Bei meiner BTC-Auszahlung von Binance wurde mir eine Netzwerkgebühr von 0,00062 ~ umgerechnet 23,83€ angezeigt. Hier ist es schwarz auf weiß:
Das hat auch durchaus Sinn gemacht, da die Gebühren mit den Daten von Blockchain Explorern wie mempool.space übereinstimmten.
Ich verließ mich auf die Zahlen von Binance und diversen Explorern und ging davon aus, diese 23,83€ zu bezahlen.
Also habe ich die Transaktion schließlich signiert. Bei etwas mehr sats als bei mempool angezeigt, nämlich mit 390 sats/VB ging meine Transaktion letztendlich durch.
Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass aus der vorgegebenen Netzwerkgebühr 0,00062 mir weitaus mehr (umgerechnet 76€ (!!!), mehr als das 3-fache) abgebucht wurde, und das obwohl ich die native Segwitvariante angewandt habe. Knapp 10% vom Gesamtbetrag sind jetzt weg. Das kommt einem Betrug gleich … wie komme ich dazu?!
Es kann nicht sein, dass verschiedenste Quellen auf Kosten um die 20€ hinweisen und man erst nach Durchführung der Transaktion mit solchen Überraschungen konfrontiert wird. Da ich die sat Grenze bei einer Börsenauszahlung nicht selbst festlegen kann, verlasse ich mich natürlich auf die Daten von Binance & co.
Ich frage mich schon, auf welche Daten bzw. Quellen man sich denn noch verlassen kann bzw. wie ich mich vor solchen Kostenfallen zukünftig schützen kann bzw. gibt es eine Seite wo ich die „echten“ Daten sehen kann?
Es heißt ja immer „not your keys not your coins“ aber wenn man selbst verwahren möchte kostet es viel Mühe, Zeit, und eben auch die eigenen BTC-Bestände…
Hm, das Thema hatten wir schon mehrfach hier. Entscheidend ist die Differenz zwischen Binance Guthaben und Wallet Guthaben, also wieviel kam tatsächlich von Binance bei dir in der Wallet an. Du kannst die tatsächlichen Transaktionenskosten nicht heranziehen, da es sich hierbei um eine teure Batch Transaktion handelt, weil Binance mit dieser Transaktionen mehrere Binance Kunden auszahlt. Binance wird dir in Wahrheit schon bloß nur die angezeigten 0,00062 BTC abgezogen haben, und nicht mehr.
Binance ist ein Dienstleister, nicht das Netzwerk.
Berechnet dir deine Bank 10 Cent für eine Überweisung, obwohl diese die Bank nur 2 Cent kostet, ist es auch kein Betrug …
Die Kosten werden dir angezeigt. Entweder du willigst ein, oder eben nicht. Die Netzwerk-Gebühren zahlt Binance. Du zahlst eine Servicegebühr an Binance. Wie viel der Service kostet, legt Binance frei fest.
Eine Werkstatt nimmt auch einen Aufschlag für Autoteile. Es steht dir frei, eine anderen Dienstleister mit anderen Konditionen zu wählen.
Ich verstehe diese Empörung immer nicht.
Binance ≠ Bitcoin
Du hast den „Transfervertrag“ zu den genannten Konditionen unterschrieben. Hättest du nicht tun müssen, wenn du gar nicht einverstanden warst. Hinterher beschweren ist absolut unsinnig.
Wer kauft eine Butter für 5€, bezahlt an der Kasse und beschwert sich dann draußen, dass man diese Butter nieeeee für diesen Preis kaufen wollte?
Ich habe den reißerischen Titel mal etwas entschärft.
@Dexhunter Die kann ich hier nicht teilen, aus Datenschutzgründen …
@einbaumhatzweige Du hast recht. Ich hab die E-Mails von Binance nochmal sorgfältig kontrolliert, wo in der E-Mail „Bestätige deine Auszahlung“ der Betrag, der zur Auszahlung gelangte, angezeigt wird.
In der nächsten E-Mail „Auszahlung erfolgreich“ wird der Betrag angezeigt, der jetzt auf meiner Wallet liegt, und die Differenz sind eben die angezeigten 0,00062 BTC.
Wieso werden mir im Explorer zur Batch Transaktion 0,002 BTC als Gebühr angezeigt?
Auch in der Ansicht in Ledger Live wirkt es so, als hätte ich diese 76€ bezahlen müssen.
@GBC Es wurden mir ja die Gebühren von Binance vorher vorgegeben mit welchen ich auch einverstanden war, diese wurden mir auch abgezogen.
Die eigentliche Unstimmigkeit ist -wie nun festgestellt- die Gebühr laut Block Explorer, da eine 3-fach höhere Gebühr angezeigt wird und ich nicht weiß, wie diese zustandekommt.
Du gibst Binance den Auftrag, Bitcoin an deine Adresse zu verschicken. Dafür berechnet dir Binance eine feste Gebühr. Diese wird höher sein, als die durchschnittliche Gebühr des Netzwerks. So muss Binance ihre Gebühr nicht ständig an das Netzwerk anpassen und sie gehen nicht das Risiko ein, dass sie draufzahlen und somit Verlust machen. Nebenbei wollen sie sicherlich auch etwas daran verdienen.
Im selben Augenblick wollen noch 2 andere Kunden von Binance Bitcoin an ihre eigene Adresse verschicken. Diese bezahlen ebenfalls den selben festen Gebührensatz, wie du.
Binance soll also für 3 Kunden Bitcoin an 3 verschiedene Adressen schicken. Dafür könnte Binance 3 einzelne Transaktionen, mit jeweils einem (anderen) UTXO und jeweils einem Output, über das Bitcoin Netzwerk ausführen.
Alternativ kann Binance diese 3 Aufträge in eine einzige Transaktion bündeln. Im Idealfall reicht dafür genau ein UTXO aus, um diese 3 Outputs zu bezahlen. Dadurch spart Binance etwas an Gebühren und steigert somit geringfügig ihren Profit.
Der Nachteil dieser Bündelung ist dass auf der Blockchain nicht mehr zu unterscheiden ist wieviel Gebühren jeder Einzelne bezahlt hat.
Woher soll Ledger Live oder der Blockexplorer die 0,00062 Gebühr kennen, die Binance dir berechnet hat? Diese Tools werten nur die Blockchain und dessen Gebühren aus, und daher ist das schon richtig so, dass die 0,002 dort angezeigt werden, auch wenn sie dich nicht betreffen. Es ist eben die tatsächliche Gebühr dieser Transaktion. Die 0,00062 dagegen sind keine Gebühr dieser Transaktion, sondern die Gebühr die Binance dir für diese Transaktion in Rechnung stellt.