Best practise / playbook zum smoothen auscashen gen deutsches Girokonto?

Liebe Gemeinde,

als sonst eher stiller Mitleser habe ich heute eine Frage zum Thema „ teilweise auscashen“ im Bullenmarkt. Mir geht es darum, mit einem möglichst smarten Vorgehen vorab maximal viele Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Grund-Setup ist wie folgt:

· Eingekauft wurde früher bei Coinbase, mittlerweile bei Kraken (ach ja, ein uralter Binance-Account besteht auch noch)
· Eingezahlt Richtung Coinbase/Kraken wurde immer von einem DKB-Girokonto, welches auch Gehaltskonto ist
· Parallel dazu besteht ein Diba Depot mit Extra-Konto, von dem bislang aber nichts Richtung Börsen eingezahlt wurde
· Infrage kommende Coin-Anteile sind jenseits der Jahresfrist, also steuerfrei

Erste Stufe ist die Freischaltung der Limits bei Kraken – da orientiere mich am entsprechenden Thread hier (oder spricht was dafür, die bei Kraken gekauften Coins ggf. über eine andere Börse auszucashen?). Wenn dort alles glatt läuft und anschließend die Auszahlung an das DKB-Konto ansteht: kann man das irgendwie sinnig vorbereiten?
Da es um das Gehaltskonto geht, wäre eine Sperrung seitens der Bank dringlich zu vermeiden. Andererseits nehme ich an, dass grundlegend die DKB der richtige Weg wäre, da von dort damals die Mittelüberweisungen gen Coinbase/Kraken getätigt wurde, richtig? Oder doch eher die DiBa?

Könnt ihr mir hier Hilfestellung geben/Best practices/Erfahrungen nennen, so dass ich möglichst reibungslos durch den Prozess komme und nicht mein Gehaltskonto kurzfristig verliere?

Herzlichen Dank vorab für jeden Input.

Schaff dir unbedingt ein zweites Girokonto an.

C24, Revolut, etc. So bleibst du handlungsfähig, selbst wenn dein Konto gesperrt werden sollte. Es gibt keine Garantie, dass dein Konto nicht gesperrt wird. Auch nicht, wenn du alles anmeldest etc.

Manche haben gute Erfahrungen damit, den Eingang anzumelden, bei anderen wurde vielleicht gerade weil dieser Meldung geprüft. Bei der DKB rennen gerade Mitarbeiter weg laut Nachrichten. Kann gut sein, dass weniger geprüft wird, kann sein, dass eine Prüfung ewig dauert.

Ich denke, dass du mir Vorsorge nicht weit kommst. Ich würde es riskieren und die Nachweise bereithalten.

Vielen Dank für deine Antwort, das mit dem zweiten Girokonto mache ich definitiv. Aber das Ganze jetzt mal durchgespielt:

  • ich mache eine Auszahlung, sie sperren mir das DKB-Konto
  • ich habe mir vorher ein C24-Konto gemacht und versuche, dorthin die nächste Auszahlung vorzunehmen, sie sperren mir auch dieses…

Im worst case würde also für jeden Auscash-Vorgang ein Girokonto draufgehen und ich bräuchte ständig neue Konten (was ja als Modell auch sehr schnell an ein Ende stößt). Das kann es doch auch irgendwie nicht sein, oder? De facto würde das bedeuten, ich könnte mein durch BTC Erspartes auch bei Bedarf nicht mehr in den FIAT-Kreislauf bringen, selbst wenn ich es kurzfristig benötigen würde. Und das, obwohl alles rechtmäßig erworben und steuerfrei ist. Das ist ja super düster als Vorstellung. Auch wenn man an Beispiele wie Hausfinanzierung usw. denkt.

Und eine Folgefrage: dann mehrere kleine Beträge versuchen oder einen großen? Wenn man annimmt, dass potenziell immer eine Kontoschließung droht, müsste man eigentlich direkt einen großen Betrag rausnehmen oder? Damit es sich dann wenigstens „lohnt“.

Auszahlung auf DKB ist die beste Option. Von dort ging das Geld auf die Börsen und von den Börsen geht es auch wieder zurück. Das ist ein geschlossener Kreislauf. Bereite entsprechende Unterlagen auf am besten ein Excel Sheet. DKB kann ja die Zahlungen bei sich selbst verifizieren. ING Extra Konto ist eine schlechte Idee. Da kommen auf einmal hohe Zahlungen aus dem Ausland und von dort dann wieder weg aufs DKB Referenzkonto. Das riecht für die nach Geldwäsche.

Nein, du klärst mit der DKB die Sperre und nutzt das C24 Konto in der Zwischenzeit als normales Girokonto, um handlungsfähig zu bleiben.

Die Sperre bedeutet ja nicht, dass sie dir dein Geld einfach wegnehmen.

Ich würde auf C24 auszahlen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Sperre ist zwar höher, dafür musst du nicht überall deine Bankverbindung ändern, wenn es passiert.

Du „darfst“ deine Bitcoinbestände nicht kurzfristig in Fiat benötigen. Dafür ist eine Cashreserve auf dem Konto oder ein Rahmenkredit da.

Einfach das Eigenkapital rechtzeitig auscashennund nicht Last Minute. Die Bank wird vermutlich eh keinen Nachweis über Bitcoinreserven anerkennnen.

Bei mehreren kleineren unter 12.500€ hast du den Vorteil, dass du dir die Meldung an die Bundesbank sparen kannst.

Am Ende werden aber auch mehrere Zahlungen bei der Bank auffällig sein, wenn sie nicht zu deinen regulären Kontobewegungen passen. Da ist eine große vielleicht besser, da du nur einmal „belästigt“ wirst.

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Danke auch hier für dein Feedback. Ich finde es sehr spannend, dass whoami und du scheinbar die Risikobewertung gegensätzlich seht und den Ansatz unterschiedlich fahren würdet (whoami = DKB, da „geschlossener Kreislauf“ im Bezug auf die initialen Fiat-Überweisungen auf die Börse; du = C24, um das etablierte Konto nicht zu gefährden). Leider kann ich nicht einschätzen, welche Eintrittswahrscheinlichkeit höher ist. Zudem bleibt noch die Frage: hohen Auszahlungseingang bei der Bank vorankündigen oder nicht?

Einer meiner Gedanken war zudem, wenn man nicht nur von vorübergehenden Sperrungen ausgeht, sondern direkt von Kontoschließungen ohne Angabe von Gründen seitens der Banken (scheint es ja bei diversen Leuten schon gegeben zu haben), dass einem dann natürlich nominell auf den deutschen Markt bezogen sehr bald die Möglichkeiten bezüglich neuer Kontoeröffnungen ausgehen. Sehe ich das richtig und kann man hier irgendwie vorbauen?

Das habe ich unglücklich ausgedrückt - Cashreserve im üblichen empfohlenen Rahmen auf Tagesgeld ist vorhanden. Ich meinte eher eine mögliche Zusage zu einer Immobilienfinanzierung.

Genau das habe ich potenziell vor (wobei es mir eben nicht „einfach“ erscheint) und versuche über diesen Thread möglichst alle Eventualitäten vorher gut abzuwägen. Dazu gehört für mich zentral die Frage, wie ich mit den Ungewissheiten möglicher Kontoschließungen oder -sperrungen umgehen sollte.

Danke für den Hinweis mit der Bundesbank, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm.

Angenommen, ich habe erfolgreich einen größeren Betrag von der Börse auf mein Zweitgirokonto, z.B. bei C24, ausgezahlt. Wenn ich das Geld nun von dort weiter überweise zu einem meiner anderen Konten bei einer anderen Bank, z.B. ING Extrakonto, ist das dann generell problemlos, da es von meinem eigenen Konto kommt?

Wem wurde denn bisher hier im Forum das Konto gesperrt. Das macht eine Bank nicht einfach so.

Es müssen schon viele Dinge zusammen laufen. Im obigen Fall ist doch einwandfrei erklärbar, wo das Geld herkommt und warum es sich über die Jahre vermehrt hat.

Wenn man ein frisches Konto bei einer Neobank aufmacht und dort sechsstellige Beträge empfängt oder seine P2P Bitcoin Deals abwickelt, dann ist es doch klar, dass das Konto gesperrt wird.

Arbeite in einer Bank.

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Soweit ich das bislang verstanden habe, sollte das eher unproblematisch sein. Der erstmalige Übergang von der Börse auf eines deiner Konten im deutschen Bankensystem scheint die große Hürde zu sein. Danach ist das Geld nach meinem Verständnis in gewisser Weise bereits „legitimiert“. Aber ich bin selber auf der Suche nach Antworten, daher ohne jede Gewähr.

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Ich gebe zu, das war anekdotische Evidenz und ich kann dir keine Namen nennen. Aber ich erinnere mich an Posts, wo Leuten das Konto gekündigt wurde und die wohl auch wegen Geldwäscheverdacht angezeigt worden sind und sich, ich glaube, sogar Strafvefolgungsbehörden ggü. verantworten mussten. In so eine Situation würde ich nicht kommen wollen, trotzdem bei mir alles legal und nachweisbar ist.

Das ist wahr: wenn die Bank offen für Erklärungen ist, dann kann ich alles nachweisen.

Danke für den Hinweis - das verleiht deiner Einschätzung natürlich nochmal eine anderes Gewicht.
Wie würdest du dann vorgehen?

  1. Geldeingang bei Bank vorankündigen oder nicht?
  2. kleinere Teilbeträge unter 10K mehrfach hintereinander oder (je nach Marktlage) einmal großer 5stelliger Betrag (oder sogar klein sechstellig)?

Vorher ankündigen. Sachverhalt beschreiben. Excel erstellen mit Geldausgängen zu den Börsen. Das liegt der DKB ja ebenfalls vor.

Wie du verkaufst kann ich dir nicht sagen ob alles auf einmal oder stückweise, kann ich dir nicht sagen. Aber ich rate dir nicht die Beträge zu splitten. Jede Bank arbeitet unterschiedlich aber es kann der Eindruck entstehen, dass du versuchst unter bestimmten Schwellen zu bleiben. Da du alles erklären kannst, kannst du es transparent darlegen und in einer Summe auscashen. Wenn hier Leute schreiben, dass sie das Geld kurz auf dem C24 Konto parken um es zu legitimieren… Das funktioniert nicht. Banken telefonieren :telephone_receiver: miteinander im Zweifel.

Würde es auch vorher ankündigen. Allerdings frage ich mich immer, ob das überhaupt jemand „bearbeitet“ bzw. richtig zu den Akten legt bevor da der Algorithmus auf meinen Geldeingang anspringt. Meines Wissens nach passiert die Sperrung automatisch, wenn bestimmte Parameter verdächtig sind.

Kannst du dazu was näheres sagen?
Aber natürlich macht es Sinn es anzukünden, kostet nichts.

Wenn es gesperrt wird, dann hat die Bank bereits plausible Unterlagen, die sie prüfen können.

Die Unterlagen sind am besten so gut aufbereitet, dass man das Geld mit gutem Gewissen freigeben kann.

Wenn der Verdacht der Geldwäsche besteht, bekommt der Kunde sowieso niemals sofort etwas mit, es ist sogar gesetzlich verboten :no_entry_sign: den Kunden darauf aufmerksam zu machen.

Was sind diese bereits plausiblen Unterlagen, die die Bank prüfen kann? Ich habe meine coins 3 jahre in der wallet gehabt und vor 9 jahren gekauft. Die fragen und ich gebe denen die blockpit auflistung, welche anderen Unterlagen haben die Banken selber?

Dann hast du doch einen Kaufbeleg von 2015. Idealerweise hast du auch das Geld von deinem Girokonto gesendet und hast dementsprechend sogar einen Kontoauszug, der die Überweisung zur Börse nachweist. In 2015 haben ja wirklich kleine Beträge gereicht.

Ja, die erste Bank ist grundsätzlich für die Prüfung zuständig. Allerdings können sie auch prüfen, wenn sie möchten. Es gibt keine 100%ige Sicherheit.

Aber warum überhaupt das Risiko eingehen? Du kannst doch genauso vom Zweitkonto Rechnungen bezahlen oder whatever.

Mich hat PayPal rausgeworfen. Den Grund haben sie mir nie verraten. Hat aber vermutlich nichts mit Bitcoin zu tun, da ich PayPal nicht dafür verwendet habe. Auch gibt es keine Ermittlungen, da andere Banken noch gerne mit mir zusammenarbeiten.

Oder ob sie es überhaupt können. Ich denke nicht, dass ein Mitarbeiter einfach die automatischen Prüfungen abschalten kann.

In der Theorie schon, aber eine Kontosperre ist da schon ein ziemlicher Indikator. Ohne Verdacht auf etwas Illegales können sie ja nicht einfach das Konto sperren. Viele Banken scheinen aber die eigentlich erforderliche Anzeige zu vergessen, die eine Sperre rechtfertigt. Ist irgendwie ein ganz absurdes System. Das Machtgefälle ist schon krank. Bitcoin fixes this.

Klar, für manche Dinge wäre das ok. Aber einen größeren Betrag lässt man ja nicht lange Zeit auf einem Girokonto. Das schiebe ich doch mindestens auf ein Tagesgeldkonto.

Kaufbeleg habe ich aus 2015 von einer nicht existierenden Börse bestimmt nicht mehr.

Also muss ich bei der Bank einen Ausdruck von 2014/2015 anfragen. Was ist wenn die das nicht mehr haben oder wenn das FA erst 2026 anfragen, dann hat die Bank den Kontoauszug auch nicht mehr, wegen der 10 jahres Aufbewahrungspflicht.

Hast du in jüngster Vergangenheit bzw. in den letzten Jahren Überweisungen an Exchanges? Wenn ja dann passt deine Geschichte doch für einen Dritten, der die Sache dann bewertet.

Kannst ja deiner Bank sagen, dass du den Kontoauszug nicht mehr hast, aber sie es zur Not in ihren Systemen nachprüfen können.

Das geht nicht so einfach. So altes Zeug ist archiviert und nicht standardmäßig abrufbar.

Ich würde mir nicht so viele Sorgen machen und es einfach mal probieren. Der Cashout muss ja dann auch wirklich funktionieren.

Richtig, und kannst du ja auch. Es muss ja nicht über das Hauptkonto dafür.

Es sei denn, bei dieser Bank ist auch das TG Konto oder es ist als Referenzkonto angegeben und von anderen Konten ist keine Einzahlung möglich.

Dann würde ich wahrscheinlich einfach ein zweites TG Konto eröffnen. Einfach den aktuellen Vergleich durchgehen :grin:

Die Bank ist nach meinen Informationen mindestens zur 10-jährigen Aufbewahrung verpflichtet. Meistens haben sie aber einfach alle Daten. Du selbst solltest unbedingt deine Daten nach bestem Wissen und Gewissen vervollständigen.