Auscashen von Bitcoin für Hauskauf - Herkunftsnachweis bei mehreren Quellen auf einer Addresse

Hallo zusammen,

ich war bisher immer nur stiller Mitleser in diesem Forum, aber heute muss ich mich selbst mal an die erfahrenen Leute hier im Forum wenden und um Rat bitten.

Ich habe mittlerweile eine ansehnliche Summe Bitcoin zusammen gespart und mein Ziel, auf das ich hingearbeitet hatte, war ein schönes Haus zu kaufen, damit ich für den Rest meines Lebens mietfrei wohnen kann und finanziell im Wesentlichen abgesichert bin. Tatsächlich bin ich jetzt an dem Punkt angekommen, an dem ich mir diesen Traum verwirklichen könnte und sogar noch eine kleine Reserve hätte. Der Hauskauf würde aber idealerweise erst in 2-3 Jahren anstehen und bisher lief der Bitcoinkurs ja auch fabelhaft, sodass ich dachte ich würde einfach noch mit dem Auscashen warten und noch länger vom Halten profitieren.

Letzte Woche hatte ich aber ein Gespräch mit einem Bekannten, der bei einem Assetmanager im Controlling arbeitet und dessen Meinung ich sehr schätze. Irgendwann kamen wir mal wieder auf das Bitcointhema und ich habe ihm zum ersten Mal von meinem persönlichen Bestand erzählt (soll man nicht machen, ich weiß…). Ich will jetzt nicht unnötig ins Detail gehen, aber er hat mich davon überzeugt, dass es wohl doch besser wäre sofort auszucashen, weil er mittelfristig für Bitcoin schwarz sieht. Dann könnte mir im Bezug auf meinen Hauskauf Nichts mehr passieren.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:
Ich habe in den letzten 5 Jahren immer mal wieder auf Kraken BTC gekauft und auf meine Coldwallet übertragen. Diese Käufe sind auch alle dokumentiert.
Zusätzlich habe ich aber auch noch einen sehr alten Bestand in etwa der selben Höhe noch aus der Zeit vor den BCH/BSV Forks. Von diesen Bitcoin habe ich keinerlei Herkunftsnachweis, und sie stammen von meinem Anteil in der Mitwirkung in einem Miningpool.
Beide Bestände habe ich auf eine einzige Addresse in meiner Coldwallet übertragen. Dort sind sie jetzt quasi „gemischt“.
Hat jemand Erfahrungen mit solch einer Situation und weiß wie ich jetzt am besten verfahre? Mir geht es nicht darum Steuern zu sparen, sondern ich möchte einfach nur so schnell wie möglich auscashen und im Nachhinein keinerlei Probleme mit dem Gesetz bekommen.
Vielleicht bin ich auch unnötig ängstlich oder paranoid, aber wenn man sich z.B. den aktuellen Fall von Roger Ver anschaut, kann man es schon mit der Panik zu tun bekommen.

Verstehe deine Sorge. Vielleicht kann ich ja eine schon nehmen: Roger Ver ist bzw. war US-Amerikaner und diese sind auch außerhalb der USA verpflichtet, eine US-Steuereklärung abzugeben. Ich denke seine Probleme mit dem US-Finanzamt bezieht sich auf die Zeit als er US-Amerikaner war und hier (wahrscheinlich) nicht alles korrekt deklariert hat. In Deutschland kann so ein Szenario nicht eintreten. Viel Erfolg und Glückwunsch!

Hast du noch irgendwelche Zugänge/Beweise sonstwas zu diesem Miningpool von früher? Das sollte doch reichen für ein Herkunftsnachweis - denke ich.

Du besitzt wohl dann auch die gleiche Höhe an Coins auf der BCH und BSV Blockchain. Diese würde ich tatsächlich jetzt schon in Fiat oder BTC umtauschen.

Natürlich tut er das. Ich mein welche ordentliche deutscher Assetmanager tut das nicht seit bald 20 Jahren, und vermutlich auch die die nächsten 20 Jahre ;-)

Ich würde sagen hier passt das beliebte „Das kommt darauf an“. Wenn wir hier über 1 Bitcoin reden der seit pre-2017 da nachweislich unbewegt rumliegt war das damals der Gegenwert von bestenfalls ein paar hundert Euro - das wird schwierig dir da große Ambitionen zur Geldwäsche anzuhängen. Wenn das dagegen schon damals grössere Summen waren, sieht das anders aus.

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Leider nein.
Laut den Transaktionen auf meine Coldwallet-Addresse war das im Jahr 2015. Damals hat sich ja noch keiner um (steuer-)rechtliche Fragen Gedanken gemacht.

Das könnte ich wohl tun, aber für diese Bitcoin stellt sich doch genau dieselbe Frage, wie für die BTC oder nicht? Nur dass es hier natürlich deutlich geringere EUR-Beträge sind. Ich würde ungern übereilig irgendwelche Steuerereignisse hervorrufen, durch die ich dann beim Finanzamt schon auf den „Kieker“ komme.

Das wirst du jetzt vermutlich nicht hören wollen, aber der ganze Steuerkram verjährt nach 10 Jahren zum Jahresende. Wenn das 2015 war wird sich deren theoretisches Interesse ab dem 01.01.2026 massiv verringern.

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Die Hardforks liegen mehr als 1 Jahr zurück. Anscheinend ebenso deine letzten Käufe, daher solltest du dir von der Steuer her keine Sorgen machen.

Um sicher zu gehen, würde ich das irgendwo einmal sauber dokumentieren, so dass es für Dritte nachvollziehbar ist. Anhand der TX ID kannst du die Daten ermitteln.

Ich möchte dir aus eigener Erfahrung mit Immobilien den Tipp geben, dass du für maximale Planungssicherheit tatsächlich den Betrag auscashen sollst, den du dann brauchst (30 % Puffer on top)

Spekulieren ist sehr ungünstig, da es gegen dich laufen kann.

Tatsächlich liegt mein letzter Kauf auf Kraken nur ein halbes Jahr zurück, für den Rest sollte es aber so sein wie du sagst.

Danke, so in etwa habe ich es auch vor. Ich habe mir ein Budget für das Haus von etwa 600k gesetzt und werde etwa 750k auscashen.

Dein Controller Freund gibt den richtigen Tipp.
Du hast das Geld dann heute sicher, so sollte man bei Immobilien immer vorgehen. Wenn es einen 80% Dipp gibt, musst du 5x so viele Coins verkaufen.

Allerdings ist es unsicher, dass du für 600k deine Immobilie in 2-3 Jahren bekommst, das bezweifle ich stark.

Und es ist nicht klug zu schreiben, dass du so viele Coins besitzt.

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was hat dein freund denn als grund dafür genannt, daß er schwarz sieht? meint er langfristig im sinne von bitcoin geht auf 0, oder irgendwelche infos die er intern hat, oder was war es.

ach ja und ich wollte noch sagen. nur weil mehrere UTXOs auf einer adresse liegen. sind sie noch nicht ‚vermischt‘. sondern du kannst UTXOs auch einzeln und separat per coin control übertragen oder freezen.

Waren einige Punkte dabei, aber kurz- und mittelfristig waren es hauptsächlich die Aktivitäten von Michael Saylor, die seiner Meinung nach eine üble und nicht nachhaltige Exitstrategie aus Microstrategy darstellen. Das Unternehmen verliert seit mehreren Jahren immer mehr Marktanteil an Microsoft u.A. und aus dem Nichts wird Saylor zum BTC Prophet und gibt hunderte Stunden Online-Interviews, um die Leute zu bekehren. Er kauft BTC auf Pump und durch neues Geld aus Ausgabe neuer Aktien und treibt den Preis von BTC und MSTR damit in die Höhe. Er selbst und einige Leute, die ihm nahe stehen, verkaufen derweil signifikante Anteile ihrer Aktien. Er denkt das kann nicht mehr all zu lange gut gehen und die Chancen, dass der US-amerikanische Steuerzahler in Form einer Reserve einspringen wird, um das ganze noch einiges höher zu treiben, hält er für äußerst gering.
Einen ähnlichen Schwindel hätte er auch zur Zeit der Dotcom-Blase in Form von Buchhaltungsbetrug betrieben und sich auf Kosten der Aktionäre bereichert.

Ich kann nicht alle seine Argumente perfekt wiedergeben und stimme ihm nicht überall zu, aber er hat mich zumindest überzeugt meine Schäfchen ins Trockene zu bringen. Mir ist klar, dass ich dabei eventuell einiges an Profit liegen lasse, aber ich bin davon überzeugt, dass alles Geld über ein gewisses Maß nicht wirklich zur Zufriedenheit beiträgt und dieses Maß habe ich jetzt schon überschritten.

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vielen dank, das ist wirklich sehr spannend. ich muß gestehen daß ich saylor zwar sehr mag, daß er mir aber gleichzeitig doch ein wenig suspekt ist. und daß der aktienmarkt doch arg überhitzt ist, ist auch ziemlich deutlich zu sehen. ein analyst geht davon aus daß sich eine aufwärtsbewegung die über 100 jahre als ist bald zu einem ende kommen könnte. was dann los ist, wird wohl alle vorstellung sprengen.

ich würde mich zwar als hodler bezeichnen wollen, aber mir wird ganz mulmig, wenn ich daran denke, daß meine position massiv ins minus kommt. da ich aber erst seit kurzem dabei bin, wäre es mir für einen verkauf noch zu früh. also augen zu und durch :face_with_peeking_eye:

Daß Michael Saylor sehr viele Menschen sehr unglücklich machen wird, befürchte ich auch. Für Bitcoin könnte sich dann anlog des FTX Disasters zwar eine Golden Opportunity ergeben, das ist aber nur toll, wenn man dann keine Buchverluste realisieren muss.

Folgende Möglichkeiten gibt es…

  1. Anstatt das Haus Bar zu kaufen, kannst du die Summe in einen ETF investieren und für das Haus einen Kredit nehmen. Dann kann der ETF per Entnahmeplan den Kredit tilgen und am Ende hast Du i.d.R mehr davon. Einfach einen Baufinazierer dazu befragen.

  2. Wenn du dich bei einer neuen Exchange registrierst und deine Coins dort verkaufen möchtest, dann wollen sie als Belege die Daten der alten Exchange sehen.
    Deine alte Exchange, weiß davon nichts

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Was gibt es besseres als ein Haus bar zu kaufen. Es geht doch, darum sich keine Gedanken mehr zu machen. Beim ETF hast du ein unkalkulierbares Kursrisiko. Beim Barkauf lebst du für den Rest deines Lebens garantiert mietfrei.

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Wie lief das denn letzten Endes mit dem Auszahlen? Was wollte die Bank alles für Nachweise haben und wie hast du das gemacht?

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Idee: Haus mit Fiat kaufen. Btc halten, fiat Kredit mit einem Bruchteil der btc in 10 Jahren den du jetzt zahlen müsstest ablösen.

Man kann es nicht klar genug sagen: seine btc für ein Haus zu verkaufen ist kein schlauer move.

Aber hey, das ist am Ende eine persönliche Entscheidung.

Was ist aus dem Plan geworden?

Warum sollte es einfacher sein für seine bitcoin nen Kredit zu bekommen als bitcoin zu Fiat zu machen oder damit nen Haus zu kaufen

Am Ende tauscht man ja trotzdem bitcoin gegen Fiat und muss Nachweise bringen auch für den Kredit wo die bitcoin herkommen.

Hab ich nicht gesagt. Ich habe gesagt er soll alle seine btc einfach behalten und wie jeder „normale“ Hauskäufer einen Kredit aufnehmen.

Es war nicht die Rede davon für srine bitcoin einen Kredit zu bekommen.

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