10 Punkte Plan zur effizienten Ausbeutung eines Planeten

Vor einigen Jahren bin ich über ein Video gestolpert, das Geld erklärt. Jetzt nach dem Bitcoin-Standard und ein paar Jahren Bitcoin begreifen ist mir dieses Video wieder in den Sinn gekommen und ich habe es tatsächlich wieder gefunden. Es handelt sich um eine Diplomarbeit aus dem Jahr 2005.
Ich finde es sehr gut gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=2M3Y_HaST2w

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Ist das Video zu lang?

Evtl. für die ziemlich junge TikTok generation, aber ich finde passen. Man kann ja einfach die Geschwindigkeit erhöhen.

Hab das Video auch vor einer Weile gesehen und finds ziemlich gut, das es einige Mechanismen des Geldsystems einfach erklärt.

Etwas problematisch ist evtl. nur, dass es so aussieht als würde alles gesteuert werden von einer Entität, dem „Alien“ und weniger wie ein selbstläufer, da es kein besseres Geld gibt.

Super, ich hätte es nicht besser sagen können. Ich bin auch der Meinung, dass hinter allem keine Identität steckt. Aber so ist es halt witzig erklärt. Bitcoin muss in diesem Kontext,meiner Meinung nach, nicht unbedingt eine Besserung bringen. Wenn Bitcoin die Rolle von Gold einnehmen würde, dann würde ja alles beim alten bleiben.

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Es gibt einen Grundgedanken wie das Geldsystem funktioniert, aber das Beispiel in 5:50 ist leider zu grob vereinfacht: Selbst wenn mehr Geld verliehen wird als existiert muss es keine weiteren Kredite zur Folge haben!

Das wird immer als Paradox dargestellt, dabei hat die Annahme einen Schöhnheitsfehler:

  1. Es ist unrealistisch dass alle Kreditnehmer gleichzeitig ihre Schulden zurückzahlen müssen sodass nie mehr Geld bezahlt werden muss als es gibt

  2. Die Kredite innerhalb der Laufzeit getilgt werden können.

Einfaches Gegenszenario mit nur zwei Geldteilnehmer, einer leiht sich 1000€ für 10% Zinsen, dann muss er 1100€ zurückzahlen. Da es aber nur den Geldverleiher und den Kreditnehmer im System gibt gibt es nur 1000€ von denen 1100€ zurückgegeben werden müssen. Wie geht das? Ganz einfach, das Geld wird nicht nur verliehen damit es rumliegt, es wird gleichzeitig benutzt um Handel zu betreiben. Während der Kreditnehmer also Arbeiten geht um Geld zu verdienen kauft ihm der Geldgeber regelmäßig seine Arbeit ab. Z.B. kann im ersten Monat 100€ zurückgegeben werden sodass es nur noch 1000€ Schulden sind und der Geldgeber kauft sich von diesen 100€ im Verlaufe der Fälligkeit Waren oder Dienstleistungen im Wert von 100€ vom Kreditnehmer. Dann kann der Kreditnehmer problemlos seine Schulden mit nur 1000€ bezahlen. Vielleicht ist das Beispiel einfacher wenn ihr die €‘s als Geldeinheit mit Möhren oder Äpfel als Geld austauscht. Es gibt jemanden der sich 1000 Äpfel leiht, aber irgendwann 1100 Äpfel zurückgeben muss …

Dieses System ist wie im Video beschrieben eine Umverteilung von Macht vom Kreditnehmer zum Kreditgeber aber es ist eine falsche Folgerung dass man immer zwangsweise einen neuen Kredit benötigt und somit immer größere Geldmengen benötigt. Im Gegenteil, sollten die Kreditnehmer gut miteinander Handel treiben und wirtschaften kann die Geldmenge und die Kredite sogar zurückgehen.

Das Problem ist ehr, dass die Kreditgeber so von den Krediten profitieren, dass sie die Macht bekommen um den Leuten immer noch mehr Kredite unterzujubeln und sogar ein festes Inflationsziel angeben: 2%. Wenn sie dieses Ziel erreichen erhalten sie immer 2% aller erarbeiteten Werte und haben somit eine gute und einfache Machtquelle.

Zusätzlich, dass es nie nur einen Geldherausgeber gibt, sondern viele Banken ist das System ehr eine neue Aristokratenschicht mit einer neuen eigenen Steuer (Cantilioneffekt und Inflationsgewinne) gegen die sich die Bewohner nicht wehren können weil diese Umverteilung automatisch eingesammelt wird. Die Bewohner können ihr Geld hinter der Feuerstelle vergraben und werden doch durch Inflation enteignet.

Aber was ich halt nicht mag ist, dass Populärwissenschaftlich immer gesagt wird: der Zins ist das Problem. Das halte ich für falsch, der Zins ist die Gegenkraft dass die Geldmenge und somit die Inflation nicht zu sehr wächst! Wie oben erwähnt ist es eine Fehlinterpretation dass sich Menschen das Geld nur leihen um es liegen zu lassen. Dementsprechend kann man nicht einfach sagen das Geld entwickelt sich Exponentiell immer weiter nach oben. Was wir in den letzten 10 Jahren erlebt haben ist aber die Phase der 0-Zins-Politik. Die Banken oder Aristokraten können sich also Kredite für Nichts leihen, teilweise sogar negative Zinsen: 1000€ Leihen und 900€ zurückzahlen, wer sagt da nein?

Und diese Steigende Kreditlast dann auf einmal mit Zinsen zu belegen, das ist das Perfide gewesen. Erst Geld verleihen mit dem Versprechen es gibt keine Zinsen (oder nur sehr geringe) und dann die Zinsen drastisch erhöhen. Wir sind in einer Situation, in die die Geldpolitik (Aristokratenschicht) alleine uns hinein manövriert hat weil die Bevölkerung es zugelassen hat dass das eigene benutze Geld manipuliert werden kann.

Aber wenn es konstant immer 10% Zinsen gewesen währen, dann würde es diese großen Schuldenberge heute nicht geben, weil sich die Leute entweder nicht so viel Geld leihen würden oder die Geldverleiher merken würden dass sie das Geld vom Kreditnehmer nie wieder zurück bekommen. Beides limitiert die Geldmenge und somit die Inflation. Zinsen sind also ein Gegengewicht zur maßlosen Verschuldung. Eine Verschiebung der Machtverhältnisse zur Aristokratie kommt auch ohne Geld im System auf, das Geldsystem hat es nur gefördert. Die ständigen politischen Eingriffe haben das Geldsystem so destabilisiert wie es heute ist weil die Marktteilnehmer sich immer an andere Gegebenheiten (Zinsen, Kreditregeln usw.) anpassen mussten. Diejenigen die das am schnellsten begriffen haben konnten auch am meisten davon profitieren, aber das Prinzip gab es auch schon vor dem Geldsystem (Evolution).

Das nächste Problem ist die Privatisierung der Gewinne und die Verallgemeinerung von Schulden. Wenn Staaten und große Firmen oder Banken hohe Risiken eingehen und wenn es schief geht immer zwangsweise von der Bevölkerung gerettet werden müssen, dann ist das auch eine Umverteilung von Macht ohne das das Geldsystem involviert ist. Es sieht nur so aus weil wegen den Rettungsmaßnahmen viel Geld fließt, aber diese ineffizienten Strukturen zu subventionieren ist eine politische Entscheidung und kann eigentlich nicht dem Geldsystem angehängt werden.

Deswegen mag ich es nicht die Zinsen alleine als Übel darzustellen weil sie eben ein limitierenden Faktor in das System einbauen der mit Zinspolitik aber ausgehebelt werden kann. Es lässt außen vor dass die Politik maßgebend beteiligt ist an der Situation in der wir uns befinden und es hätte diese Situation auch ohne Geld sondern mit Tauschgütern gegeben.

Bitcoin als allgemeines Geld würde verhindern, dass Geldpolitische manipuliert werden kann und somit der Cantilioneffekt warscheinlich verschwinden, aber gegen politisch beschlossene Subventionen, Steuern oder Staatshilfen für ineffiziente Firmen kann auch Bitcoin nichts unternehmen und dahingehend muss die Bevölkerung trotsdem weiterhin gegen politischen Missbrach kämpfen.


Die Animationen sind aber super und die Erklärung von Inflation und Deflation schön gemacht.

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Hat allerdings eben schon mehr Vorteile als Gold. Gerade mit Proof of Reserve kann man gut abschätzen, ob ein Zahlungsdienstleister noch liquide ist.

Auch durch die begrenzte Geldmenge würde es schon direkt auffallen, wenn man eben nur noch mit ein paar Sats handelt, falls gewisse Parteien sehr viel Bitcoin ansammeln und dem Pöbel kaum noch was bleibt.

Aber auch durch das transparente Bitcoinprotokoll sind die Bewegungen der größten Wale zu erkennen Stichwort Chainalysis.

Der Zins wird extrem hoch, also wird Schulden aufnehmen bei Finanzdienstleistern ziemlich selten statt gang und gebe.

Und dann das Buchgeld ist ja eine logische Schullfolgerung aus Gold, da es eben nicht gut transportierbar und teilbar ist.

Sobald wir bei Buchgeld / Fiat angekommen sind, ist der Herausgeber dessen too big to fail, da er schon so extrem viel Macht hat in dem Moment wo er Macht verteilt.

Und plötzlich hat man eine exponentiell wachsende Apfelplantage :face_with_hand_over_mouth:

(Falls der Zins so hoch ist, dass der Kreditnehmer diesen zurückzahlen kann und statt, dass der Geber einsieht, dass er Quatsch mit dem Geld gemacht hat zwingt man den Nehmer einfach das wirklich reinzuholen.)

Wenn man das Ganze aber auf groß genuge Systeme von Menschen emergiert und entweder Zinsen oder ausgegebene Kredite ein Point of no return überschreiten dann kann das System ohne Schuldenschnitt aka. dem Geber sagen „alter, hast einfach pech gehabt… drück halt net jedem idioten dein Geld in die Hand“ nur noch gegen unendlich gehen bei t → :infinity:

Woher nur diese ganzen „passiven Einkommen“ stammen… :thinking:

*konnten

Die Zinsanhebung hilft nur, weil bereits die exponentielle Dynamik eingesetzt hat.

Es ist im Grunde eine Abstrafung für die, welche das Schuldgeld zu krass ausnutzen.

Auch wenn es wie im Bitcoin Kurs gewisse Zuckungen durch kurzfristige Events gibt, ist das langfristige Target klar zu erkennen. Also die exponentielle mathematische Optimalkurve in dem realen Kurs oder der Geldmenge.

Die Frage ist halt: What else?

Entweder man schafft mehr Wirtschaftssklaven oder lässt das Finanzsystem zusammenbrechen.
Wenn man so von Anfang an arbeitet könnte man sagen die, die sich trotzdem verschulden sind „selbst schuld“, aber dafür braucht es eben ein gut funktionierendes Sozialsystem, damit dies wirklich nur unternehmerische oder verschwenderische Entitäten treffen kann. Keine schuldlos benachteiligten.

Bestimmt könnte der Staat sich seine Schulden zu Sonderkonditionen geben lassen, wenn es „wichtig genug“ ist. Dann helfen die für das Volk und Unternehmen hohen Zinsen leider nicht so viel.
Es schafft eher mehr Anreiz die zentrale Geldschöpfung als Staat auszunutzen, weil es wie ein unangetasteter Goldtopf wäre, der einfach rumsteht bis man zugreift.

Würde eher sagen die Grundlage war nie stabil und die politischen Eingriffe bauen auf einer instabilen Grundlage. → Wenn genug gebaut wird gibt die Grundlage immer mehr nach und bricht ein.

Man könnte meinen dies schafft faire Chancen für gleiches Potential.

Jedoch ist es ein großer Unterschied, ob man etwas schnell begreift, während man 2 Jobs machen muss, um die täglichen Kosten zu decken oder man den ganzen Tag Zeit hat.

Kann an der Stelle zugeben, dass hätte ich einfach eine Vollzeitstelle genommen und nicht viel Freizeit für meine Bildung hergenommen hätte, dann wäre ich in soo vielen Themen nie so weit gekommen.

Mir war schon seit ich ein Jugendlicher klar: Wir erreichen erst die nächste Evolutionsstufe wenn jeder Mensch die Zeit und den Anreiz hat sich so weitgehend und allgemein zu bilden.

Das ist wohl, dass der Staat nicht der Gegenspieler zum privaten Sektor ist, sondern durch die unzureichende Repräsentation der Bevölkerung durch das Parlament eine Hure der Lobbyisten wurde.
Das hat das Volk nicht leiden können und wird nun mit ihrer ungebildeten Unzufriedenheit von den Medien wie Welt und BILD in die Hände der Populisten getrieben.

Stimmt, man muss es auch wieder schaffen, dass der Staat das Volk repräsentiert und nicht nur die Mächtigsten im Volk. Das geht für mich Hand in Hand, denn ein neuer Staat wird entweder von den Übergewinnen der Superreichen finanziert, um das Volk zu unterjochen oder eben vom Volk gebildet, um sich gegen supermächtige Entitäten zur Wehr zu setzen.

Wären Tauschgüter so unfair verteilt wie Geld wäre es viel zu offensichtlich denke ich und das Volk hätte sich schon viel früher zur Wehr gesetzt. Man kann ohne Buchgeld eben schlecht die Gesamtmenge ausweiten und damit meinen Vorrat an Nahrung oder Gold wertlos machen.

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Du hast recht, ich sollte vielleicht die Eingangssituationen meiner Gedanken klären:

Fall 1)

Das Fiatgeld zu starten und damit den Tauschhandel abzuschaffen ist ersteinmal ein nicht allzu schlechtes System und führt meiner Meinung nach (theoretisch) nicht unbedingt zur Verarmung der Bevölkerung. Es wird immer Menschen geben die in dem System verlieren und Gewinnen und solange es ein ausreichendes Sozialnetz gibt sehe ich in dieser Art Kapitalismus des Fiatgeldes kein Problem weil es ersteinmal Fair ist. Solange an der Geldpolitik nicht herumgespielt wird und die Zinsen ausreichend hoch sind (10%+) werden Schulden nur gemacht wenn man sie sich leisten kann. Andernfalls hat die Bank den Ausfallschaden was ja auch nicht in deren Sinn ist. Und solange der Großteil der Kredite wegen den hohen Zinsen entweder zurückgezahlt oder abgeschrieben wird (also von der Bank bezahlt wird) gibt es auch keine große Inflation.

Das Problem hier ist nur, dass es wie im echtem Leben immer wieder wirtschaftsEntitäten sterben müssen weil sie zu große Risiken in Kauf genommen haben oder einfach Fehlentscheidungen getroffen haben. Eine generelle Sozioalpolitik kann hier leider nur bedingt helfen denn garantierte Subventionen würden bedeuten die Ineffizienz zu belohnen. Man könnte vielleicht unterscheiden dass Menschen immer Bedingungslos gerettet werden während Firmen und Banken im Insolvenzfall immer (ob Systemrelevant oder nicht) sterben müssen. Falls die Firma wirklich Systemrelevant war, dann wird sich mit Sicherheit eine profitable Firma finden die den Markt übernimmt. Aber ich denke auch dass eine bedingungslose Menschenrettung früher oder später zu ineffizient wird. Wenn sich jeder Mensch darauf verlässt geht das System nicht mehr auf weil jeder Denkt der andere wird schon für mich arbeiten. (Die Frage ist also ob die Menschen es schaffen sich intrinsisch für eine Arbeit zu motivieren oder sich faul in die Abhängigkeit des Staates begeben werden?)

Dieses Risiko wollen/wollten die Politiker aber nicht eingehen und retten auch die Firmen. Also Inkompetenz wird belohnt. Unteranderem deswegen sind wir in der aktuellen Schuldenkriese.

Ich denke das das Fiatsystem theoretisch funktionieren könnte wenn man jegliche Geldpolitik verbieten würde und den Zins ausreichend hoch aber fest ansetzen würde: Das Geld muss teuer bleiben. Vielleicht nicht 50% um jegliche Nachfrage zu blockieren aber eben auch nicht nur 1% um billiges Geld zu verhindern. Ich denke das 10% ein guter Wert wäre aber ob es nur 8% oder 12% sind macht nicht so den unterschied wenn es nur fest einplanbar ist. Wie bei Bitcoin wo es auch theoretisch keinen großen Unterschied macht ob die Blöcke 1 oder 2 MB groß sind oder alle 10 oder 20 Minuten gefunden werden. Hauptsache diese Werte sind festgelegt.

Das politische Restrisiko einer Zentralbank, die die Banken kontrollieren muss, bleibt aber als zentrale Stelle im Fiat immer bestehen und wird mit der Zeit sehr wahrscheinlich korrumpieren. Außerdem gibt es noch das politische Risiko: Ein ausgeglichener Staatshaushalt gehört definitiv dazu und muss politisch vorgeschrieben werden (Oder eben Staatspleiten erlaubt werden ohne dass deren Bürger darunter leiden :thinking:).

Und wegen diesen politischen Risiken denke ich dass das Fiatsystem langfristig nicht funktionieren kann während seine Konstruktion theoretisch garnicht so schlecht ist.

Fall 2)

Wir haben einen gigantischen Schuldenberg und das Fiatsystem, dann ist es natürlich einfacher neue Schulden zu machen und die Zinsen dafür zu senken damit man einfach so weiter machen kann (wie in der aktuellen Situation). Die Finanzkrise 2008 wurde somit nur verschoben und seither alle Probleme einfach mit neuem Geld zu gekleistert bis man die Probleme nicht mehr gesehen hat (Berliner Flughafen :partying_face:)

Aber warum konnten sich die Firmen und Staaten so viel neues Geld leisten? Weil deren Zins sehr niedrig war und somit die Verschuldung nicht wirklich aufgefallen ist. Wie man aus diesem Schlamassel herauskommt weiß ich leider auch nicht. Wirklich fair und gerecht wird man aus dieser Nummer wohl nicht mehr rauskommen. Diese Möglichkeiten fallen mir spontan ein:

  • Staatspleiten und Firmenpleiten wieder zulassen und nicht retten

Die ineffizientesten Strukturen brechen zusammen und der Rest kann aus den Trümmern einen Neuanfang wagen. Die Überschuldung des vorherigen Staates/Firma wird wertlos.

  • Kriege

Geld durch Territorien anderer Staaten einnehmen. Der Gewinner kann seine Währung stabilisieren (Tribute, Geldmarkterweiterung usw.) während die Überschuldung des Verlierers wertlos wird.

  • Schuldenschnitt

Schulden werden per Gesetz erlassen (Meiner Meinung nach ein schlechteres Vorgehen als die Staatspleiten weil die ineffizienten Strukturen dadurch nicht kaputt gehen und die Schuldenspirale damit nur von vorne beginnt)

Keine der Methoden die mir einfallen gehen wirklich Fair vonstatten, es wird trotzdem immer Verlierer und Gewinner geben, je nachdem wie viel Macht sie in dem überschuldeten System haben. Und Einzelmenschen sind da ziemlich weit unten gegenüber den Firmen und Staaten.

Ich denke nicht dass es einen Point of No-Return gibt, wo soll der sein?

Solange die Spirale läuft, und vorallem solange Firmen subventioniert werden wird es weiter gehen mit der Verschuldung und die politischen Entscheider machen die Zinsen billig. Es ist sozusagen gewollte Inflation und Umverteilung. Sobald man aber die Geldpolitik ändert (wie aktuell passiert) geht man das Risiko ein dass Wirtschaftsentitäten wieder sterben können. Diese Bereinigung ist für einen effizienten Markt aber so wie ich es sehe notwendig. Man kann nicht jede Firma/Bank/Staat immer retten, die Kosten muss irgendjemand bezahlen. Und sobald das Sterben der Firmen zugelassen wird und Firmen generell nicht mehr subventioniert werden, also deren Sterben nach hinten verschoben wird, dann denke ich dass das Fiatsystem auch auf einmal nicht mehr Exponentiell weiter anwachsen wird,… bis die politischcen Entscheider das Geld wieder billiger machen.

Oder meinst du den Punkt, an dem Schuldenschnitte notwendig werden weil Entitäten ihre Schulden nie wieder zurückzahlen können? Ich denke wenn diese Pleiten nicht künstlich nach hinten geschoben werden sondern wenn diese Entitäten pleite gehen sobald ihre Zeit gekommen ist, dann findet der sogenannte Schuldenschnitt kontinuierlich statt sodass es keine so großen Auswirkungen hätte als wenn jetzt alle insolventen Firmen durch die Zinserhöhung mehr oder weniger gleichzeitig pleite gehen.

Genau, das ist reine Arbeit der Bevölkerung, abgenommen durch Inflation und Cantilioneffekt. Allerdings zeitversetzt zur Geldausschüttung und verschleiert z.B. in Staatsschulden die auch irgendwann bezahlt werden müssen (oder dank Armee (Macht) storniert werden). Aber, das darf man nicht vergessen, die Kreditgeber haben (eigentlich) ein Risiko dass sie das Geld nicht wiederbekommen und in einigen Fällen bekommen sie es auch wirklich nicht wider. In diesem Sinne ist es eine Dienstleistung die das Geldsystem eben erbringen muss. Tatsächlich haben wir aber erlebt dass dieses Risiko nicht von den Banken übernommen wird sondern dass die Banken notfalls vom Staat gerettet werden anstatt pleite zu gehen. Nur damit erhalten die Banken die Macht immer größer und systemrelevanter zu werden als ihnen zusteht. Ansonsten müssen sie ihren Gewinn eben auch wieder abgeben und in der Bevölkerung verteilen und werden nicht automatisch immer reicher.

Naja, ich halte es trotzdem für ein unfaires System. Stell dir vor du kaufst ein Haus für 1% Zinsen aber im nächsten Jahr wird dein Kredit auf einmal mit 8% angesetzt. Ich weiß, dafür gibt es Laufzeiten und Zinsbindungen, aber es vermindert trotzdem die Planugnssicherheit. Generelle 10% in jeder Lebenslage wären meiner Meinung nach deutlich sinnvoller als mit den Zinsen herrum zu spielen.

Ja da hast du recht, aber in diese Daten kann man Mathematisch so gut wie immer eine gute exponentielle Kurve hinein legen. Das liegt daran dass exponentielles Wachstum die hinteren Werte sehr bevorzugt sodass die Abweichungen vorne nicht wirklich auffallen. Also immer wenn es eine deutliche Ausweitung der Geldmenge gibt, dann entsteht ein „Fahnenmast“ der gut abgebildet werden kann während die anderen Werte schon irgendwie da hinein passen. Ob der Exponent dann 2% ist oder 3,1415% spielt dann kaum eine Rolle für die ersten Werte.

Außerdem haben wir ja real die politischen Einmischungen in das Geldsystem schon sehr lange und damit auch die gleichen Folgen immer und immer wieder und somit das exponentielle Wachstum der Geldmenge.

Auch ohne politische Einmischung wäre im Fiat die Geldmenge wahrscheinlich Exponentiell gewachsen weil sich im Fiatsystem auch ohne Steuerung die Geldmenge an die Wirtschaftsleistung eines Landes anpasst. Steigt die Wirtschaftsleistung an so gibt es mehr Geld weil mehr Leute Schulden machen und sinkt die Wirtschaftsleistung ab bezahlen mehr Leute ihre Schulden zurück. Ich behaupte nur, dass die Geldblasenbildung, wie wir sie heute sehen so nicht gegeben hätte und der Anstieg der Geldmenge eben wirklich wirtschaftsgebunden wäre. Eine Inflation würde es dann trotz Geldmengenerhöhung wahrscheinlich auch nicht geben weil sich das Mehrgeld auch auf mehr Entitäten verteilt wobei jede Entität immer noch im Durchschnitt gleichviel hält weil sich jede Entität nur ein gewisses Maß an Schulden leisten kann ohne pleite zu gehen.

Bitcoin würde den Cantilioneffekt und die Inflationsumverteilung eindämmen, aber die politischen fehlentscheidungen müssen auch in einem Bitcoinstandart die Bürger weiterhin tragen. Nur dass die Bürger davon dann wahrscheinlich direkter betroffen sind und deswegen auch viel schneller gegen unliebsame Regierungen rebellieren werden.

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Nicht das Buchgeld, also Wertpapiere auf Goldbasis die dadurch eigentlich noch nicht inflationieren, hier verarmt die Bevölkerung noch nicht aufgrund dessen Einführung.

Das Argument passt mehr zu Harz 4 als zu BGE, da BGE arbeiten incentiviert.

Da ja die Arbeit zu beenden hier die Abhängigkeit des Staates nicht beeinflusst.

Die Firmen bzw. Konzerne waren natürlich sehr kompetent darin die Politiker zu überzeugen. :wink:

Die Überschuldung wird doch nicht wertlos, sondern macht den Verlierer eher zu einem Wirtschaftsvasal, da man die harte Währung zurückzahlen muss indem man weiche Währung erarbeitet (die Eigene) und dabei noch satte Zinsen zahlen darfst.

Wehren kannst du dich nicht, du hast den Krieg ja gerade erst verloren.

Außer natürlich man erhebt direkt nach dem kompletten Erlass irgendwie massive Zinsen. Bzw. würde das von alleine passieren, da verleihende (unter Bitcoin z.B.) ja jedes mal ihr Geld verlieren und es dann noch profitabler sein müsste seine Bitcoin nochmal zu verleihen.

Der war beim Dollar z.B. irgendwann vor der Auflösung der Goldbindung in den Kriegen für die der Dollar inflationiert wurde.

Genau und das lässt sich auch nur so lange verhindern, bis zu viele Ökosysteme unter der Überbelastung kollabieren und damit klar wird, dass die Schulden niemals zurückgezahlt werden, sondern immer nur noch mehr entstehen.

Es geht hier nicht um das sterben von ein paar „Firmen“, sondern von der halben Weltwirtschaft.
Damit einher gehen die Staaten in die Knie weil es weder Steuer noch Inflation weiter finanzieren können.

Der Staat sind aber am Ende wir, also wird sich irgendjemand diese ganze Macht einverleiben, der jetzt schon sehr mächtig ist.

Ist es nicht viel Machtkonzentration durch Besitz. Also ich kann von der arbeitenden Bevölkerung ganz unabhängig von Inflation und Cantilion etwas entziehen durch Großbesitz. Inflation verstärkt das Ganze nur.

Hier regelt der freie Markt eigentlich passend, jeder kann Zinsen abieten und annehmen wie es beliebt.
Aber der, der Geld verleiht hat selbst Verantwortung dafür übernommen und falls es nicht mehr zurück kommt hat man das eigene Risiko unterschätzt und gut ist.
Dann sind die Zinsen ganz von selbst hoch genug in einem harten Geldsystem.

Ja ich meinte nicht, dass man ein genaues Target vorhersehen kann, sondern wie du bestätigst, die Exponentialität selbst erkennen kann.

Und wenn der Staat nicht mehr genug Geld hat jedem fossilen Energiekonzern oder anderen Konzernlobbies zur Hilfe zur eilen… Da freu ich mich schon drauf!

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Ja das meine ich. Wobei ich sage dass das Fiatsystem ersteinmal theoretisch funktionierne könnte auch ohne Inflation, es aber politisch überwacht werden muss und diese Überwachung zentral ausgenutzt oder manipuliert werden kann.

Du hast recht, die marxistische Umverteilung durch Besitz hab ich hier garnicht betrachtet und kommt oben drauf. :+1:

Stimmt, der freie Markt sollte eigentlich reichen um die zinsen dynamisch festlegen zu können, hätte ich auch ehr drauf kommen können :face_with_spiral_eyes: wobei trotsdem eine 100% Deckung der Kredite gewärleistet sein muss. Andernfalls könnte man sich Senarien ausdenken von Bank 1 und Bank 2 die sich gegenseitig das Geld hin und herschieben und somit dank vorzugszinsen von 0% die Geldmenge beliebig ausdehnen können und somit ihren eigenen Cantilioneffekt erstellen könnten.


Allem anderen kann ich eigentlich nur zustimmen :grin: :+1:

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Das würde ich fast gern mal hören.

Soll mal jemand sagen unsere gigantischen Textwände wären unnötig.

:smirk:

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