Auf DEXs kann man leider kein Bitcoin kaufen. Bei Uniswap basiert letztendlich alles auf Ethereum. Und wrapped Bitcoin auf Ethereum will man nicht.
Stand ja beim Fragesteller auch nicht explizit drinnen …
Kraken hat Lightning ausgebaut.
Nein hat es nicht, ich habe gestern sats per Lightning transferiert. Es sind nach wie vor Ein- und Auszahlungen per Lightning möglich.
Genau wie bei jeder Bank z.B. Alles was im Ausweis steht und vorab gibt man an in welchem Umfang man kaufen will. Wobei die Schritte sehr weit sind. Erste Stufe 0-100k Euro usw. Der eigentliche viedo call war sehr angenehm und ruck zuck erledigt. Insgesamt nehme ich kyc gerne in Kauf dafür das es so unkompliziert läuft wie Pocket.
Das wird für die meisten aber zu komplex, oder? Kenne mich da nicht aus.
Ist Lightning wirklich so anonym?
Welche Apps sind denn für BTC (MacOS und iOS) zu empfehlen, welche beide Netzwerke (Core und Lightning) und auch mehrere Wallets unterstützen.
Ich würde gerne jeweils eine Wallet für mich/Frau und meine Kids verwalten. :)
möglcherweise individuell
Irgendwie muss aber auch bei Kraken aus deinem Fiat erstmal Crypto werden. Und das meldet Kraken ans Finanzamt. Das mag bei kleinen Beträgen vielleicht noch egal sein, aber wenn Du große Summen überwiesen hast, halte ich es sogar besser, den „Papertrail“ Konto-KYC-Börse-UTXO nachverfolgbar zuhalten, weil Du nicht weißt, was vom Gesetzgeber noch kommt. Ich hab erst vor kurzem gelesen, dass bald ein neues Gesetz eingeführt werden soll, bei der absolut jede Transaktion von den Exchanges und auch den DEXen an die Behörden übermittelt werden soll.
Und dann kommt es wieder auf die Summen an. Beim Offramping wird es leicht sein, kleinere Beträge via BSQ oder beim nächstbesten Crypto Stammtisch in Fiat umzutauschen. Aber wir alle wollen ja irgendwann (Fiat-) Millionäre sein, und dann wirst Du auch mal einen Bruchteil deiner Sats in Fiat umtauschen wollen. Und da könnte einem so eine Lightning-Entkopplungs-Massnahme übel aufstossen.
wie kommste da drauf?
Worauf stützt du diese Aussage? Das stimmt doch überhaupt nicht.
Kraken muss lediglich die Daten aufbewahren und diese erst herausgeben, falls ein richterlicher Entscheid dich der Geldwäsche verdächtigt.
Quellenangabe, bitte.
Das bezweifle ich sehr stark. Sonst würde Kraken ja kaum einen solchen Dienst anbieten.
Eine Gruppe von Forschern hat im Herbst 2021 eine empirische Analyse der Privatsphäre im Lightning Netzwerk vorgelegt. Meiner Meinung nach ist es die umfassendste Untersuchung zum Thema, die so gut wie jeden bekannten Angriff darstellt und testet.
Hier das Paper:
https://arxiv.org/pdf/2003.12470
Die Forscher behaupten private Channels identifizieren zu können. Dazu nutzen sie Informationen auf der Blockchain: die öffentlich sichtbaren Onchain-Transaktionen.
Im ersten Schritt sammeln sie alle Transaktionen, die zwischen dem 12. Januar 2018 und dem 7. September 2020 einen Lightning-Channel eröffnet haben könnten. Im Prinzip handelt es sich dabei zunächst um alle SegWit-Transaktionen in diesem Zeitraum. Das sind 3,5 Millionen. Mit diesen Daten kann man offensichtlich noch nicht viel anfangen.
Daher haben die Forscher weitere Eigenschaften identifiziert, die Transaktionen ausmachen, die öffentliche Channels bilden. Etwa bestimmte Betragsspannen oder Merkmale der Outputs. Dadurch sank die Anzahl der in Frage kommenden Transaktionen auf 267.675. Das ist schon besser, aber weiterhin zu viel.
Unter normalen Umständen sind die Forscher an dieser Stelle am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt. Dies ändert sich, wenn man den Channel schliesst. Denn in diesem Moment enthüllt sich das Script, das in den Transaktionen steckt. Dadurch werden spezifischere Eigenschaften erkennbar (etwa die Sequence-Nummer oder das Multisig-Setup), was den Forscher erlaubt, 77.245 Transaktionen zu identifizieren, die potenziell einen privaten Channel bilden. Dies dürfte der Wirklichkeit schon deutlich näher kommen.
Schliesslich haben die Forscher noch eine dritte Heuristik: Sie verbinden die Onchain-Adressen von Knoten, die einen öffentlichen Channel betreiben. Dies ist durch gebräuchliche Blockchain-Analyse-Techniken möglich. Auf Basis dieser Adressen finden sie potenzielle Payment-Channels, die nicht öffentlich gemacht wurden. So entdeckten sie 27.386 Transaktionen, die vermutlich einen privaten Channel gebildet haben.
Es folgen weiter Angriffe und Erkenntnisse im Paper. Ich möchte aber nur auf den 4. Punkt eingehen:
Der vierte Angriff richtet sich auf Zahlungen. Kann ein Knoten, der nicht Teil einer Route ist, überhaupt von Zahlungen erfahren?
Wenn das Design von Lightning hält, was es verspricht, sollte der Knoten dies nicht können. Doch die Forscher behaupten, einen Weg gefunden zu haben.
Dazu beginnen sie mit dem oben vorgestellten Angriff auf die Guthaben. Der Angreifer macht eine Momentaufnahme von allen Channels und den in ihnen befindlichen Guthaben zum Zeitpunkt T. Etwas später, zum Zeitpunkt t+τ, schießt er den nächsten Schnappschuss. Dann vergleicht er die beiden Aufnahmen; die Änderungen der Guthaben zeigen, welche Zahlungen geschehen sind.
Im einfachsten Fall mag das funktionieren – wenn es im Zeitfenster maximal eine Transaktion je Route gab. Wenn sich aber mehrere Zahlungen überlappen, wird es schwieriger. Dann benötigt man Heuristiken, um die Zahlungen zu trennen.
Die Wissenschaftler stellen eine solche Heuristik vor. Diese funktioniert desto besser, je kürzer die Zeitintervalle zwischen den Aufnahme sind.
Der Algorithmus „verschmilzt“ Pfade. Er arbeitet, laienhaft ausgedrückt, so ähnlich, wie man die Fläche eines Kreises durch Nährungsverfahren berechnet, wenn man Pi nicht kennt: Sie kumulieren und trennen die geänderten Beträge so lange immer feiner, bis daraus ein Gefüge von Zahlungen entsteht.
Dabei aber hat der Algorithmus mehrere Schwachstellen. Er scheitert etwa, wenn Zahlungen dieselben Beträge haben oder wenn ein einzelner Channel in einem Intervall mehrere Zahlungen durchlässt. Dies aber geschehe, sagen die Forscher, relativ selten, wenn die Intervalle zwischen den Aufnahmen kurz sind. Das Problem, dass die Ermittlung der Guthaben aber „für einige (oder viele) Channels“ scheitert, bestehe jedoch fort.
Um das Verfahren zu testen, haben die Forscher erneut die von ihnen aufgebaute Simulation des Netzwerkes verwendet. Sie haben Zeitintervalle zwischen den Aufnahmen von einer bis 32 Sekunden für jeweils 30 Tage ausprobiert. Dabei zeigte sich, dass sie 66 bis 74,1 Prozent aller Zahlungen mit einer Präzision von beinahe 95 Prozent erkennen können. 30 Sekunden seien einigermaßen realistisch, da es so lange dauere, den Angriff auf die Guthaben auszuführen.
Ich bin aber nicht sicher, ob sie dabei die oben genannten Hinfälligkeiten dieses Angriffs vollständig einrechnen.
Zusammenfassung:
- Ein nicht beteiligter Angreifer kann Zahlungen erkennen, indem er Schnappschüsse der Guthaben vergleicht
- Die Kenntnis der Guthaben ist teuer, aufwändig, unzuverlässig und deckt nur einen Teil des Netzwerks ab
- Der Angriff verlangt, dass der Angriff auf die Guthaben dauerhaft gemacht wird: er muss neue Knoten und Channels fortlaufend integrieren.
- Ob die Ergebnisse aus der Simulation im Live-Netzwerk ebenfalls gelten, ist unsicher.
Es ist spannend zu sehen, dass man bei Gold und bei BTC immer daran denkt, alles über eine Börse oder einen Händler zu machen. Schon mal darüber nachgedacht, dass ein Verkauf / Ankauf auch zwischen zwei Privatleuten hervorragend funktioniert? Wir haben so viele Meetups und sollten genügend Bitcoiner kennen. Da wird mit Sicherheit viel auch ohne KYC gehen, man muss nur jemanden finden, der in diesem Moment kaufen oder verkaufen möchte.
Naja, wenn du z.B. wöchentlich zu einem fixen Betrag kaufen willst, ist das halt nicht praktikabel. Aber für einmalige Käufe sollte das gut funktionieren.
Auf p2p Handelsplattformen kann ich mir das ja noch vorstellen. Aber mit dem Geldkoffer in der dunklen Gasse? Ich weiß nicht so Recht. Aber das muss ja jeder selber wissen.
Auch wenn du die persönlich kennst, so richtig steckst du nie in den Leuten drin. Und bei Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf.
Und was genau soll passieren, wenn man sich trifft? Bargeld auf der einen Seite, ein Transfer auf der anderen Seite, der nach 10 Minuten - während eines Kaffees - in der Blockchain verewigt ist?! Warum sollte man sich in dunklen Gassen treffen, wo es nette Restaurants, Bars und andere Treffpunkte gibt?!
PS: du siehst zu viele Kriminalfilme. Empfehlung: gehe doch mal zu einem 21-Meetup und lerne nette Menschen kennen. Dabei ist es durchaus möglich, dass man sich mit „wildfremden“ Menschen stundenlang gut unterhalten kann, ohne dass man gleich in sein Leben eintaucht. Es ist halt ein gemeinsames Interesse da.
Da hast Du natürlich Recht. Das kann man ja auch machen. Für mich ist es eben so als wenn ich fremden auf der Straße oder in der Kneipe erzähle das ich BTC besitze.
Meinen Segen hast Du.
Bin sowieso dafür anderen möglichst keine Vorschriften zu machen.
Und du hast Recht natürlich sind persönliche Kontakte mit Gleichgesinnten angenehm und wichtig.
DAC8, wird zum 1.1.26 eingeführt. Da wird dann wirklich jeder Penny nachvollziehbar sein. Ich weiss selbst noch nicht, ob es cleverer ist, davor full KYC oder non-KYC zu gehen.
Sowas entsteht allmählich. Man tauscht erstmal ein bissl was aus, und wenn man sich kennengelernt hat, folgen dann vllt ein paar Sats mehr.
Aber im Grunde gebe ich dir schon recht. Wer selbst mal mit einer grossen Menge Bargeld unterwegs war kennt das Gefühl.
Das ist interessant. Jetzt Stelle ich mir vor, ich empfange Bitcoin auf meiner Phoenix-Wallet, die werden dort automatisch in Lightning umgewandelt. Dann transferiere ich diese über WOS und einen Service wie beispielsweise Boltz zurück auf eine eigene BTC-Adresse. Ist das noch nachzuverfolgen? Geht natürlich etwas verloren an Gebühren auf diesem Weg, aber das ist relativ wenig und stabilisiert zugleich das Netzwerk.
Andererseits: Da Regulierung kommen wird (und teils schon da ist) führe ich einen lückenlosen Nachweis meiner Käufe. Sonst kann es passieren, dass ich einmal Probleme beim Verkauf über eine Börse bekommen kann (die BTC dort ohne Herkunftsnachweis nicht angenommen werden). Bislang war das kein Problem, ist aber auch schon länger her, dass ich BTC verkauft (und gekauft) habe.
Noch eher hoffe ich ja darauf (auch wenn es wohl eine Utopie bleiben wird), dass ich BTC (Lightning) irgendwann direkt in Waren tauschen kann (Bezahlen beim Bäcker, auf dem Wochenmarkt etc.). Am besten europaweit. Erst dann wird es doch richtig interessant. Aber das wird die EZB wohl zu verhindern wissen zugunsten ihres digitalen (und für sie transparenten) Euros, fürchte ich. Und Versuchen, Bitcoin in Privatbesitz ganz zu unterbinden bzw. den Verkauf davon zu erschweren. Aber wer kann schon in die Zukunft sehen. Die ist voller Überraschungen.
Nebenbei lobenswert, dass Pocket sein KYC selbst durchführt und nicht auf Drittanbieter zurückgreift. Und allemal besser als Relai, wo ohne KYC gar nicht mehr gekauft werden kann (soweit ich weiß). Pocket nutz seinen gesetzlich möglichen Rahmen immerhin noch aus.