Bitcoin Node Neuling

Hallo,

ich möchte eine Bitcoin Node betreiben und brauche mal eure Hilfe bzw. Rat. Ich bin noch neu in dem Bereich.

Zu den Fragen:

1.) Was ist der Unterschied zwischen RaspiBolt und RaspiBlitz? Welches davon ist sicherer? Gibt es von beidem eine deutsche Anleitung?

2.) Wie kann ich sicher gehen das die fertige Box von RaspiBlitz sicher ist? Sprichwort: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

3.) Wo kann man vor Ort einen Rasperry Pi in DE kaufen? Welchen Onlineshop könnt Ihr empfehlen? Wie sind die Preise? Habe mal gehört gehabt, dass die deutlich gestiegen sind.

4.) Kann ich durch eine Node meine Bitcoins verlieren? Durch Stromausfall oder falsche Einstellung usw.?

5.) Wie kann ich am besten meine IP-Adresse schützen? Reicht dort Tor aus?

6.) Muss man die Updates immer manuell starten oder gibt es eine automatische Updatefunktion?

7.) Welche Hardware habt Ihr verbaut? Erfahrungen?

Ich würde mich sehr auf Antworten freuen.

Liebe Grüße

pwiro

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Hallo pwiro,

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Warum hast du dich für RaspiBolt entschieden? Würdest du mir als Anfänger den RaspiBlitz/RaspiBolt oder komplett was anderes empfehlen?

Welches von beiden ist schneller bei der Auslieferung von Updates?

Die Antwort auf meine vierte Frage hat mich jetzt bisschen abgeschreckt. Die Finger davon lieber lassen?

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Ich hab mit Raspiblitz auf Pi begonnen, dann parallel Umbrel auf VM, Raspiiblitz auf besserer Hardware als der Pi und jetzt alles virtualisiert. Ich empfehle für Anfänger die techn. wenig Background haben tatsächlich am ehesten Umbrel. Danach dicht gefolgt Raspiblitz.
Alles andere sowie Raspibolt empfehle ich keinem Anfänger, der Einstig wäre zu heftig.

Zur Updatepolitik gibts nicht viel zu sagen, Umbrel ist fix mit Updates die man auch einfach nur anklicken braucht. Bei Raspiblitz funktioniert das grundsätzlich auch, aber etwas „nerdiger“ und nicht ganz so intuitiv.

zu 4. das man Sats verlieren kann, ja das muss man zunächst so stehen lassen. Bei dem Thema wird man gelassener wenn man die Mechanismen etwas versteht die da wirken. Da spielen viele Faktoren rein wie der sichere Umgang mit Passwörtern und dem WalletSeed. Dann der richtige Umgang mit der channel.db und dem SCB (static channel backup). Ich würde ja sagen, wenn man das einmal verstanden hat, dann verliert man keine Sats (von Onchain Gebühren mal abgesehen), aber das würde zu einem zu arglosen Umgang führen diese Aussage zu tätigen.

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Also ich bin mittlerweile weg von dem Plan alles (also Bitcoin Node, da sie für Lightning nötig ist. Und LN Node plus Apps) auf einem Raspi aufzuziehen. Ich bin Meinung, der einzige bleibende Vorteil ist der Stromverbrauch.

Ein Mini Pc oder kleiner Desktop ist da wirklich zig mal performanter. Es braucht nur 16GB Ram und ne ordentliche SSD oder nvme.

Ich hab da jetzt mit nem Mini Desktop headless, also ohne Monitor ect 14W Verbrauch. Keinen Kabelsalat weil nichts per usb extern laufen muss. Da läuft Bitcoin, Fulcrum als Indexer und LND.

Hier sind ein paar gute Guides und Infos auf deutsch

ThX to OrangedMike :beers::100:

Hier gibts Support zu allmöglichen Themen… auch LN, Nodes, self hosting usw. Deutsche Community

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Bei Umbrel sollte man halt erwähnen, dass es keine Open Source Software ist. Ich hatte auch erst mit Umbrel geliebäugelt, es aber dann gelassen… auch sind bei Umbrel viele Apps vorinstalliert die man nicht benötigt. Vorallem wenn man sich „nur“ eine private Node aufsetzen möchte. Das vergrößert die Angriffsfläche dann auch enorm.

Hier ist eine gute Seite mit vielen Informationen rund um die verschieden LN Versionen und entsprechende usecases.

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@pwiro Was erwartest du vom Betrieb einer eigenen Node?

Ich kann dir später gerne meine Beweggründe erläutern, warum bei mir ein RaspiBlitz, zum Test und Rumspielen ein Umbrel und für Experimente ein abgespeckter Raspibolt auf 'nem Raspi und auch auf einem Laptop läuft.

Zu 2.)
RaspiBolt verwendet überwiegend Open-Source Software, es ist beschrieben, wie man das System aufbaut und wenn man etwas Ahnung von Linux hat, dann versteht man auch die Zusammenhänge und was da abläuft. RaspiBlitz ist Open-Source und alles sichtbar im Github. Du kannst dir auch das Image für die microSD-Karte mit der Anleitung dort selber bauen.
Mit entsprechendem Wissen kannst du also bei beiden System nahezu vollständig nachvollziehen, was die machen. Wenn du das Wissen dazu nicht hast, musst du vertrauen.

Zu 3.)
Bei der aktuellen Knappheit wird kein Händler lange eine Raspi vor Ort vorhalten, außer er nimmt astronomische Preise, die keiner zahlen möchte. Ich habe alle meine Raspis mit 8GB RAM für 80 (vor der Knappheit) bis knapp 100 EUR (in knappen Zeiten) gekauft. Mehr würde ich auch nicht ausgeben wollen, weil es dann Abzocke wäre. Da muss man dann auch mal konsequent sein und den Scalpern den Mittelfinger zeigen.
Den letzten Raspi 4B und Compute Module 4 jeweils mit 8GB RAM habe ich bei berrybase.de als Club-Mitglied (kostenlos) gekauft, weil die immer mal wieder Verkaufsaktionen für Club-Mitglieder machen, wo du zwar nur ein Exemplar pro Käufer bekommst, aber zumindest klappt das dann auch meistens, wenn man zeitnah reagiert.
Wenn bei irgendeinem Händler bei rpilocator.com Bestand angezeigt wird, wird dieser Händler quasi online überfallen von hungrigen Raspi-Kaufwütigen. Das hat dann für mich eher nicht funktioniert, aber ich habe im Moment auch nicht so den großen Bedarf. Für das CM4 suche ich noch ein gescheites Mainboard mit Stromversorgung über PoE und 'nem Steckplatz für eine 2280er NVMe-SSD,

Zu 4.)
Im Kontext einer Lightning-Node würde ich sagen, daß das in ungünstigen Situationen durchaus passieren kann. Z.B. bei Situationen wie im November/Dezember 2022, wo LND sich an einer etwas exotischen Transaktion verschluckt hat und das zügige Installieren eines Hotfix-Updates zwingend zeitnah geboten war. Da hätten Channel-Partner mit bösen Absichten, Funds von Channels stehlen können. Aber nur mit Risiko und wenn der Node-Betreiber seine Node tagelang nicht ansieht oder kein Monitoring hat. Wallets auf so einer Online-Node sind Hot-Wallets, da kann durch Ausnutzen von Sicherheitslücken und Bugs durchaus etwas schiefgehen.

Zu 6.)
Updates bedürfen bei Raspibolt, RaspiBlitz und Umbrel eigentlich immer mindestens ein manuelles Anstoßen. Bei Umbrel ist es idR am einfachsten: click & pray!
Beim RaspiBlitz kann man einzelne Updates z.B. vom LND oder Bitcoin Core manuell anschubsen. Eine neue RaspiBlitz-Version wird durch Flashen des neuesten Images auf eine microSD-Karte und Neustart mit dieser installiert. Das geht meistens reibungsarm vonstatten. Hat man Funds in Lightning-Kanälen gebunden, ist mindestens ein extern gespeichertes Static Channel Backup empfehlenswert, falls ein Update völlig verkackt. Umbrel macht Lightning-Backups weitgehend vollautomatisch.

Ich würde Umbrel aber meine Funds nicht anvertrauen wollen: etwas fragwürdiges Sicherheitsdesign und die Mnemonic Recovery Wörter der Lightning-Wallet liegen im Klartext im Dateisystem auf der SSD. Das geht meines Erachtens garnicht…

Zu 7.)
Einige Raspi 4B mit 8GB RAM und Original-Raspi-Netzteil, Samsung Pro Endurance microSD Karten, Geekworm P173 Alu-Passivgehäuse mit guten Wärmeleitpads, ein Noctua NF-A6x25 5V hält die Node meist so bei 32°C (im Sommer vielleicht wenige Grade mehr), Sandisk SSD Plus oder Samsung Evo 860 oder Crucial MX500 haben alle bei mir bisher einwandfrei funktioniert. USB3-SATA-Adapter meist wie im RaspiBlitz-Github angegeben, der geht gut. Aber ich habe auch ca. vier andere Modelle ausprobiert und nur mit einem gab’s etwas Probleme beim Raspi.

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Danke für die Antworten.

@Cricktor

Warum ich eine Node betrieben möchte?

  • Mehr Privatsphäre

  • Ich muss keinem mehr Vertrauen

Ein schönes Beispiel von Umbrel:

https://umbrel.com/images/why-personal-server.png

Zur Punkt 2:

RaspiBolt verwendet überwiegend Open-Source Software

RaspiBolt ist nicht komplett Open-Source?

Gibt es einen Mini-PC der sparsam ist? Als eine Alternative zum Raspberry Pi?

Wird RaspiBlitz demnächst auch so ein leichtes Updaten wie bei Umbrel implementieren?

@SystemX

Deswegen möchte ich lieber kein Umbrel. Zu viel Schnickschnack!

Hab’s korrigiert: Raspibolt und OSS

c’t 6/2023: Ryzen 5 in 'nem Mini-Barebone, kann mit 10W laufen, kostet aber ~400€ und ist immer noch etwas weniger als doppelt so durstig wie ein Raspi, der nur 5-6W als Node im Durchschnitt braucht. Zieht aber deutlich schneller die Wurst vom Teller, als ein Raspi.

Soll auch einigermaßen günstige ThinClient-Kästchen in der Bucht oder bei Gebraucht-IT-Verwertern geben, die sich trefflich für eine Node nutzen lassen. Die sind wohl auf Intel Pentium Basis. Hab auch hier im Forum schon etwas dazu gelesen.

Mehr Privatsphäre und Kontrolle meiner (Wallet-)Daten und Blockchain-Forensik war auch für mich der Hauptgrund, neben einer Lightning-Node. Performanter Electrum-Server mit Fulcrum anstelle vom „rusty“ electrs.

Niemand zwingt dich bei Umbrel 'nen Schiet zu installieren. Out-of-the-Box läuft da nicht allzu viel Überflüssiges. Aber der App Store von Umbrel ist natürlich eine Verführung jeden Shice anzuklicken, der nicht bei Drei auf’m Baum ist.

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https://store.minisforum.de/collections/amd-ryzen-1/products/minisforum-venus-series-um590

Sowas in der Richtung läuft auch sehr gut… cpu braucht man kaum. Aber 16gb ram sind schon echt geil für ne node.

Lexar hat auch grad ein super Angebot für 2TB SSD/NVME

https://www.amazon.de/Lexar-Schreiben-Solid-State-Laufwerk-PC-Enthusiasten-LNM620X002T-RNNNG/dp/B0BP1CPZLB

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Danke an alle.

Habe noch einen Artikel gefunden: 10 Einplatinencomputer für Ihre nächsten Automatisierungsprojekte - Geekflare

Dort sind auch Alternativen zum Rasperry Pi aufgelistet und sogar Open-Source.

  • Khadas VIM4 SBC

  • Orange Pi 5

Könnte ich theoretisch auf beiden Geräten auch einfach RaspiBlitz aufsetzen?

Das Khadas VIM4 gefällt mir eigentlich sehr gut.

RaspiBlitz ist für arm64 Architektur und RasiBolt für amd64… also da bist du kaum eingeschränkt…

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Danke.

Ich bin jetzt aber überfordert und kenne mich mit beiden Wörtern nicht aus. Welches davon ist ein arm64 und amd64? Ich habe schon in Google nach geforscht, aber bin technisch nicht wirklich begabt.
Würde mich auf eine Antwort freuen.

Also wenns bei den beiden Begriffen schon hapert, würde ich mir gut überlegen so ein DoitYourSelf Projekt zu starten. Das kann dann Spass machen, muss es aber nicht :slight_smile:

Raspiblitz und das OS dazu basiert von der Technik auf Arm64

Bei Raspibolt, was auf Debian basiert ist es Amd64. So wie viele normale Linux Betriebssysteme.

Beides ist ähnlich aber eben nicht gleich… mach dich vorher mal schlau drüber und schau dir mal paar Guides an, wie man so ein System aufsetzt. Hier beispielsweise paar gute Infos zu Raspibolt

Meine Empfehlung, falls du noch nicht so sehr bewandert bist was Linux angeht, wäre ein alter Laptop oder Desktop PC und dort einfach mal ein Debian oder Ubuntu drauf und dort mal per SSH etwas testen und probieren. Ein headless System oder Server ohne Monitor ect fühlt sich schon anders an als ein normaler PC.