Bitcoin /Bankwesen

Hallo zusammen, ich bin erst seit einigen Wochen Bitcoiner. Die Idee des Bitcoins - Währung ohne die Kontrolle von Banken und Regierungen - hat mich fasziniert. Mir stellt sich die grundsätzliche Frage: Verträgt sich diese Grundidee überhaupt mit dem bestehenden Banksystem, in dem ja fleißig mit Bitcoins gehandelt wird und sich herkömmliche Trader die große Volatilität des Kurses zu nutze machen?

Was meint ihr? Würde mir auch mal einen Video-Beitrag zu der Frage wünschen. Habe bisher nichts dazu beim blocktrainer, den ich sehr hilfreich beim Einstieg in die Materie finde, entdeckt,.

Gruß Jörg

Inwiefern werden denn im „Banksystem“ Bitcoin gehandelt? :thinking:

Hallo, da bringst duch mich ins Nachdenken. Wie gesagt bin ich Neuling in der Krypto-Welt und habe auch nur rudimentäres Wissen über die Finanzwelt.

Vielleicht muss es besser Bitcoin-KURSE heißen? Da spekulieren ja auf jeden Fall trader von Banken und Investmentgesellschaften mit sinkenden und steigenden Kursen von Kryptowährungen. Wie sonst als durch Angebot und Nachfrage, die über die Börsen kanalisiert wird, entsteht denn derzeit so ein Kurs?

Und wenn ich als Einsteiger Bitcoin und Co kaufe - ggf. als Sparplan oder wie auch immer - dann mache ich das doch bei einer Bank/Plattform, die zum derzeitigen Finanzsystem gehört? - auch wenn erst wenige Banken Krypto-Konten anbieten.

Liege ich da falsch?

Gruß Jörg

Zuallerersteinmal: Wilkommen im Rabbithole :wink: Nicht entmutigen lassen es gibt viele neue spannende Erkenntnisse zu gewinnen!

Zu den aktuellen Verbindungen zwischen Bitcoin und dem Bankensystem:

  • Da bisher noch ein Großteil des Vermögens in Fiat (Euro, Dollar etc.) im Umlauf sind, benötigt es eine Schnittstelle von Bitcoin zu dem bisherigen Zahlungssystem. Diese Schnittstelle (z.B. Swift) ist aktuell per Gesetz in der Hand von Banken und die werden z.B. von der Bafin überwacht.
  • Darüber hinaus findet selbstverständlich auch eine Menge Spakulation auf die zukünftige Preisentwicklung statt. In wie weit allerdings Banken selbst daran beteiligt sind oder ob sie daran beteiligt sein dürfen, weiß ich nicht ich, denke aber das es aktuell noch eher ein kleiner Anteil sein dürfte.
  • Für die Zukunft: In der näheren Zukunft werden sicher noch viele, die sich auf Bitcoin einlassen wollen, Ihre Coins bei Exchanges oder Banken für die Verwahrung liegen lassen, da das der gewohnte Zustand ist. Der Mensch ändert Gewohnheiten nicht oder nur langsam und übernimmt naturgemäß ungern selbst Verantwortung, obwohl das besonders im Bezug auf die eigenen Finanzen stark anzuraten wäre.
  • Für die Zukunft: Langfristig werden Banken vermutlich weniger bis gar nicht mehr benötigt, da Aktienhandel z.B. über NFTs geregelt werden könnte, genauso wie Immobilien oder andere Wertpapiere (also durch den Bereich DeFi ->Decantralised finance) Und sogar Kredite werden bereits jetzt per Smart Contracts umgesetzt.

Bis das alles aber richtig und sicher funktioniert werden sicher noch einige Jahre ins Land ziehen ganz abgesehen von der gesellschaftlichen Akzeptanz. Das Verständniss der Blockchaintechnologie und der Notwendigkeit von dezentralen Strukturen in der breiten Bevölkerungsmasse wären nötig, damit sich Blockchaintechnologie durchsetzten kann. Und auch gehört eine gehörige Portion vertrauen in die Technologie dazu und besonders bei den letzen Punkten sehe ich nicht, dass sich die Leute allzuschnell von Banken abwenden werden obwohl diese noch nie im Interesse ihrer Anleger sondern stets im Eigenen Interesse agiert haben.

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Na ja, ein wenig schon. :slight_smile:

Dass Banken mit Krypto spekulieren, ist nicht auszuschließen. Dabei geht es aber weniger um Spekulationsgewinne, sondern mehr um die Akkumulation von (in erster Linie) Bitcoin.

Warum? Weil sie früher oder später dem Kunden Bitcoin zum Kauf anbieten wollen und dafür muss man natürlich auch über Bitcoin verfügen. (Einige Banken machen’s ja auch schon.)

Dass sie für die schwankenden Kurse (insbesondere die extremen) verantwortlich sind, glaube ich weniger, denn das sind eher BTC-Halter (Whales), die schon viel früher eingestiegen sind und dementsprechend auch die Mengen an BTC haben, um den Preis dermassen zu manipulieren.

Klar. Deine Aussage klang für mich aber so, als wenn sich die Banken im „Banksystem“ gegenseitig Bitcoin zuschieben. Deshalb war ich irritiert.

Banken haben mit Aktienhandel eher wenig zu tun. Man kann bei einigen Banken Aktien kaufen, aber gebraucht werden sie dafür jetzt schon nicht.

Amen, Bruder! Oder Schwester. :slight_smile:

@mudir13
Willkommen im Forum.

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Hallo, erstmal besten, aufrichtigen Dank für Deine Erläuterungen und deinen Willkommensgruss. :grinning:
Ich habe in den Wochen schon einiges für mich mitgenommen, viel unter anderem über die Bitcoin-Welt gelernt. Und für mich gibt es auch weiterhin noch viel zu entdecken!
Zu deiner Antwort zu meiner Frage, die für mich nur ein - wenn auch für mich wichtiger Aspekt ist/war:
Dies hatte ich schon geahnt, aber Du hast das gut erläutert.
Mein Fazit:

  1. Momentan gibt es keinen anderen Weg, um über das zentrale System zu gehen, damit aus der Bitcoin-Idee was wird.
  2. Die Zukunft einer digitalen Währung hängt davon ab, dass genügend Menschen mitmachen und die Regierungen von der Kontrolle über „ihr“ eigenes Geld (die FIAT-Währun

Erstmal herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort und Deinen Willkommensgruß -:slight_smile: Ich habe schon in den vergangenen Woche durch meine Beschäftigung mit dem Thema viel entdeckt - und auch über PC-Sicherheit, das Börsengeschehen und nicht zuletzt über mich selbst und andere Menschen gelernt. Ich lasse mich auf keinen Fall entmutigen und werde an dem Thema dran bleiben.

Nun zu dem von mir angefragten EINEN - nichtsdestotrotz für mich wichtigen - Aspekt. Mein Fazit auf die Antwort zu der Frage, die ich als Bitcoin-Greenhorn schon geahnt hatte:

  1. Derzeit gibt es keine andere Möglichkeit, als über ein zentrales System, wie es die Finazwelt momentan darstellt, zu gehen, wenn der Bitcoin sich weiter etablieren will.
  2. In der Zukunft wird entscheidend sein, dass sich genügend Menschen von der Idee überzeugen lassen, die Regierungen der Macht des Faktischen beugen und wohl oder übel auf die Kontrolle über „eigenes Geld“ (Fiat-Währungen) aufgeben.

Ich glaube übrigens jetzt schon nach wenigen Wochen, dass sich eine digitale, dezentrale Währung - wahrscheinlich der Bitcoin - in der Zukunft durchsetzt. Das kann natürlich noch sehr lange dauern.

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