BSI erklärt Blockchain

BSI Bund erklärt „Blockchain“ und beginnt mit:

Die wichtigsten Ziele der Blockchain-Technologie auf einen Blick:

  • Unveränderliche, manipulationssichere Daten
  • Verteilte, konsensuale Datenspeicherung ohne zentrale Instanz
  • Für alle Nutzerinnen und Nutzer transparente und nachvollziehbare Transaktionen

Trifft das nicht einzig und alleine nur auf die Bitcoin Blockchain zu?

Den ersten Satz halte ich schon für falsch.

Blockchain ist eine spezielle Technologie zur Datenhaltung in dezentralen verteilten Netzwerken, d.h. in Netzwerken, die nicht von einer zentralen Instanz verwaltet werden.

Natürlich kann doch jeder seine eigene Blockchain betreiben. Blockchain allein sagt überhaupt nichts über eine Zentralisierung aus.

Manipulationssicher sind Daten in einer Blockchain nicht unbedingt. Wenn schon Unsinn gespeichert wird, wird daraus nicht auf magische Weise eine Wahrheit.
Zentrale Instanz kann trotzdem sein, finde nicht, dass das ein Ziel von Blockchain ist. Auch die Nachvollziehbarkeit für alle und jeden muss nicht zwingend vorhanden sein. Thema zu große Blöcke, fehlendes Wissen etc.

Hinter einer Kryptowährung steht kein materieller oder immaterieller Wert, daher bemisst sich der Wert ausschließlich danach, wie viel Anlegerinnen und Anleger dafür zu zahlen bereit sind.

So wie bei Fiat auch. Es garantiert einem doch keiner, dass man immer für 1€ eine Packung Butter eintauschen kann oder für 100€ immer eine Windowslizenz bekommt.

Diese Hinweise sind gar nicht schlecht.

  • Achten Sie darauf, Wallets von vertrauenswürdigen Anbietern zu verwenden.
  • Schützen Sie Ihre Zugangsdaten zur Wallet.
  • Wie beim Bargeld sollten Sie auch in Ihrer Wallet auf PC oder Smartphone keine großen Summen aufbewahren.
  • Legen Sie mehrere Sicherheitskopien Ihrer Wallet an, für den Fall, dass Ihr PC oder das Smartphone gestohlen wird oder einen technischen Defekt hat.

Einzig hier ist es nicht so glücklich:

Diese Backups sollten sicher verwahrt und mit einem kryptografischen Zugriffsschutz versehen werden.

Ich hätte hier lieber die Offline-Verwahrung in physischer Form empfohlen.

Grundsätzlich ist der Artikel in den größten Teilen gar nicht schlecht. Leider hat hier auch wieder ein Fake-Öko seinen Senf dazugegeben:

Besonders beim Konsensmechanismus „Proof-of-Work“ kommt hinzu, dass der Energieaufwand einer Transaktion sehr hoch ist.

Hier wird es zu pauschal. Warum Bitcoin extra genannt wird, erschließt sich mir überhaupt nicht. Smartcontracts sollten da stehen, nicht Bitcoin.

In der Praxis (zum Beispiel bei Bitcoin) zeigen sich Probleme insbesondere durch Fehler in der Implementierung, unsichere Netzwerkprotokolle oder schlecht abgesicherte Endanwendungen (beispielsweise Wallets).

Tatsächlich relativ neutral geschrieben. Hier und da ein bisschen unscharf, aber nicht dramatisch. Immerhin trauen sie sich nicht mehr zu verbreiten, dass Bitcoin mehrheitlich kriminell genutzt werden würde. Babysteps. Das mit dem Missverständnis über den Energieverbrauch bekommen wir auch noch hin.

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