Staat, Gesellschaft und Wirtschaft

Hallo,

ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. Ich werde in ein paar Wochen eine Diskussionsrunde auf der Universität führen und habe dabei die contra Position eingenommen. Sprich der Staat soll möglichst wenig in die Wirtschaft eingreifen. Ich weiß das viele hier der selben Meinung sind, deshalb wollte ich nach möglichen Argumenten fragen was gegen ein Eingreifen des Staates in den Markt spricht.

Habe auch schon viele Argumente gesammelt, gerne kann auch eine Diskussion entstehen, wenn andere hier im Forum für relativ viel Eingreifen des Staates in die Wirtschaft sind.

Hier nochmal die ganze Frage:

Wieviel Eingreifen des Staates brauchen Gesellschaft und Wirtschaft?
[Pro: (relativ) viel – Contra: (relativ) wenig]

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Mindestlohn und Mietendeckel sind schlecht weil?

Pro:
Es gibt Bereiche in denen der Staat genau forschen und eingreifen muss wie bei Wasser und Ökosystemen bzw. Schutz der Ökologie.

Contra:
Die Bereiche in denen der Markt gut funktioniert sollte dieser möglichst wenig, aber gute Regularien haben, damit sich ein gutes Gleichgewicht der Werte von Gütern einstellen kann.

Fazit:
Korrekte Bewertung von Gütern ist wichtig, jedoch ist eine intakte Umwelt und Lebensgrundlage noch wichtiger.

spannende diskussion aufjedenfall.
An deiner Stelle würde ich mir die Argumente der Gegenseite vornehmen. Die Contraposition ist aufjedenfall um einiges schwieriger zu erläutern. Sie werden sicher argumentieren, dass der Staat bei Monopolbildung eingreifen muss, da das Monopol eine logische Konsequenz einer Kapitalakkumulation zu sein scheint.

Wenn du Zugriff hast, würd ich dir die Vorlesung „Geburt der Biopolitik“ von Foucault vorschlagen. ( Vorlesung 6. Seite 190 bis 195)
Da macht sich Foucault Gedanken über genau dieses Phänomen und übernimmt ein paar Gedanken der Neoliberalen, die deine Argumentation stützen könnten.

Weiterer ökonomische Lektürevorschlag ist dann noch der Beitrag von Ludwig von Mises im Colloque Walter Lippmann. Das war auf Seite 36.

hoffe konnte dir ein paar tipps hiermit geben

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Danke für deine Antwort und deine Empfehlungen. Ja die Contra Position ist auf jeden Fall schwer zu Argumentieren. Es gibt jedoch auch eine gute Argumente wenn keine Externalitäten vorherrschen soll sich der Preis und die abgesetzte Menge durch Angebot und Nachfrage bilden da, wir uns sonst immer vom sozialen Optimum weg bewegen und ein Wohlfahrtsverlust entsteht. Weiters kann man Argumentieren das der Statt nicht Effizient ist und es zu verzögern kommen kann in der Umsetzung zu dem werden die Entscheidungsträger meist gar nicht zur Rechenschaft gezogen weil die Auswirkungen erst Jahre später erkenntlich werden siehe Internetausbau in Deutschland etc.

Zudem kommen die ganzen Lösungen aus der privaten Marktwirtschaft und nicht von dem Staat. Wichtig ist auch noch zu erwähnen das durch, dass Eingreifen des Staates zombie Unternehmen über jahre gehalten und von dem Steuerzahler finanziert werden. Zudem werden durch die lockere Geldpolitik die Sparer enteignet. Nur ein paar schnelle Gedanken meinerseits gibt noch einige andere Argumente. Gerne kann hier eine Diskussion entstehen.

Also wenn der Markt von der EZB befreit wird ist das genug:

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Meiner Meinung nach hängt es ganz stark davon ab, ob der jeweilige Markt ein Grundrecht der Menschen darstellt oder nicht.

Sollte es kein Grundrecht sein, dann ist jede Einmischung kontraproduktiv, da sich jede Einmischung immer schlecht auf die Preise/Effektivität auswirkt.

Anders sieht es bei Grundrechten aus, Wasser, Luft usw. Hier muss der Staat eingreifen weil einfacher Kapitalismus zb. zum Schluss kommen kann, dass es billiger ist jedes Jahr 1000 Tote in Kauf zu nehmen anstatt in Sicherheit zu investieren.

Die Frage ist also meiner Meinung nach die: Was sind Grundrechte und was nicht.

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ok, dann nehme ich spaßeshalber die Gegenseite ein, damit deine Diskussion ins rollen kommt.
mir fällt ein gegenwärtiges Beispiel ein, welches deine Kontrahenten sicherlich auch heranziehen. Das Beispiel der Elektromobilität.
Wir haben es in der Bundesrepublik mit dem Problem zu tun, dass sich wirtschaftlich zwei Bereiche gegenüberstehen. Die Ladeinfrastruktur kommt nicht ins Rollen, da es für die Betreiber nicht lohnt, welche aufzustellen, da prozentual zu wenig E-Autos zirkulieren.
Und der Kauf der E-Autos ist stockend, da zu wenig Ladesäulen bestehen (Herrmann 2021).
Hier sehen wir eine Problematik die der Markt alleine nicht zu lösen scheint. Wäre es hier nicht sinnvoll, dass der Staat Anreize setzt um die Wirtschaftsprozesse in dem Bereich anzukurbeln?

Wie würdest du hier reagieren?

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