ich finde die Idee von der Debit-Karte (z.B. auf Bitpanda) an sich gut.
Welche positiven Effekte hätte es denn in Sachen Bitcoin-Adoption/Massentauglichkeit wenn ich so eine Karte nutzen würde?
Wenn ich Fiat auf mein Konto einzahle, dieses in Bitcoin tausche und dann mittels Debit-Card damit bezahle kommt mir das wie ne Luftnummer vor:
Fiat wird bewegt, Visa wird benutzt und 0(!) Sats werden auf der Blockchain bewegt (Es spielt sich ja alles nur im Bitpanda Account ab).
Verstehe nicht so wirklich den Sinn so einer Karte. Sehr ihr das überhaupt ähnlich?
Dem Bitcoin Netzwerk wird es eher nicht schaden. Der Reiz wird für die meisten vermutlich das Payback Programm sein. Leider gilt auch dabei dass nichts umsonst ist. Am Ende bezahlt man mit persönlichen Daten, um lächerliche 1-3% Payback zu bekommen.
Einen echten Mehrwert bringt eine solche Karte meiner Meinung nach nur wenn man sein Leben mindestens zum Teil durch Einnahmen über diese Plattform finanziert. So könnte man direkt über diese Plattform Bezahlungen tätigen und die Auszahlung auf die Hausbank, und daraus resultierenden Gebühren, sparen.
Wenn man mit der Karte Bitcoin mit Gewinn veräußert könnte das auch steuerlich relevant werden. Ich hätte keine Lust auch noch darauf zu achten.
Und verpulvert man mit so was nicht die steuerfrei gewordenne Bitcoin Bestände?
Ich hab die Bitpanda-Visa, aber weiß auch nicht mehr so genau, warum. Man kann einstellen, mit welchem Asset man die Ausgaben decken will, es muss also nicht Bitcoin sein. Ein Euro-Guthaben auf Bitpanda zu halten macht aber auch wenig Sinn.
Anfangs gab es mir das Gefühl, überall mit Bitcoin zahlen zu können. Aber allein die aktuelle Volatilität lässt mir das nicht mehr sinnvoll erscheinen, die steuerlichen „Haken“ habe ich noch gar nicht bedacht.
Inzwischen habe ich die Karte gar nicht mehr dabei. Für mich ist sie ein Finanzprodukt, welches ich nicht brauche.
Ja, unter dem Aspekt der vermehrten Blockchhain-Nutzung und Bitcoin-Adoption ist die Bitpanda-Karte eher nicht förderlich.
Da wäre wohl die Ledger CL Card besser geeignet, wenn man sie so nutzt, dass man die auf dem Ledger befindlichen Coins für das Aufladen der Karte verwendet (ich weiß grade nicht, ob das der einzige Weg ist, oder ob man sie auch direkt mit Fiat aufladen kann).
Perfektes Marketing verkauft den Leuten Dinge, die sie nicht brauchen , und von denen sie nichtmal wissen, warum sie sie haben.
Ich habe die Karte auch, nutze sie aber auch nicht (außer 1x bisher mit Euro, um sie zu aktivieren).
Angeschafft habe ich diese (neben anderen), um im Bullrun die Option zu haben, etwas auszucashen und die eingefahrenen Gewinne nutzen zu können, ohne den direkten Weg über das eigene Bankkonto gehen zu müssen.
Von daher haben solche Karten schon eine gewisse Berechtigung.
Wenn man darauf achtet, dass man die Coins lange genug hatte, ist auch das Steuerthema kein Thema. Eher noch das Dokumentationsthema.
Bei der Ledger Karte wäre ich vorsichtig sobald ein nicht definierter Betrag (muss kein Einzelbetrag sein) kann die Karte + das Guthaben eingefroren werden bis Herkunftsnachweise erbracht werden ( teils wochenlanges Verfahren)
Da würde ich aufpassen, hab deswegen schon Post vom Zoll bekommen es ging um die crypto.com Kreditkarte und dem Geldwäscheverdacht. (Crypto.com bzw. Visa) haben denen exakt mitgeteilt was ich fast 3 Jahre mit der Karte bezahlt habe (waren auch Flugtickets und bezahlungen im Ausland beim Urlaub) mit dabei.
Hab dann zwar keine Lückenlosen Nachweise erbringen können aber es hat gereicht das ich mit einem Blauen Auge davon kam.
Das krasseste an der Sache war die ZFA Zollfahndung hat sogar einen Durchsuchungsbeschluss + Beschlagnahme sämtlicher Dokumente und Datenträger beantragt und dies wurde sogar vom Ermittlungsrichter sofort genehmigt, die sind dann aber nicht gekommen da ich „kooperativ“ war und sie dachten dadurch das sie, vielleicht voreilig mich schon angeschrieben haben und Auskunft verlangt haben ich evtl. Beweismaterial schon zerstört haben könnte.
Erfahren habe ich das im Nachhinein durch Akteneinsicht durch einen Anwalt.
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Also das ZFA (Zollfahndungsamt) ist so eine Art Kripo des Zolls, die sind u. a. spezialisiert auf Geldwäsche/Steuer/Schwarzarbeit/Schmuggel über Post usw. also die sind da besser bewandert als die Polizei.
Die Verdachtsmeldung auf Geldwäsche und evtl. Steuervergehen kam in der Tat von Visa selber, warum genau konnten wir nicht in Erfahrung bringen, aber anscheinend gibt es so eine Art Algo der bei prepaidkreditkarten greift.
Ich habe in einem Jahr 16k mit der Karte bezahlt, im anderen nur 5k. Also eigentlich nicht sehr hoch.
Unglaublich Dein Bericht ! Ich bin da echt sprachlos, wie die Beweislast teilweise umgedreht wird und man als unbescholtener Bürger ins Fadenkreuz geraten kann. Mit Rechtsstaat hat das meiner Meinung nach nicht mehr viel zu tun.
Ja das nennt sich Beweislastumkehr und wird insbesondere bei Steuer und Geldwäsche Verdacht angewandt:
Die Beweislastumkehr ist eine Ausnahme von dem rechtlichen Grundsatz, dass grundsätzlich jede Partei die Beweislast für die tatsächlichen Voraussetzungen der ihr günstigen Rechtsnorm trägt.
Die Beweislastumkehr kommt zur Anwendung, wenn: eine gesetzliche Regelung die Umkehrung der Beweislast vorsieht, die tatsächlichen Voraussetzungen dieser Regelung vorliegen, und. die Gegenpartei ihre Unschuld nicht nachweisen kann.
Das bedeutet: Der Steuerbürger hat den Nachteil zu tragen, der sich daraus ergibt, dass diese Tatsache nicht aufgeklärt werden kann.
Der bitcointalk.org ist ja sehr alt und dort kannst du krasse Fälle nachlesen.