Bitcoin geht auf ZERO - Was, wenn die Leitwährungen zusammenbrechen?

Ich finde den Gedanken, dass Bitcoin auf Null geht, nicht unbedingt abwegig. Aber vielleicht anders als man erwartet. Sollte das ganze Finanzsystem tatsächlich chaotisch zusammenbrechen (wünscht sich keiner), würde es alle Finanzmärkte samt Börsen (mit Bitcoin) in die Tiefe bis zum Kollaps ziehen. Vielleicht soweit, dass gar kein Handel mehr möglich wäre? Gemessen am Dollar, der in diesem Fall ja komplett wertlos würde oder nicht mehr handelbar, könnte technisch doch alles auf Null fallen (bzw. nicht mehr handelbar sein)?

Dennoch: Wer einen Bitcoin hat, hat einen Bitcoin. Und wenn, wie bei der Preisfindung anhand der ersten Pizzabestellung am Anfang des Bitcoins, beispielsweise allgemein 10 Satoshi für einen Sack Kartoffeln akzeptiert würden, wäre der ‚aktuelle‘ Preis in der neuen Finanzwelt erst wieder damit bestimmt. Oder ist der Gedanke abwegig?

Die Grundfragen dahinter sind eigentlich: Wenn die Leitwährungen zusammenbrechen, wie findet sich der Preis oder Wert des Bitcoins in der neuen Finanzwelt wieder? Ist ein Bitcoin ‚viel‘ oder ‚wenig‘? Wie würde der Wandel mit Wertfindung möglicherweise ablaufen? Und wenn keine Fiat-Währung mehr existiert, wie kommt man an seine Bitcoin, außer durch tauschen? Kaufen ist ja dann nicht mehr, wenn Bitcoin die neue Leitwährung werden würde.

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Was du bescheibst, klingt für mich nach Hyperinflation. Dann würden die Menschen ihr Geld doch so schnell wie möglich in alles stecken, was ihrer Ansicht nach den Wert so gut wie möglich erhalten wird. Das würden wohl Aktien, Immobilien, Gold und wahrscheinlich auch Bitcoin sein.

Wenn du sagst, dass der Preis von Bitcoin auf 0 fallen wird, dann würde das bedeuten, dass Leute ihre Bitcoin verschenken, weil der Kurs so stark gefallen ist. Wer an Bitcoin glaubt, der verkauft nicht. Erst recht nicht in einem inflationären Umfeld.

In Liquiditätskrisen kann es durchaus zu starken Schwankungen und riesigen Spreads kommen. Aber da ist dann in der Regel wenig Volumen dahinter. Und dann ist der Preis noch irrelevanter als er ohnehin ist. Der Wert ist was zählt. (Auch umgekehrt: Was bringt mir ein NFT, das für einen Preis von einer Million gelistet ist, aber ich keinen Käufer finde?)

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Ich habe da echt Schwierigkeiten meine Gedankengänge zu formulieren. Grundsätzlich denke ich, dass der Preis aktuell nicht dem tatsächlichen Wert des Bitcoins entspricht. Das Problem ist, die Messung am Dollar. Wenn der Dollar zusammenbricht sehe ich nicht (auch bei einer Hyperinflation) eine automatische Steigerung des Bitcoinpreises. Bzw. was ist dann noch ein Preis? Mit allen Märkten würde der Kaufpreis vom Bitcoin fallen (ist ja auch in den letzten Wochen beobachtbar). Ich denke im Gedankenspiel eher an einen kompletten Zusammenbruch der Leitwährungen, die Preise würden dann mit dem Wert erst recht nichts mehr zu tun haben. Aber ohne Dollar oder Euro, was ist ein Bitcoin wert? Wie findet sich ein Preis/ Wert für die Güter ohne Dollar? Das finde ich interessant in der Überlegung.

Richtig, ein Preis sagt dann nichts aus.

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Richtig, der Preis sagt nichts aus, aber ich muss ihn ja trotzdem zu jenem Zeitpunkt zahlen wenn ich meinen Sack Kartoffel will :wink: Folglich müsste man warten bis der Preis dem Wert entspricht. Aber nochmal: Ohne Dollar, was ist 0,001 BTC dann Wert? Wie bestimmt sich das? Was kriegt man dafür und wie definiert sich das? Bzw. wie findet sich der Preis ohne Leitwährung.

Angebot und Nachfrage. Der Verkäufer von den Kartoffeln wird dir sagen was er will, du was du bereit bist zu zahlen. Und vielleicht kommt ihr zu einem Deal. In einer Hyperinflation ist das in der tat schwer, weil der Wert in wenigen Stunden schon wieder halbiert ist. Aber da geht es nicht darum gute Deals zu machen, sondern überhaupt irgendetwas für sein Geld zu bekommen.

Du solltest nicht davon ausgehen, dass der Crash über Nacht kommt, sondern eher über Jahre.

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Verstehe ich, ist aber nicht der Grundgedanke. Hyperinflation setzt voraus, dass es noch eine Leitwährung gibt (USD etc). Ich denke eher an ‚danach‘. Was bekomme ich für einen Bitcoin NACH dem Dollar. Wie findet sich da ein Preis/Wert in BTC für Sachwerte und Güter. Was kostet der Sack Kartoffeln in BTC. Hoffe ich konnte mich einigermaßen ausdrücken. Danke für die Antworten, tolle Community.

Angebot und Nachfrage. Der Verkäufer von den Kartoffeln wird dir sagen was er will, du was du bereit bist zu zahlen (in Bitcoin oder Zigaretten). Und vielleicht kommt ihr zu einem Deal.

Aber ist natürlich auch nur Spekulation von mir. Was für eine aufregende Zeit wir noch vor uns haben :pray:

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Dann neben Bitcoin besser noch Zigaretten horten. Aber die sind nicht auf 21 Mio begrenzt. Daher Hauptposition Bitcoin :wink: BTC 85%, ETH 10%, Zigaretten 5%. Bin gewappnet lach

Ich sehe dein Szenario auch als Hyperinflation.
Ich habe keine Glaskugel, meine Hypothese ist die folgende: alle Spekulanten verlassen BTC weil sie Fiat brauchen, dadurch fällt BTC um 70-80% im Fiat Wert. Die Hodler kaufen sofort auf. Ihr Wert bleibt unverändert 1BTC= 1BTC. Dadurch steigt der Wert wieder. Dann kommt es zum erliegen des Handels da nur noch Hodler da sind und keine frei verfügbaren BTC somit wächst der Fiat Wert ins unermessliche. In einer Hyperinflation kosten ja auch Brötchen schon Millionen.
Das wäre dann eine Gelegenheit das Fiat System abzuschaffen und auf BTC zu wechseln.
Es wäre eine echt wilde Zeit.

Genauso wie mit sich heute Preise mit Dollar finden. Nur das sie dann in Sat ausgegeben werden.

Auch hier genauso wie heute an Dollar, indem dir jemand sat für Leistung oder Ware gibt.

Wie gesagt dein Szenario wäre für mich das letzte Aufbäumen des Fiat und der Flip zum BTC.

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Der Kauf ist auch nur ein Tausch(-geschäft). Du tauscht aktuell deine Arbeitskraft (und Zeit) in FIAT. Das wird durch die Inflation in Zukunft weniger Wert. Daher entschließt du dich, deine Arbeitskraft in BTC zu speichern. Leider über den Umweg der FIAT Währung weil dein Chef dich noch nicht in BTC bezahlt und dein Vermieter noch keine BTC annimmt.

Wenn es jetzt keine FIAT Währung mehr gibt, kannst du deine Arbeitszeit selbst in BTC mit deinem Chef oder mit deinen Kunden direkt verhandeln. Es wird sich ein Konsens finden müssen, wie viel dir deine Zeit Wert ist und was der Kunde bereit ist für dein Produkt/Dienstleistung zu geben um selbst die Zeit nicht aufwenden zu müssen, weil er es selbst nicht erstellen kann/will oder denkt in der selben Zeit mehr Wert zu erzeugen, um dich zu bezahlen.

Die Frage nach dem Wert ist aber auch immer eine sehr individuelle Frage. Eine Flasche Wasser in der Wüste wird mehr Wert beigemessen als neben einer Quelle.

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Wenn wir innerhalb dieser Zeit der Hyperinflation und danach weltweit tracken würden, wieviel Satoshies für ein Sack Kartoffeln gehandelt worden sind, dann würden man eine Verteilung um einen gewissen Wert wohl herauslesen können. Natürlich mit fetten Ausreisern nach oben und nach unten (Sack Kartoffel in der Wüste :joy: versus Sack Kartoffeln neben einem Kartoffelacker)… aber der Preis wird sich wohl eben mit der Zeit um einen gewissen Wert einpendeln. Wenn Bitcoin eben viel Wert vom Dollar aufgesaugt hat und die Leute nicht alle lieber in Gold oder ähnliches geflüchtet sind, wird dieser Wert (in absoluten Satoshies gemessen ) einem Vielfachen weniger entsprechen als der Wert eines Sack Kartoffels gemessen in Satoshies heute.
Es ist in der Tat schwierig sich da reinzudenken. Aber allein, dass du jetzt schon dieses Terrain betrittst und dir Gedanken um sowas machst, bist du wohl >80% der Menschen einen Schritt voraus.

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