Moin, ich habe ein Gespräche mit einem meiner Professoren an der Uni geführt, zum Thema BTC mining.
Wir haben über die Nutzung von überschüssiger Energie gesprochen und er meinte, es würde sich nicht lohnen, da nur ein paar stunden im Jahr z.B. windanlagen ausgeschaltet werden. Also, dass ein miner teils hunderte Tage auf überproduzierte Energie warten müsste und es nicht wirtschaftlich wäre. Hat jemand Daten dazu?
Des weiteren kam das Argument, dass die Rechenleistung (Energie), welche keinen block gefunden hat, eigentlich für nichts war und verpufft ist.
Das Beispiel war immer ein 40fuß Container mit einigen ASICs verbaut…wenn ich jetzt mit dem Ding überproduzierte Energie nutze und jemand anderes findet den block mit Kohlestrom, dann war meine Rechenleistung „umsonst“, so sein Argument.
Dazu wollte ich hier einfach mal eine Diskussion anstoßen und Meinungen hören
Hatte das alles schonmal rausgesucht vor 2 Jahren, ab er kein plan wo im forum die guten Quellen gepostet wurden…
Es gibt leider keine % pro Windanlage, aber es ist offensichtlich, dass an den richtigen Stellen genug abgeregelte Arbeit vorhanden ist, dass es sicher nicht nur wenige Tage im Jahr sind.
Kann man am Strompreis recht gut erkennen, kann aber auch andere Gründe haben.
Dabei ist noch nichtmal einbezogen, dass mit Ausbau von Windkraft die Spitzen und damit die Abregelung noch weiter stark zunimmt.
Jetzt das Beste:
Es ist seit 10 Jahren bekannt, dass man mit P2H(z.B. Mining) Ausfallarbeit in Strom umwandeln kann und trotz Papern zu dem Thema, die seit über 10 Jahren die regulatorische Verhinderung kritisieren hat sich nichts geändert:
„Mit Power-to-Heat (PtH) steht eine Technologie zur Verfügung,
welche als Baustein der Sektorenkopplung durch die Nutzung Erneuerbarer Energien dazu
beitragen kann, den Wärmesektor zu dekarbonisieren. Der Nutzen von Power-to-Heat er-
streckt sich dabei neben der Erzeugung von klimafreundlicher Nutzwärme über die Flexibili-
sierung des Energieversorgungssystems und der damit verbundenen Integration der Erneuer-
baren Energien in den Strom- und Wärmesektor bis zur Entlastung beim notwendigen Strom-
netzausbau.“
Und hier zeigt sich, dass der Professor leider keine Ahnung von P2H hat und uninformiert spricht:
„Allerdings verhindern die aktuellen ökonomischen und regulatorischen Rahmenbedingungen
die weitläufige Nutzung von Power-to-Heat und anderer Sektorkopplungstechnologien. Allen
voran die hohe Belastung von elektrischer Energie mit staatlich induzierten Preisbestandtei-
len verhindert die breite Anwendung von Power-to-Heat-Technologien.“
In was zum Geier hat der Mann den Titel erworben? Philosophie?
Weil Naturwissenschaft wie Thermodynamik hat er eindeutig nicht bestanden.
Wenn du mit dem Container voller ASICs nur ein Mal einen einzigen Block suchen würdest, dann stimmt das Argument natürlich.
Ich vermute aber mal, dass sich die meisten solch ein Equipment nur zulegen, wenn sie vorhaben dauerhaft zu minen. Über die Zeit mittelt sich die statistische Schwankung deiner gefundenen Blöcke dann heraus. Ab und zu findest du einen Block, ab und zu die anderen.
Im Mittel wird sich die Erfolgsquote deinem Anteil an der Gesamthashrate angleichen. Den Strom und die Hardware musst du aber immer vorfinanzieren, das ist richtig.
Bei „nur einem Container“ wirst du in der Tat sehr selten einen Block finden. Im langfristigen Mittel gilt das eben genannte Argument zwar weiterhin, aber man müsste phasenweise bis zum nächsten Block sehr lange vorfinanzieren.
Deshalb kann man sich, wie schon von @intro_man angedeutet wurde, einem Mining Pool anschließen. Dort schließen sich viele Miner zur Reduktion der statistischen Schwankung zusammen, man hat also eine kontinuierliche Auszahlung seines Gewinnanteils.
Was für ein Unsinn, mit dem gleichen Argument ist ja auch die ganze andere Rechnenleistung umsonst, und nur die eine einzige Berechnung des einen einzigen richtigen Hashs war nützlich. Frag den guten Mann doch mal, warum Miner dann nicht gleich nur diese eine einzige Berechnung durchführen – würd mich interessieren, wie er seine Antwort darauf mit dem Rest hier in Einklang bringt.
Willst du uns verraten, in was für einem Gebiet dieser Professor Professor ist?
Danke für die ausführlichen Antworten, ich habe in dem Gespräch ebenfalls schon früh gemerkt, dass da wenig Diskussionsraum bzgl. der Mining Thematik ist. Aber es war trotzdem sehr spannend, seine Meinung zu hören ;D
Klingt fairerweise weder nach Thermodynamik noch sowas wie Netzsteuerung.
So eine Professur ist natürlich im Fachgebiet, aber trotzdem könnte man etwas über den Tellerrand blicken.
Höchstwahrscheinlich hat er ein viel mechanischeres Studium…
Naja ein Professor hat mir mal was schlauest verraten:
Wer an der Tafel steht und entscheiden kann wer spricht hat immer recht.
Das ist mir dan auch aufgefallen, wie der Professor sich einfach was ausdenkt was wie ein finaler Haken wirkt auf Zuhörer die sich in der Materie nicht gut auskennen und fährt mit der Vorlesung fort.
Das klappt in so einem Gespräch zu zweit wohl nicht ganz so gut, nur weil man etwas wie Bitcoin schon von vorherein kategorisch ablehnt…
Weise Worte
Ich bin sehr interessiert an den Unterlagen, die du oben gepostet hast. Wenn du noch mehr paper oder Artikel hast, dann gerne her damit ich lese sowas immer super gerne um auf solche Situationen später besser vorbereitet zu sein hehe
Also zur P2H thematik gibt es noch einige mehr Paper die ähnliche Aussagen treffen, das kann man von der Seite wissenschaftlich schon sehr tief betrachten mit Sektorkopplung u.A.
Sonst gibt es die EinsMan (Einspeisemanagement) Paper, die genau das Netz analysieren und die abgeregelte Energie (Ausfallarbeit).
Und der dritte Punkt sind die Strompreise, in die man sich genauer bei Agorameter reinfuchsen kann, wie diese zusammengesetzt werden.
Kannst auch im Forum weiter schauen, da habe ich hier und da den ein oder anderen Artikel geteilt.
Aber die Wichtigsten sind schon hier im Thread.