Bringt Taproot wirklich mehr Privatsphäre insgesamt für Bitcoin?

Hallo Blocktrainer Gemeinde,

Ich bin neulich über eine Präsentation gestolpert, die das Taproot update kritisiert. Es geht darum, dass durch die Einführung eines weiteren Adressentyps die Privatsphäre nicht verbessert, sondern verschlechtert werde. Die Präsentation ist von Nikita Zhavoronkov , Diese habe ich nun aus dem englischen übersetzt und auf Medium veröffentlicht, einfach weil ich es besser selbst verstehen wollte und das Thema für die deutschsprachige Community zugänglich machen wollte.

Taproot ist jetzt Vollständig implementiert, meine übersetzung kommt daher natürlich zu spät, dennoch finde ich das Thema interessant und finde seine Kritik auch plausibel.
Und doch denke ich Taproot ist gut für Bitcoin, wobei richtige Privatsphäre vielleicht nur durch Second Layern wie Lightning realisiert werden kann.

Was sind eure Gedanken zu der Kritik?

Die englischsprachige Präsentation:

Die Übersetzung:

Bringt Taproot wirklich mehr Privatsphäre insgesamt für Bitcoin? Ja.
Ist es ein gewaltiger Aufstieg auf der Privatsphäreskala? Nein.

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Insgesamt eine interessante Perspektive. Vielen Dank für die Übersetzung.

Das Argument lautet in etwa so: Jeder weitere Adresstyp verschlechtert die Privatsphäre, weil Empfänger und change address leichter zugeordnet werden können.

Das ist nicht falsch, aber etwas kurzsichtig. Der Autor bemängelt, dass nach 3(!) Jahren nur 50% SegWit Adressen verwendet werden. Ich nehme an, damit sind neue Adressen gemeint, das bleibt aber unklar. Mal im Ernst: Bitcoin ist 13 Jahre alt aber ist für Jahrhunderte gebaut. Was sind da 3 Jahre? Und wenn Taproot die lightning Adaption fördert, dann wird die Verwendung von lightning einen etwaigen Verlust der Privatsphäre von on-chain Transaktionen überkompensieren. Die Zeiten, da massenhaft Gras on-chain gekauft wird sind vorbei.

Im Gegensatz zu Taproot bot SegWit einen wirtschaftlichen Anreiz für Nutzer es senkte die Transaktionsgebühren für diejenigen, die ein Upgrade vornahmen! Taproot tut dies nicht …

Das stimmt nicht. Bei vielen Anwendungsfällen, z.B. dem Öffnen von lightning channels, Multisig im Allgemeinen, aber vor allem bei anderen komplizierten Setups/Contracts sind die Einsparungen groß.

Änderungsadresse

Du meinst wahrscheinlich die change address – also das Wechselgeld.

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Heute hat Christoph Bergmann einen sehr guten Beitrag zu Taproot veröffentlicht, der auch nochmal bestätigt, dass Onchain die Analysten kein problem haben Adressen zuzuordnen.

Wozu Taproot zum Anonymisieren seiner Coins, wenn man Lightning hat?
BTC on-chain nach BTC Lightning schicken und wieder zurück.

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Auf twitter hat Murch gerade einige interessante Aussagen gezwitschert, die ich gern mal hier hinzufügen möchte.