Bitcoin Stromverbrauch zu hoch?

Moin Leute.
Es wird ja geschätzt, dass das Bitcoin Netzwert zwischen 60-90 TWh verbraucht. Wenn der Bitcoin sagen wir mal 2021 auf 200.000 USD steigt, würde sich dann der Stromverbrauch genau so vervielfachen oder gibt es da irgendwie eine Obergrenze?

Eine Obergrenze gibt es nicht. Genau so wenig, wie einen linearen Zusammenhang. Wobei man trotzdem davon ausgehen kann, dass sich bei steigendem Preis auch die Hashrate erhöht und somit der Verbrauch (aber dadurch auch die Sicherheit des Systems) steigt.

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Bitcoin ist doch bereits das sicherste System oder nicht? wäre diese überschüssige Sicherheit somit „verschwendet“? Wenn das gesamte Geldsystem über den Bitcoin Netzwerk laufen würde, würde dann auch die Sicherheit und somit der Stromverbrauch in die höhe schießen oder würde sich das bei ein paar hundert TH/s einpendeln durch die halvings?

Naja… die Sicherheit muss ja auch skalieren. Je wertvoller Bitcoin wird, desto mehr Geld würden Angreifer in die Hand nehmen können. Mehr Wert bedeutet auch „Mehr benötigte Sicherheit“.

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@Gio:
Du kannst dir doch selber die Frage stellen, wie der maximale Stromverbrauch begrenzt werden soll.
An sich müsste es dann verboten werden, dass sich neue Miner dem Netzwerk anschließen. Da sich an sowas niemand halten würde, wenn man die Mining-Betreiber nur darum bittet, müsste man so einen Mechanismus im Code implementieren.
Dafür müsste dieser neue Code erstmal von allen angenommen werden. Welches Unternehmen würde sich selbst so stark einschränken? Die Folge wäre ein Chainsplit

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passt sehr gut zur frage.

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Der Stromverbrauch ist schon deshalb begrenzt, weil die meisten wirtschaftlich arbeiten wollen. Wenn Du total unwirtschaftlich arbeiten willst, dann wird dich auch niemand davon abhalten können, bis auf dein Geldbeutel.

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Für mich stellt sich eher die Frage, ob der Stromverbrauch in diesem Bull-Run im gleichen Maße steigen wird, wie der Bitcoin-Preis.
Nehmen wir mal an, Bitcoin macht 10x auf 200K. Dann ist ja Mining erstmal hoch profitabel. Über die nächsten Halvings sinkt die Profitablität dann wieder, aber das würde mehrere 4 Jahres-Zyklen dauern. Also müssten zwangsläufig neue Miner in den Markt drängen.

Nun mal ein paar Szenarien

  1. Nehmen wir mal an, dass nur eine Verdoppelung der Miningkapazitäten möglich ist, d.h. es gibt die notwendigen Rohstoffe und Produktionskapazitäten für die Hardware. Wenn das ginge, wäre theoretisch auch eine 51% Attacke möglich, wenn die zusätzlichen Kapazitäten sich alle bei einer Entität konzentrieren.
    Die Firma „Riot Blockchain“ z.B. plant eine Steigerung von 65% der HashRate im kommenden Jahr.
    https://www.btc-echo.de/riot-blockchain-kauft-bitcoin-mining-gear-fuer-35-millionen-us-dollar/
    Eine Vervielfachung der Miningkapazitäten analog zum Bitcoin-Preis halte ich daher für sehr unwahrscheinlich.

  2. Wenn die Miningkapazitäten nur ganz langsam steigen, wird das Mining sehr profitabel in den kommenden Jahren. Dann haben aber die Miner aber weniger Anreize ihre Bitcoins zu verkaufen, wodurch das Angebot am Markt weiter zurückgehen wird. Preis steigt also noch mehr.

  3. Die Preise für Mining-Hardware steigen stark, wenn das Angebot sich nicht beliebig steigern lässt. Dadurch werden dann auch wieder die Preise von den Bauteilen steigen, was evt. auch Auswirkungen auf andere Elektronikartikel hat.

  4. Es nehmen stillgelegte Miner ihre Arbeit wieder auf, die evt. mit teurem Strom aus fossilen Energieträgern arbeiten, da aufgrund des gestiegenen Preises nicht mehr der Anreiz besteht mit dem billigsten Strom zu arbeiten. Der Bitcoiner wird also wieder zur Umweltsau ;).

Was denkt ihr? Wie werden die Auswirkungen auf Mining un Stromverbrauch sein, wenn der BTC-Preis parabol abhebt?

Ich denke in 2021 werden wir erstmal eine Mischung aus 2) und 4) sehen. In 2022 könnte dann 3) bedeutend werden.

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Alles richtig, außer folgendes:

Hier sehe ich die quantitativen Effekte sehr gering.
Wenn Mining rentabler wird, kann sich jemand mit billigen Strom einen teureren Miner leisten. Dadurch bleiben kaum Geräte für die Umweltsäue.
Was passieren könnte ist, dass GPU Mining von zu Hause in einigen Herrenländer wieder boomt.