Viele sind sehr extrem unterwegs und sagen entweder nur Bitcoin oder nur Aktien.
Ich behaupte, Bitcoin und ein Welt ETF ergänzen sich phantastisch.
Denn egal was mit Bitcoin passiert, ob es zur Weltreservewährung wird oder nur Beimischung als digitales Gold bleibt.
Ohne eine funktionierende Weltwirtschaft, ist alles nichts.
Und ein Welt ETF bildet eben die Weltwirtschaft ab.
Daher ist es meiner Meinung nach nicht verkehrt, beides zu haben.
Doch für mich persönlich stellt sich die ethische Frage, will ich in Werte wie Nestlé, Coca-Cola, Meta, McDonalds, Philip Morris etc. investiert sein? Nein, eigentlich nicht! Deshalb kommen für mich solche Indizes nicht in Frage. Dann suche ich mir doch eher Fonds o.ä. die in moralisch nicht verwerfliche Unternehmen investieren, die vielleicht mehr auf die Umwelt achten und keine Menschen ausbeuten. Ja, ist nicht ganz so leicht und es gibt hier sicher auch kein schwarz und weiß.
Aber das ist ja eine Grundsatzdiskussion. Kauft man Werte nur um seine Kaufkraft zu erhalten/erhöhen? Glaubt man an einen Impact auf die Umwelt, wenn man gewisse Werte kauft? Ich habe eben immer noch den Gedanken im Kopf, dass ich mit dem Kauf einer Aktie das entsprechende Unternehmen auch unterstützen möchte, weil ich es cool finde. Win-Win eben.
ich glaube mit dieser Einsicht bist du nicht alleine. Gerade in Hinblick der aktuellen Entwicklungen hinsichtlich der BTC ETFs kann man beobachten wie sich nach und nach diese als Beimischung in etablierten breit gestreuten Welt-ETFs ansiedeln (siehe zB. Fidelity).
Falls nein, dann muss ich Dich leider desillusionieren:
Wer Aktien kauft, gibt nicht dem Unternehmen Geld, sondern er gibt es an den vorherigen Aktionär. Der nachhaltige Konzern XY hat nicht einen Euro mehr, wenn Du dessen Aktien kaufst. Mehr Geld bekommt er nur, wenn er neue Aktien ausgibt.
Klar ist natürlich, dass Deine Nachfrage einen Einfluss auf den Preis hat. Und damit indirekt auf den Wert des Unternehmens. Der ist in der Realität aber praktisch vernachlässigbar.
Und wenn wir nicht von mir als Individuum reden, sondern uns als Gesellschaft. Haben wir keinen Einfluss durch Aktienkäufe auf die Unternehmen? Welche Unternehmen tendenziell überleben und welche nicht? Dass ich mit meinen wenigen Kröten keinen wirklichen Einfluss habe ist klar. Genauso wenig Einfluss habe ich bei der Stimmabgabe bei der Bundestagswahl auf das Ergebnis…
edit: es ist ja auch nicht unbedingt nur der Akt des Kaufen einer Aktie, sondern z.B. das sich darüber austauschen untereinander, die Branchen im Endeffekt wachsen lassen oder nicht, da dann bspw. evtl. mehr Produkte dieses un jenes Unternehmen gekauft werden.
Um oben nochmals auf die für mich unmoralischen Unternehmen zurückzukommen. Es stellt sich für mich die grundlegende Frage, ob ich überhaupt irgendetwas damit zu tun habe möchte. Zum Beispiel habe ich die Spekulation mit der Rheinmetall Aktie nicht gemacht; ich wäre super gefahren. Doch so bin ich mit mir selbst im Reinen.
Gegen institutionelles Geld ist der Retail schon recht klein.
Und nur mal fiktiv durchgespielt:
Du und der ganze Retail verzichtet auf den Kauf von Aktien von XY. Der Preis sinkt und dann? Das KGV sinkt auf 1 oder 2. Jetzt kauft XY einfach Aktien zurück oder institutionelle, die weniger moralisch handeln.
Das heißt das Geld bleibt einfach nur beim Unternehmen oder den großen Institutionellen und verteilt sich noch weniger.
Ich will nicht sagen, dass wir keinen Einfluss haben, aber ich denke durch die Summe der Kaufentscheidungen aller Markttielnehmer:innen entsteht mehr Impact auf Unternehmen als durch das Nicht-Kaufen von Aktien.
Da bin ich bei Dir. Aber ich halte den Kauf von Aktien in dem Kontext für nicht wirklich einflussreich. (Beispiel ETF.)
Ich verstehe die Idee. Ich glaube aber, dass sie daraus rührt, dass man meint in dem Moment etwas mit Rheinmetall zu tun zu haben. Im Endeffekt hättest Du aber nur einen Handel zwischen Dir und einem anderen Aktionär gehabt.
Verstehe mich nicht falsch. Ich bin ähnlich, aber es macht das Verhalten nicht weniger irrational. Denn das ist es am Ende trotzdem.
Hinkt natürlich ein wenig, da Bitcoin in der Adaptionsphase natürlich mehr Wertzuwachs erfährt.
Bei einer weltweiten und flächendeckenden Adaption ist Bitcoin dann tatsächlich ein sehr guter Wertemaßstab anhand derer sich ein MSCI World messen lassen kann und muss.
In der Theorie sollten MSCI World und BTC dann mehr oder weniger identisch laufen. Bzw. durch die Bemessung des MSCI World in BTC würden Verwässerungen in Form vom Aktienausgaben bei Unternehmen sichtbar werden.
Ich kann Deinen Standpunkt grundsätzlich sehr gut verstehen.
Konsens. Meine Aussage zielt auch eher auf Bitcoin als gesundes Geld (das mit der Zeit einen immer besseren Maßstab für Wert bietet) ab. Ich sehe es im Prinzip wie HODLer es beschrieb:
Ich finde besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.