Projekt Gradido

Buchgeld (auch Giralgeld (von italienisch giro[ˈdʒiːɾo], deutsch ‚Kreis, Umlauf‘zu altgriechisch γυρός gȳrós, deutsch ‚rund‘) oder Geschäftsbankengeld [1])

Quelle

Jetzt hast Du mich erwischt o:)

Du hast natürlich Recht mit Deinem Einwand: Die heutigen Definitionen sind so.

Aber ich bin mir ziemlich sicher, dies während meiner Ausbildung Anfang der Neunziger Jahre anders gelernt zu haben. Ich kann mich gut erinnern, wie darauf hingewiesen wurde, daß Giralgeld alias Sichteinlagen „wie Bargeld zu behandeln sei“. Damals hatte ich mich daran gestört - zumal im Nebensatz eingeräumt wurde, daß Giralgeld „eigentlich“ auch viele Eigenschaften von Buchgeld hat.

Im Gegensatz dazu standen Termineinlagen, Anleihen, Kredite etc., mit denen man nicht direkt bezahlen kann, die aber der Wertspeicherung dienen. Ich bilde mir ein, daß dafür der Begriff „Buchgeld“ verwendet wurde (weil dieses „Geld“ nur in Form von Verträgen / Büchern existierte).
Leider kann ich das nicht mehr belegen. Lediglich in einer historischen Abhandlung bei Wikipedia() wird noch Buchgeld mit Kreditvergabe und Guthaben in Verbindung gebracht - und auch das nur am Anfang des Artikels (dann geht man zum heutigen Sprachgebrauch über).
(
) Geschichte des Geldes – Wikipedia :
„Neben dem Warengeld spielte auch Buchgeld in Form von Krediten eine wichtige Rolle…“

Heute bezeichnet die Europäische Zentralbank alles als (Buch-)Geld und damit Zahlungsmittel, was eine Laufzeit bis zu 2 Jahren hat - eine gewaltige Veränderung.
Quelle:

„Die weiteste Geldmengendefinition der Europäischen Zentralbank, M3, erfasst nur Einlagen und verwandte Finanzprodukte mit einer Laufzeit von bis zu 2 Jahren. Laut dieser Definition entsteht nun Geld, wenn Bankverbindlichkeiten, die nicht zur Geldmenge gehören (z. B. längerfristige Termin- und Spareinlagen), in kurzfristige Bankverbindlichkeiten, die Teil der Geldmenge sind (z. B. Sichteinlagen), umgewandelt werden.“

Da ist es kein Wunder, wenn wir uns hier nicht verstehen.

Damit habe ich nun aber das Problem, keinen passenden Begriff mehr zu besitzen.

Deshalb eine Frage:
Kann mir jemand hier sagen, wie man heute Finanzprodukte nennt, die gemäß obiger Definition kein Geld sind, aber trotzdem Geldeswert haben? - Also letztlich alles, womit langfristige Kredite finanziert werden wie z.B. Termineinlagen, Anleihen u.a. langfristige Sparprodukte…
Bzw. alles „Geld“, das kein Zahlungsmittel ist?
(Meine gestrige Recherche dazu war ohne brauchbares Ergebnis.)

Zurück zum Gradido:
Das Konzept des Gradido -soweit ich es verstanden habe- scheint sich eher an der alten Sichtweise zu orientieren: Alles, was ein Zahlungsmittel ist (Bargeld oder Girokonto), verliert kontinuierlich an Wert. Werterhalt gibt es nur für die Kategorie „kein Zahlungsmittel“ (z.B. Kredite, Beteiligungen etc.) - wie auch immer das heutzutage heißt.

Sorry für die falschen Begriffe und die damit verursachte Verwirrung.