nach vielem Lesen habe ich meines Erachtens ein solides Grundwissen zum Thema Bitcoin angeeignet. Hier lauer nun die Gefahr, dass meine folgende Frage dann doch eher unwissend rüberkommt, aber das Risiko gehe ich ein
Ich bin HODLer (wie der Name schon sagt) und besitze daher auch eine BitBox02. Trotzdem (oder gerade deswegen) habe ich mit dieser noch nie eine ausgehende Transaktion durchgeführt. Da das aber vielleicht irgendwann mal passieren wird (Stichwort UTXO-Konsolidierung) habe ich heute einfach mal das Szenario gespielt und mir sind direkt einige Fragen gekommen.
Warum weicht die in der Bitbox angezeigte Transaktionsgebühr sat/vB so massiv von der Anzeige auf mempool.space ab?
Wenn ich die Bitbox-Gebühren auf „Hoch“ einstelle, gehöre ich am Ende doch zu den „Doofen“ wie in der Beispieltransaktion, die 15x überbezahlt haben oder?
Warum wird die hohe Gebühr 209.297 sat/vB so komisch angezeigt? Für mich ist ein Punkt ein Tausender-Trennzeichen, was ja aber abartig hoch wäre. Weiterhin müssten die Zahlen hinter dem Punkt ja Bruchteile von Sats angeben - da Sats aber die kleinste Einheit sind, verwirrt mich das nur noch mehr. Müsste ich das beim festlegen einer eigenen Gebühr auch so komisch eingeben? Also wenn ich mich an mempool.space orientiere 39.000?
Ich habe mich in der Vergangenheit oft gewundert / amüsiert, wieso manche Transaktionen 100x überbezahlt sind, mittlerweile kann ich das aufgrund meiner Verwirrung aber fast nachvollziehen warum so etwas passiert.
Leider benützen viele Wallets immer noch sehr schlechte Algorithmen zur Fee Berechnung (z.B. schauen viele Wallets einfach was war der Durchschnitt vom letzten Block und schlagen dann noch mal was drauf, was nicht optimal ist.) Idealerweise schaut die Wallet was das Minimum ist um in den nächsten Block zu kommen und wenn es dann mal länger geht bis ein Block gefunden wird dich informiert dass du nicht mehr im nächsten Block bist und du mit einer RBF (replace by fee) Transaktion die Fee erhöhen kannst.
In deinem Scenario bist du sogar bei der sehr tiefen Fee der „doofe“ da sie immer noch zu hoch ist.
Ich würde die Fee selber bei ca. 40sat/Byte setzen, so solltest du in den nächsten Block kommen, falls nicht kannst du die Fee ja immer noch erhöhen.
Weil die Bitbox einen anderen Mempool als „Mempool.space“ zugrunde nimmt und damit sichergestellt ist, dass die transaktion schnell durchgeht. Wenn die Gebühren sich verändern dauert es immer eine Weile bis die in der Bitbox sich auch anpassen
Richtig
International bzw im englischen wird ein Punkt oft anstelle eines Kommas verwendet, muss man leider mit leben
Nein, du könntest einfach die aus deinem Beispiel zugrunde liegenden 35-39 sat/vB angeben
Super, danke euch beiden für die schnellen Antworten! Also ich habe für mich jetzt folgendes rausgelesen:
Am besten schaue ich auf mempool.space was dort angezeigt wird und lege dann in der Bitbox eine eigene Gebühr fest. Im aktuellen Beispiel wenn ich es eilig habe gehe ich also in der BitBox-App auf eigene Gebühr und wähle z.B. 45 sat/VB (nicht 45.000). Richtig?
P.S.: Ich muss sagen, dass die BitBox dann aber nicht gerade „Noob“-Freundlich ist, da hier schnell hunderte Euro unnötig verbrannt werden können, wenn man sich an der Voreinstellung orientiert.
Stimmt leider, aber wie gesagt, wenn die Gebühren jetzt wieder länger niedrig sind dann passt die Bitbox das auch wieder an. Es Wäre auch nicht noob freundlich, wenn sie zu wenig Gebühren mitschicken würde und deine Transaktion dann nicht bearbeitet werden würde
Es ist keine leichte Aufgabe den derzeitigen Mempool abzuschätzen und eine konkrete Bestätigungsdauer einzupreisen. Es gibt immer wieder Spikes (Einfluss vieler neuer Transaktionen) und längere Blockzeitabstände, die die Gebühren in die Hunderterbereiche (100-200 s/vb) schießen lässt.
Ich denke, die BitBox bezieht sich mit der Gebühreneinschätzung auf die zugrundeliegende Bitcoin-Node. Das kann man selbst nachprüfen. Die Gebühren für 1 Block, 6 Blöcke (1 Stunde) und 144 Blöcke (1 Tag) sind:
ergeben relativ genau die entsprechenden Werte („sehr niedrig“ weicht hier zum jetzigen Stand ab) 209, 163 und 41 s/vb. Persönlich würde ich einen Durchschnittswert der letzten Blöcke als Gebühr festlegen. Zu viel Geiz kann sich - je nach Zeitpräferenz - derzeit negativ auf die Dauer bis zur Bestätigung auswirken.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. In meinem Beispiel habe ich ja vorgeschlagen, nicht 39 sats, sondern 45 zu wählen. Sozusagen als „Puffer“ falls sich der nächste Block verteuert. Natürlich kann auch das in die Hose gehen, im schlimmsten Fall müsste man halt RBF durchführen, wobei das die BitBox-App ja leider nicht kann. Bei einer Gebühr im aktuellen Block von 39 (hoch) auf 209 zu gehen halte ich aber definitiv für nicht sinnvoll.
Dass die Wallet Software von Bitbox02 selbst kein RBF unterstützt ist echt schade. Wer RBF mit der Bitbox02 nutzen möchte kann die Bitbox02 mit Electrum oder Sparrow benutzen. Beide sind meiner Meinung nach sehr gute open source Wallets. Wie das mit Electrum geht steht auch im Blog von Bitbox: