Artikel im Münchner Merkur

Das mag zwar stimmen, aber stell dir vor du hast schon 100 Miner gekauft. Willst du sie sofort wieder verkaufen nur weil der Bitcoinpreis mal ein wenig zu niedrig ist? Oder kannst du diese erstmal anders finanzieren und die Bitcoins später zu einem höherem Preis verkaufen?

Das sind alles individuelle Aspekte die in die Entscheidung jedes einzelnen Miners einfließt, nicht nur der aktuelle Verkaufskurs.

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Hab ich auch vorhin so gedacht. Aber wenn man nochmal drüber nachdenkt machen die Miner mit dem minen dann mehr Verlust als wenn sie einfach rumstehen.

Das hängt wie gesagt von der Zeitpräferenz ab. Du denkst in Fiat-Standart und zu kurzfristig.

Nimm dir einfach mal ein kleines Beispiel:
Stell dir vor du hast ein Bitcoin Miner der 200€ im Monat an Strom kostet.
Dieser Miner gibt dir dafür jeden Monat 0,01 Bitcoin.

Wenn du diese Bitcoins sofort jeden Monat wieder verkaufen musst um den Strom zu bezahlen, dann erhältst du momentan dafür genau 0,01 BTC * 20000€/BTC = 200€

Mit diesem Beispiel wärst du also genau plus minus Null, aber du hattest Aufwand, musstest die Mininghardware bezahlen usw. Aber du könntest auch einfach die 200€ Strom weiter bezahlen und sammelst die Bitcoin. Wenn du sie in einem Jahr verkaufst, wo der Preis vielleicht wieder bei 40000€/BTC liegt, dann hast du 12*0,01 BTC * 40000€/BTC - 12 * 200€ = 4800€ - 2400€ =2400€ Gewinn gemacht.

Im Enteffekt ist das Mining genauso wie ein Sparplan anzusehen. Du bezahlst jeden Monat den Stromanbieter und du erhällst dafür eine Wahre. Momentan ist diese Wahre noch sehr volantiel und es stellt sich immer die Frage ob es nicht billiger gewesen währe sie direkt zu Kaufen als sie über den Strom und die Hardware zu minen, aber ob es sich rentiert oder nicht hängt von sehr vielen individuellen Faktoren ab.

  • Wie wichtig ist es dir KYC-freie Bitcoins zu erhalten?
  • Wie hoch sind die Stromkosten?
  • Wie lange kannst du Bitcoin halten bevor du sie verkaufen musst? (Wie abhängig bist du von der Volatilität oder kannst du dir die Hochpunkte aussuchen wo du verkaufst)
  • Wie viele Steuern musst du für das Mining bezahlen, wie viele steuern fallen für ein Verkauf an?
  • Hast du eine andere Einnahmequelle, die du mit Miningverluste gegenrechnen kannst?

Und bestimmt noch viele andere individuelle Punkte wie zB. wie Technikbegeistert bist du um deine eigene Mininghardware zu betreiben, wie viel spaß macht die Anlage, kann ich die Abwärme Nutzen und zB. das Haus wärmen usw. All diese Punkte werden von jedem Mining-Betreiber durchdacht und gegeneinander abgewogen bevor er zum Schluss kommt ob es für ihn sinvoll ist zu minen oder es lieber nicht zu tun.

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Du denkst viel zu kompliziert. Wenn du einen Miner hast und 25000 Euro für Strom zahlst um einen BTC für 20000 zu minen, dann tust du das nicht. Auch wenn du den BTC drei Monate später vielleicht für 100000 verkaufen kannst.
Wenn du der Meinung bist, das BTC steigt, kaufst du ihn für 20 k an der Börse, nicht für 25 k mit eigenem Strom. Das wäre dumm und Profis sind nicht dumm.
Der einfache Gedanke ist fast immer der richtige. Das KYC Argument passt, nur haben Profis kein KYC Problem.

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