Werden mit Bitcoin alle reich?

Ich denke es ist eher eine Kennziffer wie das GDP per capita gemeint. Da liegt Deutschland mit seinen aktuell USD 48717.99 weit abgeschlagen in einer Gruppe mit den ärmsten Bundesstaaten der USA. Immerhin nichtmehr gleichauf mit Mississippi, wie noch vor einigen Jahren: Real per capita GDP by state U.S. 2023 | Statista.

Allerdings ist das nur bedingt aussagekräftig und vor allem deutlich ungleicher verteilt als in Europa.

Dass es in einem Land mit 350 Millionen Einwohnern und seit Jahrzehnten 2,5 Millionen Einwanderern p.a. soziale Randgruppen gibt, die in äußerst bescheidenen Verhältnissen leben, ist ja völlig unstrittig. Eigentlich habe ich auf das Thema keine Lust, weil ich dort auch immer nur Tourist war. Allerdings decken sich meine persönlichen Erfahrungen, mit denen von Bill, der auf seinem Kanal „LebenUSA“ die Verhältnisse dort sehr präzise beschreibt. Über das hemmungslose Drucken von Dollars usw. müssen wir nicht reden, das wissen wir alles. Die EZB und die japanische Zentralbank agieren aber ähnlich, nur im Verhältnis zur geringeren Wirtschaftsleistung kleinerem Ausmaß. Bei 50% der deutschen Staatsschulden ist die Bundesbank der Gläubiger und die andere Hälfte gehören inländischen Banken und Versicherungen, schon ein ausgeklügeltes Ponzi-System. Und gegenüber den naiven Bürgern prahlt man mit einem vorbildlichen Sozialstaat.

1 „Gefällt mir“

Nein, es geht eben im speziellen darum, welche immensen Mengen an Dollars Fremdstaaten halten, wegen des Handels usw.

Deswegen kann der Ami viel viel mehr drucken bis eine Inflation eintritt.

Naja, die Wirtschaftsleistung kommt ja auch wenn z.B. der military industrial complex durch die hunderten Milliarden, welche dort u.A. aus gedruckten Geld der FED investiert werden natürlich die Arbeiter die dort arbeiten gut ernährt.

1 „Gefällt mir“

Wenn jemand reich ist und reich bleiben möchte muss es auch arme geben.
Die Zahl der armen wird immer größer sein als die der Wohlhabenden.
Das ist einfach natürlich.
Fressen oder gefressen werden.
Auch im Bitcoinstandard.

„Naja, die Wirtschaftsleistung kommt ja auch“… PwC Global Top 100 – die größten börsennotierten Unternehmen nach Marktkapitalisierung der Welt: 65 x USA, 2 Deutschland. Die USA spielen ökonomisch in einer komplett anderen Liga, weil sie anders als die Deutschen und insbesondere die Franzosen in einem viel geringerem Maß auf planwirtschaftliche Lösungen setzen. „Der Ami kann viel mehr drucken“, weil er militärisch am stärksten ist, Marktwirtschaft, Privateigentum und ein funktionierender Rechtsstaat eine gewisse historische Kontinuität haben.

Eben nicht, du verstehst den Cantillion Effekt noch nicht genug.

Es ist genau andersrum. Der Ami kann Drucken wegen dem Bretton Woods abkommen und hat dadurch die Militärmacht und genauso ist der Ami deswegen ökonomisch in einer anderen Liga.

1 „Gefällt mir“

Aber zum Thema: Materieller Reichtum ist schwer zu quantifizieren: Mit dem Geldwert einer passablen Berliner 3-Zimmer-Wohnung gehört man in der Oberlausitz sicher zu den Reichen. In meiner französischen Wahlheimat gibt es keine halbwegs gepflegten Häuser unter 700TSD €.
Nachdem ich mich vier Jahre intensiv mit Bitcoin auseinandergesetzt habe, halte ich den Spruch von Michael Saylor „It‘s going up forever- FOREVER!“ für plausibel. Man kann also, wenn nicht reich, dann doch sehr vermögend werden, wenn man dem Anreiz zu verkaufen, widersteht und wenn man nicht schon zu alt ist.

Das Bretton-Woods-System ist mir schon bekannt. Allerdings waren die USA auch in den 20er und 30 Jahren ökonomisch unangefochten die Nummer 1 und jeder hatte in Europa eine Vorstellung vom „reichen Onkel aus Amerika“.

Der Median Einkommen in Deutschland liegt bei ca. 44.000 Euro. Egal wie man es dreht und wendet. Da sollte bei jedem um die 2k Netto übrig bleiben. Und das ist meiner Erfahrung nach viel Geld. Außer man hat seinen Lebensstandard von Anfang an so gestaltet dass es sich wenig anfühlt. Und das ist dann entweder eine bewusste Entscheidung oder mangelndes Wissen darüber was möglich ist.

Ich habe die praktische Erfahrung machen müssen mit viel weniger zu leben und trozdem war mein Leben nicht ohne Freude und Luxus. Als ich irgendwann realisierte wie viel gelernte Fachkräfte typischerweise verdienen, war mein erster Gedanke: wieso sind alle so schlecht gelaunt in diesem Land? :smiley:

Wo ich wirklich Verständnis habe sind die ungelernten Arbeitskräfte die für Mindestlohne arbeiten müssen. Aber in Deutschland sind nur ca. 16% der Jobs im Niedriglohnsektor.

Nur… :clown_face:

1 „Gefällt mir“

Witziges Timing das Video zu schauen.

DAs ist ein Ami der sich ein amerikanisches Video über die deutsche Wirtschaft anschaut.
In kurz:
Es wird bewundert, wie wir ohne große Bodenschätze doch eine so florierende Wirtschaft haben auf der Weltbühne.
Der Ansatz des Rheinkapitalismus wird gelobt, bei dem wir das Geld von der Industrie reinvestieren, um diese sicher und nachhaltig zu machen.
Es wird explizit erwähnt, dass es sich um keinen Sozialismus handelt in dieser Form des Kapitalismus @DasPie
Der Amerikaner ist fasziniert von unseren dennoch starken Sozialsystemen und sagt „das ist mal Steuergeld richtig eingesetzt“
Es wird gezeigt, dass die EU als Qualitätsstandard weltweit über 90% Vertrauen genießt mit Deutschland als Herkunftsland der Produkte #1 bei 100% des Vergleichs und die USA gerade bei #10 mit 80%

1 „Gefällt mir“

Hierzu leg ich dir diesen thread, bzw. das darin gepostete Video (Dokumentation) über die wirtschaftliche Entwicklung der USA vor ca. 100 Jahren ans Herz. Darin wird ettliches objektiv erklärt was in den USA zu Beginn der 19xx vor sich gegangen ist, und daraus lässt sich auch erschließen woher die Vorstellung vom „reichen Onkel aus Amerika“ kommt bzw. kommen könnte.

Natürlich unschön aber es bedeutet auch das über 80% der Arbeitnehmer in Deutschland eigentlich genug verdienen dass sie sparen und investieren könnten. In den letzten 30 Jahren hatten aber nie mehr als 20% der Bevölkerung Aktien.

Und es ist ja auch einfach nicht richtig wenn dann die 16% im Niedriglohnsektor so tun als wäre das ganze Land verarmt. Richtig wäre dann die Feststellung das 16% ziemlich arm sind und der Rest, auch zu recht, sich lediglich über ein rückläufigen Lebenstandard beschwert. Der Eiswürfel ist noch nicht so stark geschmolzen, das sparen unmöglich geworden ist.

Leider war der Erkenntnisgewinn bei dem Youtuber, der aufgrund des Altersunterschieds mein Sohn sein könnte, bescheiden. Nach einem Uniabschluss und 20jähriger Unternehmertätigkeit in Deutschland muss mir kein Ami-Bengelchen die deutsche Gesellschaft erklären. Die Gründe, warum Deutschland 2023 zur drittstärksten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen ist, sind mir bekannt: Wir haben fast keine Rohstoffe und waren daher nie von der „holländischen Krankheit“ bedroht, ein einigermaßen funktionierendes kostenloses Bildungssystem, jedenfalls in Westdeutschland gibt es ein immer noch stark entwickeltes mittelständisches Unternehmertum, wir sind klimatisch privilegiert, haben Rechtssicherheit und die immer noch verbreitete legendäre Arbeitsethik und nicht zu vergessen, eine gewisse Technologieaffinität verbunden mit einer Vorliebe für Präzision. Es ist kein Zufall, dass nach den USA die meisten Bitcoin-Nodes in Deutschland betrieben werden. Vielleicht kannst Du mir dann die Frage beantworten, warum die Deutschen trotzdem im Median so geringe Vermögen haben. Und bitte kein Verweis auf die Anwartschaften aus der RV, das ist kein Substanzvermögen sondern bestenfalls eine Hoffnung, von der wir jetzt schon wissen, dass man sie mit einfachem Nachrechnen zerstören kann. Hier ein Vermögensvergleich von Haushalten in der Europäischen Union, erstellt übrigens von der EZB. Demnach rangierten deutsche Haushalte unter 20 europäischen Ländern mit einem Medianvermögen von 106.000 Euro im Jahr 2023 nur auf Rang 15, knapp vor den Haushalten in Griechenland mit einem Medianvermögen von 97.000 Euro und hinter slowakischen Haushalten mit einem Medianvermögen von 116.000 Euro. Die bekannte Demographie-Zwiebel und der aktuell bereits hohe Altersdurchschnitt der Deutschen lassen die Zahlen noch trister aussehen.

1 „Gefällt mir“

Kann man Bitcoin nicht ein wenig auch mit der harten D-Mark vergleichen ? War damals der Lebensstandard besser? Warum wurde damals nicht soviel Geld gedruckt ? Ist der Euro schuld ? War die D-Mark damals vielleicht nur auf Kosten des Ostblocks so stark ? (billige Arbeitskräfte)
Kann es also kein System geben bei dem alle Menschen auf dem Planeten prosperieren und in Harmonie miteinander leben ?
VG

Es war eher, um zu zeigen wie ein Ami uns sehen kann.

Tjoa es wurde sich wohl nicht genug Mühe gegeben das braune Erbe wieder in der Bevölkerung zu verteilen.

Aber ja, ich hatte nicht vor zu behaupten alles sei perfekt, sondern wollte nur darauf hinweisen, dass es eben schon am Cantillion Effekt liegt und nicht daran, dass der Ami seine Armen beschissen genug behandelt, damit es ihnen wirtschaftlich besser geht.

Nein, der Ami ist schuld und der Euro passt sich wie jeder Währung der Welt nur an.

Natürlich haben wir etwas an Kaufkraft für den Euro aufgegeben, aber sich daran jetzt so aufzuhängen ist mir zu rückwärtsgewand.
Da blicke ich lieber nach vorne!

Ganz sicher kann es das geben, die Frage ist eher ob wir dahin kommen. :slight_smile:

Eine keynesianische Wirtschaftspolitik und MMT wurden ab den 70er Jahren auch in der Bundesrepublik en vogue. Zur Finanzierung des absurden Umtauschkurses zur DDR-Mark im Sommer 1990 und des Wiederaufbauprogramms in den neuen Bundesländern wurden dann sogar Billionen DM in kurzer Zeit gedruckt bzw. mit einer Tastatureingabe erzeugt. Bis Mitte der 90er Jahre schossen in der Folge die Immobilienpreise ebenfalls massiv nach oben. Dann folgten Jahre mit Massenarbeitsloskeit. Erst der technolgische Fortschritt und die sich beschleunigende Globalisierung ab etwa 2005 führten dann zum längsten Aufschwung der deutschen Nachkriegsgeschichte. Man möge mir widersprechen, aber nach meinem Erleben, war der Lebensstandard in den 70-90 Jahren geringer als heute. Allerdings konnte ich auch, ohne es zu wissen, den Cantillon-Effekt für mich nutzen.