Einer meiner Söhne ist bei Trade Republic (TR) neben Aktien und ETFs auch in Bitcoin investiert (im November 2022 bei einem EK von ca. 16.000.- Euro reingegangen und daher dick im Plus).
Ähnlich wie bei den Spot-ETFs in USA geht man bei TR mit Fiat rein und bekommt bei Verkauf auch wieder Fiat raus, d.h. man kann die Coins nicht aufs eigene Wallet transferieren. Die gekauften BTC werden laut Information von TR bei der BitGo Europe GmbH verwahrt. Nach meinem laienhaften Verständnis ist das Prinzip (jedenfalls für Anleger) identisch mit dem der Spot-ETFs.
Warum ist dieses Produkt (keine Ahnung wie man dieses Asset nennt) bei uns erlaubt, Spot-ETFs hingegen nicht?
Was ist der finanztechnische Unterschied zwischen diesen Assets?
Und warum jammern alle, dass man bei uns nicht in Bitcoin-ETFs investieren kann? Bei TR mag der Kaufkurs etwas schlechter sein, aber dafür braucht man keine laufenden Gebühren zu bezahlen. Für Leute, denen das Hantieren mit Wallets usw. zu umständlich ist oder die Sorge vor allfälligen Verboten haben, ist dieses Produkt doch ebenso gut geeignet wie ein ETF in USA, oder übersehe ich da etwas?
Es handelt sich meines Wissens nach hier um CFDs (Contract for Difference), das sind nur Derivate, die den Kurs nachbilden. Die Derivate sind nicht mit Bitcoins hinterlegt - also ungedeckt! Das ist ein Unterschied zu den SpotETFs
Das Problem ist, dass theoretisch mehr CFDs als Bitcoins existieren können und somit der Markt verwässert wird.
EDIT: der Post bleibt unverändert, aber die Aussagen hier sind falsch. Ich habe es mit PLus500 verwechselt.
Direkt über TR gekaufte Bitcoin sind doch einfach Bitcoin, die du nicht auf eine cold wallet ziehen kannst. Das hat doch mit bitcoin gedeckten ETF‘s, aber auch mit ungedeckten CFD‘s gar nichts zu tun.
Zitat:
„Achtung: Die Kryptowährungen, die Anleger bei Trade Republic kaufen, lassen sich nicht auszahlen. Wer also vorhat, mit seinen Bitcoins auf Einkaufstour zu gehen, der ist dort fehl am Platz – Bitcoin und Co. können nur auf der Plattform gehandelt werden.
Dafür müssen sich die Nutzer nicht um die Verwahrung kümmern, das übernimmt die durch die Bafin lizenzierte Verwahrstelle Bitgo Deutschland. Den Handel mit Kryptowährungen ermöglicht Trade Republic durch eine Kooperation mit der britischen Krypto-Börse B2C2.“
Nach diesen (u.a.) Informationen werden mit dem Geld BTC gekauft und sind bei einer Verwahrstelle hinterlegt. Demnach wären das eben keine CFDs, was mich irritiert und weshalb ich frage.
Aber was macht das für mich als Anleger für einen Unterschied im Vergleich zu ETFs?
Glaube auch - ist im Prinzip wie wenn du bei 21Bitcoin kaufst aber es nicht auf deine eigene Wallet senden kannst. Aber ich finde die Frage spannend, denn es gibt ja auch zB. den CoinShares Physical Bitcoin ETP für deutsche Anleger. Die Frage ist also wo für den priv. Anleger zw. diesen Produkten der Unterschied besteht.
weshalb diese Form der CFDs aber dann den BTC trotzdem verwässern können? obwohl die Werte parallel zum Kurs des BTC laufen? Dann würde ja eine Verwässerung dem CFD Schaden?
All das führt mich zurück zu meiner anfangs gestellten Frage: Warum darf TR ein Asset anbieten, das so aussieht, so riecht und so schmeckt wie ein ETF, aber offenbar keiner ist? Warum ist dieses Asset durch die BaFin abgesegnet, während etoro regulatorischen Druck bekommt? Versteht das jemand?
Bei institutionellen Anlegern kenne ich mich nicht aus, aber für Privatanleger mit Blockchain- und Wallet-Aversionen ist dieses Produkt von TR - wie immer es heißen mag - doch eine sinnvolle Alternative und aufgrund der fehlenden Gebühren attraktiver als ein ETF.
Ich glaube der Clou ist:
ETFs dürfen sich in Deutschland nicht nur auf einen Vermögenswert beziehen. → BaFin vergibt keine Erlaubnis.
Bitcoin dürfen allerdings durch Dienstleister verwahrt werden. → BaFin vergibt Erlaubnis für Krypto-Verwahrgeschäft.
Verstehe nicht. Aber ich denke, dass das der Punkt ist. Die Gesetzeslage ist eben aktuell so in Deutschland. Aber das Verwahrgeschäft ist ja ein recht netter work-around.
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