Hallo,
ich will mir einen Rasperry Pie zulegen und RaspiBlitz oder Umbrel drauf aufsetzen. Ich möchte aber keine neue Wallet mit 24 Wörter aufsetzen und auch keine bestehende Mnemonic integrieren. Sondern eine bestehende alte Bitcoin Core – Wallet (alternativ zumindest die darin enthaltenen private keys). ALLESAMT noch alte P2PKH Adressen (Legacy Format).
Frage:
Geht das überhaupt oder wird zwingend Segwit (P2SH) oder Taproot (P2TR) vorausgesetzt?
Hintergrund:
Ich bin BitCoiner der 1. Stunde und habe tatsächlich 2012 meine ersten BTC erworben, seinerzeit allesamt verwaltet mit ner BitCoin Core Software-Wallet. Auf nem Windows PC der noch immer exisitiert und läuft. Diese Wallet ist inzwischen natürlich leer, die Coins sind übertragen auf eine modernere Hardware Wallet.
Aus nostalgischen Gründen will ich gerne einen Fullnode mit diesen meinen alten Adressen aufsetzen. Bin IT-mässig eher „qualifizierter Noob“ daher meine Frage.
Umbrel verwendet mit aezeed ein anderes Seed Format. Da ist am Anfang eine Versionsnummer und ein Zeitoffset im Mnemonic codiert. Das heißt du kanns auf jeden Fall deinen Mnemonic NICHT verwenden.
Theoretisch ist es sicherlich möglich, den RootKey zu importieren, ich würde aber nicht empfehlen, hier am default workflow vorbei zu arbeiten.
Abgesehen davon, wie kommt es dazu, dass du einen Mnemonic von 2012 hast? Wenn ich mich recht erinnere, gibt es BIP-39 erst seit 2013.
Hi,
erst mal Danke für die Antwort.
Ich habe wie geschrieben natürlich KEINE Mnemonic, die gab es damals noch gar nicht.
Ich hatte damals den Bitcoin Core Client in einer frühen Version, eine Software wallet.dat und weil ich das alles noch habe, auch die daraus extrahierbaren private keys. Ich kann aber logischerweise aus den privaten keys keine Mnemonic „zurück rechnen“.
Ich lasse seit Anfang 2012 meinen Node mit Bitcoin Core (upgedatet) und dieser uralten Wallet (schon lange fast leer weil ich meine Coins schon lange auf eine Hardware Wallet mit ganz anderem Seed transportiert habe) laufen. Uraltes Windows 7 und uralter PC. Energetisch ist das völliger Blödsinn und deshalb will ich migrieren auf einen Raspberry Pi. Und weil ich halt historisch an dieser alten Wallet hänge will ich gerne genau diese Wallet mit genau diesen uralten Adressen migrieren.
Klar bringt das wirtschaftlich keinen Gewinn, mir geht es einfach darum dieses Andenken zu wahren.
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In Umbrel läuft ja auch ganz normal ein Docker-Container mit 'nem Bitcoin Core ohne GUI.
Diesem Core könnte man auch eine vorhandene wallet.dat verfüttern, aber du kämest dann nur über die Kommandozeile und bitcoin-cli
bzw. dem Hilfsskript in Umbrel da dran. Das ist keine so angenehme Wallet-Erfahrung.
Deine wallet.dat sollte aber schon mal von aktuelleren Versionen von Core benutzt worden sein, damit die Datei und die darin liegende Datenbank auf einem aktuellen Stand sind. Könnte sonst sein, daß der aktuelle bitcoind
meckert.
Beim RaspiBlitz oder auch RaspiBolt ist der Bitcoin Core Daemon etwas zugänglicher und da könnte man auch so eine wallet.dat unterbringen, allerdings auch nur wieder über die Kommandozeile und Zugriff auf die Wallet auch nur über bitcoin-cli
, was wie gesagt keine so erquickliche Benutzererfahrung ergibt.
Die On-Chain-Wallets mit Aezeed-Mnemonics sind die Wallets vom LND, da hat der Core eigentlich nichts mit zu schaffen bzw. das sind keine irgendwie gearteten Wallets des mitlaufenden bitcoind
. Ob es da allerdings zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen kann, bei Umbrel oder RaspiBlitz, kann ich dir nicht sagen.
Was ich noch nicht probiert habe, aber gerne gebrauchen könnte, wäre eine Sparrow-Wallet mit GUI, die sich mit einem bitcoind
auf einem meiner Raspis verbindet und der man eine beliebige wallet.dat unterjubelt. Denn soweit ich das mal mit Sparrow ↔ bitcoind
ausprobiert habe, erzeugt eine Wallet in Sparrow eine korrespondierende wallet.dat im Core.
Aber die Nummer mit dem Unterjubeln dürfte vermutlich in die Hose gehen. Aber: nur Versuch macht klug.
Ein anderer Weg wäre, die Private Keys deiner alten wallet.dat zu exportieren und z.B. in Electrum eine Wallet mit all diesen Private Keys zu erstellen. Das funktioniert und das habe ich auch schon mit meiner ältesten wallet.dat von 2011 gemacht. Großes ABER: der Umgang mit offenen Private Keys erfordert eine zuverlässig gesicherte Computerumgebung, die offline bleiben muss bzw. sich keinerlei Daten merken kann. Man sollte genau wissen, was man da tut, sonst köchelt man u.U. ein Rezept für Desaster. (Halb so wild, wenn es eine vollständig leere Wallet ist, deren Private Keys keine Funds mehr kontrollieren. Da kann man dann auch Fünfe gerade sein lassen. Trotzdem, Obacht!)
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Ah Danke für diese Gedanken!
Ein paar Dinge klingen für mich noch cryptisch aber das kann ich mir ergoogeln. Im Wesentlichen versteh ich was Du meinst.
Kommandozeilen sollte ich hinbekommen.
Den Transfer auf eine Electrum Wallet als Alternative sollte ich auch schaffen. Gäbe es eine Möglichkeit, neben den privaten Keys auch meine Kommentare zu den jeweiligen historischen Transaktionen aus der Core in die Electrum Wallet zu bringen? Das sind ja keine Kommentare die in der Blockchain stehen, sondern die ich persönlich bei fast jeder Transaktion als Kommentar ergänzt habe und die aktuell nur in der wallet.dat drin stehen (so weiss ich weiterhin, welche Transaktion ich mit Mt Gox oder Bitcoin 24 usw. gemacht hatte weil ich das als Kommentar speicherte).
Nur - was mach ich dann mit der Electrum Wallet und dem Raspberry? Kann der Raspberry mit der Electrum Wallet dann „arbeiten“?
Kommentare kannst du bei Electrum an Adressen und Transaktionen anhängen. Manuell auf jeden Fall. Wenn man bei Electrum nicht die gesamte Wallet-Datei verschlüsselt, dann ist das auch nur eine JSON-Textdatei, die man mit einem Texteditor bearbeiten könnte. Nach der Bearbeitung der Datei kann man ja am Ende die Vollverschlüsselung der Wallet-Datei wieder aktivieren.
Hier musst du ggf. alle deine Kommentare händisch von der Core Wallet zur Electrum Wallet übertragen.
Deine Transaktionskommentare in Core kann man sicherlich auch über das CLI exportieren, aber du kannst das nicht so leicht in das Format für Electrum wandeln.
Du wirst ja jetzt nicht tausende Transaktionen da haben, nehme ich zumindest mal an.
Auf dem Raspi würde ich RaspiBlitz, Umbrel oder für Handwerker auch Raspibolt laufen lassen, mindestens mit Bitcoin Core und 'nem Electrs (Electrum Server), dazu vielleicht noch Blockchain-Explorer wie lokale bitcoinexplorer.org und/oder mempool.space. Deine Electrum Wallet kann dann auf deinem Computer oder wo du möchtest im lokalen Netz laufen und verbindet sich dann mit dem Electrum Server auf deinem Raspi und alle deine Daten bleiben schön bei dir im LAN und privat.
So mache ich es mit meinem RaspiBlitz. Meine Electrum Wallets reden nur mit meinem eigenen RaspiBlitz und kein anderer fremder Electrum Server erfährt etwas von meinen Wallet-Adressen. Auch mit meinen lokal laufenden Blockchain-Explorern bleiben alle meine Daten schön bei mir Zuhause.