Anzahl real existierender Bitcoin versus Menge der gehandeleten Bitcoin

Hallo, ich würde gerne diskutieren, ob ETF’s auf „Papier“ nicht auch mehr Bitcoin ausweisen, als sie im Bestand haben. Kann es sein, dass es damit ähnlich wie bei Gold aussieht und der auf Papier gehandelte Bestand in der Realität nur teilweise vorhanden ist? Themen wie Beleihung von BTC sind doch in dieser Hinsicht eine Gefahr, dass genau das passiert? In diesem Fall würde ja dann auch der Kurs von BTC nicht dem tatsächlichen Bestand von BTC entsprechen. Oder ist diese Annahme falsch? Wer kann denn garantieren, dass der Bestand derer, die damit handeln immer 1:1 gedeckt ist? Freue mich auf Kommentare und Anregungen zu dieser Sache, viele Grüße

Bei ETF’s eher unwahrscheinlich.
Enge Regulatorien und Verwahrung durch Custodian.

Ja, weil Futures bspw. ja gar nicht mit dem Asset hinterlegt sein müssen. Insofern kannst Du Dir sicher sein, dass „mehr BTC“ gehandelt werden.

Ja. Rehypothecation ist sicher ein Problem. Du wirst als Otto-Normalverbraucher dort immer unzureichende Tranzparenz haben.

Die Lösung: Self-custody.

Wenn sich der Preis in einer Extremsituation entkoppeln sollte, dann bist Du mit Deinen selbstverwahrten BTC sicher.

Jein. Paper Bitcoin sorgen (auch) für Liquidität und tragen zur Preisfindung bei. Eine krasse Abweichung passiert kaum, Stichwort: Arbitragehandel.

Garantieren ist schwer. 100% Sicherheit hast Du nie. Am nächsten kommst Du dem mit Self-Custody.

Aber bei Futures und anderen Derivaten weißt Du ja häufig, dass diese nicht gedeckt sind. Es ist eben eher eine Art Versicherung als ein Bitcoin-Anteil. Anderes Produkt eben.

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Die Selbstverwahrung ist sicherlich ein gutes Mittel. Aber was ich nicht verstehe: auch meine selbstverwahrten BTC unterliegen ja dann diesem Effekt, dass der aktuelle Kurs aufgrund dieser Problematik deutlich geringer ist, als er wäre, wenn der Kurs 1:1 den Bestand abdecken würde. Kann man davon ausgehen, dass dieser Effekt auch mitverantwortlich dafür ist, dass der BTC-Kursverlauf nicht mit den vielen guten Nachrichten zu korrelieren scheint und oft seitwärts läuft? Wenn man diesen Effekt „herausrechnen“ könnte: wo müsste denn der BTC Kurs liegen? Bei Gold sagen ja Experten auch, dass der tatsächliche Bestand einen Goldpreis von ca. 3 x zur Folge hätte.

Vergiss einfach die „Fiat Werte Denke“ die SAT/BTC die du kontrollierst und sicher verwahren tust sind entscheidend.

Ich kenne das aktuelle Short-Volumen gerade nicht, aber davon ist es imho stark abhängig.

Papier-BTC können ja sowohl preistreibend als preissenkend wirken.

Das weiß nur die liebe Glaskugel.

Alles kann mitverantwortlich für den gegenwärtigen Preis sein. Schließlich entsteht der Marktpreis ja aus der Summe aller Marktteilnehmenden mit entsprechend vielen Effekten.

Du schreibst so als würden Paper-Bitcoin den Kurs dauerhaft abwerten. Das ist denke ich nicht unbedingt richtig.

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Der Unteschied ist, du weisst zu jedem Zeitpunkt wieviel Prozent des realen Supply du besitzt. Bei keinem anderen Asset kannst du dir sicher sein. Ausserdem ist der Preis in FIAT nicht der Wert, sondern nur ein aktueller Indikator dafür wieviel jemand anders im Schnitt bereit ist dir dafür zu geben. Wenn viele den realen Wert eines gutes nicht kennen, ist er möglicherweise stark unterbewerten, in schlechtem Geld (welches man ja eh nicht will)

Hmmm - der reale Supply…dann wird ja plötzlich auch die Frage relevant, auf wieviele BTC von diesem reallen Supply (also was alles bereits durch Mining erzeugt wurde) überhaupt noch ein Zugriff möglich ist. Aber ich verstehe den Vorteil gegenüber andererer Wertspeicher wie Gold

Also scheint es überhaupt kein Problem zu sein, dass der gehandelte Bestand oft über dem realen liegt? Ist das nicht auch eine Gefahr? Kann das nicht dafür genutzt werden, den Kurs zu „manipulieren“? Ich habe manchmal den Eindruck, dass trotz vieler positiver Nachrichten der Kurs nicht in der Form reagiert, wie er es bei dieser Nachrichtenlage vor 3-4 Jahren getan hätte. Heute haben wir jede Menge mehr Fionanzprodukte auf BTC-Basis, als in der Vergangenheit. Ist das denn eine Gefahr einer zunehmenden Entkoppelung und wenn ja, wer profitiert davon? Oder kann das auch bewusst genutzt werden, um Kurse zu beeinflussen? Wie gesagt, ich bin kein Spezialist, versuche nur, das Große und Ganze zu verstehen und auch die Risiken besser zu kennen.

Definiere bitte einmal was Du unter „gehandeltem Bestand“ verstehst und wo Du diese Messgröße ablesen kannst?

Für alle Gläubiger, ja. Wenn Leute gehebelt irgendwelche Future Positionen aufbauen, dann kann es schon mal crashen, aber das ist dann ja allen egal, die ihre BTC selbst verwahren.

Beim Platzen der Immobilienblase in den USA (Subprime) haben sich die Meschen verbrannt, die eben solche Hypothekenkredite hatten. Wenn Du ein abbezahltes Haus hattest, dann hat Dich das ja erstmal auch nicht gejuckt.

In der Theorie klar. Theoretisch könnte die Zentralbank BTC kaufen und verkaufen, um den Preis zu „stabilisieren“. Passiert das? Ich denke nein.

Und natürlich können Akteure kurzfristig den Preis beeinflussen, aber Futures haben Fälligkeiten und irgendwann musst Du Deine Position halt auch wieder schließen.

Ich habe das Gefühl, dass sich das hier manche wie Malen nach Zahlen vorstellen und man manipuliert sich den Kurs dahin, wo man ihn gerade hinhaben möchte. So leicht ist das aber nicht.

Weil Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen und nicht Nachrichten und Hopeium.

Futures bspw. können ja in beide Richtungen entkoppeln. Es profitiert immer derjenige, der aufs Richtige Pferd setzt. Aber grundsätzlich ist gegen Futures doch erstmal nichts einzuwenden. Ob Du Dich jetzt gegen Unwetter absicherst und Weizen-Futures kaufst oder eben BTC Futures. BTC und Weizen werden beide ganz unabhängig davon ihren Preis aufgrund von Angebot und Nachfrage haben. Hast Du Weizen und BTC im Keller, dann können Dir die Futures ja auch am A.. vorbeigehen.

Frage des Kapitals, das jemand hat. Aber niemand hat eben unendlich Vermögen. Und man sollte das ganze natürlich auch immer spieltheoretisch betrachten. Man kann sich damit auch ordentlich die Finger verbrennen. Was machst Du denn, wenn Du super viele Short-Positionen eröffnest, aber der Kurs einfach nicht nachhaltig fällt. Irgendwann musst Du Deine Positionen schließen. #Gamestop

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Der letzte Taucher im Chart konnte mit den 80‘000 BTC die den Markt geflutet haben erklärt werden. (sofern es so war) Diese „Aktion“ dauerte keine zwei Tage. Ja es ist schwieriger geworden weil grosse Mengen bewegt werden und viele darauf scharf sind.