Ich habe mir die letzten Tage Gedanken gemacht, wie die Sicherheit in einer Bitcoin-Welt aussehen würde. Besser, schlechter oder gleich?
Grund dafür ist, dass ich letztens einen Bericht geschaut habe, wo ein Mann überfallen wurde und so lange gefoltert wurde, bis er den Code für seinen Tresor preisgegeben hat. Im Grunde ist es bei Bitcoin nicht anders, oder? Glaubt ihr die Kriminellen werden in einer Bitcoin Welt brutaler vorgehen, als es aktuell der Fall ist? 12/24 Wörter und eine ganze Existenz kann weg sein.
Und wie glaubt ihr könnte man sich vor sowas schützen? Mir ist schon klar, dass man zurückhalten leben kann und eben nicht jedem erzählen muss, was man alles besitzt. Aber selbst dann ist man nicht vor solchen Situationen sicher…
Ich habe es extra oberflächlich dargestellt. Aber trotzdem würden mich eure Gedanken dazu interessieren. Vielleicht übersehe ich auch etwas…
PS: Ich bin neu im BTC Bereich, daher die Neugier :)
na ja, Überfälle gab es schon immer, auch vor der Bitcoin-Welt. Da wurde man eben so lange gefoltert, bis man den Code für den Safe preisgegeben hat. Kriminelle Menschen wird es immer geben. Ich verstehe, dass man seine Bitcoins dann wahrscheinlich nie wieder sehen wird, denn solch ein Überfall ist meistens unumkehrbar. Du kannst dich nur schützen, indem du niemanden preisgibst, dass du
Bitcoins besitzt
viel davon hast
den Seed auswenig kannst
jederzeit Zugang zum Wallet hast
Das Gute bei der Bitcoin Blockchain allerdings ist, dass man die Transaktionen nachverfolgen kann und ein potentieller Räuber beim Auscashen geschnappt werden kann, wenn er sich dumm anstellt. Man mus aber auch nicht seine ganze Existenz auf eine Wallet packen.
Es gibt da viele Möglichkeiten sich zu schützen. Es ist immer auch ein abwägen von Sicherheit und wie komfortabel die Lösung sein soll. Und natürlich vom konkreten Bedrohungsszenario.
Beispielsweise könntest du auf deiner wallet verschiedene Passphrases anwenden. Im Bedrohungsfall gibst du nur die preis, die du genau für diesen Fall vorgesehen hast. Hier liegt aber nur ein kleiner Teil deines Bestandes. Der Räuber weiß nicht, ob und wie viele weitere Passphrases es gibt und wie viele Bitcoin dort zu holen wären. Das kann allerdings auch dazu führen, dass er dich weiter foltert in der Annahme, es gibt noch mehr, was womöglich gar nicht stimmt.
Eine andere Möglichkeit kann ein Multisig Setup sein. Das könnte man so einrichten, dass man jede Transaktion mit 2 (oder auch mehr) verschiedenen wallets signieren muss. Wenn diese wallets sich an verschiedenen Standorten befinden, wirds schwer für einen Räuber. Er müsste dann mit dir durchs Land fahren.
Oder den Bestand auf beispielsweise 5 wallets aufteilen die an verschiedenen Standorten versteckt sind, so kann zwar überall was passieren, aber es wäre dann eben nur ein Teil des Bestandes betroffen.
Passphrase und Multisig sind jetzt nicht unbedingt Themen für einen Einsteiger, aber du kannst dich mal damit auseindandersetzen. Setze sowas aber erst um, wenn du wirklich weißt, was du da tust.
Dazu kommt noch das Thema vererben: je komplexer dein System ist, umso schwieriger ist es möglicherweise für Erben zu verstehen. Auch hier kommt es auf die Situation an, wenn deine Erben auch schon im Thema drin sind, ist das natürlich gut, aber das ist häufig nicht der Fall.