Vorwurf des Missbrauchs bisher auch nur in Verbindung mit Aktien gelesen. Da wurde einfach die Position in ein neues Depot umgezogen und das alte aufgelöst. Darin befanden sich dann die zuletzt gekauften Positionen. Fand das Finanzamt scheinbar nicht so toll. Finde leider grad den Artikel nicht mehr.

Ups, das Stichwort Depottrennung hab ich wohl übersehen :laughing:
So hatte ich mir das tatsächlich auch gedacht, deswegen war ich etwas erschrocken, als ich das gelesen hatte. Ich konnte dazu aber jetzt mit der Suchmaschine meines Vertrauens einiges finden, z.B. schreibt Cryptotax dazu:

"Tipp 3: Behalte die Spekulationsfrist und FiFo im Auge

*Private Wirtschaftsgüter wie Bitcoin unterliegen einer einjährigen Spekulationsfrist. Das heißt, wenn du Coins oder Token länger als ein Jahr hältst ist der Veräußerungserlös steuerfrei.

Das ist gut bei Gewinnen, aber schlecht bei Verlusten! Es empfiehlt sich daher langfristige Investments von kurzfristigen Zockereien in unterschiedlichen Depots zu trennen. Cryptotax rechnet FiFo sachgemäß pro Account (also Wallet oder Börse) und unterstützt damit Depottrennung. Die meisten anderen Anbieter können dies nicht!"

Dann hab ich in diesem Forum auch noch die Verlinkung zu dem Entwurf des BMF gefunden und hier steht unter:

bb) Verwendungsreihenfolge
Für die Bestimmung der Jahresfrist gilt der Grundsatz der Einzelbetrachtung (vgl. Rz. 37)
Aus Vereinfachungsgründen ist die Anwendung der First in First out (FiFo)-Methode auf die
Einheiten einer virtuellen Währung zulässig. Das heißt, es ist zu unterstellen, dass die zuerst
angeschafften Einheiten einer virtuellen Währung zuerst veräußert wurden.

Die einmal gewählte Methode – FiFo-Methode oder Einzelbetrachtung – ist auf jede einzelne
Wallet anzuwenden und bis zur vollständigen Veräußerung der Einheiten einer virtuellen
Währung in dieser Wallet beizubehalten. Nach einer vollständigen Veräußerung der Einheiten einer virtuellen Währung in dieser Wallet und anschließendem Neuerwerb von Einheiten dieser virtuellen Währung kann die Methode gewechselt werden. Beim Halten von Einheiten
mehrerer virtueller Währungen besteht für jede virtuelle Währung in einer Wallet ein
gesondertes Wahlrecht.

Ist zwar bisher nur ein Entwurf, würde aber sagen, dass die „Laien“ hier ziemlich gut bescheid wissen :slight_smile:

Danke noch einmal!

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Genau. Sie unterstellen es, weil’s der „Normalfall“ ist.

Das bedeutet aber (meiner Meinung nach) nicht, dass es verpflichtend ist, denn dann hätten sie’s auch so geschrieben.

Heißt also: Du hast die Wahl, kannst aber nach Deiner Wahl nicht wechseln. Also hat man 1 Wallet für HODL (nach FIFO) und 1 Wallet für TRADING (nach LIFO).

Ich hoffe. :slight_smile:

Trotzdem: Ein Steuerberater ist sinnvoll (insbesondere bei größeren Beträgen), weil es Dich ein stückweit aus der Verantwortung nimmt.

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Mit der Aussagr wäre ich Vorsichtig. Einen Steuerberater zu nehmen nimmt dich null komma nix aus der Verantwortung. Das ist leider ein Irrglaube, dem ich auch bereits zum Opfer gefallen bin. Wenn der Steuerberater - auch nachweislich - einen Fehler begeht, ist es dem FA vollkommen egal. Außer Schulterzucken vom Steuerberater habe ich damals keine Entschädigung erhalten. Ich empfehle auf jeden Fall die Kompetenz des Steuerberaters in Sachen Krypto streng zu hinterfagen und - sofern möglich - zu prüfen.

:thinking:

Ich kenne zwar die Einzelheiten nicht, aber ich fände es sehr unlogisch, wenn ich für die Fehler meines Steuerberaters verantwortlich gemacht werden könnte.

Wenn ich wüsste, was er da macht (um ihm einen Fehler nachweisen zu können), könnte ich mir sein Honorar sparen und es selbst machen.

Und wie willst Du das machen, wenn Du keine Ahnung hast?

Ich stecke nun wahrlich tief in diesem Steuerthema drin. Sicherlich mehr als man von einem „normalen“ Steuerzahler mMn erwarten kann.

Trotzdem weiß auch ich nicht alles und muss mich darauf verlassen (können), dass der Steuerberater keinen Mist baut.

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Warum sollte ich jetzt verkaufen und Steuern zahlen?

Ich denke Mal, dass dringend Euro benötigt werden, weil etwas im Leben passiert ist, was Liquidität erfordert.

Vielleicht ist es sinnvoller einen Bankkredit auf zu nehmen.

Denn Bitcoin ist zu wertvoll um ihn wieder komplett zurück zu tauschen.

Dann wird es wohl schwer das fürs Finanzamt plausibel anzugeben…

Das dürfte nur was bringen wenn es mit Einnahmen/Gewinnen verrechenbar ist.
Das ganze besprichst du aber besser mit einem Steuerbarater!

Niemals über Werte im Internet schreiben und am besten sofort löschen.
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