@pwiro Was erwartest du vom Betrieb einer eigenen Node?
Ich kann dir später gerne meine Beweggründe erläutern, warum bei mir ein RaspiBlitz, zum Test und Rumspielen ein Umbrel und für Experimente ein abgespeckter Raspibolt auf 'nem Raspi und auch auf einem Laptop läuft.
Zu 2.)
RaspiBolt verwendet überwiegend Open-Source Software, es ist beschrieben, wie man das System aufbaut und wenn man etwas Ahnung von Linux hat, dann versteht man auch die Zusammenhänge und was da abläuft. RaspiBlitz ist Open-Source und alles sichtbar im Github. Du kannst dir auch das Image für die microSD-Karte mit der Anleitung dort selber bauen.
Mit entsprechendem Wissen kannst du also bei beiden System nahezu vollständig nachvollziehen, was die machen. Wenn du das Wissen dazu nicht hast, musst du vertrauen.
Zu 3.)
Bei der aktuellen Knappheit wird kein Händler lange eine Raspi vor Ort vorhalten, außer er nimmt astronomische Preise, die keiner zahlen möchte. Ich habe alle meine Raspis mit 8GB RAM für 80 (vor der Knappheit) bis knapp 100 EUR (in knappen Zeiten) gekauft. Mehr würde ich auch nicht ausgeben wollen, weil es dann Abzocke wäre. Da muss man dann auch mal konsequent sein und den Scalpern den Mittelfinger zeigen.
Den letzten Raspi 4B und Compute Module 4 jeweils mit 8GB RAM habe ich bei berrybase.de als Club-Mitglied (kostenlos) gekauft, weil die immer mal wieder Verkaufsaktionen für Club-Mitglieder machen, wo du zwar nur ein Exemplar pro Käufer bekommst, aber zumindest klappt das dann auch meistens, wenn man zeitnah reagiert.
Wenn bei irgendeinem Händler bei rpilocator.com Bestand angezeigt wird, wird dieser Händler quasi online überfallen von hungrigen Raspi-Kaufwütigen. Das hat dann für mich eher nicht funktioniert, aber ich habe im Moment auch nicht so den großen Bedarf. Für das CM4 suche ich noch ein gescheites Mainboard mit Stromversorgung über PoE und 'nem Steckplatz für eine 2280er NVMe-SSD,
Zu 4.)
Im Kontext einer Lightning-Node würde ich sagen, daß das in ungünstigen Situationen durchaus passieren kann. Z.B. bei Situationen wie im November/Dezember 2022, wo LND sich an einer etwas exotischen Transaktion verschluckt hat und das zügige Installieren eines Hotfix-Updates zwingend zeitnah geboten war. Da hätten Channel-Partner mit bösen Absichten, Funds von Channels stehlen können. Aber nur mit Risiko und wenn der Node-Betreiber seine Node tagelang nicht ansieht oder kein Monitoring hat. Wallets auf so einer Online-Node sind Hot-Wallets, da kann durch Ausnutzen von Sicherheitslücken und Bugs durchaus etwas schiefgehen.
Zu 6.)
Updates bedürfen bei Raspibolt, RaspiBlitz und Umbrel eigentlich immer mindestens ein manuelles Anstoßen. Bei Umbrel ist es idR am einfachsten: click & pray!
Beim RaspiBlitz kann man einzelne Updates z.B. vom LND oder Bitcoin Core manuell anschubsen. Eine neue RaspiBlitz-Version wird durch Flashen des neuesten Images auf eine microSD-Karte und Neustart mit dieser installiert. Das geht meistens reibungsarm vonstatten. Hat man Funds in Lightning-Kanälen gebunden, ist mindestens ein extern gespeichertes Static Channel Backup empfehlenswert, falls ein Update völlig verkackt. Umbrel macht Lightning-Backups weitgehend vollautomatisch.
Ich würde Umbrel aber meine Funds nicht anvertrauen wollen: etwas fragwürdiges Sicherheitsdesign und die Mnemonic Recovery Wörter der Lightning-Wallet liegen im Klartext im Dateisystem auf der SSD. Das geht meines Erachtens garnicht…
Zu 7.)
Einige Raspi 4B mit 8GB RAM und Original-Raspi-Netzteil, Samsung Pro Endurance microSD Karten, Geekworm P173 Alu-Passivgehäuse mit guten Wärmeleitpads, ein Noctua NF-A6x25 5V hält die Node meist so bei 32°C (im Sommer vielleicht wenige Grade mehr), Sandisk SSD Plus oder Samsung Evo 860 oder Crucial MX500 haben alle bei mir bisher einwandfrei funktioniert. USB3-SATA-Adapter meist wie im RaspiBlitz-Github angegeben, der geht gut. Aber ich habe auch ca. vier andere Modelle ausprobiert und nur mit einem gab’s etwas Probleme beim Raspi.