Überwachung nimmt unaufhaltbar zu und der Kapitalismus ist schuld!

Bin das ja eigentlich seit 10 Jahren gewohnt, wie sich der Überwachungsgürtel um uns immer enger schnallt, aber ich wudnere mich was wohl eure Meinung zu solchen Meldungen ist:

Wie geht ihr damit um?

Vll. noch ein Punkt am Rande:
Habt ihr Gedanken dazu, wie der Kapitalismus eigentlich von der ganzen Gesellschaft außerhalb der Marktfans für diese Missstände verantwortlich gemacht wird?

Findet ihr es richtig, sich als bekennender Bitcoiner dann in dieses Zielfeld zu stellen und Kapitalismus zu verteidigen? Damit allen Bitcoinern den Ruf zu geben, u.A. soetwas zu befürworten?

Sollte man sich als Bitcoiner nicht auf die Differenzierung und Definition von Fiatsystem, Schuldgeld und Wirtschaftswachstum konzentrieren?

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Absolut beängstigend, ich glaube dass ich die Thematik unterbewusst sogar verdränge.

In 9/10 Fällen kommt auf das Thema „Ich habe nichts zu verbergen“ oder „Ich bin ja kein Verbrecher“ etc. zurück.

Mir fällt auch auf, dass die Diskussion was dieses Thema angeht oft ins emotionale abdriftet, z.b. „Wie sollen wir sonst gegen child predators etc. vorgehen?“ Gemäß der Zweck heiligt die Mittel.

Meine Empfehlung: bei sich selbst anfangen, z.B. damit das Heimnetzwerk zu verbessern um sich etwas weniger nackt zu fühlen.

Top Thema👍

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Der Witz an diesem Punkt ist ja sowieso, dass es eigentlich gar nicht valide ist.

Es werden alle überwacht, aber diese Menschen sind ja die, welche sich dann sowieso schon am besten gegen die Überwachung gesichert habe. Damit hat man dann alle unter Generalverdacht gestellt, um ein paar Prozent mehr von der Zielgruppe zu erwischen.

Mache ich, seit ich ein Kind bin. Aber irgendwas in mir sagt man sollte noch etwas dagegen tun, bevor es soweit ist, dass kein Widerstand je mehr möglich ist.

PiHole ist sicher ein guter Anfang als Beispiel, aber gegen KIs, welche BigData und biometrische Massenüberwachung abgleichen und die wachsenden Restriktionen für alle, welche sich nicht penibel an die Regeln halten, kann man wenig machen.

Gleichzeitig wird das Recht der Bürger sich dagegen aufzulehnen auch beschnitten.
Seien es Querdenker oder Klimaaktivisten, jede Gegenwehr gegen das übergriffige System wird als Vorwand genutzt, noch restriktiver und kontrollierender zu werden.

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Dass ich das noch erleben darf:

7h0fjt

Es wäre nett, wenn du ab und zu deine Quellen kurz zusammenfasst oder zumindest ein Key-Zitat postest. Ich möchte nicht, dass mein Browser mich für einen Marxisten hält…

In dem Text heißt es:

Die „digitale Transformation“ ist im herrschenden System nichts anderes als eine autoritäre Transformation des Kapitalismus.

Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich kann mir aus dem Text auch nicht erklären, wie die Herleitung ist. Kannst du mir das vereinfacht erklären? Spontan halte ich es für populistische Hetze… wahrscheinlich hassen seine Anhänger den Kapitalismus und das ist dann ein einfaches Feindbild.

Also: Welche Mechanismen des Kapitalismus/freier Markt fördern einen Überwachungsstaat?

Viele geben dem Kapitalismus schuld an vielem. Meinem Bauchgefühl nach meistens Menschen, die das Gefühl einer geringen Selbstwirksamkeit haben und man sich seine Unzufriedenheit plausibel erklären kann, wenn einem ein Gieriger Konzern am Glück hindert und die Karten immer gezinkt waren. Aber das habe ich vor allem an mir erkannt. Ich war auch mal relativ Links und habe zu Abizeiten auch noch für das Grundeinkommen argumentiert.

Ich finde, man sollte immer ehrlich seine Meinung sagen. Also ja.

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Ich glaube es gibt im Prinzip immer ein Art von Wettrüsten zwischen Staat und Volk. Ähnlich wie in Konflikten und Wettbewerb zwischen zwei Parteien oder Ländern sind große Machtunterschiede problematisch und führen meist zu Diktatur und Extremismus der einen Seite. Es gibt aber natürlich nicht nur Interessenkonflikte sondern auch Überschneidungen wo beide Seiten am gleichen Strang ziehen.

Der Staat kann überwachen aber das Volk kann auch Verschlüsselung anwenden. Die Gleichgültigkeit vieler Bürger diesbezüglich ändert sich rasch wenn der Missbrauch der Überwachung offenkundig wird und es zu politischen Verfolgung kommt. Der Staat erscheint manchmal so viel mächtiger aber Beispiele wie Bitcoin zeigen wie mächtig die Technologien der Bevölkerung sein können. Ich meine wir sind dabei mehr oder weniger das Geldmonopol dem Staat zu nehmen.

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Ich finde es Lustig zu sehen wie man Kapitalismus und Kommunismus als zwei extreme unterschiedliche Staatssysteme ansieht und jeh nach Definition beide für das urböse hält.

Was genau ist Kapitalismus? Wenn man sag Kapitalismus ist das was die westlichen Staaten betreiben, also Macht durch Geld ausdrücken, dann bezeichnet es wohl den Ost-Westkonflikt mit der Sowjetisierung, der ja vielleicht gerade wieder mit dem Ukrainekrieg und der Stigmatisierung von Russland und China in den Medien wieder hochkocht. Was bei diesem Ost-West-Konflikt aber vergessen wird ist, dass auch die Ostmächte kapitalistisch gehandelt haben nur eben mit einer anderen Politik. Auch im Osten gab es ein Geldsystem und Macht durch Geld auch wenn vielleicht versucht wurde das zu minimieren während im Westen voll auf diese Macht eingegangen wurde.

Deswegen bin ich der Meinung, dass Kapitalismus eine viel tiefgreifende Beschreibung der menschlichen Gesellschaft ist, im erweiterten Sinne lebt die Erde und das Tierreich schon seit Millionen von Jahren im Kapitalismus: der Stärkere gewinnt und kann die Regeln vorgeben.

Alles nur auf den Kapitalismus zu schieben ist also meiner Meinung nach sehr kurzsichtig denn es ist das effizienteste System was die Erde hervorgebracht hat wie Lebewesen zusammenleben können. Es bringt die Lebensräume in ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage über die individuelle Einnahme und Ausgabe von Macht oder Energie ohne dass irgendwer lenken muss (aber kann).

Man kann sich jetzt also ausheulen und all seine Probleme darauf schieben dass andere einem immer alles wegnehmen und wie ungerecht die Erde doch ist oder man kann mit dem System mitspielen und versuchen gemäß des Kapitalismus immer das Beste für sich selber aus den Situationen herausholen. Und das beinhaltet eben ab und zu Kooperation aber auch manchmal Egoismus.

Das interessante am Kapitalismus ist eben das Selektionsprinzip (wie in der Evolution). Die jenigen, die am besten für sich gewirtschaftet haben und die besten Ergebnisse im Leben erzielt haben bekommen einen Vorteil gegenüber den anderen und diejenigen, die schlecht gewirtschaftet haben werden aussortiert.

Wie kann man diesem universellem Prinzip der Positivselektion entkommen?

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Himmel und Hölle passieren dort, wo man den Geist vermutet. Wo? Zwischen den Ohren :wink:

Soll bedeuten die Plattformen zentralisieren sich unter globalen Konzernen, obwohl das Internet besser dezentral aufgebaut sein sollte.

Naja hier hast du schonmal dein erstes Problem. Du erkennnst nicht, dass deine Definition von Kapitalismus „freier Markt“ ist und deren Definition das was du eher Korporatismus nennen würdest.

Durch die Zentralisierung auf wenige Plattformen aufgrund sog. „natürlicher Monopole“.
Dazu zählt neben Normen, sowas wie Verkehr und u.A. Stromnetz.

Wenn man diese durch Innovation abschaffen kann, könnte es auch irgendwann ein freier Markt regeln, aber die Voraussetzungen müssen erst geschaffen werden mMn.
(Wie pay per use in Netzen und dadurch folgende Dezentralisierung)

Wenn man dem freien Markt zu schnell und unkontrolliert die Macht über ein natürliches Monopol überlässt bilden sich Kartelle.
Da kann man sich dann wie die Marktradikalen blühende Fantasien ausdenken wie Kartelle am freien Markt durch Konkurrenz gebrochen werden, aber ein Kartell würde Konkurrenz einfach immer aufkaufen bei Netzwerkeffekten.

Dann ist es vll. nicht schlau, sich als die Retter des Kapitalismus darzustellen, wenn man auch auf ganz neue Namen kommen könnte. „freier Markt“ ist ein Anfang, aber halte ich auch für zu kurz gedacht.

Das Gefühl von Machtlosigkeit verursacht viel Unzufriedenheit mMn. und die Schwere zwischen Arm und Reich quantifiziert das Ganze.

Einserseits ja, aber warum werben Unternehmen dann nicht ehrlich?

Könnte es am Ende sein, dass man trotz Antifragilität nicht komplett auf Marketing verzichten kann?
(Eben auch als Community.)

Diese Definition haben wir hier erörtert, aber ich denke mehr Menschen in der Gesellschaft denken beim Wort „Kapitalismus“ an unser aktuelles Schuldgeldsystem und das kannst du nicht mal eben Millionen erklären.

Es geht mir hier je genauso, weil ich wenn ich Staat sage, nicht unseren aktuellen Staat meine, sondern einen Staat in seiner prinzipiellen philosophischen Form. Also darüber reden will, wie ein nächster besserer Staat auf Bitcoinbasis aussehen könnte.

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