Bitcoin-Mining und Energieerhaltungssatz

Ich habe eventuell eine ungewöhnliche Frage und stecke leider nicht so tief in der Physik bzw. Informationstheorie drin:

Beim Bitcoin-Mining wird ja Elektrische Energie zu fast ausschließlich thermischer Energie umgewandelt. Diese elektrische Energie wird ja aber nicht einfach über einen simplen ohmschen Widerstand in Wärme umgewandelt, sondern wird für Berechnung von Hashing-Algorithmen etc. benutzt. Daher bekommen wir ja Informationen, welche vorher so nicht da waren. Ist das nicht auch eine Art von Ordnung bzw. Energie? Kann man Informationsgewinn also theoretisch auch ohne Aufwenden von Arbeit erreichen?

Sogar dein Gehirn verbraucht 20 % der täglichen Energie. Jegliche Infomationsweitergabe oder Informationsverarbeitung wird Energie benötigen.

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Die Information war vorher auch schon da, nur dass wir sie nach dem Energieaufwenden wissen.
Theoretisch kann schon eine unentlich lange Hashkette für Bitcoin existieren, nur dass diese noch keiner aufgeschrieben hat. Aber alleine das darüber Nachdenken und Aufschreiben kostet schon Energie, dass du nie einen „Informationsgewinn“ ohne Energie haben wirst.

Information ist nicht Ordnung und auch nicht Energie. Das sind drei völlig verschiedene Begriffe. Die Ordnung ist ein Zustand von einem System. Um den Zustand zu ändern wird meist Energie benötigt (aber es kann auch mehrere Zustände mit dem gleichen Energiegehalt geben, zwischen denen du eventuell ohne Energieaufwant wechseln kannst sofern keine Potentialbariere zwischen den Zuständen steht.) Information ist ein sehr abstrakter begriff und kann eigentlich so ziemlich alles bedeuten, jeder Gedanke ist Information, alles was wir interpretieren ist Information. Jeder Zustand beinhaltet information.

Es gibt Theorien, nach derer die Information erhalten ist, (genauso wie die Enerige), wenn die physikalischen Gesetze zeitsymetrisch sind (also wenn man das Sytem auch problemlos in der Zeit zurückentwickeln kann anstatt nur vorwärts, was bei Newton, Einstein und der Quantenmechanik ersteinmal der Fall ist). Das würde nämlich bedeuten, dass du ein verbranntes Buch in der Zeit zurückgedreht sich selber wieder zusammensetzt, also aus der verteilten Information der Asche wieder ein Buch zusammenbaust. Die Zeitlinie wird durch die Thermodynamik vorgegeben, die sagt dass sich die Zustände immer möglichst verteilen (also das Buch durch Feuer zerstört wird anstatt dass sich die Asche zu einem Buch formt).

Nein, wie auch immer du Information definierst, es benötigt reale Arbeit und somit Enerige. Auch wenn die Information schon vorher vorhanden ist benötigt es Arbeit die Information zu interpretieren oder zusammenzusetzen sodass wir etwas damit anfangen können. Die verteilte Asche des Buches können wir einfach nicht lesen und somit ist der informationsgehalt relativ gering zum Buch. Trotsdem enthällt die Asche neue Information, zB. dass etwas verbrannt ist. Aber mit gaaanz viel Aufwand könnte man die Informationen des Buches trotsdem wieder herstellen, wenn die Seiten zB. nur verkohlt wurden aber die Schrift noch da ist. Dann wird das Buch zu einem gigantischen Puzzle.

Praktisch wird der Strom doch über den Ohmschen Widerstand in den Transistoren verbrannt, dabei geht fast 100% der potentielen Energie verloren. Der Rest zeigt sich in einer Umordnung von Elektronen im Speichermedium, welche wir als Information interpretieren. Diese Umordnung der Elektronen kann man aber eigentlich getrost in der Energiebilanz vernachlässigen.

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