Bau einer Gelddruckmaschine

Liebes Forum,

seit vielen Jahren bin ich stiller Mitleser. Nun habe ich meine erste Frage, da ich dazu keine passenden Informationen finden konnte.

Ein Freund von mir ist Kleinunternehmer in Österreich. Er konstruiert und baut industrielle Maschinen mittels 3D-Druck und verkauft die digitalen Dateien dazu recht erfolgreich. Er erstellt also digitale Baupläne und 3D-Modelle, die ohne zusätzliche Kosten skalierbar sind. Das ist das Tolle an digitalen Produkten: Man erschafft sie einmal und kann sie den Rest seiner Lebenszeit ohne großen Aufwand verkaufen. Der Arbeitsaufwand nach der Veröffentlichung der Dateien ist überschaubar.

Auch die Investitionskosten sind nicht sonderlich hoch. Die meiste Arbeit erledigt das Gehirn fast zum Nulltarif beim Entwerfen und Konstruieren der Bauteile. Ansonsten wird nicht allzu viel benötigt außer Zeit.

Wenn man nun den unaufhaltsamen Strom an Euro in BTC stecken könnte, wäre das fast zu schön, um wahr zu sein. Sollte BTC weiter steigen, hätte man zwei sehr lukrative Geldquellen angezapft, die das meiste von allein erledigen. Also eine Gelddruckmaschine :thinking: Soweit zur Idee.

Mein Freund hat bereits mit seinem Steuerberater gesprochen. Dieser konnte jedoch keine konkrete Auskunft darüber geben, wie das als Kleinunternehmer geregelt ist. Im Blocktrainer-Video vom 18.12. wird erwähnt, dass BTC ins Anlagevermögen aufgenommen werden kann. Vielleicht ist dafür eine GmbH erforderlich?

Kann man so etwas als Kleinunternehmer überhaupt machen?
Mir ist bewusst, dass dies hier keine Steuerberatung ist. Natürlich würde mein Freund alles absegnen lassen, bevor er etwas in diese Richtung unternimmt.

LG

Hi, es gibt schon viele ähnliche Themen wenn du in der Suche nach „Firma Bitcoin“ suchst. z.B. Bitcoin als Firma kaufen | welche Börse?

Danke, schau ich mir an. Coinfinity bietet hierzu etwas an. Das hört sich interessant an.
LG

Also wenn das wirklich so erfolgreich ist, warum dann Kleinunternehmer?!?!

Als Kleinunternehmer hat man Steuerlich Vorteile.

Mit „ lukrativ“ meine ich das die Projektanzahl, also digitalen Files, mit der Zeit immer größer wird. Dadurch wird das Geschäft langsam aber stetig größer. Man generiert dadurch von den alten Projekten Einnahmen und die eingesetzte Zeit für neue Projekte wird immer effizienter.

Ähhm nein?!? Man hat höchstens weniger Aufwand für Verwaltung, aber steuerlich sehe ich keine Vorteile. Eher im Gegenteil.

Kein Vorsteuerabzug: Betriebsausgaben sind teurer.
Weniger attraktiv für Geschäftskunden: Keine absetzbare Umsatzsteuer.
Umsatzgrenzen müssen eingehalten werden.
Wenn man Werbung schaltet zahlt man zusätzlich noch die Steuern durch Reverse Charge.

Warum ich das weiß? Ich war selber KU.

Sorry wenn ich hier so vom Thema abschweife :v:

Ich war auch mal Kleinunte

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Du hast grundsätzlich schon recht.
Wenn nicht viele Betriebsausgaben anfallen und nur an Privatpersonen verkauft wird sollte es jedoch schon einen Vorteil aufweisen da man keine Umsatzsteuer angeben muss. Dadurch kann man günstigere Preise anbieten.
Wenn man dann durch BTC Käufe den Gewinn unter die Grenze der Sozialversicherung drücken kann ist das ein Vorteil.

Ja doch, die allermeisten Kleinunternehmer, die oft ja kaum Ausgaben haben, fahren damit viel besser und sparen sich bis zu mehreren tausend Euro Steuern. Wenn man doch besser ohne fährt kann man dann immernoch verzichten und hat noch mehr Bürokratie :wink:

Achtung! Kleinunternehmerregelung betrifft nur die Umsatzsteuer. Anlagevermögen gibts nur in der Einkommensteuer. Hat also damit gar nix zu tun.

Wenn man das verdiente Geld entnimmt und die Coins privat kauft, sollten diese m.E. auch nicht dem Unternehmen zugeordnet werden. Also kannst du die Coins ja privat halten, wenn es richtig deklariert wird. Aber nur meine Meinung.
Wie das das Finanzamt aber in 2 Jahren sieht, kann dir keiner sagen.

Kannst du darauf etwas näher eingehen? Es wäre interessant zu wissen, ob man durch Käufe mit BTC den Gewinn unter die Sozialversicherungsgrenze drücken und dadurch viel Geld sparen könnte.

Verstehe ich nicht. Wenn ich MwSt erhebe werden einfach nur drauf geschlagen und abgeführt. Die zahle ich ja nicht drauf.

Als KU kann ich günstiger anbieten, korrekt. MwSt würde aber eh nur aufgeschlagen und angeführt werden. Firmen kaufen ungern bei KU weil die sich dann nicht die Vorsteuer wieder holen können, also unattraktiv.
Spätesten wenn du du B2B Geschäfte machst weil du zum Beispiel Werbung auf Google oder Meta schaltest, wird’s teuer. Denn dank Reverse Charge nach §13b darfst du die MwSt zahlen dir aber nicht wieder holen.

Als Unternehmer habe ich ja nicht den Anspruch unter 22k zu bleiben.

Hast mit deinen Aussagen vollkommen recht.

In der Praxis ist es aber so, dass nix draufgeschlagen wird. Man hat seinen Preis für seine Dienstleistung und dann kommt es eben drauf an, ob die darin enthaltene Umsatzsteuer erhoben wird und dem Finanzamt gehört oder dir.

Klar kannst du die Steuer dann nochmal draufschlagen. Aber wenn das die Kunden mitmachen, hättest du von Anfang an höhere Preise verlangen können.

Auch richtig, dann kommt man meiner Erfahrung nach, ohnehin schnell über die (inzwischen) 25.000€.

Ich hatte mich auf richtig kleine Unternehmer bezogen, dort verzichtet kaum einer auf diese Regelung wegen 200€ Vorsteuerabzug, zahlt dann dem Steuerberater aber 400€ mehr, weil der jetzt auch noch eine Umsatzsteuererklärung machen muss…

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