Warum brauchen wir eigentlich nur Bitcoin/Ethereum und keine Altcoins/Defi Projekte?

Ich möchte gerne die Ausssage von Roman in Gänze verstehen, warum wir eigentlich nur Bitcoin/Lightning benötigen und keine anderen Projekte im Kryptospace.

  1. Ist der Hauptgrund, weil alle anderen Projekte zentralisiert sind. Und für ein zentralisiertes Projekt brauchen wir eigentlich keine Blockchain?

  2. Weil kein Blockchainprojekt das Trilemma lösen kann? Und der beste Weg nunmal Security + Decentralization ist und wir Skalierbarkeit einfach über Second Layer lösen, was Bitcoin + Lightning bereits abgedeckt hat?

Ok, kann ich für den Use Case bzgl. Transaktionen von Werten nachvollziehen.

ABER

Kann man damit wirklich alle Usecases lösen, die bestimmte Projekte versuchen zu lösen?

  • Warum brauchen wir kein Chainlink, API3 oder Band Protocol um Realwelt Daten in die Blockchain zu bringen?

  • Warum brauchen wir kein Tetha um Streamingbandbreite durch verteilte Nodes zu lösen?

  • Warum brauchen wir kein Polkadot um besser zu skalieren und Chains miteianander zu verbinden?

  • Warum brauchen wir kein Monero das eine höhere Anonymität gewährleistet?

  • Warum brauchen wir kein Synthetix um Aktien zu tokenisieren?

  • usw.

  • usw.

Wie ist Roman zu dem Schluss gekommen, dass er sich alle Projekte aus technischer Sicht angesehen hat und zu dem Schluss kommt „brauchen wir nicht“?

Warum ist die Community die lange und tief genug im Space sind, zu dem Schluss gekommen, dass man das alles nicht braucht und setzen nur noch auf Bitcoin und Ethereum?

All diese Projekte zielen doch auf einen anderen und speziellen Usecase ab das nicht durch Bitcoin abgedeckt ist. ODER kann man das alles auch mit Bitcoin und Second Layer lösen und wir brauchen dafür keine anderen Projekte?

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Romans Argument ist das man Aave, Snx… usw… auch für Bitcoin entwickeln kann.
Aber die schlauen Köpfe die sowas programmieren könnten sind alle bei Eth weil sie dort mehr Geld verdienen können.
Eth hat für Entwickler und Startup Gründer das bessere Angebot.

Wie irre ist das denn? Das heißt anstatt dass ich auf die Sicherheit im Base Layer vom Bitcoin zurückgreife und für mein Projekt zu Nutze mache, programmiere ich über die Jahre extra eine ganze Infrastruktur mit anderen Regeln und Konzepten um ein Kompromiss im Trilemma zu finden, nur weil ich da mehr Geld verdiene? :crazy_face:

Ja… Willkommen in der Wirtschaft :grinning:

Roman hat sich auch im Forum dazu geäußert, z.B. hier: Offenes Feedback.

Was Roman eigentlich stört sind nicht die anderen Projekte! Wenn ein Projekt (neue Blockchain, neues Protokoll) neue Use Cases ermöglicht, dann könnte es das auch immer so umsetzen, dass als Währung tokenisierte BTC verwendet werden, die in der BTC-Blockchain gelockt sind. Also Second Layer Solutions für die Währung, die aktuell schon einen sicheren Store of Value bietet.

Was ihn stört ist, dass jedes neue Projekt einen neuen Coin rausbringt, den es für zig Millionen verkauft. Zusätzlich behalten die (zentralisierten) Projekte bzw. deren Eigentümer noch einen ordentlichen Teil der Coins zurück, der dann später (zumindest temporär) einiges Wert ist. Das erzeugt den Eindruck, dass sich jemand einfach nur bereichern möchte.

Meine persönliche Meinung ist etwas anders; wie auch im verlinkten Thread geschrieben. Es gibt auch schon andere lange Diskussionen dazu im Forum, z.B. Wert von Altcoins vs Bitcoin.

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Danke, les ich mir mal durch

Gute Frage. Die ist leider schwierig in ausreichender Tiefe zu beantworten, da das schnell sehr komplex wird. Wenn dich das interessiert kann ich dir neben meiner Antwort hier den Honigdachs Podcast empfehlen mit der Folge „Sinn und Unsinn von Altcoins“. Ich versuche mal ein paar meiner Gedanken zu äußern, sicherlich kann man die noch präziser ausformulieren.

Realweltdaten auf die Blockchain zu bringen ist Unsinn, da bei Verlust des private keys das reale Gut aber noch da ist. Wie will man das lösen? Auf der Blockchain steht es gehört dir, du hast aber den Key verloren und besitzt das Gut trotzdem noch und könntest es abgeben, dann stimmen reale Welt und Blockchain nicht überein, was die Blockchain sinnlos macht.

Mit Tetha habe ich mich nicht beschäftigt, aber grundsätzlich muss man sich die Frage stellen, ob man eine Blockchain braucht. Es gibt auch andere Möglichkeiten Datenverkehr zu dezentralisieren, eine Blockchain verhindert nur einen „double spend“ was beim usecase Geld auch wichtig ist. Wenn man keinen double spend verhindern muss, braucht man auch keine Blockchain. Zudem ist die weitere Frage, wieso die einen eigenen Token/Coin machen und funktioniert das langfristig durch die richtigen Anreize auch ohne den Anspruch zu haben „Geld“ zu sein.
Das ist schwer zu beschreiben was ich genau meine, in der oben genannten Podcastfolge wird das näher beleuchtet.

Wenn man lange Zeit in dem „Space“ unterwegs ist, hat man viele Altcoins kommen und gehen sehen. Langfristig hat bisher aber keine so wirklich funktioniert oder das erreicht was er erreichen wollte, abgesehen von BTC.

Die anderen Punkte wurden hier ja schon teilweise beantwortet.

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Da kann ich @MahatmaGonnDir und @skyrmion nur zustimmen.

  1. Braucht es für die meisten Usecases garkeine Blockchain und diese dient nur als Marketing Buzzword.
  2. Würden Second Layer für einen stabilen Baselayer (BTC) mehr Sinn machen
  3. Ist es meistens nur ein Moneygrab für die zentralisierten Issuer.

Es dauert aber leider recht lange und man muss viel Zeit investieren, um das zu Durchschauen, weswegen leider immernoch so viele Leute Shitcoin-Casino spielen.

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Ist Romans Ansicht nicht jene das viele Projekte eh nicht schlecht sind und in Zukunft zu soetwas wie ein second Layer für BTC werden? Was übrigens auch meien Ansicht ist owbohl ich nur geringes technisches Verständis habe.

Seht ihr generell einen Unterschied zu den (gescheiterten) Projekten von damals im Vergleich zu den aktuell laufenden Projekten von heute? Sind die Konzepte, Ideen und Substanz gereifter Heute und vll. auch cleverer durch Marketing verpackt oder ist es genau das gleiche Spiel wie früher auch?

Im Grundsatz dasgleiche Spiel, nur die sind halt NEU ;-).

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Auf jeden Fall anders, weil viele Projekte jetzt auf eigenem mainnet laufen oder kurz vor Fertigstellung stehen, echte Partnerschaften und echte Anwendungen schon vorweisen können. Bei den werthaltigen Projekten, und davon gibt es einige, sind auch nicht irgendwelche Partner dabei. Ich nenne als herausragendes Beispiel Ocean Protocol (sitzen in Berlin): auf das Protokoll vertraut jetzt die Deutsche Bundesbank. Auch auf Ebene der Europäischen Union gibt es Förderungen und Anwendungen von Blockchain.

Aber natürlich muss man genau hinsehen (nur weil unter Top 50 ist sicher kein Garant für Projekt).

Zur Bundesbank hier mal Artikel

Ich teile weitgehend die kritische Sichtweise auf die meisten Altcoins. Aber kommt es mir so vor oder geht es mit second layer Lösungen wie Lightning sehr schleppend voran? Die Entwicklung von Lightning fing wohl 2018 an und es ist immer noch nicht fertig. Und Smart Contracts auf Lightning Basis werden vermutlich auch eine ganze Weile dauern.

Trägt die Bitcoin Community vielleicht eine gewisse „Schuld“ an dem wuchern von Altcoins? Wieso kommt man primären und sinnvollen Altcoin Ideen nicht zuvor mit einer fokussierten Entwicklung von second layer Lösungen für Bitcoin?

Auch habe ich noch nie bisher ein Startup gesehen dass mit einer second layer Lösung wirbt und Kapital sammelt. Und das in Zeiten von Crowdfunding Möglichkeiten.

Ich wage mal die Behauptung das die Bitcoin Community nicht fähig ist eine freie und unabhängige Entwicklung von second layer Lösungen zu finanzieren. Denn eigentlich sollte man gar keine Startups benötigen die Profit machen wollen. Man kann solche Projekte eigentlich auch über Spenden finanzieren.

Solange man als Community keine seriösen und freien Projekte finanziert ist man eben darauf angewiesen dass freiwillige es tun (langsam) und das Horden von Kapitalisten liegen gelassene Anwendungsfälle der Blockchain abgreifen wollen in Form der Altcoins.

Viele Altcoin Creators kommen aus der Bitcoin Community und wollten einfach ihr eigenes Ding machen. Man könnte den Ball also zurückspielen und behaupten Bitcoin wäre schon weiter wenn die anderen nicht eigene Wege gegangen wären.

An diesem Punkt waren wir schon. Ethereum hat das bessere Angebot für Entwickler und Startup-Gründer.

Letztendlich werden die „Kunden“ entscheiden welches Projekt gewinnen wird und nicht irgendwelche Informatiker denen es „nur“ um die Technik geht.

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Die arbeiten gerade an Lightning Pools (DeFi für Bitcoin). Wenn sich das beweist, wird das sehr viel Geld und Aufmerksamkeit anziehen, bzw. aus der ERC20 Welt zurückholen.

Abgesehen davon sind dezentrale Systeme schwieriger zu entwerfen und Fehler wesentlich schwieriger zu korrigieren als bei zentralen.

Es ist auch nicht so, dass überall kompetente Blockchain Devs herumliefen. Das ist immer noch ein sehr junges Gebiet, und wer Expertise hat, hat wenig Anreiz für Geld zu arbeiten, weil derjenige hoffentlich seine Expertise genutzt hat um früh einzusteigen.

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