Allianz-Studie - Gefühlte 18% Inflation

  • Es liegt im Auge des Betrachters: Gefühlte Inflation ist dreimal höher als die tatsächliche Teuerungsrate
  • Deutschland mit Inflationsrate 6,1% (gefühlt: 18 %)
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Diese offensichtlich verkehrte Wahrnehmung muss an der Hitze liegen… :smirk:

Eine Inflation von 6% heißt also was vorher 1,00€ kostet, kostet durch die Inflation 1,06€? Und etwas was 3,00€ kostete kostet jetzt nur 16 Cent mehr? Das entspricht nicht dem wie sich Lebensmittelpreise entwickelt haben. Heißt dann das ist überwiegend keine Inflation sondern ausgefallene Produktionsketten und teurere Produktionsmittel. Ich denke die meisten machen da keinen Unterschied und nehmen die volle Preissteigerung als Inflation wahr. Was ich auch verstehen kann. Die Erklärungsversuche zu den Preisentwicklungen wirken insgesamt wenig nachvollziehbar. Offenbar ist das ja wie eine Naturkatastrophe mit den Lieferketten und Rohstoffen. Gibt keine Verantwortlichen, niemand hat was falsch gemacht, das Wirtschaftssystem ist nicht defekt und Inflation ist nur 6,1%. :roll_eyes:

Das Gefühl der Menschen ist halt einfach falsch.

Das Problem ist, dass Menschen den Jahreswechsel nicht fühlen können und einfach die Inflation 2022 mit der Inflation 2023 addieren statt sich an den festgelegten Wirtschaftsjahren zu halten.
Der zweite Fehler, den die Menschen machen ist, dass sie auf die Preise im eigenen Einkaufwagen oder noch schlimmer auf das Geld auf dem Konto schauen statt auf den offiziellen Warenkorb.

Ironie off.
Es ist doch vollkommen klar, dass mit einem statischen Warenkorb keine echte Inflation berechnet werden kann. Ebenso übertreiben Gefühle. Denoch hat jeder Bürger eine persönliche Inflation je nachcdem ob er noch auf andere Produkte zurückgreifen kann oder nicht. Und die mittlere ware Inflation liegt irgendwo dazwischen.

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Da ich 90% meines Einkommens in Bitcoin investiere ist meine persönliche Inflation der letzten zwei Jahre deutlich gefallen.

Die Leute sollen einfach weniger essen ich habe gehört ein reduzierter Stoffwechsel sei so gesund

Die offizielle Inflationsrate ist natürlich schöngerechnet.

Als ganz blödes und einfaches Beispiel nehmen wir einmal an, im Warenkorb zur Inflationsberechnung gäbe es nur Fernseher und Lebensmittel.

Der Preis für Lebensmittel steigt um 20% und der Preis für Fernseher sinkt um 20%.

Logik jetzt: Super! 0% Inflation.

Die Lebensmittelpreise sehen wir ständig. Ohne Nahrung sterben wir. Ohne einen neuen Fernseher kann man gut (vielleicht sogar besser? :slight_smile: ) leben.

So ist natürlich die gefühlte Inflation höher.

Es wäre gut, die Milchmädchenrechnungen sein zu lassen und die Inflation an der echten Inflation zu bemessen. Nämlich an der Geldmengenausweitung.

Aber dann können Regierungen sich die Zahlen icht mehr so gut schönrechnen…

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Oder sie erinnern sich in dem Fall noch an die Preise von den Jahren vor dem Stichjahr und kumulieren.

Gefühlt ist die Welt fast immer schlechter als sie in Wahrheit ist, weil das Schlechte hängen bleibt und dadurch in Gedanken laufend verstärkt wird. Analog dazu: Von allen Sorgen, die man im Leben je hatte, haben sich relativ gesehen wohl die wenigsten bewahrheitet. Und trotzdem sagen viele die Welt ist doof, eben wegen (u.a.) diesen Sorgen.

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Die Zahl stimmt doch ziemlich genau. Zumindest für die Jahre 2020 und 2021 betrug die Geldmengenausweitung im Durchschnitt 17,5%.
Siehe M2 | FRED | St. Louis Fed