gestern sah ich ein Diskussion zwischen einem Bitcoinbefürworter und einem Bitcoingegner. Der Gegner argumentierte, dass Bitcoin eben nur eine von tausenden Kryptowährungen sei. Deshalb könne der Bitcoin jederzeit von einer anderen Kryptowährungen ersetzt werden. Der Hype könnte jederzeit vorbei sein. Nun bin ich ein Kryptoneuling und überlegte mir, was an diesem Argument dran ist. Und falls das Argument nicht valide sein sollte, überlegte ich mir, wie ich diesen Sachverhalt einem völligen Kryptoneuling erklären sollte. Hier mein Vorschlag:
Bitcoin kann mit den Bildern von Pablo Picasso verglichen werden. Es gibt unzählige Maler und Zeichner auf dieser Welt und zudem ausreichend Farbe und Papier. Allerdings gibt es nur einen Pablo Picasso und dessen Bilder sind einzigartig. Es mag in Zukunft unzählige Bilder und Zeichnungen geben. Aber es können unmöglich weitere Bilder von Picasso entstehen. Denn er ist bereits verstorben. Dem vorhandenen Werk des Pablo Picasso ähnlich sind die Bitcoin auf eine maximale Summe von 21 Mio begrenzt. Es kommen - mittlerweile sehr selten und immer seltener - unbekannte Werke des Pablo Picasso auf den Markt. Ganz ähnlich bei Bitcoin. Vorteil für Bitcoin: es kommen mit der Zeit immer weniger auf den Markt und wir wissen genau wie viele es noch sein werden. Noch ein Vorteil für Bitcoin: kaum einer von uns kann einen Picasso besitzen; die Werke sind unteilbar. Aber jeder kann Teile des Bitcoin besitzen!
Es gibt noch viele andere Vorteile des Bitcoin gegenüber Werken von Pablo Picasso! Wer mag, kann diese ja hier posten.
Was haltet Ihr von der Analogie? Macht das Sinn? Oder wo sind die Haken?
den vergleich folgend, würde das ja bedeuten, dass man bitcoin aus sentimentalen gründen heraus den vorzug gibt. das für mich bisher überzeugendste argument für bitcoin ist sein (vergleichsweise) hohes alter mit der adoption bei minern, nodebetreiber und coinhaltern, die das netzwerk halt mittleriweile praktisch unangreifbar macht.
ich bin nicht sicher, ob Investoren zig Millionen aus rein sentimentalen Gründen in Kunst (u. a. Werke von Pablo Picasso) investieren. ;-)
Deine guten Argumente für Bitcoin überzeugen jedenfalls!
In meiner Umgebung gibt es viele Menschen, die mit Bitcoin überhaupt nix anfangen können. Und ich freue mich, wenn ich Menschen durch einfache Be- bzw. Umschreibungen Sachverhalte näher bringen kann. Mit Werken von Pablo Picasso können die Menschen in aller Regel was anfangen. Mit Bitcoin leider (noch) gar nix …
Hi SiDi, ja verstehe deinen Anstatz Bitcoin über Analogien verständlich machen zu wollen. Grundsätzlich skizzierst du ja zwei Themen an: a) was sind überhaupt kryptowährungen/bitcoin? und b) warum ist bitcoin besser als alle anderen kryptowährungen? mit dem Pablo Picasso-Vergleich könntest du wahrscheinlich manche der Unterschiede und Gemeinsamkeiten illustrieren (z.B. Begrenztheit vs. Unbegrenztheit). Ich finde, dass Bruce in seinem neuen Podcast die Motivation für BTC sehr gut herausgearbeitet hat (Konstruktion eines idealen Wertspeichers, alle bisherigen Dinge, die wir bisher als Wertspeicher benutzen, sind eigentlich nur Zweckentfremdungen und nicht wirklich effizient). Hier hat er schöne Vergleiche gebracht: Licht: Öllampen->elektrische Leuchtmittel, Fortbewegung: Pferde->Autos, Kommunikation: Brieftauben->Internet. Wertaufbewahrung: Häuser, Gold, Aktien, Anleihen → Bitcoin
Bitcoins Wert entsteht durch das Netzwerk, respektive die Teilnehmer und ihr Vertrauen in das Netzwerk.
Der Code von Bitcoin ist kopierbar. 1 zu 1. Nicht zu unterscheiden von identischem Code. Also praktisch ist Bitcoin vervielfältigbar. Der Picasso ist es nicht wirklich. Letzterer ist dennoch kopierbar in Form von Fälschungen und eine Fälschung ist möglicherweise nicht zu erkennen. Bei Bitcoin bin ich immer sicher, dass ich einen „echten“ UTXO erhalte.
Aber gerade dadurch wird deutlich, dass das Bitcoin eben mehr als nur Code ist. Sondern ein Netzwerk das aufgrund seiner Eigenschaften ein großes Vertrauen entwickeln konnte und als Netzwerk immer größer gewachsen ist.
Such’ Dich mal durchs Forum. Zu dem vermeintlichen Argument „Bitcoin ist doch einfach kopierbar“ gibt es hier unzählige Threads. Vielleicht stößt Du dort auch auf eine entsprechende Analogie, auf der Du augenscheinlich gerade auf der Suche bist.
wäre es nicht so, dass ein neu aufgesetztes „Bitcoinkonzept“ durch eine einzelne Person mit ausreichend Ressourcen (Geld, Energie, Knowhow etc.) einfach zu übernehmen und dann zu kontrollieren wäre? Und Bitcoin nur deshalb funktionierte, da der Wert dieser Innovation nicht von „mächtigen“ bzw. grenzenlos habgierigen Menschen erkannt wurde?
Was mich echt umhaut, ist der Umstand, dass das Bitcoinprinzip so konzipiert wurde, so dass es damals für wenige Nerds funktionierte und heute als Asset für Millionen läuft und absehbar für alle Menschen immer noch funktionieren wird. Was für ein Mensch bzw. was für eine Menschengruppe kommt auf so ein Konzept? Das hat schon was geniales bzw. fast übermenschliches …
Einer reinen Kopie von Bitcoin würde der nötige Mehrwert fehlen, um einen Anreiz zum Wechsel zu schaffen. Die Frage kann man auch mit dem Netzwerkeffekt beantworten. Dieses Thema wurde hier schon in anderen Threads diskutiert.
Alex von Frankenberg hat dazu mal einen Vortrag gehalten: