Bitcoin als US-Reserve-Währung würde die Welt verändern

Wenn die USA den Dollar an den Bitcoin koppeln würden, käme es zu interessanten Effekten:

  1. Der Bitcoin würde seinen Preis nicht mehr verändern. Das klingt zwar merkwürdig, wäre aber tatsächlich so bei der Notierung in US$. Allerdings würden dann im Vergleich zum US$ alle anderen Währungen sofort deutlich schwanken. Es käme – je nach Bitcoin Nachfrage zu Verwerfungen an den Devisenmärkten.
  2. Ein US Bürger müsste sich nicht die Mühe machen, extra Bitcoins zu kaufen um vom Bitcoin zu partizipieren. Es bräuchte keine ETFs, keine Bitcoin Sparpläne etc. – einfach nur US$ hodln.
  3. Alle anderen Staaten, Firmen oder Menschen könnten sich nun überlegen, den US$ wieder zu als Wertspeicher zu kaufen, um von der Bitcoin Story zu partizipieren oder direkt in den Bitcoin zu investieren. Ein Investment in den US$ ist jedoch weltweit etabliert und jederzeit bei nahezu jeder Bank möglich.
  4. Da der Bitcoin limitiert ist, wird die Nachfrage auf lange Sicht die Stärke des US$ unterstützen. US-Unternehmen könnten zum Einen die Preise senken, um am Weltmarkt teilnehmen zu können und würden aufgrund des starken US$ die Einkaufspreise für ausländische Komponenten und Rohstoffe senken können.
  5. Gold würde an „Wert“ (in US$) verlieren– denn defacto würde die größte Volkswirtschaft der Welt nun kein Gold mehr benötigen. (Jetzt könnte sich z.B. Russland hier verstärkt eindecken, da die Goldpreise fallen werden (im Vergleich zum US$).
  6. Andere Staaten werden Pläne machen, diesen Vorteil des US$ wieder zu kippen – man darf gespannt sein.
  7. Der Bitcoin würde nun staatlich geschützt werden durch die USA. Jeder Angriff auf die Bitcoin Software etc. würde sehr schwer fallen.
  8. So könnte die USA beispielsweise den Bitcoin dahingehend regulieren, dass keine Transaktion von Bitcoin zu irgend einer Währung ohne Identifikation von Wallets erfolgen darf (KYC).
  9. Die USA könnten durchdrücken, dass der private Besitz von Bitcoin strafbar wäre weil man diese als Reservewährung selbst verwalten müsse und Bitcoins zum festgelegten Umrechnungskurs in US$ getauscht werden müssen. Auf den ersten Blick sicher für Viele dann „egal“, aber Achtung: Dann hat man nur noch einen Papier Bitcoin. (Siehe Goldstandard)

Auf jeden Fall könnte man sagen, dass die Erste Weltmacht, die das macht (USA / China / Russland / Europa), sich damit einen währungspolitischen Vorteil generiert. Und wenn man dann mit den anderen (dann immer wertloser werdenden) Währungen Bitcoins kaufen würde, kann man nur gewinnen.
Egal wie – dieser Plan ist viel zu erfolgversprechend, als dass er nicht verfolgt werden würde. Aus meiner Sicht gäbe es nur ein Szenario, es nicht zu tun – nämlich wenn man genau wüsste, dass Bitcoin nur Scam wäre …

Time will tell.

Die Grundannahme den US-Dollar mit einem festen Wechselkurs an den Bitcoin zu koppeln ist aber eben maximal unrealistisch und auch nur möglich, wenn das gekoppelte Gut von der USA „kontrolliert“ wird und nicht überprüfbar ist.
Anders als Gold kann Bitcoin im Bestand in Echtzeit überprüft werden und ist zensurresistent, sowie weltweit in Sekunden handelbar. Es würde also sofort Arbitragehandel stattfinden, was bei einem festen Wechselkurs dazu führt, dass die USA am Ende entweder keine Bitcoin mehr hat (was mMn das realistischste Szenario wäre) oder aber alle Bitcoin, die nichts mehr wert sind.

→ Meiner Meinung nach kann die Preisfindung nur unter echten Marktbedingungen stattfinden. Egal welchen Wechselkurs die USA festsetzt, er wird aus Marktsicht falsch sein. Nur als Gedankenspiel:
Es sind 80-110 Billionen US-Dollar als Geld im Umlauf. Das bedeutet jeder Bitcoin wäre schlagartig etwa 4,7 Mio. US-Dollar wert (nicht berücksichtigt sind alle anderen Währungen, welche man noch einmal in USD umrechnen könnte).
Die USA besitzen aber nur ca. 1% aller Bitcoin (was erst einmal unerheblich wäre, aber auch kein starker Ausgangspunkt) und hat keine Macht über die Regeln des Netzwerks (was das K.O. Kriterium für dieses Szenario wäre).

Die USA werden maximal den US-Dollar mit Bitcoin-Reserven hinterlegen und könnten dann, bei stark steigenden Bitcoinpreisen, ihre Währung abhärten.

Warum sollte nach der bisherigen Geschichte jemand das Risiko von Paper-Bitcoin in Form von US-Dollar eingehen, wenn er auch den echten Bitcoin haben kann? Das würde die Vorteile von Bitcoin ja ad absurdum führen.
Das gilt insbesondere für die BRICS-Staaten, welche sich ja vom US-Dollar komplett lösen wollen.

Ich betrachte hier einige Punkte aus einer anderen Sicht.

  1. Der Bitcoin Preis würde sich nicht mehr verändern? Wie soll das gewährleistet werden?
    Selbst wenn es umsetzbar wäre, hört Amerika auf Schulden weiter in Dollar aufzunehmen, und zahlt die Zinsen von Luft und Liebe? Ich persönlich hätte weiterhin ein großes Interesse Bitcoin zu akkumulieren.

  2. Mit dem Vertrauensproblem, das sie der USA vertrauen das sie den Dollar nicht ausweiten, nahe
    zu identische Situation wie heute.

  3. Ich sehe keinen Vorteil warum hier USD Staat Bitcoin verwendet werden sollen.

  4. Siehe Punkt 2

  5. Ich halte es für das wahrscheinlichste Szenario das sie es über Akkumulation von Bitcoin oder Gold versuchen würden, so sollte es auch sein .

  6. Nein könnten sie nicht, bzw könnten versuchen dies im Inland zu verbieten, wodurch diese dann im Ausland abgewickelt werden.

  7. Könnten sie das? Ich denke sie würden das Gegenteil ihres Zieles erreichen.

Beim letzten Text bin ich voll bei dir. :ok_hand:t2:
Danke für die Alternative Sichtweise, ich denke aber das hier einige Punkte nicht bedacht wurden.

Man könnte ja z.B. nur den Papier Dollar an den Bitcoin koppeln. Also müsste, wenn jemand wirklich 1:1 tauschen möchte, die entsprechende Summe in BAR eingezahlt werden. Somit wäre die Umlaufmenge um ein Vielfaches niedriger und … es würde einen Run auf Banknoten geben. Stelln wir uns mal vor: 1000 Sats = 1 US$. 1 Bitcoin = 100k$ - ein realistischer Kurs für eine Deckungszusage …
Und nun könnten die USA beginnen zu akkumulieren - denn die können im Gegenzug mit Buchgeld zahlen.

Jeder tut mir leid, der es tatsächlich für möglich hält, dass die größte Volkswirtschaft ihre Währung an den Bitcoin bindet.

Trump wird vermutlich irgendwelche Steuer- oder Regulierungserleichterungen für Miner ankündigen, wenn überhaupt.

Generell denke ich, dass die Verbindung zwischen Trump und Bitcoin eher schädlich ist. Sollte Trump kein Präsident werden, wird der Bitcoin sicherlich einige Zeit als „Trumpgeld“ einen schweren Stand in der US-Administration haben.

Deshalb flieg nicht zu hoch, kleiner Ikarus.

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Es kann nicht funktionieren.
Nehmen wir doch mal dein Beispiel an. Wenn jetzt z.B. China und Russland je 1000 Mrd. $ aufbringen und diese gegen Bitcoin tauschen, dann müsste die USA für 2 Billionen USD ALLE Bitcoin beschaffen (sogar etwas mehr als das, weil ja noch gar nicht 20 Mio. Bitcoin geschürft sind). Schon alleine da Coins verloren sind, geht das nicht. Aber selbst wenn alle noch im Umlauf wären, würde der Preis bei dieser Nachfrage in astronomische Höhen gehen…

Alternativ kann es auch ein Vermögensverwalter wie BlackRock sein (bzw. dessen Kunden) → dann bekommen sie für 20% ihrer Assets under Management ALLE Bitcoin.
Es ist unmöglich den Bitcoin-Preis fest an irgendeine Fiat-Währung zu koppeln, ohne dass dieses Experiment auf Dauer die Fiat-Währung beerdigt - und das würde in der Regel sehr, sehr schnell gehen.

Bei Gold hat es doch auch geklappt bis 1971. Einfach vorhandene Bitcoins der USA durch geldmenge teilen und schon sind wir fertig und was dann steigt steigt.

Wer daran glaubt, dass die USA aus dem Nichts ihren USD an irgendwas koppeln, was sie dann quasi dauerhaft vorrätig halten bzw. erst mal unter wahnwitzigen Bedingungen beschaffen müssten, der phantasiert einfach nur vor sich hin. Was ja legitim ist, man darf ja träumen.

Aber das Fiatsystem und seine mächtigen Nutznießer sind wie Junkies, die nicht mehr von dem Stoff der Geldschöpfung aus dem Nichts lassen können.

Das absolute Beste was überhaupt denkbar ist, ich aber für sehr unwahrscheinlich halte, wäre, dass Bitcoin neben Gold als eine Art Reserve der Zentralbanken kommt.

Und selbst daran kann ich nicht wirklich glauben. Wir sind mit den ETFs und dem Nicht-Verbot von Bitcoin ohnehin schon sehr weit gekommen bis jetzt, alles andere braucht noch viel mehr Zeit.

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Weil die meisten Menschen so eine „Internetwährung“ für viel zu gefährlich halten (Stichwort: kann man nicht anfassen) Selbst viele Mitarbeiter von Finanzinstituten sehen Bitcoin noch als Scam bzw. Glauben nicht, dass ‚so etwas‘ langfristig Erfolg haben könnte. Das habe ich in persönlichen Gesprächen (mit Bekannten) selbst erlebt. Ja, mir wurde sogar abgeraten von einer Anlage in Bitcoin. Sei viel zu riskant und Totalverlust drohe. (Mal nebenbei: der droht bei FIAT immer).

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Ich glaube auch nicht, dass irgendjemand wieder FIAT fest an irgendwas koppelt. Egal was. Aber es wird damit abgehärtet. Das allein reicht schon.

Wenn die USA sich einige 100.000 BTC auf die Balance schreiben, können sie jederzeit den Doller härter machen. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Aber eine direkte Bindung wird es kaum geben.

Was genau hat das mit meiner Aussage zu tun?

Meine Statements beziehen sich nur darauf, dass ich nicht sehe, wie eine Fiat-Währung fest an Bitcoin gekoppelt werden kann. Ich habe auch beschrieben, warum das aus meiner Sicht nicht funktioniert. Darauf bist du gar nicht eingegangen.

Daran, das sich Bitcoin durchsetzt, glaube ich. Alle Entwicklungen deuten stark darauf hin. Einen Bitcoinstandard (in vielen Jahren) halte ich für möglich und wahrscheinlich - eine Kopplung des BTC an eine FIAT-Währung nicht.

Es hat eben nicht geklappt - deshalb gab es die Aufhebung unter Nixon 1971. Ansonsten wäre nämlich aufgefallen, dass die USA nicht genügend Gold hat und es zum festen Wechselkurs auch nicht hätte beschaffen können.
Es hat aber eben gedauert, bis das aufgefallen ist - weil Gold, anders als Bitcoin, in der Menge global nicht überprüfbar ist.
Das deine Rechnung nicht funktionert, habe ich bereits weiter oben ausgeführt.

Mir kam heute der Gedanken, dass Bitcoin als Reservewährung auch zu einem Maßstab für Staatsoberhäupter werden kann. Gute Präsidenten würden sich dann dadurch auszeichnen, dass ihre Investitionen in das Land am Ende zu mehr Wohlstand der Bürger und mehr Bitcoin auf der Staatsbilanz führen. Schlechte Präsidenten verringern die eisernen Staatsreserven hingegen nur.

(Um Bitcoin als Reservewährung zu nutzen wäre nicht einmal eine Bindung des Fiatgeldes an ihn nötig.)