Rehypothecation = fractional reserve banking durch die Hintertür?

Moin,

ich bin gerade über den Terminus „rehypothecation“ gestolpert: Beim Leihen von Geld wird deine Sicherheit weiterverliehen.

Angenommen Du leihst dir 10000€ bei einem DeFi Anbieter, dem Du dann einen BTC als Sicherheit hinterlegst, und den Du gegen einen Zins am Ende der Laufzeit zurückbekommst. Nun verleiht der DeFi deinen hinterlegten BTC weiter und bekommt von der Person, der er den BTC verliehen hat, auch noch mal einen Zins.

Nicht alle DeFis machen das, aber es scheint in der DeFi Welt gängige Praxis zu sein. Obendrein ist das ganze im Gegensatz zu den Banken komplett unreguliert.

Nennt mich naiv, aber je tiefer ich in die Kryptowelt jenseits des BitCoin blicke, desto trauriger stimmt mich die Erkenntnis, dass sich aufbauend auf dem Idealismus und der Technologie des Satoshi ein nie dagewesener Abzock-Kapitalismus aufgebaut hat - genau das, was Satoshi mit dem BitCoin eigentlich beenden wollte.

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Risiko wird monetär belohnt. Wer das Risiko nicht eingehen möchte, braucht das nicht. Es werden viele Modelle ausprobiert und am Ende darf jeder Nutzer selber entscheiden, was ihm wichtig ist. Satoshi will den Leuten seine Idee nicht aufzwingen.

War Satoshi sicherlich sehr bewusst.

Wenn man sich daran erinnert, was Satoshi in den Genesisblock geschrieben hat ist es sonnenklar, dass das Letzte, was er sich wünschen würde eine Iteration des Bankwesens … mit Zinseszins, Derivaten usw. basierend auf seiner Erfindung sein würde.

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Das hat nichts mit Bitcoin zu tun. Das ist in etwa so, wie wenn du das Fiat Geldsystem für Lotto verantwortlich machst.

Wenn die globale Basiswährung irgendwann BTC sein sollte hast Du natürlich recht - immerhin ist dann die Zentralbank-Inflation der Basiswährung nicht mehr möglich.

Gezocke mit shitcoins & DeFi-Konstrukten wird es dann immernoch geben. Und sicherlich gibt es auch Skaleneffekte im konventionellen Lendinggeschäft, aus denen dann auf lange Sicht wieder sowas wie Grossbanken entstehen. Es gäbe bei einer globalen Währung dann auch einen globalen Markt für Zinsen. Sicherlich wird es dann seitens der Banken oder der Gesetzgeber auch wieder etwas wie Einlagensicherung geben. Und Spekulation, in welcher Form auch immer - wird es so lange geben, wie es einen Markt dafür gibt, also ewig. :wink:

Das mit der Ungleicheit sehe ich zu derzeitigen Stand genauso, auch wenn es sicherlich so sein wird, dass die ca. 800 Milliardäre, die wohl die Hälfte allen Vermögens weltweit besitzen auch früher oder später auf den BTC Zug springen werden, bzw. schon gesprungen sind. Die sind schliesslich auch ned blöd. Deren Reichtum wird sich dann nochmal potenzieren, sollte der BTC wirklich so abgehen wie das viele vorhersagen.