Fedimint ist ein vielversprechendes Protokoll, um die Verwahrung von Bitcoin zu dezentralisieren. Wir haben ein Interview mit dem Erfinder geführt.
Danke für das Interview.
Es bleibt leider widersprüchlich.
Eric:
Das heißt jede Gruppe technisch versierter Bitcoiner kann ihre eigene Föderation betreiben, was es … ermöglicht ein echtes Vertrauensverhältnis zur Föderation zu haben (Freunde, Familie, etc.).
Toll, ich kann innerhalb meiner Familie ein vollkommen anonymes Chaumian ECash System aufbauen. Lediglich der Don und sein Consigliere können alles sehen, weil sie die Föderation betreiben. Es mag zwar auf Protokollebene nicht möglich sein, Einsicht in die Transaktionen zu bekommen, aber auf Netzwerkebene sehr wohl. Was soll das bringen: Eine Layer 2 Lösung zur Skalierung ( „Das ist offensichtlich eine Möglichkeit, Bitcoin zu skalieren.“) innerhalb der Familie!? Sicher nicht.
Der Widerspruch ist doch offensichtlich: Man benötigt Vertrauen, um anschließend Anonymität herzustellen. Tatsächlich will man doch gerade denen gegenüber anonym sein, denen man nicht vertraut. Das kann Fedi nicht leisten.
Mein Ziel ist es beim HCPP22 im Oktober in Prag all meine Zahlungen mit Fedimint zu tätigen, vermutlich
Mit wem will Eric denn dort transagieren? Oder meint er damit, dass dann halt seine Familienföderation per Lightning mit dem Zapfautomaten spricht?
Meine Anfangseinwände sind hier nachzulesen:
Ich habe ja schon eine ganze Latte von wahrscheinlichen Problemen zusammengetragen. Noch eines ist mir eingefallen.
Die angepriesene Annonymität bezieht sich ja auf die Mitglieder der Föderation. Das heißt, innerhalb einer Föderation können die Mitglieder untereinander anonym transagieren. Das ist zwar schön, aber das Bedürfnis nach Anonymität steht wie oben schon gesagt im Widerspruch zum benötigten Vertrauen. Innerhalb der Föderation ist per Konstrukt das Bedürfnis nach Anonymität geringer, weil die Föderation a priori auf Vertrauen beruht.
Nun kommt aber noch hinzu, dass die Föderation nach außen als eine Entität auftritt. Folgendes kann passieren. Ein Mitglied der Föderation macht etwas ungern gesehenes und gefährdet damit die gesamte Föderation. Falls tainted coins in Zukunft eine Rolle spielen, dann wären alle Mitglieder der Föderation unverschuldet betroffen – eine sozial schwierige Situtation. Die Mitglieder einer Föderation begeben sich implizit in eine Art Haftungsgemeinschaft.
Dazu kommt, dass per Konstrukt die Guardians einer Föderation eine exponierte Position haben. Das heißt es ist wesentlich wahrscheinlicher, dass deren physische Entität den Funds zugeordnet werden kann. Der Anonymität nach innen steht Transparenz nach außen gegenüber. Die Guardians werden so zu einem Angriffsziel.
Ich bin technisch nicht sehr versiert, aber können Guardians nicht einfach das Tor Netzwerk nutzen, sowie es auch viele Node Betreiber tun? Kann man nicht die Guardians regelmässig switchen und niemals seine Gesamtbeträge bei einer Föderation lassen um dieses Risiko zu minimieren?
Wie gesagt technisch bin ich nicht tief in der Materie. Ich möchte nur versuchen zu verstehen ob es eine Option ist, da es sicherlich eine layer 2 Lösung braucht um Bitcoin als Bezahlnetzwerk zu implementieren.natirlich könnten wir auch alle einen Zentralisierzen Anbieter benutzen, wenn es nur um die einfachkeit ginge, aber für M3nschen in Ländern wo Totalitäre Verhältnisse vorherrschen ist dies keine Option. Und Lightning ist soweit ich das bisher gehört habe nicht auf die Nutzung von Milliarden Menschen ausgelegt.
Was mir an Fedi gefällt ist zumindest, dass sie das sie den Code Open-Source zur Verfügung stellen um sich selbst als Zentralen Angriffsvektor herauszunehmen.